Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons

Lamentations of the Core Druid (LotCD)

(1/19) > >>

Jenseher:
Dies ist mein Klagelied. Ich bin der Druide. Ich kannte Krieg und Frieden. Die Überlieferungen meines Volkes und die Geheimnisse der Natur. Ich kannte andere meines Ranges. Ich traf sie auf meinen Reisen. Ich hörte von ihren Taten. Sie glaubten andere Dinge, kannten andere Weisheiten, dienten anderen Göttern. Keiner war wie der andere. Doch die Zeiten haben sich geändert. Jetzt sprechen wir alle die gleiche Sprache, haben das gleiche Ethos. Wir dienen nur noch Dingen, die wir selbst nicht verstehen. Wir dienen dem Erhalt der höheren Ordnung, dem natürlichen Zyklus der Natur. Geburt, Wachstum, Tod und Wiedergeburt. Gut und Böse sind Randerscheinungen für uns. Wir tun alles, um dieses Gleichgewicht zu bewahren. Wir schützen die Natur. Das alles ergibt keinen Sinn in meinem Denken, doch ich mache es trotzdem.

Dies ist mein Klagelied. Früher war jeder von uns anders; hatte seine eigene Heldengeschichte. Jetzt sind wir alle gleich. Es gibt keine Vielfalt unter uns. Sie sagen, es wäre der romantisch verklärte, durch Wissenschaft geformte, Blick aus einer fernen Zukunft, der uns beeinflusst hätte. Doch ich verstehe diesen Zusammenhang nicht.

Dies ist mein Klagelied. Ich bin der Druide. Ich war früher anders. Doch heute bin ich nur einer von vielen. Heute bin ich nur einer von immer wieder Gleichen. Das macht mich traurig und ich möchte sterben.

Geht es nur mir so? Es demotiviert mich, wenn ich Spieler sehe, die immer wieder die gleichen uninspirierten Druiden spielen. Ja, sie halten sich an die Standardbeschreibung. Es sind immer wieder die gleichen Charaktere. Es ist so langweilig. Es ist fast noch langweiliger, als der hundertste Halblingdieb.

Geht es Euch nicht so oder hattet Ihr schon andere Ideen? Wie würdet ihr einen Druiden spielen, der nicht 0815 ist?

nobody@home:
Ich kann mich tatsächlich nicht erinnern, jemals einen Druiden gespielt zu haben, und wenn mir am Tisch einer über den Weg gelaufen sein sollte (müßte dann schon eine Con-Runde gewesen sein), dann ist mir das mittlerweise auch entfallen.

Nichtsdestotrotz gehören zu meinen verflossenen Charaktererschaffungsversuchen ein knurriger Zwergendruide mit einem knurrigen Kampfhund für 3.5 und eine Shifter-Druidin, die ebenso gerne in Raubkatzen- wie in menschenähnlicher Form unterwegs ist und davon sogar eher die erstere für ihre eigentlich wahre hält, für die 4. Edition. Daß ich schon mal versucht hätte, einen "Klischee-Druiden" zu bauen...daran kann ich mich eher nicht erinnern, allerdings gehen ja auch spätestens, wenn man die D&D-Blase mal lange genug hinter sich läßt, um sich auch anderswo etwas umzuschauen, die Vorstellungen davon, was ein "Druide" eigentlich ist, recht schnell in unterschiedliche Richtungen. Von was auch immer die Historiker heute genau von ihnen denken über die DSA-Druiden und Dämonenanbeter bei Barbarians of Lemuria bis hin zu Miraculix in unser aller gallischem Lieblingsdorf halt.

tartex:
Der gespielte Druide ist ja nur eine Zutat im Kampagnenrezept.

Man muss nicht alle Zutaten neu erfunden, um ein neues Gericht zu entwickeln.

Ich würde einfach einen Nebenplot (sprich NSC(s) und/oder eine Location)  genau da ansetzen, wo dich eine bestimmte Charakterklasse nervt. So eine Art Deskonstruktion dadurch, was man in der Spielwelt zu sehen kriegt.

Vielleicht findet er raus, dass die alte Weisheit gar nicht so klug ist. Und dass die Natur grausam und unberechenbar.

Wenn ich selbst Druiden spiele, dann fokusiere ich gerne auf diese Aspekte. Z.B. hatte ein Charakter einen niedlichen Tiergefährten, dem ich auch viel Screentime gab. Aber in der dritten Session hat der Charakter ihn plötzlich und emotionslos geopfert.

Gunthar:
Ich denke, dass jede Klasse im Grunde genommen dieses Problem hat. Wobei meines Erachtens der Druide dank den verschiedenen Subklassen heute besser da steht, als zur AD&D Zeit. Bei AD&D musste man zusätzlich auf höheren Leveln den Aufstieg mühsam erkämpfen. Zu 3e oder 4e kann ich nicht viel dazu sagen, da ich 3.X nie gespielt hatte und in 4e keinen Druiden gespielt hatte.

takti der blonde?:
Mir sind die einzelnen Figuren als Spielleitung oder Teil der Abenteuergruppe reichlich egal. Manche finde ich spannender als andere, aber das ist ein derart kleiner Teil des Spiels und der Kampagne, dass ich darüber eigentlich kaum nachdenke.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln