Autor Thema: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)  (Gelesen 16104 mal)

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Offline sma

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Die nachfolgenden Beiträge entstanden zunächst im Uhrwerk-Partnerthread. schneeland.

Jeder, der selbstständig ist, muss für sich selbst die Rechnung aufmachen, ob sich die Arbeit lohnt. Wir können hier nur von außen draufschauen und raten. Und das passiert und daran werden dann Aussagen wie die obigen geknüpft.

Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.

IMHO müsste deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.

Dann muss ein Verlag mit drei Leuten jeden Monat 10.000€ Gewinn machen. Ein GRW im Großhandel mag 10€ bringen, im eigenen Shop vielleicht 30€. Sagen wir daher im Schnitt 20€. Jeden Monat müssen also 500 Bücher verkauft werden. Entweder ist der Markt jeder Reihe so groß, dass immer neue Leute RuneQuest, Väsen, usw. entdecken und kaufen wollen oder man braucht immer wieder neue Reihen. Oder was dazwischen.

Aber glücklicherweise müssen wir uns hier ja nicht den Kopf für Uhrwerk zerbrechen ;-)
« Letzte Änderung: 2.07.2022 | 11:59 von schneeland »

Offline AndreJarosch

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #1 am: 1.07.2022 | 16:33 »
...
Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.

IMHO deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.

Dann muss ein Verlag mit drei Leuten jeden Monat 10.000€ Gewinn machen. Ein GRW im Großhandel mag 10€ bringen, im eigenen Shop vielleicht 30€. Sagen wir daher im Schnitt 20€. Jeden Monat müssen also 500 Bücher verkauft werden. Entweder ist der Markt jeder Reihe so groß, dass immer neue Leute RuneQuest, Väsen, usw. entdecken und kaufen wollen oder man braucht immer wieder neue Reihen. Oder was dazwischen.
...

Und das ist der Grund warum ich in einem Angestelltenverhältnis bei einer großen Firma bin und das Verlegen eines Rollenspiels nur mein Hobby ist (auch wenn meine Frau behauptet, dass mein Zeitaufwand schon ein Zweitjob darstellt).

Online Raindrop

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #2 am: 2.07.2022 | 00:11 »
sma, in der Regel sind Leute, die in einem Verlag arbeiten, dort angestellt.

Selbständige, die für einen Verlag arbeiten, leben in der Regel nicht allein von dieser Arbeit.

(ausgenommen Dienstleister wie Satz oder Druckerei)

Online Weltengeist

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #3 am: 2.07.2022 | 09:18 »
sma, in der Regel sind Leute, die in einem Verlag arbeiten, dort angestellt.

Selbständige, die für einen Verlag arbeiten, leben in der Regel nicht allein von dieser Arbeit.

Er meint ja nicht die ganze Freelancer, die die Produkte schreiben / zeichnen / lektorieren / layouten, sondern die Leute, die tatsächlich fest für Uhrwerk arbeiten. Und ob selbständig oder nicht - das sind meines Wissens derzeit tatsächlich ca. 3 Personen. Vermutlich möchten die am Ende des Monats schon ganz gerne genug auf dem Konto haben, um die Miete zu bezahlen. Ich halte smas Rechnung daher für durchaus valide (wenn auch in Sachen "Einnahmen pro Buch" für erheblich zu optimistisch).
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Online Raindrop

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #4 am: 2.07.2022 | 09:37 »
@Weltengeist, sma:

Okay, ich habe nicht ganz durchgeblickt, sorry. 2000+ Euro brutto als Redakteur in einem kleinen Verlag (Rollenspiele) und 3000+ Euro brutto in einem großen Verlag sind realistisch (ich arbeite selbst als Redakteur). In Führungspositionen dann mehr.

Wie viele Leute derzeit bei Uhrwerk arbeiten, wurde in einem der Streams gesagt. Es waren mehr als 10, aber nicht Vollzeit. Bedenkt, dass das nicht nur Leute in der Redaktion sind, sondern z. B. auch im Lager, in der Buchhaltung etc. oder auch mal jemand in einem Praktikum etc.

PS: Aus Verlagssicht gibt es dann noch Lohnnebenkosten, damit kenne ich mich aber nicht aus.
« Letzte Änderung: 2.07.2022 | 09:39 von Raindrop »

Offline sma

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #5 am: 2.07.2022 | 10:33 »
Bei der Aussage "10 Leute" hat Patric großzügig alle gezählt, die irgendwie in seinem Auftrag arbeiten und in den "Helft uns" Streams gab es ebenso die Aussage, dass Uhrwerk aus den drei Leuten aus den Streams besteht, die fest und – so meine Annahme – damit Vollzeit und exklusiv für den Verlag arbeiten.

