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Adventurer's Guide to the Bible
General Kong:
--- Zitat von: after.job.nerd am 6.08.2022 | 18:31 ---Habe das in den 90ern gekauft. Da lag statt der MC schon eine CD im Karton. Hat mich echt sauer gemacht. Vom Retro-Faktor wäre die MC derart steil gegangen.
--- Ende Zitat ---
Ach was! Ich dachte, die gäbe es nur mit Kassette. Da habe ich ja "Retro-Glück" gehabt. 8)
Chaos:
--- Zitat von: caranfang am 6.08.2022 | 18:20 ---Zur Frage, wie realistisch Ostasiaten im Römischen Reich zur Zeit Kaiser Tiberius nun sind, ist vielleicht dieser Wikipedia-Artikel hilfreich:
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-chinesische_Beziehungen
Auffallend ist, dass erst in der Spätantike die Darstellung des jeweilig anderen Reiches in der eigenen Literatur realistisch werden, obwohl es schon seit dem ersten Jahrhundert vor Christus indirekt Handelsbeziehungen zwischen den beiden Reichen gab.
Es ist außerdem auffallend, dass wir hauptsächlich nur von römischen Gesandschaften nach China wissen und es nur eine gescheiterte chinesische Gesandschaft nach Rom gab, die umkehrte, weil man ihnen erzählt hat, dass die Reise noch zwei Jahre dauert würde, obwohl die Grenze zum Römischen Reich gerade mal zwei Tage und Rom selbst zwei Wochen entfernt war.
Daher würde ich Ostasiaten in einer Kampagne in der Levante zur Zeit Kaiser Tiberius nicht zu lassen, Inder hingegen schon, den hier gab es nachweislich direkte kontakte. Ich würde auch Römer in einer Kampagne im China der Han-Dynastie zu lassen, weil halt römische Händler, die von den chinesen als offizielle gesandte aufegfasst wurden, nachweislich China erreicht haben.
Man darf die unterschiedlichen Mentalitäten der beiden Reiche nicht vergessen: Rom war expansionistisch und deren Händler waren immer auf der Suche nach neuen Märkten. China war an Expansion nicht interessiert. Man sah sich ja schon als Mittelpunkt der Welt und hatte kein Interesse irgendwelche Barbaren zu erobern (oder mit ihnen Handel zu treiben). Das sieht man auch an den Mangel an Berichten über irgendwelche chinesischen Expeditionen. Es gab zwar chinesische Händler, die das reich der Mitte verlassen haben und sich anderswo niederließen, aber da der Handel zwischen Rom und China indirekter Art war, ist ein unwahrscheinlich, dass sich chinesische Händler im Römischen Reich niedergelassen hätten.
--- Ende Zitat ---
Oder aber, wenn du Dämonen als legitimes Fantasy-Element zulässt, obwohl sie nicht existieren haben konnten, dann lässt du auch Chinesen in Judäa als legitimes Fantasy-Element zu, das wesentlich plausibler ist als die Existenz von Dämonen.
Sorry, aber wechselst hier vollkommen willkürlich zwischen "gab´s nicht, darf es nicht geben wegen historischer Authentizität" und "gab´s nicht, ist aber wurscht, das Setting ist schließlich Fantasy" hin und her.
In einem historisch authentischen Setting kann es keine Dämonen geben, weil es sie auch historisch nicht wirklich gegeben hat. Da beißt die Maus leider keinen Faden ab. Wenn du bereit bist, das um der Fantasy Willen zu ignorieren, hast du kein Argument, die historische Abwesenheit von Chinesen in Judäa nicht auch zu ignorieren.
--- Zitat ---Das Leute dies für bare Münze nehmen und glauben, dass dies wirklich so gewesen sei. das ist ja auch das große Problem mit Serien wie Vikings, die von sich selbst behaupten historisch genau zu sein, aber es nicht sind. Solchen falschen Vorstellungen verdanken wir z.B. den Irrglauben, dass Plattenharnische so schwer seien, dass man sich in ihnen kaum bewegen kann. Erfunden hat diesen Mythos Lawrence Olivier als er Henry V drehte. Dort gibt es nämlich eine Szene in der französische Ritter mit Krähnen auf ihre Pferde gehieft wurden. Obwohl dies eine Erfindung eines Regisseurs für einen Film war, glauben das seibst fast 80 Jahre später immer noch viele Leute. Es gibt nun leider genug Menschen, die ihr Geschichtswissen nur aus Filmen, Serien oder Spielen haben und nie ein Geschichtsbuch gelesen oder eine vernünftige Geschichtsdokumentation gesehen haben.
--- Ende Zitat ---
Der Zug ist abgefahren. Wer irgendein D&D-Setting als realitätsgetreue Darstellung einer historischen Ära ansieht, dem ist auch mit willkürlich gewählten historisch akkuraten Elementen nicht mehr zu helfen.
Grubentroll:
Ist die Frage denn nicht eher, ob man das wirklich in dem Kontext haben will.
Klar kann es Chinesen und warum nicht auch nordamerikanische Ureinwohner, Aztekenkrieger, Aborigines, Maori und Inuit-Zauberer von Stamm der Eisfischanbeter in Judäa gegeben haben.
Aber brauch ich das da unbedingt wenn ich schon dort spielen will?
Da will ich ich dann doch lieber militante Römer, mich auspeitschende Ägypter (siehe Asterix) und biblische Dämonen.
Also das Klischee davon.
Mein Kopf-Judäa also.
Banjo the Clown:
Ist die Idee mit den Dämonen im Setting nicht schon sehr abgenudelt? [gähnt]
Dämonen kannst du doch in so ziemlich jedem x-beliebigen Fantasysetting haben. Die sind doch popkulturell ausgiebig bearbeitet worden.
Edit: "Ohoho, wir gehen heute Dämonen schnetzeln. Das haben wir ja noch nie getan." ::)
Oberkampf:
Was ich sagen wollte: Es gibt eine christliche Wahrheit (oder von außen, einen Glaubenssatz), dass Jesus der Erlöser der Menschheit der ganzen Welt ist. Darum die Behauptung, die Heiligen Drei Könige (Magier, Gelehrten) repräsentieren ihre Kontinente. Ergab zu der Zeit irgendwie Sinn und bekräftigte den christlichen Anspruch auf universelle Erlösung. Für die Chronisten von Jesus, und erst recht für die frühen Christen, erschien die Welt damit vollständig erfasst.
Unter den Prämissen des Christentums muss heutzutage aber dann davon ausgegangen werden, dass auch die unbekannten Teile der Welt mit dem Messias in Kontakt kamen (oder kommen sollten). Dabei spielt weniger die gegenwärtige historische Forschung mit ihrer Quellenlage usw. eine Rolle, sondern vor allem die Konsistenz der Christlichen Lehre.
Natürlich haben Christen immer wieder Wissenschaft (Naturwissenschaft, Sprachwissenschaft, historische Wissenschaft) bemüht, um zu beweisen, dass ihre Lehre mit der Wissenschaft harmoniert. Das Christentum ist nicht per se wissenschaftsfeindlich. Aber gerade bei einem RPG mit christlich-pädagogischem Anspruch, muss die Wahrheit der Lehre vor der Wahrheit der Wissenschaft gehen - selbst wenn das nicht eines der fanatischsten Produkte aus diesem Umkreis ist, muss es doch für diese Christen anschlussfähig sein.
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