Thema: Die kuriosesten Takes

[Feuersänger]

Das mit dem Flimflam ist eins meiner Lieblingsbeispiele für die ganze Symptomatik von DSA3. Weitschweifige Regeln, nur um damit zu sagen "Nein, machst du nicht". Denn die Botschaft ist natürlich "Da, schon eine rein kosmetische Änderung ist langwoerig, teuer und nahezu unmöglich. Jetzt rechne dir aus, was notwendig wäre um tatsächlich eine funktionale Änderung zu machen".

[Grubentroll]

Weil es grad einen anderen Thread hier zum Thema SR1 gibt...

Wir hatten mal so gut gewürfelt, dass wir mit Wired Reflexes zum Gegner hinlaufen, ihm ins Gesicht spucken, und vor seiner ersten Aktion wieder hinter der Mauer uns verstecken konnten.

Und mein größter Liebling zum Thema absurde Rollenspieltexte ist, dass bei Tharun/Schwertmeister alles in "Brotlaiben" angegeben wurde als Wert, da es keine Währung gab.

Wir haben's glaub ich in der ganzen Zeit wo wir das gespielt haben nie geschafft, diesen albernen Joke mit dem "so, nun erstmal backen gehen, ich brauch ein neues Schwert" etc abzulegen.

Oder auch gerne "Shit, wie krieg ich jetzt die 80 Brotlaibe zum Schwertschmied".

Dabei ist das Setting ja ansonsten so ernst..

[Ainor]

Naja, die Koku in Japan waren ja auch eine Reismenge die als Vermögenseinheit verwendet wurde...

[nobody@home]

Naja, die Koku in Japan waren ja auch eine Reismenge die als Vermögenseinheit verwendet wurde...

Das heißt aber nicht, daß die Leute allesamt mit dicken Paketen Reis auf dem Rücken zum Einkaufen getrabt wären. Ein Koku Reis, sinngemäß genug Vorrat für eine Person für ein Jahr nach Standardmaß XY, war keine ganz schlechte Einheit, um beispielsweise die Produktivität und damit den Wert eines Lehens oder die Ladekapazität eines Handelsschiffs zu bemessen, aber auch Japan hatte schon seit spätestens dem 8. Jahrhundert eigene geprägte Münzen. Da hat Tharun also wirklich keine Entschuldigung.

[Ainor]

Das heißt aber nicht, daß die Leute allesamt mit dicken Paketen Reis auf dem Rücken zum Einkaufen getrabt wären.

Ist das in Tharun so gedacht ? oder ist das mehr eine Recheneinheit ?

[Feuersänger]

Da habe ich in der Tat erst kürzlich ein Video zu gesehen -- also zur Situation im mittelalterlichen Japan, nicht Tharun. xD
1. Reis war in 1. Linie Recheneinheit; es wurde eben nicht alles in Reis umgetauscht und durch die Gegend getragen.
2. Münzgeld hatte in Japen einen sehr schweren Stand, es wurde nur schlecht angenommen, und irgendwann haben die Herrscher aufgegeben und mehrere Jahrhunderte lang keine weiteren Versuche unternommen, Münzgeld einzuführen.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=-k0pKcWPto4

Wenn in Tharun alles in Brotlaiben gerechnet wird, würde ich annehmen, dass es auch komptakte Handelsgüter gibt, die man zu einem festen Brotkurs umrechnen kann. Wenn zB ein Eisenbarren 10 Broten entspricht, muss man nur noch 8 Barren zum Schmied tragen. ^^

Anyway, noch mehr Kuriositäten? ^^

[Alexandro]

In Reign gab es die Settingsetzung, dass Reiten bei Männern mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird, weswegen Männer es vermeiden auf Pferden zu reisen (oder wenn, dann nur im Seitwärtssitz) und Kavallerie sich aus Frauen und Eunuchen zusammensetzt. Erstmal vollkommen OK, die Leute hatten in der realen Welt die kuriosesten Vorstellungen und so etwas gibt der Spielwelt Flair - wenn man ein Problem damit hat, dann spielt man halt das Setting nicht, richtig?

Nun, anscheinend nicht. Es gab wohl einige "Rollenspieler", die wegen dieser Setzung beleidigte Leberwurst spielten und viel Zeit und Energie darauf verwendeten, um zu "beweisen", dass niemand auf diese Idee kommen würde (nochmal: wenn man sich anschaut was die Leute z.B. in der Antike oder im Mittelalter alles geglaubt haben - ohne irgendeine Basis - dann ist das eher harmlos) und dass Länder ohne diese Regel die Welt erobern würden (weil eine Kavallerie die sich nur aus der Hälfte der Bevölkerung rekrutiert natürlich keinen Bestand haben kann... oh, wait...).

[nobody@home]

In Reign gab es die Settingsetzung, dass Reiten bei Männern mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird, weswegen Männer es vermeiden auf Pferden zu reisen (oder wenn, dann nur im Seitwärtssitz) und Kavallerie sich aus Frauen und Eunuchen zusammensetzt. Erstmal vollkommen OK, die Leute hatten in der realen Welt die kuriosesten Vorstellungen und so etwas gibt der Spielwelt Flair - wenn man ein Problem damit hat, dann spielt man halt das Setting nicht, richtig?

Nun, anscheinend nicht. Es gab wohl einige "Rollenspieler", die wegen dieser Setzung beleidigte Leberwurst spielten und viel Zeit und Energie darauf verwendeten, um zu "beweisen", dass niemand auf diese Idee kommen würde (nochmal: wenn man sich anschaut was die Leute z.B. in der Antike oder im Mittelalter alles geglaubt haben - ohne irgendeine Basis - dann ist das eher harmlos) und dass Länder ohne diese Regel die Welt erobern würden (weil eine Kavallerie die sich nur aus der Hälfte der Bevölkerung rekrutiert natürlich keinen Bestand haben kann... oh, wait...).

Ich sehe irgendwo das Problem nicht. Die Männer fahren natürlich die Streitwagen (weil ja nur sie wissen, wie man richtig einparkt... ) und die Frauen spielen inzwischen Ponyhof. Und zack, schon hängt das patriarchalische Weltbild wieder gerade!

[Feuersänger]

Ich sehe irgendwo das Problem nicht. Die Männer fahren natürlich die Streitwagen (weil ja nur sie wissen, wie man richtig einparkt... >

*spruutz*

Finde die Reign-Setzung aber echt lustig -- und absolut denkbar. Wie oben schon gesagt, was Menschen nicht alles für einen hanebüchenen Unsinn geglaubt haben ("Frauen haben weniger Zähne als Männer" - Aristoteles), da erscheint "auf einem Sattel quetscht man sich die Eier" doch völlig plausibel.
Bin absolut dafür, in unseren Settings noch viel mehr "Bad Ad-hoc Hypotheses" als gefühlte Wahrheit einzuführen.