Autor Thema: Unterschiede der Regelversionen  (Gelesen 2963 mal)

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Darilon

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Unterschiede der Regelversionen
« am: 2.07.2022 | 23:15 »
Ich habe in den 90er ein bisschen Star Wars D6 gespielt. Vor kurzem bin ich wieder darüber gestolpert und habe wieder Feuer gefangen. Inzwischen ist aber einiges passiert. Soweit ich gelesen habe hat der Lizenznehmer ein paar Mal gewechselt und entsprechend völlig neue Regelsysteme auf den Markt geworfen.

Was mich jetzt interessiert ist,
- was die anderen Versionen anders machen
- welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Versionen haben.
- welchen Spielstil sie fördern
- ob es dazu noch eine aktive Community gibt

In meiner Erinnerung war das D6-System immer ein ziemliches Slapstick-Feuerwerk. In gefühlt der Hälfte der Spielsitzungen ist der vorbereitete Plot gleich zu Beginn zusammen mit den SCs auf einem unbekannten Planeten abgestürzt. Beim Googeln habe ich allerdings den Eindruck gewonnen, dass es dazu immer noch eine aktive Community gibt.

Die Bezeichnung D20 lässt mich vermuten, dass es sich bei der Nachfolge-Version um eine Art D&D mit Star Wars-Anstrich handelt (Und natürlich Star Wars typischen Klassen). Oder liege ich da falsch?

Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #1 am: 2.07.2022 | 23:24 »
Damit hast Du recht, Star Wars D20 basierte auf D&D 3e, wobei es aber drei verschiedene Editionen gab: Star Wars D20, Star Wars D20 Revised Edition und Star Wars D20 Saga Edition, wovon meiner Meinung nach die Revised Edition die beste war, weil sie viele der Fehler der ersten edition ausbügelte, die Saga Edition hingegen war die schlechteste, weil sie quasi schon ein Testlauf für D&D 4e war.

Auch hast Du recht damit, dass Star Wars d6 immer noch eine sehr große Fangemeinde hat, auf jeden Fall ist sie größer als jene der D20 Editionen.

Offline Doc-Byte

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #2 am: 3.07.2022 | 00:11 »
Die D6 Version hat den großen Vorteil, dass man sich alle - und zwar wirklich alle - Bücher frei als PDF bersorgen kann. (Ich nenn hier besser mal keinen Link, da ich mir nicht so sicher bin, ob diese Seite überhaupt das VÖ-Recht an den Büchern hat.) Dazu kann man sich das D6 System mit den OpenD6 Regeln erweitern.

Es gibt auch einen interessantes Büchlein von einem der Väter des D6 Systems, das am Ende auf zwei, drei Seiten ein interessantes, alternatives Kampfsystem enthält.

Und dann gibt es hier noch ein paar Abenteuer ohne direkten Star Wars Bezug, die aber (Open)D6 kompatible sind und von ein paar alten WEG Autoren verfasst wurden.

Was man ansonsten im Hinterkopf behalten muss, ist, dass SW D6 und D20 sich noch auf das Legends Universum bezieht, während das aktuelle System afaik das Kanon / Disneyversum enthält.
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Offline Undwiederda

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #3 am: 3.07.2022 | 09:37 »
Also die D20 Core Edition ist halt auf der alten 3.0 Engine geschrieben und ist wirklich zu vernachlässigen.
Die D20 Core Revised ist ein 3,0/3,5 Hybrid aber bildet denke ich das D&D Gefühl im Star Wars Universum und KOTOR am besten ab. Es hat von den D20 Varianten auch am meisten Quellenbüchern aber es fehlen eben auch einige Dinge. Episode 3 hatte damals eine PDF bekommen. Was mich damals gestört hat, dass Machtfähigkeiten mit Fertigkeiten und Talenten gekauft werden müssen und sie Vitality Points kosten um zu aktivieren. Dafür fand ich das System für Klonkriege ziemlich gut und die wenigen Sessions haben Spaß gemacht. Es gab paar Bücher, die ich gut fand und immer noch habe, auch wenn man sicher vieles auf den Pedias nachlesen kann.

