Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
What Are Dungeons For? - oder: ist 5E ein Dungeon Crawler?
Koruun:
--- Zitat von: Quaint am 10.11.2022 | 14:27 ---Und wie sieht diese Unterstützung für Dungeon Crawling aus? Was muss ein Dungeon Crawler haben? Was darf er auf keinen Fall haben?
--- Ende Zitat ---
Also jetzt mal auf die Schnelle was runter getippt (längere Zeit in Foren stecken lohnt nicht mehr):
Wenn du dir hier die Erkundungsregeln im Dungeon anschaust, hast du einen Ablauf wie das ganze von statten geht
https://alrik.snafu.zone/wiki/Labyrinth-Regeln
D.h. die Regeln geben da schon mal ein Gerüst vor.
Neben diesen Regeln ist der Dungeon an sich aber auch wichtig. Anders als in der 3E / 5E sollten Dungeons nicht einfach nur Abfolgen von Kämpfen sein, sondern ein Ort gegen den du agierst. Die Umgebung selbst ist die Herausforderung, nicht zwingend die Kämpfe. Ist jetzt sehr schwammig beschrieben. Werd ich auch nicht tiefer drauf eingehen können ohne mehr Zeit hier zu verbringen als ich opfern möchte.
Kurz gesagt: ich kenne einige Spieler, die mit 3E oder 5E angefangen haben und Dungeons nur als lästige Aneinanderreihung von Kämpfen ohne große andere Interaktion kennen. Die sind dann immer baff, wenn die sehen, wie ein old school dungeon crawl à la 70er/80er Jahre D&D sich spielt. Ich hatte bisher nie jemanden, der danach nicht meinte, das macht mehr Laune als erwartet.
Das nur kurz zu der Frage, ohne komplett zu entgleisen.
Arldwulf:
D&D 5E ist schon deutlich stärker auf Dungeon Crawling ausgelegt als die direkt vorherigen Editionen und hat diesen Spielstil letztlich wieder zur "Core Story" des Spiels gemacht. Indem natürlich vorherige Regeln für Spielsituationen außerhalb dieses Bereiches zusammengestrichen wurden. Gibt es bessere Dungeon Crawler? Klar. Bloß ändert das wenig daran, dass dies den wesentlichen Spielstil ausmacht und den Fokus der Regeln.
Was die Ausrüstungsliste angeht: Natürlich ist diese vor allem für Nostalgie da. Der Spielstil ist nicht der gleiche wie in AD&D - dafür ist das Spiel einfach nicht tödlich genug, und natürlich hat das Spiel seinen eigenen "Ton", seine eigene Nische.
Vieles von dem was M.Colville anspricht, gerade bezüglich dem Thema "magiearmes Spiel" finde ich ziemlich sinnvoll und gut. Und natürlich ist dies eine Schwäche der 5E, wenn man es als ein Designziel ansieht. Ich glaube schlichtweg aber nicht, das es dies ist. Oben wurde die "Core Story" ja schon genannt, und das war eine Aussage der Designer welche klarstellen sollte: Wir wollen uns wieder mehr auf eine einzelne Sache fokussieren und diese gut machen.
Und das ist durchaus gelungen. Ja, das was rauskam ist ein Bier und Brezel spiel bei dem man immer mal wieder ein wenig die Augen zudrücken muss bei einzelnen Regeln und bei dem es für viele Abweichungen von der "vorgesehenen" Story wenig Unterstützung gibt. Aber manchmal ist das alles was nötig ist und darum halte ich auch die Ausrüstungsliste mit der 10ft pole nicht "nur" für Nostalgie. Und es gibt eine Menge solcher Elemente die angedeutet werden und trotzdem eigentlich Bereiche sind in denen das Spiel weniger bereitstellt als früher. Es ist Werbung. Ein Mittel um genau das zu erreichen was Matt anspricht. Das Leute sagen "na klar kann man das damit spielen", ohne das die Designer tatsächlich Regelunterstützung dafür bereit stellen müssen und ohne das Leute drüber nachdenken ob das wirklich gute Regeln dafür sind.
Ich hätte auch lieber bessere Regeln als bessere Werbung. Aber letzteres hat dem Spiel schlichtweg eine Menge Spieler gebracht und genau aus diesem Grund ist D&D5e so gut für dieses casual Spiel geeignet.
Das was ich bei Matts Ansatz problematisch sehe ist, das er "Dungeon Crawler" mit "Survival Game" gleichsetzt. Dabei muss dies nicht der Fall sein. Manchmal geht es auch einfach nur drum in den Dungeon rein zu gehen und die Monster zu verhauen. Und das ist auch nichts was nur in 5E existiert, das gab es durchaus auch in AD&D und anderen D&D Editionen schon.
ghoul:
Waaas? 5E ist gar kein OSR?
~;D
Koruun:
Du lachst, aber je mehr 5E-Spieler Anreize erhalten, sich auch andere Systeme anzuschauen, desto besser.
D&D 5E kann ein Segen für die Rollenspielszene sein, wenn sie Leute zum Hobby bringt, die dann langfristig und systemoffen dabei sind.
Oder sie kann ein Fluch sein, indem beinahe alle weiterhin nur 5E spielen wollen, bis sie in 4 Jahren wieder mit Rollenspielen aufhören weil die 5E auf Dauer halt nicht so die Laune macht.
Und von OSR ist in dem Video auch nicht die Rede, der Bogen ist zwar indirekt da, aber hier ging es nicht primär um OSR. :)
Noir:
--- Zitat von: Koruun am 11.11.2022 | 11:16 ---Oder sie kann ein Fluch sein, indem beinahe alle weiterhin nur 5E spielen wollen, bis sie in 4 Jahren wieder mit Rollenspielen aufhören weil die 5E auf Dauer halt nicht so die Laune macht.
--- Ende Zitat ---
Oder sie bleiben ihr Leben lang Rollenspieler, weil ihnen 5E viel Spaß macht und ihnen das gibt, was sie brauchen. Ich glaube, eine "Systemoffenheit" bedarf es nicht.
Zum Video: All Hail The Roleplay-Pope! Ich liebe diesen Mann. Ich finde nicht sehr vieles, was ich in dem Video irgendwie anders sehen würde. Vielleicht den Detailgrad des Dungeoncrawlings ... ob man nun den krassen survival Ansatz braucht für "echtes Dungeoncrawling" mag man diskutieren können. Aber so ist das eigentlich immer bei Matts Videos. Er wirft auch Fragen auf, die ich mir nie gestellt habe und so bekomme ich auch Antworten, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie mir etwas bringen. Es ist aber so! Deshalb hab ich mir auch mit Freuden seine Running the Game Reihe angeguckt, die ja eigentlich für Anfänger gedacht war ... selbst mit 20 Jahren Rollenspielerfahrung hab ich da noch viel gelernt.
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