Medien & Phantastik > Lesen
Cover bei Romanen
Aedin Madasohn:
--- Zitat von: Weltengeist am 30.10.2022 | 16:22 ---Wie ist das bei euch? Welche Rolle spielen Cover beim Bücherkauf?
--- Ende Zitat ---
aktuell habe ich jetzt ein Buch aufgrund des Inhaltes mir rausgesucht und bestellt ;D
ich gebe aber auch zu, ein altmodischer alter Sack zu sein, der seine Bücher auch liest
und nicht nur der passenden Einbandfarbe zur Tapete wegen kauft ~;D
Weltengeist:
Keine Sorge, ich lese schon auch, was drinsteht (siehe "Reading Challenge"-Thread). Und natürlich bestelle ich auch mal Bücher, weil sie mir jemand empfohlen hat. Aber wenn ich im Buchladen stehe und mich einfach mal inspirieren lassen will (ja, auch ich bin manchmal altmodisch), dann sind diese nichtssagenden Cover für mich ein Problem. EDIT: Und zumindest bei einer Sammleredition wie der Pratchett-Reihe von Corgi sind sie es auch nach dem Lesen noch, weil sie eben weiter in meinem Regal stehen.
Ich picke mal die letzten beiden Bücher zum Thema "Fantasy" raus, die ich gelesen habe und beide wirklich gut fand:
Das linke Bild gehört zu "Naturgeschichte der Drachen" und hebt sich erfreulich von der Masse des Fantasyregals ab. Das macht neugierig, und es passt sogar zum Inhalt. Das rechte Bild dagegen gehört zu "Das Lied der Krähen" (englisch eigentlich "Six of Crows", hier ist also sogar der Titel unpassend übersetzt), das Cover ist generisch ("mach mal irgendwas mit "Krähe") und hat absolut null mit dem Inhalt zu tun. Wenn es mir nicht ein Mit-Tanelorni wärmstens ans Herz gelegt hätte, hätte ich das Buch mit der Kneifzange nicht angefasst.
Niniane:
Interessanter Thread, mein Lieblingsbeispiel dazu ist ja das hier:
Das Cover der amerikanischen Ausgabe von "Aristotle and Dante discover the secrets of the universe"
Und so sieht das Buch auf Deutsch aus
Die englische Ausgabe habe ich wegen dieses Covers gekauft, die deutsche sieht aus wie eine von diesen unsagbar langweiligen Mittelstufe-Lektüren fürs Gymnasium.
Was Pratchett angeht, da sind die neuen Corgi-Cover ja noch große Kunst, auf Deutsch arbeitet man inzwischen mit (schlechter) 3D-Grafik: "Steife Prise" auf Deutsch
Also ja, Cover machen sehr viel aus. Was mich inzwischen auch nervt, sind die Krimis, die alle gleich aussehen: Düsteres Landschaftsfoto, Autorenname etwas kleiner als der Titel, alles in fetter serifenloser Schrift in Schwarz. Das sind dann die Thriller, in denen es darum geht, Leute möglichst kreativ und eklig um die Ecke zu bringen. Wenn es comicartige Bildchen und verspielte Schrift hat, ist das ein "humorvoller" Krimi. Ich kaufe nur noch selten Krimis.
schneeland:
In Sachen Cover für Fantasy und SciFi-Bücher schaue ich leider häufiger mal neidisch auf ausländische Exemplare.
Beispiele:
Links die MIT Press-Ausgabe; rechts die Suhrkamp-Ausgabe, die auch bei mir im Regal steht (immerhin: mittlerweile gibt es eine neuere Ausgabe, die nicht mehr ganz so uninspiriert daherkommt)
Und hier die englische und die deutsche Ausgabe von Dune.
Ein ähnliches Spiel bspw. bei diversen Tolkien-Büchern (glücklicherweise nicht bei allen Ausgaben, aber doch bei zu vielen). Subjektiv trauen sich die deutschen Cover einfach viel weniger Stilisierung und kräftige Farben zu.
Wobei manche deutsche Fantasy-Cover nochmal ein spezielles Grauen bereit halten und mich oftmals mit derart generischer Langweiligkeit anspringen, dass sogar das ebenfalls generische Cover des D&D5-Spielerhandbuchs plötzlich gut aussieht.
Die Cover der Mantikore-Ausgabe von Einsamer Wolf waren der Grund, doch lieber nochmal auf dem Gebrauchtmarkt nach den alten Goldmann-Ausgabe zu schauen (da ist auch nicht jedes Cover ein Treffer, aber wenigstens ist dort der Schrecken auf die dunklen Herrscher und ihre Schergen beschränkt).
Oft genug kaufe ich die Bücher dann trotz der Cover, aber wenn ich merke, wie beim Betrachten der tollen retrofuturistischen Cover der obigen englischen Lem-Ausgabe der Finger schon über dem Kaufknopf schwebt (obwohl ich die Bücher wirklich nicht brauche), dann ist da einfach ganz viel Luft zur Verbesserung. Gut möglich allerdings, dass ich halt auch wieder nur zu sehr alter Grantler bin und die ganzen Fantasy-Bücher plötzlich nicht mehr gekauft würden, wenn sie auf generische Cover verzichten ;)
Weltengeist:
--- Zitat von: Niniane am 30.10.2022 | 22:56 ---Also ja, Cover machen sehr viel aus. Was mich inzwischen auch nervt, sind die Krimis, die alle gleich aussehen: Düsteres Landschaftsfoto, Autorenname etwas kleiner als der Titel, alles in fetter serifenloser Schrift in Schwarz. Das sind dann die Thriller, in denen es darum geht, Leute möglichst kreativ und eklig um die Ecke zu bringen. Wenn es comicartige Bildchen und verspielte Schrift hat, ist das ein "humorvoller" Krimi. Ich kaufe nur noch selten Krimis.
--- Ende Zitat ---
Oh ja, bei Krimis bin ich auch völlig bei dir. Düsteres Foto von Haus am Meer = Friesenkrimi, düsteres Foto von Haus vor Wald = Eifelkrimi, düsteres Foto von rotem Haus vor Kornfeld = Schwedenkrimi... ::)
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