Die Saga Edition war ein 3.5/4 Hybrid aber mir hat es damals beim lesen sehr gefallen. Der Vorteil waren die Quellenbücher für Force Unleashed, KOTOR und auch Legacy und bildete damit den ganzen EU Rahmen gut hin. Es gab eine lange Kampagne Dawn of Defiance und wir hatten damit viel Spaß. Hier kann man Force User sehr krass aufbauen und ich mochte die Ideen, die sie reingebracht haben. Allerdings war der Fluff Teil selbst eher wenig und die Bücher waren mehr Crunch.

Die FFG Bücher oder das Genesys Regel System. Hat den Vor- oder Nachteil, dass während es rauskam die EU eingestampft wurde und FFG nur noch den Kanon abdrucken durfte. In den ersten Büchern bemerkt man das aber noch nicht (in Edge of the Empire), erst ab einem gewissem Punkt wurde das dann eingeführt, wodurch zum Beispiel die Bothaner als Spielbare Rasse weg waren. Die FFG Reihe ist zeittechnisch auch am meisten eingeschränkt, da die drei Linien (Edge of the Empire, Age of Rebellion und Force and Destiny) nur zwischen Episode 4-6 spielen, allerdings kommen mit Dawn of Rebellion und den beinden Clonewars Büchern zumindestens soviel heraus, dass man in dem offiziellen Visuellen Kanon (Serien, Filme) spielen kann. Die Würfel muss man mögen oder man mag sie nicht. Da die Würfelapp von FFG was Star Wars Sachen angeht immer noch kostet, kann man aber mit wenig umdenken die App von Genesys nehmen (die Symbole sehen ein wenig anders aus aber ansonsten stimmen die Verteilungen auf den Würfeln, es dürften aber die Machtwürfel fehlen). Auch hat man bei Roll20 den Nachteil, dass man die Engine nur mit einer API spielen kann, die man nur als PRO User integrieren kann. Ich mag aber das eben ein Würfelwurf mehr als geschafft und nicht geschafft simbolisiert, sondern auch noch ob er kritisch ist (gut oder schlecht) oder ob er zusätzliche Vor- bzw Nachteile generiert. Ich denke das die Reihe am umstrittensten ist.

Die Verfügbarkeit ist wie bereits gesagt als PDF nur für die D6er möglich, auch wenn ich mich immer Frage wie legal die Seite ist.
Disney genauso wie Lucas Books haben halt keine PDFs für die Spiellinien erlaubt, da diese wohl eher bei den Computerspielen zu finden ist..? egal keine offiziellen PDFs
alle Linien sind gerade etwas teuer als Print zu bekommen, wobei die Genesys Bücher nachgedruckt werden, bei den Westendgame Bücher sollte man die "Core Bücher" ohne weiteres bekommen. Revised Core kommt man inzwischen auch besser an einige Bücher dran. Sage Edition ist mMn gerade die teuereste.

Wenn ich etwas empfehlen sollte:
Westendgames bekommt man die PDFs, benutzt nur D6 und bildet alles aus den alten Filmen und den Anfängen der EU sehr gut ab. Ich denke, dass Eigenkreationen da auch einfacher sind. Ich kann nur selber nichts zu dem Spielflair sagen.
Ansonsten würde ich wohl das System von FFG empfehlen, die Bücher sind eben im reprint, also wird man wohl wieder alle bekommen. Die Einsteigerboxen generieren billiger Würfel, wenn man sie im abverkauf erhält und sind eben Kanontechnisch das aktuellste.
Auf Deutsch gibt es halt keine mehr. WeG wurden einige Dinge übersetzt aber doch recht wenig und bei FFG fangen wir nicht an, war leider auch eher enntäuschend aber man hatte zumindestens alle drei Grundbücher, aber die Verfügbarkeit ist eher okayisch. 

Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #4 am: 3.07.2022 | 10:15 »
Mir haben von allen D20-Regeln die der Revised Edition am besten gefallen, weil sie auch die Atmosphäre der Filme am besten einfing. Man war bei den Machtfähigkeiten nicht so eingeschränkt, wie bei der Saga Edition, wo man eine machtfähigkeit mehrfach besitzen musste, um sie während einer begegnung auch mehrfach einsetzen zu können. Das System aus Machtfertigkeiten und Machttalenten, deren Einsatz nicht immer Vitality-Points kostete, war da schon realistischer. Rüstungen verbesserten nicht die Rüstungsklasse, sondern boten nur einen Schutz vor echten Schaden.

Bei der Rollenspiel-Reihe von FFG sollte man wissen, dass sie im Original ein paar Jahre vor dem verkauf von Lucasfilm an Disney erschien, deshalb enthalten die ersten Bücher noch viel Material zum EU. Erst später musste FFG auf EU-Material verzichten.

Darilon

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #5 am: 3.07.2022 | 15:13 »
Vielen Dank für die bisherigen teilweise recht ausführlichen Antworten. Wenn ich mal zusammentrage wie es sich bisher für mich darstellt:

D6:
  • Als PDF mit minimalen Google-Fu im Internet kostenlos zu bekommen.
  • Große aktive Community
  • Unterstützt einen cinematischen, erzählorientierten Heroic-Slapstick-Stil.
  • Einfaches Regelwerk, gut einsteigertauglich
  • Umfangreiches Hintergrundmaterial, das die Initialzündung für ein umfangreiches EU war.
  • Vielleicht ein bisschen zu viel Slapstick, was man evtl. durch besonnen Umgang des SL mit Wild-Die 1er in den Griff bekommt.
  • Machfertigkeiten werden sehr schnell unbalanciert. Meinem Eindruck nach war die Intention, dass der Zugang und Steigerungsmöglicheiten durch den SL begrenzt werden sollten.
  • Die EU (besonders Post Epsiode 6) wurde durch die Disney Filme möglicherweise nicht mehr Kanon-konform. Das dadurch relativiert wird, dass das aktuelle System auch keine Kanon-konforme Post Episode 6 Spielline anbietet.
  • Wenig Unterstützung für taktisches Spiel und stundenlanges rumbasteln am Charakter

D20:
  • Kaum bzw. nur teuer zu bekommen
  • Keine PDFs
  • D&D nehme ich allgemein eher so wahr, dass es ein verhältnismäßig gutes Balancing bietet und vor allem auf gamistisch orientiertes Spiel abzielt. Kann man das auch für Star Wars D20 so sagen? Sind auch Jedi Meister spielbar ohne die Balance zu brechen?
  • Fristet heute eher ein Nischendasein
  • Wenn dann am Besten die Revised Edition spielen

FFG Genesys:
  • Wieder im Reprint, daher vermutlich zum Normalpreis zu kriegen
  • Keine PDFs
  • auch eher erzählorientiert mit nicht-binärem Würfelergebnis, zu dem Preis, dass man Spezialwürfel braucht oder ständig Tabellen nachschlagen muss
  • Aktuelles Kanon-konformes System, allerdings wird bisher nur das Spiel zu Zeit der Episoden 1-6 unterstützt.

Bisher wäre meine Tendenz eher bei D6 zu bleiben. Wobei FFGs Genesys noch die große Unbekannte ist.
« Letzte Änderung: 3.07.2022 | 15:20 von Darilon »

Offline Undwiederda

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #6 am: 3.07.2022 | 19:05 »
Ich würde bei genesys sagen, hol dir eine Einsteigerbox (nicht die von Erwachen der Macht) und leite sie an einem Abend Mal. Dann wirst du sehen, ob es was für dich ist. Die Box für Erwachen der Macht lohnt sich nur wegen der Würfel und der galaxiskarte.
Ggf noch wegen der Tokens aber das Abenteuer und das dlc ist Müll.
Ich meine Ulisses hätte age of Rebellion noch im Abverkauf, also Zeitalter der Rebellion auf deutsch.