Daher nahm ich an, dass die drei auch davon leben wollen. Uhrwerk ist allerdings keine GbR, sondern entweder sind die beiden Frauen ebenfalls (schein)selbstständig oder angestellt. Mit 2200€ könnte ein Arbeitgeber (Pi-mal-Daumen) ca. 1750€ Bruttogehalt (~1300€ netto) finanzieren. Das liegt aber unter dem ab Oktober gültigen Mindestlohn. Spätestens dann müssten es 2080€ brutto sein, was für den Arbeitgeber ca. 2600€ bedeutet. Meine angenommene 3333€ Gewinnausschüttung entspräche 2650€ Bruttogehalt (~1800€ netto).

Bei meiner Abschätzung habe ich übrigens sämtliche weitere laufenden Kosten wie Büro, Arbeitsmittel, usw. weggelassen, die Selbstständige oder Angestellte natürlich nicht dem Unternehmen schenken wollen. Dafür müsste man weitere Bücher verkaufen. Ebenso, wenn man weitere Leute beschäftigen will bzw. im Falle eines Steuerberaters muss.

Brainworm

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #6 am: 2.07.2022 | 12:38 »
Die nachfolgenden Beiträge entstanden zunächst im Uhrwerk-Partnerthread. schneeland.

Jeder, der selbstständig ist, muss für sich selbst die Rechnung aufmachen, ob sich die Arbeit lohnt. Wir können hier nur von außen draufschauen und raten. Und das passiert und daran werden dann Aussagen wie die obigen geknüpft.

Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.

IMHO müsste deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.

Dann muss ein Verlag mit drei Leuten jeden Monat 10.000€ Gewinn machen. Ein GRW im Großhandel mag 10€ bringen, im eigenen Shop vielleicht 30€. Sagen wir daher im Schnitt 20€. Jeden Monat müssen also 500 Bücher verkauft werden. Entweder ist der Markt jeder Reihe so groß, dass immer neue Leute RuneQuest, Väsen, usw. entdecken und kaufen wollen oder man braucht immer wieder neue Reihen. Oder was dazwischen.

Aber glücklicherweise müssen wir uns hier ja nicht den Kopf für Uhrwerk zerbrechen ;-)

466€ Miete, da bekommt man in deutschen Großstädten ja oft nicht mal nen WG-Zimmer für. Ich frage mich tatsächlich, wo der Gewinn herkommen soll, selbst bei Ulisses. Verkauft sich das ganze Zubehör so gut?

Offline flaschengeist

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #7 am: 2.07.2022 | 14:20 »
Die nachfolgenden Beiträge entstanden zunächst im Uhrwerk-Partnerthread. schneeland.

Jeder, der selbstständig ist, muss für sich selbst die Rechnung aufmachen, ob sich die Arbeit lohnt. Wir können hier nur von außen draufschauen und raten. Und das passiert und daran werden dann Aussagen wie die obigen geknüpft.

Um mal ein Beispiel für die Größenordnungen zu geben: 2020 galten 1900€ als Mindesteinkommen für Selbstständige, um wenigstens mit ALG2 gleichzuziehen (466€ Miete, 648€ Lebenshaltung & Einstiegsgeld, dann Versicherungen usw.). Will man auch Urlaub haben, sind es eher 2200€.

IMHO müsste deutlich mehr abfallen, damit man sich die ganze Arbeit macht (wie gesagt aus 2200€ werden dann 648€, die man jeden Monat zur freien Verfügung für Essen, Kleindung und alles mögliche andere hat – wenn man nur 466€ Miete zahlt). Nehmen wir also 3333€ an.


Die Rechnung wirkt für mich plausibel  :d. Jetzt müssten wir noch die Umsatzrendite kennen, um zu wissen, wieviel Umsatz Uhrwerk mindestens braucht.

Edit: Was mich noch interessiert ist, welche Stundensätze für Freelancer in der Rollenspielbranche üblich sind. Ich befürchte ja, dass es weniger als 30 € sind (was für auskömmliche Selbstständigkeit aus meiner Sicht schon hart an der Schmerzgrenze wäre). Ich vermute, im Tanelorn tummeln sich einige Leute, die was dazu sagen können.
« Letzte Änderung: 2.07.2022 | 14:26 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Online Eismann

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #8 am: 2.07.2022 | 14:30 »
Die meisten Freelancer dürften kaum nach Stunden bezahlt werden. Nach Zeichen, Illustration oder gesetzten Seiten ist üblicher.
Und ich bezweifle ein wenig, dass da irgendwer auch nur in die Nähe der 30 Euro die Stunde kommt.
« Letzte Änderung: 2.07.2022 | 14:32 von Eismann »

Offline Tele

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #9 am: 2.07.2022 | 14:34 »
Der größte Verlag zahlt besser pro Zeichen als alle Zeitungen und Online-Medien, für die ich je geschrieben habe. Genaue Zahlen aus meinen Verträgen öffentlich zu diskutieren, halte ich für unangebracht.

Offline takti der blonde?

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #10 am: 2.07.2022 | 14:41 »
Der größte Verlag zahlt besser pro Zeichen als alle Zeitungen und Online-Medien, für die ich je geschrieben habe. Genaue Zahlen aus meinen Verträgen öffentlich zu diskutieren, halte ich für unangebracht.

Schade. Arbeitnehmer profitieren meistens davon, wenn sie sich über Gehaltspraktiken austauschen. :)

Offline Tele

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #11 am: 2.07.2022 | 15:03 »
Naja, wir Autoren wissen untereinander, was wir verdienen. Aber das mit Branchenfremden zu diskutieren...weiß nicht.

Offline AlucartDante

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #12 am: 2.07.2022 | 15:07 »
Ich hatte mich vor einer Weile auch als Redakteur bei einem Rollenspielverlag beworben, habe mein normales Gehalt halbiert und dann als Gehaltsvorstellung angegeben. Dann kam zurück, es sei deutlich zu hoch.

Also ich vermute mal, dass bei kleinen Verlagen man bei Anstellungen den Mindestlohn erreicht, bei Freelancern das eher nochmal runter geht. Bei größeren ist es etwas besser, insbesondere dann halt bei leitenden Jobs.

Ich kenne das von politischen NGOs. Es sind eben Bereiche, wo viele Leute einfach aus Spaß Aufgaben übernehmen und die eigentlichen Jobs schlecht bezahlt sind. Aber irgendwie ist es natürlich ein Traum in dem Bereich zu arbeiten und anders würde es eben gar nicht gehen.

Ich würde gerne wieder in dem Bereich arbeiten. Aber gerade würde mir das Geld fehlen. Leider wird man mit der Zeit eher anspruchsvoller, das macht es auch in Zukunft schwierig. Aber vielleicht finde ich irgendwann wieder die Zeit sowohl einen Brot- als auch einen Spieljob zu haben. Die Leute, die normalerweise für den Mindestlohn arbeiten, reichen ja eigentlich für einen Rollenspielverlag, es braucht ja viel know-how.

PS Normale Buchverlage zahlen übrigens oft auch nicht so gut...

Offline Settembrini

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #13 am: 2.07.2022 | 15:41 »
Naja, wir Autoren wissen untereinander, was wir verdienen. Aber das mit Branchenfremden zu diskutieren...weiß nicht.

Solidarität geht auch über Betroffenheitsgrenzen hinweg.  :.)

Aber die Altherrenregel gilt?
Frag eine Dame nie, wie alt sie ist und einen Herren nie, wieviel er verdient.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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Brainworm

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #14 am: 2.07.2022 | 15:41 »
Ich hatte mich vor einer Weile auch als Redakteur bei einem Rollenspielverlag beworben, habe mein normales Gehalt halbiert und dann als Gehaltsvorstellung angegeben. Dann kam zurück, es sei deutlich zu hoch.

Also ich vermute mal, dass bei kleinen Verlagen man bei Anstellungen den Mindestlohn erreicht, bei Freelancern das eher nochmal runter geht. Bei größeren ist es etwas besser, insbesondere dann halt bei leitenden Jobs.

Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind. Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.
Andererseits gibt es teilweise heute ja auch Rollenspielbücher zu Dumpingpreisen (10-20€ für ein GRW), ich weiß nicht ob das nicht langfristig gar nicht mal so gut ist, weil die Preiserwartung der Kunden sich vielleicht anpasst. Ein bisschen wie beim App-Markt wo viele Menschen auch nicht bereit sind, Geld zu bezahlen.

Offline Tele

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #15 am: 2.07.2022 | 15:51 »
Solidarität geht auch über Betroffenheitsgrenzen hinweg.  :.)

Aber die Altherrenregel gilt?
Frag eine Dame nie, wie alt sie ist und einen Herren nie, wieviel er verdient.

Naja, ich fühle mich nicht schlecht bezahlt, da ich einen ungefähren Überblick über weite Teile der textproduzierenden Branche habe. Wenn jetzt jemand das liest und sich denkt, dass sei ungerecht (aufgrund mangelndem Überblicks) und boykottiert deswegen die RPG-Verlage, habe ich mir selbst ins Knie geschossen.

Offline klatschi

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #16 am: 2.07.2022 | 16:04 »
Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind. Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.
Andererseits gibt es teilweise heute ja auch Rollenspielbücher zu Dumpingpreisen (10-20€ für ein GRW), ich weiß nicht ob das nicht langfristig gar nicht mal so gut ist, weil die Preiserwartung der Kunden sich vielleicht anpasst. Ein bisschen wie beim App-Markt wo viele Menschen auch nicht bereit sind, Geld zu bezahlen.

