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[D&D5E] Birthright - Der Norden
Ainor:
Die Magierin Clumie Dhoesone erklärt die Lage:
"Vor uns liegt Harpers Point, inzwischen bekannt als Gianthold Tor. Seit Jahren haben sich dort eine Gruppe Riesen zusammen mit Ogern, Trollen, Goblins und menschlichen Sklaven festgesetzt. Das liegt zum einen daran dass der Tafelberg fast unangreifbar ist, und sie in Flussnähe eine solide Mauer errichtet haben.
Zum anderen liegt es daran das ein magisches Feld, welches vermutlich mit geisterhaften Lichtern auf dem Berg zusammenhängt, unseren Truppen und allen Gottesdienern großes Unwohlsein bereitet. Weiterhin sind bis jetzt alle infiltrationen daran gescheitert dass unsere Gegner im Dunkeln sehen können, wir aber nicht. Trotz allem haben wir aber einen Plan.
Wir konnen mit Booten vorbeifahren und euch unauffällig absetzen. Und ich habe einen Zauber mit dem ich die Oger oder die Trolle dazu bringen kann die Festung zu verlassen. Aber dafür muss ich wissen auf welche der beiden Truppen ich zielen soll. Unsere Armee wird sie dann auf offenem Feld stellen. Eure weiteren Ziele sind dann folgende:
1.) Bestecht die Goblins oder tötet so viele dass sie fliehen.
2.) Überredet die Sklaven zur Flucht auf ein Zeichen hin. Unsere Armee wartet eine Meile entfernt.
3.) Tötet Rauck Stonelord
4.) Tötet so viele Riesen wie möglich
5.) Tötet Oger un Troll Anführer falls möglich
6.) Entfernt das magische Feld
7.) Vergiftet die Brauerei
8.) Verbrennt alle Nahrungsvorräte
9.) Entkommt bevor die Gegenseite sich organisiert
Je nachdem was wir erreichen können müssen wir den zweiten Schritt planen.
Mhelivienne et al. bilden die erste Gruppe, Nolien, Riven, Dhariel die zweite.
Wir gehen hier große Risiken ein. Aber als Adel ist es unsere Pflicht unsere Untertanen zu schützen. Abgesehen davon dürfte ein Erfolg hier klarstellen wer hier im Reich das Sagen hat."
Einige halbe Schlacht später...
Kurz nach dem Rückzug der ersten Gruppe der Abenteurer zu einer kurzen Rast startete passgenau die zweite Gruppe, bestehend aus Baran, Waldric, gemeinsam mit Aedric und Ruormad Nolien sowie Gaelen Riven zu einem Bootsausflug an die Anleger des Gianthold Tor, vormals Harper's Point. Allerdings vertrieb der Wind langsam den Nebel, den die Druiden zum Schutz heraufbeschworen hatten, und so wurden sie auch als Baran gesitesgegenwärtig die Immerrauchende Flasche nutzte, von einem verirrten Riesenwurfgeschoss getroffen.
Das Boot schlug leck und ging unter, die fünf Abenteurer wurden allerdings aufgrund von Tränken des Wasseratmens nicht schwer betroffen und konnten sich an die Anleger retten, wenn auch getrennt: Aedric Nolien landete am ersten, Baran und Gaelen Riven landeten am zweiten und Waldric und Ruormad Nolien am dritten Anleger. Bevor sie sich alle in einem ehemaligen Tempel wiedertrafen, mussten Baran und Gaelen sowie Aedric sich nur weniger Goblins erwehren, Waldric und Ruormad hatten mehr Arbeit.
Sie wurden von Goblins in einem Gebäude entdeckt, die einige Menschensklaven drangsalierten und während Waldric einen der Goblins mit bewährtem Pfeil niederstrecken konnte, als dieser zu fliehen versuchte, drang Ruormad in das Gebäude ein, wo er zwar einen der Menschensklaven bei einem erbitterten Kampf mit einem Goblin helfen konnte, doch ein versteckter Goblin hatte ein alkoholhaltiges Explosivgemisch gezündet, das losging und die Menschensklaven tötete, Ruormad selbst nur ein wenig verletzte.
Insgesamt gelang es ihnen fünfen, alle fliehenden Goblins zur Strecke zu bringen und sich in dem ehemaligen Tempel mit einem gefangenen Goblin zu unterhalten, der ihnen schließlich anbot, das Tor zu öffnen um die draußen wartenden Paladine hineinzulassen. Sie trauten ihm nicht wirklich und ließen ihn laufen, nur um ihm zu folgen, doch dann sahen sie eine Abordnung Oger mit einem Riesen Richtung Tor ziehen und beschlossen, sich lieber der Brauerei als Zentrum des Widerstandes zu widmen.
