Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Wie "regelschwer" ist D&D 5?
aikar:
--- Zitat von: Rackhir am 11.07.2022 | 14:24 ---Ich finde das mittlerweile auch schon für niedrige Stufenbereiche. Durch die viele zusätzlichen Optionen aus Tasha's und Xanathar's, die vielen neuen Spezialisierungsmöglichkeiten ist einfach die Zahl an Fertigkeiten so weit angewachsen, dass ich den Überblick verloren habe. Klar wird das noch komplexer, je höherstufig, aber der Einstieg ist jetzt auch nicht mehr so einfach wie wenn man nur mit PHB spielt.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich anders. Tasha's und Xanathar's sind rein optional. Und bieten mehr Auswahl, aber es ist ein Wachstum in die Breite, nicht in die Tiefe. Die Komplexität im Spiel steigt dadurch nicht.
Aber ich merke bei dieser Diskussion (schon wieder), dass die Definitionen von "regelschwerem" und "komplexem" Rollenspielsystem von vielen hier stark unterschiedlich gesetzt werden.
Mal meine Sichtweise was ich als komplexe Regeln empfinde:
Der Basismechanismus ist für mich dafür praktisch nie ausschlaggebend. Auch der Basismechanismus von Shadowrun 4/5 oder Runequest ist simpel. Bei DSA (3W20) kann man drüber streiten, aber selbst der ist schnell begriffen.
Auch eine hohe Anzahl an Optionen für Spielercharaktere macht für mich ein Spiel noch nicht komplex, weil üblicherweise ja nur ein gewisser ausgewählter Teil dann tatsächlich für das Spiel relevant wird. Wenn ich 30 verschiedene Magierklassen habe, ist das völlig egal. Wichtig ist, wie komplex jede einzelne für sich genommen ist.
Was für mich wirklich relevant ist, wie viele Ausnahmeregelungen für bestimmte Situationen und wie viele Subsysteme ich beherrschen muss um das Spiel flüssig zu spielen. Da heben sich dann Systeme wie DSA, Runequest oder Shadowrun als komplex ab, weil ich hunderte von Ausnahmen habe. Wenn Bedingung X und Bedingung Y gelten kommt der Modfikator Z (oder sogar das Subsystem A) zum Tragen.
Und das hat D&D5 einfach bei weitem nicht in diesem Ausmaß. Ich habe vielleicht einzelne Sonderfähigkeiten von bestimmten Charakteren oder Kreaturen, aber um die kümmert sich dann der jeweilige Spieler oder es steht bei der Kreatur dabei.
--- Zitat von: Arldwulf am 11.07.2022 | 15:39 --- aber auch in der 5E gibt es häufiger mal den Rat an Spielleiter "dann verbiet doch XYZ" oder "dann mach doch den Encounter anders" wenn Sachen schief laufen. Und diese Erfahrung zu bekommen mit mehr Regelwissen und sie auch zu brauchen ist eigentlich ein klares Zeichen für ein eher "regelschweres" System.
--- Ende Zitat ---
Das ist für mich kein Zeichen von Komplexität, sondern von unpräzisem Regeldesign (und ja, da ist D&D5 z.B. sicher schwächer als D&D4, aber es ist eine Sache der Notwendigkeit). Wenn man diesen Maßstab von Komplexität anlegen würde, wäre Fate ein hochkomplexes Spiel, weil neue SL oft nicht verstehen, wie sie es anwenden müssen.
Bospa:
--- Zitat von: 1of3 am 11.07.2022 | 15:34 ---Ich würde sagen, das geht noch einfacher. Pbta-Moves (wenns nicht gerade Defy Danger in Dungeonworld ist) erfordern noch weniger Interpretation, sowohl, was die Notwendigkeit des Würfeln angeht, als auch bei den Auswirkungen im Erfolgsfall.
--- Ende Zitat ---
Hmmm, mit Pbta bin ich nie so richtig warm geworden, aber ich habe auch nur Apocalypse World hier rumliegen. Ehrlich gesagt finde ich D&D5e da viel eingängiger. Ganz zu schweigen von z.B. DSA1.
Crimson King:
--- Zitat von: Bospa am 11.07.2022 | 15:47 ---Hmmm, mit Pbta bin ich nie so richtig warm geworden, aber ich habe auch nur Apocalypse World hier rumliegen. Ehrlich gesagt finde ich D&D5e da viel eingängiger.
--- Ende Zitat ---
Das liegt aber nicht am Gewicht der Regeln, sondern am ungewohnten Konzept in Kombination mit dem hohen Abstraktionsgrad.
1of3:
--- Zitat von: Bospa am 11.07.2022 | 15:47 ---Hmmm, mit Pbta bin ich nie so richtig warm geworden, aber ich habe auch nur Apocalypse World hier rumliegen. Ehrlich gesagt finde ich D&D5e da viel eingängiger. Ganz zu schweigen von z.B. DSA1.
--- Ende Zitat ---
Das kann ja gut sein. Der Vorgang des Gesprächs war aber, dass andere Spiele mehr Abstufungen haben, die man ausinterpretieren muss, statt nur getroffen/daneben. Bei PbtA musst du dich immer nur um das Daneben kümmern. Alles andere steht schon da. Es ist eher wie eine Zufallstabelle, die du auch einfach abliest.
Runenstahl:
Ich teile hier die Meinung der Mehrheit. D&D ist im Prinzip leicht verständlich ABER es gibt viele Zusatzregeln und Spezialfälle die die Waage letztlich in den "Mittel" Bereich verschieben.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Regeln die das Spiel (teilweise unnötig) kompliziert machen:
- 2 Waffen Kampf
- Zauber als Bonusaktionen wirken
- Auswahl von Sprüchen für Eldritch Knight
- Darkvision (hier ist es weniger die eigentlich einfache Regel an sich, als vielmehr die Art wie die Regel im Buch aufgeteilt ist)
- das Balancing zwischen den Klassen verlangt nach 6 Encountern je Tag
- die Vielzahl an Zaubersprüchen die man gerade als Spieler von Klerikern studieren sollte
- die Konzentrationsmechanik (ebenfalls eine eigentlich sehr einfache Regel aber in der Spielpraxis wird sehr oft vergessen das man bei Schaden einen Konzentrationsrettungswurf machen muß)
- Halffeats (zugegeben sind Feats eine optionale Regel, aber trotzdem: Halffeats sind nicht intuitiv sondern sollten für maximale Effektivität bereits bei der Charactererstellung eingeplant werden... das beißt sich dann natürlich mit intuitivem - Erfahrungsbasiertem Charaktersteigern)
- Multiklassing (ebenfalls optional und ebenfalls in der Spielpraxis nicht intuitiv. Erst Krieger, dann Magier und man hat alle Fähigkeiten beider Klassen. Macht man es umgekehrt kann man hingegen nicht mit schweren Rüstungen umgehen. Die Logik muß man einem Einsteiger mal erklären.)
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