Auf Aleksanders aufgeregte Art hin, grummelt Anders nur etwas in seinen Bart das ihr beide nicht verstehen könnt und ihr seid euch sicher, er glaubt schon viel zu viel getratscht zu haben. Männer seines Kalibers überlassen das Tratschen den Frauen und Glänzen mit einer zupackenden, aber schweigenden, Art. Und so verläuft der Rest der Kutschfahrt ohne sonderlich interessante Gespräche und ihr könnte euch ganz dem Wald und der Insel Widmen.
Der Mischwald rechts und links des schmalen Weges, welcher von dem Fischerhütten und der Anlegestelle wegführt ist selbst jetzt im Winter schön anzusehen. Immer wieder stehen Kolonien kleiner, immergrüner Tannen, zwischen den ansonst kahlen Bäumen und stechen als Farbfleck durch das grau, braun und weiß. Aus der dicken Schneedecke erheben sich hier und da Sträucher und kahle Gestrüppe, die ein Ahnung davon vermitteln wie es hier im Frühling oder Sommer aussehen mag, wenn das Unterholz dich, das Moos weich und die Kronen der Bäume voller Blätter sind. So ist nur zu vermuten, das unter der Schneedecke Haufen von verwelkendem Laub zu finden sein müssen in denen Mäuse und andere Tiere ihre Gänge angelegt haben um zu ihren Wintervorräten zu kommen.
Dann irgendwann bleibt der Wald zurück, er bedeckt wohl mehr die nordöstliche Ecke der Insel, während das Stück Land welches im Westen liegt, in Richtung des Festlandes, eine ausgedehnte Moorlandschaft ist. Flache Niederungen und von fahlem Schilf durchstoßener Schnee prägen hier das Bild. Nur vereinzelt gibt es Gruppen von Birken und Ansammlungen von Sträuchern. Hier ist auch wieder das Rauschen des Meeres von der Westküste zu hören und ihr könnte in der Ferne Möwen erkennen welche vor dem grauen Himmel im Wind hängen.
Dann wird aus dem Pfad eine gepflasterte Straße und ihr kommt an einer niedrigen Mauer vorbei, an deren windzugewandten Seite sich der Schnee auftürmt. Jetzt seit ihr auf dem Gelände des Corell-Anwesens angekommen.
„Da wären wir, dort vorne ist das Anwesen!“ sagt Anders und deutet zu seiner rechten. Die Straße machte einen leichten Bogen und mündet in einem Anwesen, das aus mehreren Flügeln, einem Torhaus und dem besagten Turm besteht von dem Helena in der Bibliothek in Uppsala gelesen hat. Dunkler Stein ist das herausstechende Merkmal der Anlage.
Dreiflügelig umgibt das Anwesen einen großen Vorhof und erinnert ein wenig an eine Mittelalterliche Burg.
Bevor man in den Innenhof kommt muss man durch ein Torhaus fahren, welches auf der rechten Seite in einem angebauten Trakt auch die Stallungen beherbergt. Die Torflügel stehen offen und so ist es nur ein kurzes verdunkeln und eine Veränderung im Schall des Getrappels der Pferde welche euch hineinträgt.
Schnee liegt dick auf den Dächern und die meisten Fenster sind dunkel und leer. Insgesamt scheint es kaum bis keine Bewegung auf dem Anwesen zu geben. Mauern und in Terrassen angelegte Gärten umgeben das Anwesen, aber der Schnee auf der Auffahrt ist fast unberührt. Wahrscheinlich stammen die einzigen Spuren noch von Anders welcher die Pferde angespannt hat.
In der hereinbrechenden Dämmerung sind zwei Lampen die rechts und links des Eingangs leuchten die einzigen Lichtquellen. Über allem ragt der Turm auf, der wohl mal ein Leuchtturm oder ähnliches war.
Als die Kutsche im Innenhof hält, das Getrappel der Pferde erstirbt und der Fahrtwind hinter euch zurück bleibt wird es still um euch herum. Nur am Rande eurer Wahrnehmung hört ihr das stetige, dumpfe Donnergrollen der Brandung welche gegen die entfernte Küste schlägt.
Mit eurer Ankunft fängt es auch wieder an zu schneien. Nicht viel, nur vereinzelt tanzen ein paar Flocken in der kalten Luft.