Zu Revised Core. Nicht nur das man jedi Meister spielen kann, sie sterben in der Revised edition auch schneller. Weil kritische Treffer nicht auf die vitality Points (HP) gehen sondern auf deine wound Points und das macht es eben noch tödlicher, da du stirbst wenn diese auf 0 sind (sind dein konstiwert und ein Blaster macht eben 3d8 schaden)

Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #7 am: 3.07.2022 | 19:16 »
Zu Revised Core. Nicht nur das man jedi Meister spielen kann, sie sterben in der Revised edition auch schneller. Weil kritische Treffer nicht auf die vitality Points (HP) gehen sondern auf deine wound Points und das macht es eben noch tödlicher, da du stirbst wenn diese auf 0 sind (sind dein konstiwert und ein Blaster macht eben 3d8 schaden)
Gegen Wound Points-Verluste schützen Rüstungen, aber welcher vernünftige Star Wars-Charakter trägt eine Rüstung ... ;)

Mir hat die Revised Edition damals sehr gut gefallen und ich habe auch eine etwas schränge Kampagne damit geleitet.

d6 hat das Problem, dass es keine Obergrenzen gab. Ich kannte eine Gruppe, deren Charaktere waren am Ende so mächtig, dass der schwächste von ihnen einen Trupp Surmtruppler in einer einzigen Runde mit seiner Blasterpistole ausschalten konnte. Der rest war mächtiger. Die Gruppe hätte den Imperator und Darth Vader besiegen können.

Darilon

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #8 am: 3.07.2022 | 23:59 »
d6 hat das Problem, dass es keine Obergrenzen gab. Ich kannte eine Gruppe, deren Charaktere waren am Ende so mächtig, dass der schwächste von ihnen einen Trupp Surmtruppler in einer einzigen Runde mit seiner Blasterpistole ausschalten konnte. Der rest war mächtiger. Die Gruppe hätte den Imperator und Darth Vader besiegen können.
Naja, das Problem hat man prinzipiell in jedem System, in dem für Luke and Palpatine dieselben Regeln gelten, wie für SCs. Irgendwann haben die SCs den Deckel erreicht und auch Luke und Palpatine können dann nicht besser sein, solange sie nicht irgendeinen Bonus kriegen, der für SCs nicht zugänglich ist, was ich als ziemlichen Logikbruch empfinden würde.
Die offiziell publizierten Werte für Luke und Palpatine sind auch nicht so ganz ohne. Entweder war die Gruppe wirklich lang zusammen oder der SL extrem großzügig mit der Charakterpunktebelohnung (oder beides). Aber wenn der SL das Gefühl hat, dass die SCs zu schnell auf dem Machtlevel von Palpatine angekommen sind, ist der fehlende Deckel ja eigentlich die Lösung des Problems: Der SL kann bei Palpatine ja einfach bei allen relevanten Skills so viele D drauflegen, das der wieder eine harte Nuss ist. Bei Systemen mit fixem Limit kann ich das nicht so ohne Weiteres.

Offline klatschi

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #9 am: 4.07.2022 | 00:35 »
Vielen Dank für die bisherigen teilweise recht ausführlichen Antworten. Wenn ich mal zusammentrage wie es sich bisher für mich darstellt:

D6:
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D20:
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FFG Genesys:
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  • auch eher erzählorientiert mit nicht-binärem Würfelergebnis, zu dem Preis, dass man Spezialwürfel braucht oder ständig Tabellen nachschlagen muss
  • Aktuelles Kanon-konformes System, allerdings wird bisher nur das Spiel zu Zeit der Episoden 1-6 unterstützt.

Bisher wäre meine Tendenz eher bei D6 zu bleiben. Wobei FFGs Genesys noch die große Unbekannte ist.

Ich habe es bei dem FFG System bisher nicht so empfunden, dass ständig Spezialtabellen konsultiert werden müssen. Ganz im Gegenteil haben wir es so aufgefasst dass diese Tabellen für Gruppen da sind, die auf diesen Detailgrad stehen, die generellen Effekte von Vor- und Nachteilen aber ausreichen, um am Spieltisch auch narrative Umsetzungen schnell aus der Hüfte zu schießen.

