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ONE D&D: Playtest der "neuen" Edition

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nobody@home:

--- Zitat von: Haukrinn am 18.04.2023 | 18:10 ---IMHO einer der größten Schwachpunkte von EDO. Mit dem aber auch andere Spiele (selbst Talislanta) zu kämpfen haben. Spiele die direkt nur auf Menschen setzen und eine Unterscheidung über den kulturellen Hintergrund ermöglichen sind da besser aufgestellt. Genau in die Richtung bewegt sich D&D ja auch - allerdings ohne den Mut, da Ballast endgültig über Bord zu werfen. Ob die "Abkehr" von früheren Einordnungen bestehende Fans wirklich abholt weiß ich nicht - als "Anstrich" um das D&D-Feeling auf Teufel komm raus zu erhalten finde ich's aber ein bisschen lächerlich.

--- Ende Zitat ---

Wobei dann noch ein Stück weit dazukommt, daß D&D im Lauf der Jahre wahrscheinlich mehr mögliche und unmögliche intelligente Lebens-, Untoten-, Konstrukt-, und Was-weiß-ich-noch-Formen angehäuft hat als jedes andere System und die meisten fiktiven Universen gleich mit -- und viele von denen wären zumindest im Prinzip auch allemal spielbar. Ausgerechnet die "klassischen EDO-Kernvölker" bräuchte es also gar nicht mal mehr in jedem Setting, Ersatzmöglichkeiten gibt's schon längst genug...

caranfang:
Der große schwachpunkt ist, das es leider Spieler/Entwickler gibt, die in den Fantasy-Rassen Allegorien zu irdischen Kulturen sehen und deshalb diese Änderungen einfordern. Damit gewinnt man vielleicht einige neue Spieler, aber verliert auch jene, die diese Änderungen für überzogen halten. Aber das ist ein Thema, welches hier NICHT diskutiert werden sollte.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Haukrinn am 18.04.2023 | 18:10 ---Spiele die direkt nur auf Menschen setzen und eine Unterscheidung über den kulturellen Hintergrund ermöglichen sind da besser aufgestellt.

--- Ende Zitat ---

Die sind doch mindestens genauso heikel. Da hast du ruckizucki kulturelle Aneignung betrieben oder eine Kultur anderweitig verletzt.

Abgesehen davon ist das kein EDO Problem. Vulkanier und Klingonen? Die sind ja auch alle stereotyp...

Und wenn andere Kreaturen für die Community attraktiv wären, gäbe es davon mehr. Es hat aber imo seinen Grund, warum bestimmte Völker immer und immer wieder gewählt werden. Ich frage mich nur, welche irdische Bevölkerungsgruppen sich durch Zwerge und Elfen verletzt sehen, dass die problematisch sein sollen.

La Cipolla:
Ich habe darin nur sehr selten ein Problem realer Bevölkerungsgruppen verstanden und sehr viel öfter das grundlegende Konzept, dass manche Menschen* von Natur aus aggressiver, gieriger, feiger etc. sind. Denn wenn so eine Annahme "zufälligerweise" eine Grundlage für fast jedes Fantasy- und Sci-Fi-Setting der letzten 100 Jahre ist, legt das schon gewisse Rückschlüsse über uns als Kreative nah – und untermauert diese zweifelhaften Grundannahmen sicherlich auch für die aktuelle Realität. SO fantasievoll und "intuitiv reflektiert" sind wir als Menschen dann doch nicht. ;D

* oder Menschen mit spitzen Ohren, Menschen mit grüner Haut, Menschen mit Fleischwülsten auf der Stirn etc.


Drei Ergänzungen:
1. Manchmal gibt es aber auch Fälle, die peinlich nah an den Klischees spezifischer Menschengruppen sind, bspw. die Elfen in manchen Settings als Abziehbild indigener Völker, oder die Orks als "wilde Horde" (insert your chosen wilde Horde here).
2. All that being said, ich bin gar nicht prinzipell gegen Monster und andere Völker in der Fantastik! Aber sich bewusst zu machen, DASS da definitiv ein gewisser Rassismus in der DNA der Konzepte verwoben ist, kann nur zu durchdachteren und spannenderen Ergebnissen führen. Sonst reproduzieren wir einfach nur die Ideen der frühen 1900er, und sich auf deren Moral zu verlassen, ist schon ziemlich mutig!
3. Es gibt einen Linchpin in diesem Thema, der meist recht bequem ausgelassen wird: Nämlich die Mythologie als eine Quelle vieler "Fantasyrassen". Hatte die auch schon rassistische oder zumindest vorurteilende Grundannahmen? Ist es erst im Zuge der Aufklärung und Sekularisierung (also auch im Zuge des historischen Rassismus und seiner "Professionalisierung") passiert? Spannend!






--- Zitat ---Aber das ist ein Thema, welches hier NICHT diskutiert werden sollte.
--- Ende Zitat ---

... sagte er, das Thema diskutierend.

nobody@home:

--- Zitat von: La Cipolla am 18.04.2023 | 23:04 ---3. Es gibt einen Linchpin in diesem Thema, der meist recht bequem ausgelassen wird: Nämlich die Mythologie als eine Quelle vieler "Fantasyrassen". Hatte die auch schon rassistische oder zumindest vorurteilende Grundannahmen? Ist es erst im Zuge der Aufklärung und Sekularisierung (also auch im Zuge des historischen Rassismus und seiner "Professionalisierung") passiert? Spannend!
--- Ende Zitat ---

Na ja, in der Mythologie sind ausgewachsen durchdachte Fantasyvölker jetzt auch nicht so häufig, und wo es sie gibt, sind sie nicht zwangsläufig Einheitsbrei. Der stereotype Durchschnittszentaur mag ein wilder Geselle sein, der gerne mal einen über den Durst trinkt und Menschenfrauen nachstellt, aber es gibt auch ganz nette und mit Chiron sogar einen regelrechten "Lehrer von Helden". Wie sich Zwerge, Elfen, Trolle und anderes übernatürliches Gesocks benehmen und über was für Fähigkeiten sie verfügen, kann von einer Geschichte zur nächsten wechseln (und von einem Kulturkreis zum anderen sowieso), und teilweise gehen da sogar schon die Begriffe selber ineinander über...

Klar: das eine oder andere Vorurteil wird da auch drin stecken, weil wir Menschen nun mal so ticken und viele dieser mythischen Geschöpfe den Erzählungen nach vor allem eins sein können (und sei es gelegentlich auch nur, wenn man ihnen dumm kommt), nämlich gefährlich und damit potentiell furchteinflößend. Das motiviert uns dann unsererseits nicht gerade, unsere beste Seite zu zeigen, und so beißt sich die Katze irgendwann in den Schwanz.

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