Sie kamen die Riesentreppe empor, als sie von einer weiteren Abordnung von Ogern unter Führung eines Halbriesen empfangen wurden, samt vierer Goblins. Baran nutzte erneut seine nützliche Immerrauchende Flasche und wandelte sich im Laufe des Kampfes in eine Eule, um einen Überblick zu gewinnen. Dabei wurde er von starken Winden erfasst und fortgetragen. Der Kampf entwickelte sich günstig, vor allen Dingen Aedric Nolien zeichnete sich durch unerschütterlichen Kampfesmut aus und fällte den Halbriesen. Derweil sah Baran einen sehr großen Riesen, der einen Reichszauber oder etwas ähnliches heraufbeschwor.
Das bedeutete nichts Gutes, denn er schien Kraft für ein ungeheures Gewitter zu sammeln, das vermutlich die vor den Toren stehenden Paladine vernichten sollte. Die übrigen vier erreichten die Brauerei und erledigten die vier zwei Goblin starken Patrouillen, ehe sie die Tür eintraten. In der Brauerei befanden sich drei Oger, einige Menschensklaven und mehrere Goblins sowie ein weiterer Halbriese. Sie versuchten die Menschensklaven zum Widerstand anzuregen, doch es dauerte eine Weile, ehe diese reagierten. Mittlerweile wurden sämtliche Register gezogen.
Rutschiger Boden, brennende Flüssigkeiten, klebrige Flüssigkeiten und explodierende Fässer später waren die Oger gefällt, die Goblins ebenfalls und die Menschensklaven befreit. Baran war zwischenzeitlich eingetroffen und hatte Waldric und Gaelen Riven mehrfach geheilt, bevor er sich zurückzog, da er mangels Zaubern nicht mehr von Nutzen sein konnte. Die übrigen trafen sich nun mit der ersten Gruppe an Abenteurern und zogen Richtung des Riesen, der den Reichszauber heraufbeschwor und nur Rauck Stonelord sein konnte.
Unter dem Gipfel des Gianthold Tor stellten sich ihnen zwei Riesen entgegen, der eine war Grokk Maneater, der Bruder von Rauck Stonelord. Der andere war Garold Ironclub, ein ausgesprochen zäher Berserker. Rauck teilte ihnen mit, dass sie sich in einer Falle befanden. Rauck Stonelord würde die Paladine vernichten und sie würden derweil mit ihrer Armee von Ogern die Abenteurer vernichten. Der Kampf war unvermeidlich und die Abenteurer schlugen schnell zu, töteten Grokk bevor die Verstärkung eintraf, in Gestalt eines steten Stroms an Ogern, der nicht abzureißen schien.
Schließlich trennte sich die Gruppe auf Geheiß des schwer verwundeten Aedric Nolien auf. Waldric, Yersinia, der Graf und Tariena Greymore begaben sich die Treppen hinauf und stellten sich dem Anführer der Riesen, Rauck Stonelord. Der Graf befreite einen der Insassen des Schwertes, den Oger, dessen Leben das Schwert aufgesogen hatte, um einen freien Platz zu haben. Die Wahl war in Anbetracht der übrigen ihm bekannten Insassen vermutlich die beste, hier jedoch auch nicht gut, da Rauck Stonelord den Ogerschatten beherrschte und ihn auf die Abenteurer losließ.
Während Yersinia, Waldric und Tariena den Riesen mit Magie und Pfeilen beharkten, ließ dieser Blitze einschlagen und verletzte Yersinia. Der Ogerschatten versuchte den Grafen anzugreifen, was aufgrund der Rüstung nicht gelang, so dass er sich nach einigen Versuchen Yersinia widmete. Yersinia erledigte ihn knapp, doch war sie damit gebunden, und im Kampf gegen Rauck Stonelord nicht mehr aktiv. Tariena verabschiedete sich irgendwann ins Untergeschoss um dort zu helfen und Siegfried Karlsget nach oben zu beordern. Waldrics Pfeile waren aufgrund des Sturms fast nutzlos. Einen Glückstreffer beantwortete Rauck indem er einen riesigen Steinquader zurückwarf, der den Wehrgang unter Waldric einstürzen ließ.
Der Graf widerstand derweil den Windböen des Riesen und vermochte es, im dritten Anlauf einen entscheidenden Treffer zu landen, die Runen glühten auf und Rauck Stonelord wurde aufgesogen. Doch nun zeigte es sich, dass das Amulett das er um den Kopf trug, ein Eigenleben hatte. Dal-Kar-Mal, der gebundene Geist eines uralten Riesen formte eine riesenhafte Windgestalt, die den Grafen letztlich fortwehte, ehe Siegfried mit einer Schriftrolle des antimagischen Feldes eintraf und den Spuk mit Hilfe eines Hochwuchtens durch Waldric beendete. Die Magie war zunächst unterdrückt.
Der Widerstand hatte unter großen Opfern das Tor geöffnet und die Paladine erledigten den Rest. Auch sie erlitten empfindliche Verluste als einige von den ersten Blitzen erschlagen wurden, gewannen aber nach dem Tod von Rauck Stonelord die Oberhand. Im Endeffekt war hier nunmehr neben den anderen großen Opfern der Tod von Aedric Nolien zu beklagen. Andererseits bereitete die Nachricht dass Colier Riven überlebt hatte große Freude. Das Amulett wurde mit einem Hammer zerstört und der Geist, der darin war, durch das antimagische Feld in die Schattenwelt verbannt. Nach der Verteilung der Beutegüter stellte sich nun die Frage, was der nächste Schritt für die Abenteurer sein würde.
Ainor:
Mit dem Sieg über Rauck Stonelord, die übrigen Riesen und anderen Humanoide am Gianthold Tor sah Vertico Dhariel die Gelegenheit gekommen, aufgrund des Erfolges die Entscheidung der Baroness zu erzwingen, die Gilden mit Steuern zu belegen. Allerdings benötigte er dafür politisch überzeugende Argumente und die Unterstützung möglichst vieler Grafen von Dhoesone. Deshalb warb er bei dem Grafen von Lemnjohen um dessen Unterstützung. Sein jüngerer Bruder Rogr Dhariel ging noch weiter und legte nahe, die Unterstützung von Alaraic Huire zu erringen.
Der Graf von Lemnjohen konterte diese Anregung mit der entsprechenden Anregung an Rogr Dhariel, doch für die Unterstützung von Ingrid Redwolf zu sorgen. Sie versprachen sich beide, ihren Teil zu versuchen und so ritt der Graf von Lemnjohen Richtung Sidhuire, um seinen Schwiegervater zu überzeugen. Das Gespräch war recht offen und am Ende hatte der Graf die Unterstützung, allerdings mit einem politischen Ausblick zur Vernichtung der Nordallianz, da der Graf von Sidhuire rein auf den Familienvorteil bedacht war.
Zudem teilte Alaric Huire seinem Schwiegersohn mit, dass falls nötig, Beweise gegen die Gilde in einer Jagdhütte im Grenzgebiet zwischen Sidhuire und Soniele gefunden werden könnten. Mit dem Verweis auf mögliche Aktivitäten einer Hexe des Nordens, vielleicht der Weißen Hexe, und den Beweisen könne man das Blatt gegen die Gilden wenden. Er gab dem Grafen von Lemnjohen eine Karte und sein Unterstützungsschreiben, so dass dieser sich auf den Weg zurück nach Sonnelind machte.
Die Entscheidung der Baroness auf Basis einer vagen Bedrohungslage aber einer Unterstützung einer Überzahl der Grafen von Dhoesone fiel knapp zugunsten der Gilden aus. Angespornt durch diesen Misserfolg, versuchten die Abenteuerer zunächst den jüngeren Dhariel und sodann Ruormad Nolien dazu zu bewegen, mit ihnen zusammen die Jagdhütte aufzusuchen und nach den Beweisen zu suchen. Allerdings hatten sie damit kein Glück und so machten sie sich zu dritt auf den Weg: Baran, Waldric und der Graf.
Es war nahe am Abend der Toten, als sich die drei der Jagdhütte näherten. Mit dem magischen Auge Barans wurde die Jagdhütte so weit wie möglich erkundet. Spuren klauenbewehrter Füße, ein Nachtmahr und vier Winterwölfe im Stall und eine weiße Dame im ersten Stock, sowie einige Diener. Dies erschien ihnen angesichts ihrer schlechten Möglichkeiten, sich anzuschleichen oder verborgen zu halten, als ein zu ungewisses Risiko. Daher zogen sie sich zurück und begegneten auf dem Rückweg zwölf vermummten Reitern.
Diese erwiesen sich als ausgesucht höflich und Waldric erkannte zumindest einen von ihnen wieder, als einen der Assassinen, die ihnen dreien vor einiger Zeit aufgelauert hatten. Die zwölf waren ausgesucht freundlich und fragten danach, wohin sie unterwegs seien. Der Graf antwortete unbestimmt und die drei Abenteurer gingen ihres Weges, schlugen sich bald in die Büsche und eilten auf so leisen Sohlen als möglich davon. Sobald sie in Sicherheit waren, überlegten sie, wie sie weiter vorgehen konnten.
