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Wie "regelschwer" ist D&D 5 - Einordnung auf einer fünfstufigen Skala

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caranfang:

--- Zitat von: Koruun am 13.07.2022 | 00:44 ---Rein auf die D&D-Versionen bezogen, würde ich da mitgehen:

--- Ende Zitat ---
Ich nicht, denn alle D&D-Version sind im Prinzip doch regelschwerer als 5e, außer vielleicht OD&D.
Daher sieht es bei mir nur auf D&D bezogen so aus:
1) 5e
2) BECMI
3) AD&D
4) 4e
5) 3e

Aber das ist ein rein auf D&D bezogenes (und leider auch subjektives) Ranking, ohne Pathfinder, ohne Klone oder OSRs. Selbst OD&D wurde nicht beachtet (weil ich die Regeln nicht kenne).



--- Zitat von: Koruun am 13.07.2022 | 00:44 ---Letztlich bleibt ein solches Ranking ohne fest definierte Vorgaben immer eine subjektive Angelegenheit und somit weniger Erkenntnisreich.

--- Ende Zitat ---
Nicht ganz, je mehr an dieser Umfrage teilnehmen, desto aussagekräftiger ist sie.

Morvale:
Für mich

1. EZD6 /F.U.C.K/ Schatten des Dämonenfürsten
 
2. Alien/ Mutant Jahr Null/ Cthulhu 

3. D&D5/ Wahrhammer Fantasy 4e/ 40k von FFG/ Star Wars FFG

4.DSA 5

5. DSA 4.0/4.1   

Arldwulf:
Rein auf D&D bezogen:

1) BX, OSE
2) 4e
3) AD&D
4) 5e
5) 3e/3.5

Was für Kriterien betrachte ich da? So eine Liste muss naturgemäß subjektiv bleiben, aber ich wollte zumindest nachvollziehbar machen wie die Wertungen zustande kommen. Ich hab mir im Prinzip fünf Fragen überlegt die zu der Liste führten.


* "Kann ich es regelgerecht spielen auch wenn ich mal alle Bücher vergessen hab?"
(4e, BX/OSE, AD&D, 5e, 3.5)

Hier punktet vor allem die 4E, da stehen sogar Zauber auf dem Charakterblatt und sämtliche anderen Informationen. Für ein so umfangreiches System lässt es sich mit extrem wenig Regelmaterial am Tisch spielen.

Aber auch die ganz alten D&D Editionen punkten hier - einfach durch geringeren Umfang.


* "Wie schnell kann ich etwas improvisieren und eine regelgerechte Lösung finden? Hilft mir das System aktiv? Steht es eher im Weg?"
(4e, BX/OSE/AD&D/5e, 3.5)

Auch da hat die 4E wohl am meisten zu bieten, nirgendwo gibt es mehr Spielleiterhilfen für improvisation, nirgendwo ist das System so sehr darauf ausgelegt und werden Spielleiter so ermutigt das zu versuchen. AD&D & Co. aber auch die 5E landen hier im Mittelfeld, während 3E/3.5 mal den Spruch prägte: Wenn du kein Feat dafür hast geht es nicht.


* "Wie viel Wissen über das System und seine Details brauche ich um Fallstricke für die Gruppe zu umgehen, wie oft werde ich von den Auswirkungen einer Regel überrascht?"
(BX/OSE, AD&D/4e, 5e/3.5)

An dieser Stelle sehe ich eigentlich Retroklone wie OSE vorn. Die Regeln dort sind schlichtweg sehr klar und haben eigentlich nichts das drumherum zu bedenken wäre. Das versucht so ein Koloss wie die 4E auch, aber dort merkt man halt den Umfang. So sehr dies mit klarer und kurzer Schreibweise auch versucht wird zu handhaben: Allein durch den Umfang gibt es viel mehr verschiedene Effekte, Keywords und gerade neue Spielleiter tun sich gern auch schwer den Überblick zu behalten was es alles eigentlich an Hilfsmitteln gibt und diese dann auch anzuwenden.

Alles natürlich trotzdem Kleinigkeiten verglichen mit dem Wissen das ich brauche um z.B. eine 3.5 Runde auf hohen Stufen zu leiten und zu wissen welche Regeln man bei 3.5 oder der 5E besser ignoriert oder welche Probleme in ihrer Anwendung lauern.


* "Sind die Regeln eher kompliziert oder nach einem klarem Muster aufgebaut? Lässt sich Wissen das ich aus Regel A hab auch auf Regel B anwenden?"
(BX/OSE, AD&D, 4e, 5e/3.5)

So richtig zu 100% punktet hier für mich kein D&D. In AD&D darf man im Prinzip raten wann hoch und wann niedrig zu würfeln ist, das Ressourcensystem ist bei den meisten Editionen auch immer wieder unterschiedlich von Option zu Option und selbst die sonst alles vereinheitlichende 4E setzt hier auf einen stark modularen Ansatz bei dem in jeder Option völlig neue und von anderen Aktionen oder Optionen unabhängige Regelmechaniken definiert werden können.


* "Wie oft kommt es vor, das ich als Spielleiter sagen muss: Material X erlaub ich nicht - sprich: wie gut muss ich mich in dem veröffentlichten Material auskennen?"
(4e, BX/OSE/AD&D, 5e/3e/3.5)

Das ist ein ziemlich starker Unterschied. Es gibt Editionen (vor allem in 3e/3.5 und der 5E) bei denen man es gar nicht anders kennt als das der SL vorab festlegen muss welche Regeln er eigentlich verwenden will, was verboten ist und was erlaubt und bei denen immer wieder auch im Spiel dann erst festgestellt wird das man einzelne Charakteroptionen nicht erlauben mag. Um das wirklich sauber hinzubekommen benötigt man ein extrem gutes Regelwissen, muss extrem tief in die Regelwerke eintauchen um saubere Entscheidungen zu treffen.

Bei anderen Editionen dagegen ist so etwas völlig unüblich, dort ist die Einstellung eher "spiel was du magst, kannst alles verwenden was veröffentlicht wurde". Als 4E SL frage ich ehrlich gesagt in den meisten Runden nicht einmal nach was die Charaktere für Optionen nutzen. Ich muss es nicht wissen, es reicht die Dinge zu wissen die am Ende im Spiel angewendet werden.

Megavolt:

--- Zitat von: aikar am 13.07.2022 | 07:48 ---Nachdem ich eine DSA 4.1-Gruppe von 0 bis über 21.000 AP geleitet habe, eine zweite von 0 bis 5.000 AP und eine Dritte von 0 bis 7.000 AP widerspreche ich dir. Es ist genau so krass.

--- Ende Zitat ---

Bei uns war das über ein Dutzend Jahre hinweg ein unglaublicher Spaß und zwar über viele Gruppen hinweg. Wir haben uns bombastisch amüsiert, entfaltet, das Spiel genossen, viele Leute ins Hobby reingebracht. Insgesamt wars ein phänomenale Lebenserfahrung, die ich nicht missen möchte.

Bei dir klingts ja eher nach Martyrium.

aikar:

--- Zitat von: Megavolt am 13.07.2022 | 12:43 ---Bei uns war das über ein Dutzend Jahre hinweg ein unglaublicher Spaß und zwar über viele Gruppen hinweg. Wir haben uns bombastisch amüsiert, entfaltet, das Spiel genossen, viele Leute ins Hobby reingebracht. Insgesamt wars ein phänomenale Lebenserfahrung, die ich nicht missen möchte.

Bei dir klingts ja eher nach Martyrium.
--- Ende Zitat ---
Es war eine phänomenale Lebenserfahrung, die großen Geschichten (7G, Orkkrieg, Simyala-Saga, Phileasson-Saga) in Aventurien zu erleben. Und auch ich möchte das nicht missen. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich es ja nicht so lange (insgesamt 13 Jahre nur als DSA-SL) gemacht. Über viele der damaligen Erlebnisse tauschen wir uns heute noch aus. Und für manche meiner Spieler war/ist es auch das perfekte System, genau so, wie sie es haben wollen. Für mich halt nicht. Im Nachhinein betrachtet haben die Geschichten mir halt trotz des Regelsystems Spaß gemacht, nicht wegen. Deshalb leite ich ja inzwischen Aventurien mit D&D5. Meine Conversion ist ja auch eine Art Liebeserklärung, aber halt an das Setting und die Abenteuer, nicht an die Regeln.
Das hat sich aber auch erst im Lauf der Zeit entwickelt. Lange Zeit wusste ich ja nicht mal, dass andere Rollenspiele existieren. Den eigenen bevorzugten Rollenspielstil muss man erst entdecken und verstehen. Und er kann sich auch verändern (Interessanterweise allerdings bei allen, die ich kenne, eher von komplex zu einfach, die Gegenrichtung ist mir (noch) nicht untergekommen. Wäre auch ein interessantes Thema, aber führt hier noch weiter weg, als wir es mit der DSA-Diskussion ohnehin schon tun).
Die DSA4.1-Fans in meinem Bekanntenkreis sehen es übrigens auch als Schwergewicht. Aber sie sehen das halt nicht als etwas negatives, sondern als genau das, was ihnen daran gefällt. Ist ja auch ok.

Und jetzt :btt:

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