Na ja, es gab schon entsprechende Modelle - Degenesis von SMV fällt mir ein, da hat das GRW 100 Euro gekostet
Hat sich nach Aussage von Marko auch nicht wirklich getragen

Offline YY

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #17 am: 2.07.2022 | 16:18 »
Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären.
...
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind.

Da geht es ja aber nur darum, dass vom Gewinn jemand leben kann oder muss und gerade nicht um die Produktqualität - die kann der "Amateur" unterm Strich genau so erreichen oder stellenweise sogar übertreffen, u.A. weil er keinen Veröffentlichungsdruck hat.

Im Einzelfall kann das natürlich funktionieren, weil man ein konkretes Produkt haben will und es das eben nur zum Preis X gibt. Auf den ganzen Sektor gesehen ist es dann aber andersrum ein ordentlicher Konkurrenzvorteil, wenn man sagen kann "Ich muss ja nicht davon leben und kann es deswegen entsprechend günstiger anbieten/länger dran arbeiten etc.".


In einem meiner anderen Hobbies gibt es eine vergleichbare Konstellation mit dem Ergebnis, dass ein winziger Teil der Anbieter hauptberuflich unterwegs ist und riesige Horden ehrenamtlich oder nebenbei unnd zufrieden ist, wenn es am Ende null auf null aufgeht oder ein kleines bisschen was abwirft.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline tartex

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #18 am: 2.07.2022 | 16:26 »
Leider wird man mit der Zeit eher anspruchsvoller, das macht es auch in Zukunft schwierig. Aber vielleicht finde ich irgendwann wieder die Zeit sowohl einen Brot- als auch einen Spieljob zu haben.

Also mein Plan ist: wenn ich in Rente gehe, steige ich ins Verlagswesen ein.  8)

In 15 Jahren kommt da sicher noch eine Welle von Rollenspiel-Veröffentlichungen auf uns zu. :korvin:
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Offline Irian

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #19 am: 2.07.2022 | 17:09 »
Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.
Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind. Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.

Du schmeißt damit halt vermutlich mehr Zielgruppe raus als du gewinnst: Ältere Leute mit hohem Einkommen sind halt nicht die primäre Rollenspiel-Zielgruppe, idR will man ja da deutlich jünger einsteigen und da sind 100€ für ein Buch, egal wie hübsch, einfach utopisch.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #20 am: 2.07.2022 | 17:30 »
idR will man ja da deutlich jünger einsteigen

 :think: ob genau in dieser Zielgruppe die Vorbehalte gegen PDF auch so hoch sind wie unter den ollen Säcken?  :think:

da wäre ja nach Layout und Lektorat schluss  ~;D (oder beginnt die Gewinnzone, je nach Blickwinkel)

kein Papierpreis-knappheit, Farbe kostet nicht extra, Farbechtheit über Jahre ist garantiert, Kleberstinkerei war gestern, Druckereisuche in einem garantielosen shanghaier Hinterhof entfällt, Containerstau am Suezkanal und Dieselpreisexplodierte LKW-Logistik in old-Germany ebenso

Offline Megavolt

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #21 am: 2.07.2022 | 17:31 »
wenn ich in Rente gehe,
In 15 Jahren

Ach Tarti, you sweet summer child!  ~;D

Offline phant

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #22 am: 2.07.2022 | 17:46 »
Sorry, 100,-/GRW sitzen bei mir definitiv nicht drin.
Klar wollen Verlag(smitarbeiter) auch leben. Aber da bin ich raus. Soviel zahlt mein Arbeitgeber nicht, als dass ich mir dieses Hobby noch leisten könnte.

Offline Gunthar

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #23 am: 2.07.2022 | 17:50 »
Du schmeißt damit halt vermutlich mehr Zielgruppe raus als du gewinnst: Ältere Leute mit hohem Einkommen sind halt nicht die primäre Rollenspiel-Zielgruppe, idR will man ja da deutlich jünger einsteigen und da sind 100€ für ein Buch, egal wie hübsch, einfach utopisch.
Wieso. Man muss die Regelbücher halt nur als Limited Edition verkaufen, dann klappt das schon mit den € 100/Buch.  ;)  8] ~;D *duck und weg*
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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
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Online Lichtschwerttänzer

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #24 am: 2.07.2022 | 17:54 »
:think: ob genau in dieser Zielgruppe die Vorbehalte gegen PDF auch so hoch sind wie unter den ollen Säcken?  :think:

Ich bin einer und kaufe mir ggf das print zum pdf
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”