Das Spiel ist sehr cineastisch und entspricht mich somit genau dem, was Star Wars ausmacht. Jeder Triumph wird den Charakteren das Gefühl geben, ein kleiner Luke Skywalker zu sein. Die Light und Darkside Punkte schaffen eine zusätzliche narrative und cineastische Ebene, die die wunderbar seltsamen Zufälle in den Filmen abbilden können. Und am Tisch ist beides - auch ohne Ebene der Filme - ein tolles Element von Player Empowerment. Ich habe ein paar Abenteuer d6 gespielt und hatte da weniger das Gefühl, dass die Welt, wie ich sie kenne, für mich abgebildet wurde.

Ich kann für das FFG System auch ein bisschen Reinhören in Star Wars: Campaign vom OneShot Network empfehlen. Ich hatte das Gefühl dass die auch sehr kreativ mit dem nicht-binären Würfelsystem umgegangen sind.

Ich war anfangs skeptisch wegen der Spezialwürfel und hab festgestellt: ich mag sie mega gerne, das Würfelsystem liest sich komplexer als es ist und die Farben, Formen und Symbole haben in allen Einsteigerrunden die ich bisher damit hatte, zu schnellem Verständnis geführt.

Swafnir

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #10 am: 4.07.2022 | 07:22 »
Das steht doch oder. Entweder man hat die Spezialwürfel oder man braucht dauernd Tabellen um die Zahlenwerte der Standardwürfel in die Symbole zu übersetzen.

Ansonsten stimme ich klatschi voll zu. Ich finde das System echt klasse und hatte bei Star Wars D6 das gleiche Gefühl.
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 07:24 von Swafnir »

Online Raven Nash

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #11 am: 4.07.2022 | 08:13 »
Was man zu D6 noch sagen sollte: die Abenteuer sind großteils Railroads vom Feinsten. Ein einziges Abweichen und das Abenteuer bricht eigentlich in sich zusammen.

Aber: die FFG-Abenteuer sind nicht besser. Keine Railroads, dafür so "offen" geschrieben, dass sie in sich kaum Sinn ergeben. Logiklöcher gehören bei SW zwar essentiell dazu, aber die Abenteuer werden eigentlich erst rund, wenn man mindestens zwei kombiniert.

Das Genesys-System selbst finde ich großartig, allerdings ergeben sich durch die Spezialisierungen bald auch fast schon D&D-mäßige Spezialisten. Sind dann eben Nah- oder Fernkämpfer, Pilot und Mechaniker.
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 09:11 von Raven Nash »
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Offline Zanji123

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #12 am: 4.07.2022 | 08:17 »
*hust* ähm... einnmal Star Wars D20 Saga Edition PDF bei google eingeben erstes Ergebnis BÄM das PDF erscheint,  ist wohl genauso "legal" wie die D6 reihe. Das gleiche bei der Revised Edition (welche man aber nur direkt runterladen kann, die Saga konnte ich wenigstens erstmal als online PDF ansehen)


Kurze Frage: wenn beide D20 Spiele doch auf D&D basieren, wie kann dann bei Revised die Rüstung NICHT die Rüstungsklasse erhöhen sondern Rüstungsschutz (wie DSA vermute ich mal) bieten? Kann sich da mal ein Experte melden.

Bin zwar kein hardcore Star Wars nerd aber die Idee einer kompletten Kampagne von Stufe 1 -20 klingt cool und auch die PDFs sind ja noch online findbar
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 08:21 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #13 am: 4.07.2022 | 08:19 »
Man muss als Sl hat den Spielern Einschränkungen machen.
Das Spezialisten-Problem habe ich damals bei meiner Revised Edition-Kampagne gelöst, in dem ich den Spielerngesagt habe, welche Klassen sie bem nächsten Stufenaufstieg nehmen konnten. Auch konnten Fertigkeiten, die nicht irgendwie eingesetzt wurden, nicht verbessert werden.