Es wurde beschlossen, dass nunmehr Waldric, Krayd und Tariena Greymore am Tage hinschleichen sollten, dies taten sie, unter Beobachtung durch Baran, der sich mit Yersinia und dem Grafen in der Nähe hielt, um gegebenenfalls eingreifen zu können. Nunmehr war immer noch die weiße Dame anwesend sowie einige Diener, allerdings nur vier gewöhnliche Pferde im Stall. Die drei schlichen zum Haupteingang, Tariena Greymore knackte das Schloss und sie betraten die Jagdhütte. Hinauf zum ersten Stock, zum Zimmer, in dem die weiße Dame sich aufgehalten hatte.
Wieder knackte Tariena das Schloss, sie betraten lautlos das Zimmer und sahen die weiße Dame schlafend in einem Bett liegen. Eine Kettenrüstung aus Eis befand sich dort, ebenso eine große Truhe. Die drei meuchelten die weiße Dame, die anhand des Zauberstabes unter dem Kissen und der Rüstung als eine Priesterin der Kriesha identifizierbar war. Sodann knackten sie die Truhe, die voller Gold und Edelsteine war und durchsuchten das Zimmer auf Hinweise. Sie fanden in der Tat einige Unterlagen.
Ein Teil der Unterlagen bestand aus Anweisungen an die Kriesha-Priesterin, die von der Weißen Hexe stammten, und den Versuch beschrieben, die Gilde zu ihren Zwecken zu nutzen. Der zweite Teil der Unterlagen bestand aus Gildenkorrespondenz, die in einem Unterteil insbesondere auf eine Person mit dem Kürzel DR verwies, die nicht von den Vorteilen der Allianz mit der Weißen Hexe überzeugt zu sein schien. Die drei nahmen die Truhe, den Stab, die Rüstung und die Unterlagen mit und eilten hinaus.
Baran sah mit seinen magischen Sinnen, dass ein Armbrustschütze von oben auf die drei zielte, sich aber dafür zu entscheiden schien, nicht zu schießen. Dies stellte ein kleines Rätsel dar, dass die Gruppe noch in einiges Grübeln bringen würde. Das Geld wurde indes dazu genutzt, Barans Palast in Midjarma fertigzustellen, die Unterlagen wurden Vertico Dhariel ausgehändigt, ohne den Teil, der auf G. D. verwies. Die Baroness ließ sich davon jedoch weiterhin nicht umstimmen. Die Eisrüstung wurde als Gabe Waldrics an Brandi Bjondrig genutzt.
Letztlich konnte Waldric Brandis Herz gewinnen, doch zugleich hatte Marcus Holst, Graf von Ruidewash, um die Hand von Brandis älterer Schwester Freyja angehalten und sie hatte eingewilligt. Eine Doppelhochzeit stand an. Waldric vermochte es, Marcus Holst dazu zu bewegen, mehr Ausgaben zu tätigen, als er ursprünglich vorgesehen hatte – vermutlich musste er sich ein wenig verschulden – und die Abenteurer gaben für Waldrics Teil etwas dazu. Vor Eriks Druiden des Eichenhains sollten sich die beiden Paare vermählen.
Es kamen alle Gäste von Rang und Namen aus Dhoesone, ebenso eine Gesandtschaft aus Thurazor und König Varri von Stjordvik mit kleinem Gefolge. Beim vorabendlichen Bankett zur Hochzeit konnten die Abenteurer dank Barans Aufmerksamkeit und Waldrics Auffassungsgabe einem Plan der Gilde entgehen, die über ihre Handlanger offenbar Zusätze in die Becher gegeben hatten. Baran vergoss seinen Teil als Trankopfer an die Götter und Waldric als Gastgeber erreichte, dass dies alle taten.
Ansonsten verlief die Hochzeit gut und ohne weitere schwerwiegende Vorkommnisse, abgesehen davon, dass sich die nördlichen Grafen aus Dhoesone wohl etwas danebenbenahmen. Waldric beschwor bei der abschließenden Jagd den weißen Hirsch herauf und dies wurde als gutes Omen gesehen.
