Mich haben Planescape: Torment, die Banner-Saga-Trilogie, Ash of Gods: Redemption, Bioshock: Infinity, Greedfall, die Max Payne-Spiele und die Witcher-Spiele gut gepackt. Ich denke aber, was einen packt, ist sehr individuell. Außerdem ist einiges davon technisch veraltet und da sind die Toleranzgrenzen auch sehr unterschiedlich.
Einzelkritiken
Planescape Torment: für mich immer noch das beste CRPG. Am Anfang weiß man fast nichts über sich, aber man entdeckt über das Spiel hinweg Stück für Stück Bausteine seiner Vergangenheit, die sich am Ende zu einem bizarren Bauwerk zusammenfügen. Großartige NSCs, großartige, weirde Spielwelt. Basiert auf der Baldur's Gate Engine.
Banner Saga Trilogie: nordisch inspirierte Welt, in der Menschen und gehörnte Riesen gemeinsam gegen den Weltuntergang ankämpfen. Dazu ordentlich persönliches Drama, Entscheidungen und Konsequenzen, und ein hochinnovatives taktisches Kampfsystem, das weitgehend ohne RNG auskommt. Wem Banner Saga gefällt, der sollte gleich
Ash of Gods - Redemption nachschieben. Das Spiel ist so offenkundig von Banner Saga inspiriert, dass man schon fast von einem Klon sprechen kann, bietet aber eine komplett eigene Spielwelt und leichte Variationen des taktischen Kampfsystems. Die Story fällt gegenüber Banner Saga zwar leicht ab, ist aber immer noch stark. Auch hier gibt es ordentlich personal Drama und Entscheidungen mit Konsequenzen.
Bioshock Infinity: was anfangs nach einem klassischen linearen Shooter in einem originellen Setting aussieht, entwickelt sich ab Mitte des Spiels zu einem weirden Mindfuck-Plot. Neben der eigentlichen Story, die deutlich persönlicher ist, als man anfangs annehmen würde, wird hier wie in Bioshock-Spielen üblich auch ordentlich Gesellschaftskritik geübt.
Greedfall: spielerisch wird dieses Action-Rollenspiel mit ungewöhnlichem Swashbuckling-Flair bei einem einigermaßen optimierten Build leider ab Mitte des Spiels etwas zu einfach, Story, Worldbuilding und englisches Voice Acting sind allerdings allererste Sahne.
Max Payne-Reihe: die ersten zwei Spiele sind technisch inzwischen hoffnungslos veraltet, aber der da drüber weg schauen kann, bekommt einen erstklassigen, knackigen Third Person Shooter mit toller, neben dem Spiel selbst auch wundervoll über Comicpanels erzählte Neo Noir Story. Auch hier gilt für beide Teile: am Ende ist es deutlich persönlicher, als man anfangs meint. Spiel Nummer 3 wurde Jahre später aufgesetzt, verzichtet leider auf die Comics zum Erzählen, fühlt sich ein wenig angetackert, weil die ersten beiden Teile gemeinsam sehr rund waren, aber liefert selbst wieder eine starke Story und ordentlich Gesellschaftskritik.
Witcher-Trilogie: weiß gar nicht, ob es sich lohnt, das vorzustellen. Witcher 1 ist technisch ebenfalls veraltet, aber inhaltlich damals wie heute ein absolut herausragendes Action-Rollenspiel. Witcher 2 ist ein Stück weit ein Prolog zu Witcher 3, das wiederum in Bezug auf die Kombination aus offener Welt und Story ungeschlagen ist und die mit Abstand besten Sidequests hat, die ich je in einem PC-Rollenspiel gesehen habe, dazu eine Topproduktion. Und Drama gibt es hier in rauhen Mengen. Dazu können sich Entscheidungen aus dem ersten Spiel noch im dritten auswirken.