Offline Undwiederda

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #14 am: 4.07.2022 | 09:03 »
*hust* ähm... einnmal Star Wars D20 Saga Edition PDF bei google eingeben erstes Ergebnis BÄM das PDF erscheint,  ist wohl genauso "legal" wie die D6 reihe. Das gleiche bei der Revised Edition (welche man aber nur direkt runterladen kann, die Saga konnte ich wenigstens erstmal als online PDF ansehen)


Kurze Frage: wenn beide D20 Spiele doch auf D&D basieren, wie kann dann bei Revised die Rüstung NICHT die Rüstungsklasse erhöhen sondern Rüstungsschutz (wie DSA vermute ich mal) bieten? Kann sich da mal ein Experte melden.

Bin zwar kein hardcore Star Wars nerd aber die Idee einer kompletten Kampagne von Stufe 1 -20 klingt cool und auch die PDFs sind ja noch online findbar

Die Rüstungsregeln sind quasi optional Regeln aus dnd 3 gewesen.

Rüstungen erhöhen eben nicht die defense (ac) sondern geben eine damage reduction, die dann den schaden runter rechnet, ähnlich wie bei den AGE Systemen.


Ich meine in den Animationsserie und auch in Kotor gab es jedis in Rüstung aber wenn man die Schlacht von geonosis sich anschaut, war da wohl keiner dabei und gerade dieses krasse Jedi sterben kann die Revised Core sehr gut simulieren

Offline Heimi

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #15 am: 4.07.2022 | 09:35 »
Nur um es mal erwähnt zu haben es gibt noch eine in meinem Augen recht schön gemacht Umsetzung für die 5e unter https://sw5e.com/ ... alles nicht offiziell sondern Homebrew aber mit recht viel Liebe und Enthusiasmus erstellt.

Wobei ich generell aber auch FFG Genesys sehr mag und damit viele schöne Stunden verbracht habe.
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Offline Zanji123

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #16 am: 4.07.2022 | 09:38 »
Die Rüstungsregeln sind quasi optional Regeln aus dnd 3 gewesen.

Rüstungen erhöhen eben nicht die defense (ac) sondern geben eine damage reduction, die dann den schaden runter rechnet, ähnlich wie bei den AGE Systemen.


Ich meine in den Animationsserie und auch in Kotor gab es jedis in Rüstung aber wenn man die Schlacht von geonosis sich anschaut, war da wohl keiner dabei und gerade dieses krasse Jedi sterben kann die Revised Core sehr gut simulieren

ok blöd gefragt: wenn der BAB dann steigt... und du dann immer auf sagen wir mal AC10 treffen sollst, killst du dann ja permanent leute O_o
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Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #17 am: 4.07.2022 | 10:38 »
ok blöd gefragt: wenn der BAB dann steigt... und du dann immer auf sagen wir mal AC10 treffen sollst, killst du dann ja permanent leute O_o
Nein,
Jede Klasse hat einen von der Stufe abhängigen Bonus auf die Rüstungsklasse (hier Defense Class genannt). In den ursprünglichen D20-Regeln entfiel dieser, wenn man eine Rüstung trug. Dieses Problem hat man in der Revised Edition beseitigt.

Offline Undwiederda

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #18 am: 4.07.2022 | 10:41 »
Ich meine das deine defense mit den Leveln angestiegen ist aber ja treffen war nie das Problem. Aber Rüstungen reduzieren eben den schaden.

Du hast eben Vitalitätspunkte die quasi wie HP berechnet werden. Also 1Dx plus Konstimod pro Level und eben Wundpunkte die dein Konstiwert sind. Sobald deine VP 0 sind geht es auf die WP oder wenn du einen Crit machst direkt auf die WP

Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #19 am: 4.07.2022 | 10:46 »
Und Rüstungen schützen nicht vor Vitality-Verlusten, sondern nur vor Wound Points-Verlusten. Dazu kommt, dass einfache Gegner (wie z.B. Sturmtruppen) keine Vitality Points haben.