Ainor:
Baran befestigte Midjarma, die Gefolgsleute wurden trainiert und nun stand die Frage an, was als nächstes Unternehmen durchgeführt werden sollte. Auf Betreiben des Grafen fragten die Abenteurer die Fhomorierin, Kunda die Verdrehte, die als Schamanin im Gianthold Tor gelebt hatte und sich mit Erlaubnis Barans in den Giantdowns niedergelassen hatte, ob es einen Zugang zur tieferen Schattenwelt in greifbarer Nähe gebe. Nachdem die Traumbäume bekannt und gut genutzt waren, zog es den Grafen dahin, vielleicht eines Tages seinen Namen wiederzuerlangen.
Aber dies mochte Zukunftsmusik sein. Zunächst ging es darum, einen Zugang zur tieferen Schattenwelt zu finden. Kunda wusste von einem Riesenhügelgrab in den Barrow Woods, im Nordwesten der Giantdowns, der Provinz, die der Blood Skull Barony gehörte. So reisten Baran, Waldric, der Graf, Tariena Greymore und Siegfried Karlsget dorthin. Auf dem Weg gerieten sie in der Nähe des Grabes in einen gut aufgebauten Hinterhalt. Bogenschützen, Berserker, ein Anführer und ein Hexer.
Der Kampf wogte lange hin und her, Tariena wurde vom Hexer aus dem Kampf entfernt und kam nicht wieder, Siegfried und auch Baran wurden bewusstlos geschlagen, doch letztlich köpfte der Graf den Anführer, der mit finsterer Magie kämpfte und wurde so zum neuen Anführer der Überreste des Kjarhoelle-Clans. Denn darum handelte es sich bei den Angreifern. Der Hexer zog sich zurück und als die Abenteurer ihn verfolgten, gelangten sie an einen Teleportationskreis. Offenbar kam der Hexer aus der Schattenwelt.
Die geheimnisvolle Waldläuferin, die ihnen einige Male begegnet war, war auch dort und sprach kurz mit Waldric, ehe sie sich entschieden, zunächst im ärmlichen Dorf der Kjarhoelle zu rasten und ihnen vorzuschlagen, sich an einem besseren Ort niederzulassen – was nicht fruchtete. Dann würden sie den Weg in die Schattenwelt suchen um nun Tariena zu befreien.
Ainor:
Nachdem Baran sich verabschiedet hatte und Tariena in der Schattenwelt gefangen war, waren sie nun nur noch zu dritt: Waldric, der Graf und Siegfried Karlsget. Sie hatten erfahren, dass das verfluchte Riesenhügelgrab, das den Eingang zur Schattenwelt beherbergen sollte, von einer großen, wurmartigen Kreatur bewohnt zu sein schien. Der Weg zum Grab war ereignislos, und Waldric erkannte Spuren vieler Füße, die auf etwas eher Tausendfüßler- denn Wurmartiges hinzuweisen schienen.
Nachdem Waldric dies berichtet hatte, näherten sich alle drei dem sehr großen Eingang des Grabes. Der Graf hatte nichts für Subilitäten übrig und schlug laut gegen seinen Schild, woraufhin ein nicht ganz ausgewachsener Remorhaz – eine Art Frostwurm – erschien, und sich den Neuankömmlingen widmete. Der erste Angriff traf den Grafen und er war bemerkenswert stark. Waldric beharkte den Remorhaz, Siegfried rief Blitze auf ihn herab und der Graf wurde verschluckt. Allerdings bekam er dem Remorhaz sehr schlecht und so spie dieser den Grafen wieder aus.
Sie wurden von der geheimnisvollen Waldläuferin Helga Najlarrik unterstützt und als der Remorhaz genug von ihnen hatte, zog er sich schnell in das Hügelgrab zurück. Die drei folgten ihm, während die Waldläuferin versteckt blieb und sich nicht weiter rührte. Sie fanden einen Tunnel, in den sich der Remorhaz eingegraben hatte und beschlossen, ihn dort bleiben zu lassen, während sie das Grab erforschten. Links war ein Felssturz, rechter Hand waren ein größerer und ein kleinerer Raum, jeweils mit mehreren Sarkophagen, die größtenteils geöffnet waren.
Geradeaus ging es in einen gewaltigen Raum mit einem riesigen Sarkophag, aber die Abenteurer beschlossen, weiterzugehen. Ein weiterer Sarkophag, mit Ketten gehalten, aber auch hier galt die Devise, nur zu schauen, und nichts anzufassen. Schließlich kamen sie an einen Abgrund, der mit Tritten in Riesengröße und in Riesenabständen überwindbar war. Hier behalfen die Abenteurer sich dank Waldrics Einfallsreichtum mit einer sehr eleganten Seilkonstruktion und überwanden den Abgrund.