Offline Undwiederda

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #20 am: 4.07.2022 | 10:47 »
Und Rüstungen schützen nicht vor Vitality-Verlusten, sondern nur vor Wound Points-Verlusten. Dazu kommt, dass einfache Gegner (wie z.B. Sturmtruppen) keine Vitality Points haben.

Da bist du tiefer drin. Ich habe mich das letzte Mal in den mittleren 2000ern mit dem System befasst

Offline Zanji123

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #21 am: 4.07.2022 | 11:51 »
verdammt jetzt wäre ich angefixt.

Witzig aber das online es allerdings heisst das Saga bedeutend besser wär als Revised da Saga sich "nicht anfühlt wie D&D in SPAAACE"

Edit: auf Reddit gibt's für Revised und Saga jeweils eigene subreddits in denen ... man gewisse PDFs findet die einem helfen könnten
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 12:11 von Zanji123 »
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Offline Undwiederda

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #22 am: 4.07.2022 | 13:04 »
Ich mochte die Saga. Aber force User könnten schon ziemlich op werden

Offline Doc-Byte

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #23 am: 4.07.2022 | 19:44 »
D6:
  • Vielleicht ein bisschen zu viel Slapstick, was man evtl. durch besonnen Umgang des SL mit Wild-Die 1er in den Griff bekommt.

Da könnte man sich ja ggf. auch am Match-System bedienen. (Ja, ich bin halt Fan davon. ;D) Wobei dieser spezielle Mechanismus auch schon von anderswo abgeschaut und nicht selbst erfunden wurde:

Statt des Joker-Würfels, schaust du nach Paschen, die dann je nach Größe eine entsprechende Nebenwirkung erzeugen, wobei 1er für Patzer stehen. Alles über einer Größe von 2 hat dann entweder einen negativen oder einen positiven Nebeneffekt. Das kann man mMn problemlos ins D6 Regelwerk einbauen. Zumal im Match-System ja auch mit W6 gewürfelt wird, die dann alle zusammengezählt werden. (Nur auf die "Pips" wird hier verzichtet und Attribute und Fertigkeiten sind auf maximal 5W gedeckelt.)
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Offline Timo

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #24 am: 4.07.2022 | 20:36 »
Ich hab einige Zeit Saga geleitet und hatte viel Spaß damit/um mal positiv über die Saga Edition zu berichten). Ich hab alle Versionen gespielt bzw. geleitet und Saga und FFG waren meine Favoriten, sind aber auch sehr unterschiedlich vom Stil her.

Achja für Saga bieten sich Rasterfeldbattlemaps an und ich hatte zig Figuren dafür.

Weiterer Pluspunkt für Saga, Jedis/Forceuser sind nicht die OP Götter die sie zB in d6 oder D20 Revised waren, die anderen Klassen waren ebenso nützlich und Cool (Adliger und Soldat kommen besonders gut in meiner Erinnerung weg)

Achja ich empfand die Sourcebooks nicht kompatibel zueinander (also die Settingbücher CloneWars, Knights of the Old Republic etc.)
Core, Starships, ScavengersGuide to Droids, Scum and Villainy sind die 4 Bücher die man auf jeden Fall haben sollte. JediAcademy ist akzeptabel hab ich aber fast nie genutzt. Dazu packt man ein Kampagnenbuch nach Wunsch(es gab KotoR, Legacy, Rebellion, CloneWars, ForceUnleashed) und hat finde ich viel Spaß.
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Offline caranfang

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Re: Unterschiede der Regelversionen
« Antwort #25 am: 5.07.2022 | 18:30 »
Ich mochte die Saga. Aber force User könnten schon ziemlich op werden
haben aber dort den großen Nachteil, dass sie Mechtfähigkeiten mehrfach erlernen müssen, wenn sie sie mehrfach einsetzen wollen. Das war einer der Gründe, weshalb ich die Saga-Edition nicht mochte. Es passte einfach nicht in den Hintergrund, wo Machtbenutzer ziemlich mächtig sind. Daher hatten wir keine Probleme damit, dass sie zu mächtig sein könnten.