Dahinter kam ein Gang, von dem nach einer Weile zwei links und rechts nach unten führende Treppen abzweigten, der aber noch ein Weilchen weiterführte bis zu einem steinernen Riesengesicht. Hier kehrten sie um und nahmen die Treppen nach unten. Ein Torbogen, über dem stand: Der Brunnen der Schatten. Dahinter mehrere Alkoven mit Inschriften, die sie nicht lesen wollten, und vermutlich auch nicht konnten, behangen mit vom Alter zerfressenen Vorhängen. Und dann wurde es dunkel.
Zumindest ging Siegfrieds Lichtzauber aus und Waldric sah trotz seiner Dunkelsicht nur schemenhaft, der Graf aber sah immer besser. Eine Art Amphitheater mit konzentrischen Bankreihen, unten in der Mitte eine Art Brunnen. Das Schwert an des Grafen Seite flüsterte leise "Freiheit". Links und rechts zwei weitere Ausgänge und so beschloss der Graf, dass es zum Brunnen gehen musste. So kletterten sie vorsichtig über die Bankreihen und, wie es sein musste, tauchten drei Allips auf, untote Wahnsinnige.
Mit Mühe erwehrten sie sich zweier von ihnen, der dritte schwebte über den Brunnen und setzte ihnen von dort aus zu. Der Graf befahl ihm, sich von dannen zu heben, im Namen des Schattens, woraufhin ihm der Allip sein Geheimnis verriet, das den Grafen kurz in einem Anfall von Wahnsinn auf dem Boden sich krümmen ließ, und verschwand. Der Weg zum Brunnen war frei und die drei Abenteurer begaben sich dorthin. Eine Gesicht war darin zu sehen, der Eladrin der Jahreszeiten, in diesem Fall mit dem Gesicht des Sommers.
Sie würden passieren können, so sagte er ihnen, allerdings erst dann, wenn die Barriere dünn sei, also zum Herbstäquinoktium. Zu anderen Zeiten sei es gefährlich. Da das Herbstäquinoktium nicht mehr fern war, beschlossen sie, zu warten, und sich vorzubereiten. Sie erkundeten noch die übrigen zwei Ausgänge, die zu einem Raum mit einer merkwürdigen Apparatur führten, bei der einige Teile – Kugeln verschiedener Größen und Farben – zu fehlen schienen, und suchten, bis sie beinahe alle fanden; nur eine fehlte ihnen noch. Baran studierte später die Konstruktion, fand aber nichts weiteres über sie heraus.
Mit vagem Wissen versuchten die drei die Kugeln zu platzieren, ließen dann aber die Apparatur Apparatur sein und zogen sich zum Dorf der Kjarhölle zurück. Auf dem Weg hinaus sahen sie den mit Pfeilen gespickten Leib des Remorhaz, von der geheimnisvollen Waldläuferin, die dafür verantwortlich war, fehlte aber jede Spur. Bei den Kjarhölle ruhten sie aus und zum Herbstäquinoktium begaben sie sich wieder in das Hügelgrab und schnurstracks zum Brunnen der Schatten, der den Weg in die Schattenwelt versprach.
Nun war der Graf noch misstrauisch, weshalb er sich gesichert in den Brunnen stürzte und kurz darauf wieder hochgezogen wurde, ehe er letztlich begriff, dass dies tatsächlich der richtige Weg war. Siegfried hielt Wache, Waldric und der Graf begaben sich in die Schattenwelt... Auf der anderen Seite stand der Herbst und warnte sie, dass die Schattenwelt gefährlich sei und man wissen müsse, was man wolle. Dann verschwand er und Waldric und der Graf versuchten nach Tariena Greymore zu suchen.
Über Waldrics Kopf schwebte ein geisterhafter Adler, und er vermochte zu diesem riesenhaften Adler zu werden und flog davon, in Richtung des Hexers, und damit auch Tarienas. Der Graf indes hatte seine liebe Not und konnte nicht recht folgen. Während nun Waldric eine Höhle fand, die zu klein für den großen Adler war und er sich wieder verkleinern musste, erkannte er zu spät, dass die Höhle eine Falle war, denn obwohl er Tariena dort sah, gefesselt in Ketten an der Wand und bewusstlos, war dort auch der Hexer.
Seine machtvolle Schattengestalt konnte er nicht annehmen, sondern musste sich so dem Hexer stellen, der sich bald als weitaus versierter im Umgang mit den Schatten und als mächtiger erwies. Nur einen Punktsieg konnte Waldric erringen, als er Tarienas Ketten sprengte. Allerdings höhnte der Hexer nur, dass Tariena in ihrem Geist gefangen sei, nicht physisch, und dies also nichts nütze. Während Waldric um seine Haut kämpfte, versuchte der Graf der Spur seines Freundes zu folgen, was ihm spät gelang, und er stellte fest, dass der Hexer die Höhle verschlossen hatte.
Er fasste seinen Geist, wandelte sich in eine teuflische Gestalt und versetzte sich hinein. Der Hexer erklärte dem verborgenen Waldric gerade, während er ihn mit Feuerwänden zu finden suchte, dass er nur den Vogel, den er als einen Gott bezeichnete, wollte und Waldric selbst gehen könne, war etwas überrascht vom Erscheinen des Teufels und bannte ihn kurzerhand in die Hölle. Der wütende Graf landete bei einer riesenhaften Gestalt, die er vom Amulett her kannte, und die ihn ungläubig anstarrte. Was er denn wolle, schnaubte sie. Zurück, war des Grafen Antwort.
Das ging erst nach einer vollen Minute, die wie eine Ewigkeit erschien. Als er zurückversetzt wurde, sah er Tariena und den Vogel an die Wand gekettet und den Hexer unverändert. Waldric war fort. Nun tat der Graf etwas Unerwartetes: Er bot dem Hexer im Tausch für die beiden Gefesselten Seelen aus dem Schwert an, erst drei, dann sechs, dann neun. Der Handel galt. Und dann stellte der Graf beim Befreien der Seelen fest, dass eine Seele fehlte: Rauck Stonelord war entkommen! Nun höhnte der Hexer und der Graf saß in der Klemme.
Der Hang zum Bösen gab ihm einen Ausweg: Er bot dem Hexer unverfroren die Seele des derzeitigen Erben von Lemnjohen an, des Bastards, den er an Sohnes Statt dort duldete. Der Hexer grinste unverhohlen und lobte den Grafen ob seines finsteren Hintersinns. Dann ließ er die beiden frei und öffnete des Weg aus der Höhle. Dort war auch Waldric und erfreute sich bald wieder seines Adlertotems, während Tariena immer noch in ihrem Geist gefangen war und nicht erwachen wollte. Sie mussten in ihren Geist und taten dies auch.
Sie erschienen mitten in Cariele und stellten fest, dass Siegfried Karlsget auch bei ihnen war. Tariena wurde offenbar wegen Verrats an der Gilde gesucht und war verschwunden. Der Gildenpförtner sagte ihnen, dass sie vier Dinge finden mussten: Den Brief der alles geändert habe, ihren Glücksdolch, das Geschäftsbuch und das, was ihr am Wichtigsten war. Sie vermuteten anhand Siegfrieds Anwesenheit, dass sie eines davon gewissermaßen bereits mit sich führten und drangen in das Hauptquartier der Gilde ein, während Siegfried Wache stand.
Zur Buchhaltung gelangten sie ungewöhnlich leise und fanden das Buch. Dann erfragten sie den Ort, an dem sie in Cariele gewohnt hatte und erfuhren ihn. Hinter einem Wandbild in ihrer Wohnung fanden sie eine Art Tresor, den sie nicht öffnen konnten. Doch Siegfried wusste Rat und zerschmetterte das Schloss auf magische Weise. Nun donnerte es und der Graf befürchtete, dass Mächte der Schattenwelt auf sie aufmerksam wurden. Sie schlichen so gut es ging hinaus und der Donner verebbte etwas, dunkel blieb das Gewölk am Himmel aber.
Wo der Brief zu finden sein mochte, wussten sie nicht. Aber sie erschlossen sich irgendwann, dass es eine Art Aufbewahrungsort für Beweise im Hauptquartier der Gilde gab und fanden ihn anhand zweier Wachen... dann hatte Waldric die Idee, Feuer in den Ställen zu legen um Aufruhr zu beschwören und die Wachen ließen sich fortlocken. Glücklicherweise ließen sie dabei den Türschlüssel fallen und die drei drangen ein. Sie fanden, was sie suchten, aber auf dem Rückweg stolperten sie über zwei Schläger der Gilde.
Der Graf redete sich um Kopf und Kragen und sie mussten kämpfen. Wieder erschien es dem Grafen, als hätten sie nur sehr wenig Zeit und der Donner erklang wieder. Sie erledigten die Schläger schnell und hatten wieder etwas Zeit gewonnen, wussten aber nun nicht, wohin. Siegfried schlug ihnen vor, nach Mhelliviene zu reiten, was sie auch taten. Nunmehr wussten sie, dass sie verfolgt wurden. Wer auch immer hier Mheallie Bireon und ihre Schergen sein mochten: Sie waren hinter ihnen her.
In Mhelliviene angekommen, fanden sie Tariena, die sich aus Nolien hatte als Doppelagentin anwerben lassen und deshalb Geld veruntreut hatte. Sie war besorgt, denn auch sie wusste um die Verfolgung und sagte, sie könnten fliehen – zu dem Ausgangsort aus der Schattenwelt – oder kämpfen, gegen all das, was die Schattenwelt hier gegen sie aufbot. Der Graf wurde wieder zornig und wies darauf hin, dass sich dies alles nur im Geiste abspielte und man das einfach fortdenken könne.
So erschienen Waldric und der Graf neben Tariena in der Hauptschattenwelt und sie war wach. Nunmehr tauchte der Herbst wieder auf und erklärte ihnen, dass Tariena physisch hier sei, die anderen geistig. Doch wusste Waldric um den Ausstiegspunkt – den Beschwörungskreis den der Hexer genutzt hatte – und sie brachten Tariena dorthin, so dass sie freikam, ehe sie beide aufwachten und sich bei Siegfried wiederfanden. Nur der Graf kam etwas später, da er noch ein Stelldichein mit seinem höllischen Patron hatte.
Dieser lobte zwar seine Entschlossenheit, schüttelte aber den Kopf ob seiner vollkommenen Planlosigkeit und bot ihm an, das Amulett zurückzugewinnen. Der Graf sagte unbedarft zu und erschien dann neben Waldric. Als sie nach Lemnjohen zurückkamen, übergab die bleiche Oerwinde dem Grafen das Amulett. Ein Fremder hatte sie angesprochen und ihr das Amulett im Tausch gegen den Erben angeboten. Sie hatte angenommen und schwor den Grafen nunmehr auf das einzige Ziel ein, das ihnen blieb: Macht.
Währenddessen fand Baran seinen eigenen Weg in die Schatten, und dort Antworten auf seine eigenen Fragen.
Ainor:
Barans Herkunft im Schatten
An einem kalten Winterabend im Jahre 1510 sitzt Graf Vaedril Mhelliviene allein am Kamin seines Studierzimmers und schreibt über seine einstigen Abenteuer. Er blickt kurz durch das Fenster wo grade die Mondsichel aufgeht, als er hinter sich ein Geräusch hört.
Sie steht mitten im Raum und schaut in seine Richtung. In ihren Armen hält sie ein Kind von vielleicht 2 Jahren. Es wirkt genauso schwächlich wie sie. Vaedril hat sie nie zuvor gesehen, aber ihre schwarzen Hare und ihr blasser Teint weisen sie zweifellos als Vos aus. Ihr silbernes Kleid und die Ohrringe in Form von Mondsicheln weisen sie ebenso zweifelsfrei als Anhängerin Lirovkas aus.
“Wie bist du hier hereingekommen ?”
Sie schaut nur verächtlich. Auch Vaedril weiss das man Magier nicht nach ihren Zaubern fragt.
Sie reicht ihm das Kind und sagt in gebrochenem Anurian
“Hier”
“Dein Sohn ?”
“Ja”
“Warum ?”
“Sein Vater würde ihn niemals akzeptieren”
“Warum ?”
“Er wird niemals ein Krieger”
“Warum ?”
Sie schweigt. Er beginnt zu verstehen dass sie, wenn sie von der Zukunft spricht, keine Vermutungen anstellt. Erst jetzt bemerkt er die milchigen Augen des Kindes in denen keine Pupille zu erkennen ist.
“Warum hier ?”
“Anuire. Hier kann er auch als Magier herrschen. Denn zum herrschen ist er geboren.”
“Warum nicht Khinasi. Dort herrschen viele Magier.”
“Sie würden seine Macht erkennen bevor er reif ist.”
“Aber warum ich ?”
“Ich habe keinen bestimmten Ort gewählt. Aber ich glaube der Bergpass in deinem Land verzerrt die Schattenwelt.”
“Ah”
“Wirst du ihn aufziehen wie deinen eigenen Sohn ?”
“Ich weiß nicht warum, aber ja, ich werde tun Wass du verlangst”
“Hab Dank”
“Wie heißt denn dein Heimatland ?”
“Rovninodensk”
“Und wer ist der Vater ?”
“Der Tsarevo”
Und damit dreht sie sich um zum Fenster und hebt ihre rechte Hand als wolle sie den Mond fassen.
Für einen Augenblick sieht es so aus als würde sie zum Mond aufsteigen, dann ist sie verschwunden.
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