Autor Thema: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?  (Gelesen 1868 mal)

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Offline Megavolt

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Ist es euch lieber, die Spieler lösen eine Verhandlung oder eine Diskussion zwischen ihren Figuren und einer Nichtspielerfigur durch erfolgreiche Würfelwürfe oder ist es euch lieber, die Gespräche werfen organisch ausgespielt, so wie sie in echt auch stattfänden? Oder wird erst ausgewürfelt und der Spielleiter bzw. die Spieler müssen sich je nach Ergebnis in der ausgespielten Diskussion dem Würfelergebnis quasi "fügen"?

Gerne auch weitere Gedanken.
« Letzte Änderung: 14.11.2022 | 22:06 von Megavolt »

Online schneeland

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Tendenziell find' ich's schon netter, wenn der Kram ausgespielt wird. Aber genauso wie meine Schwertkampffähigkeiten eher bescheiden sind, ist halt auch nicht jeder ein Nachwuchs-Cicero. Und manchmal ist man ja auch einfach zu müde oder die Szene nicht wichtig genug, dass alles ausgespielt werden muss. Insofern finde ich würfeln auf Beschwatzen schon in Ordnung, solange dabei die grobe Strategie dargelegt wird und was man ggf. als Hebel im Gespräch verwenden möchte.
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Offline nobody@home

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Mir ist Auswürfeln lieber, weil gerade in diesem Punkt sonst die Grenze zwischen Spieler (und/oder SL) und Charakter/en sonst schnell zu wischiwaschi wird.

Das heißt jetzt natürlich genausowenig "nur würfeln", wie ein Kampf in den meisten Systemen einfach nur ein "ich würfle jetzt mal, ob ich gewinne" ist. Wie der Charakter vorgehen und welche Argumente er anbringen soll und was dabei überhaupt das Ziel des Spielers ist, will man ja trotzdem gerne wissen -- und speziell Letzteres geht auch aus einer reinen Am-Tisch-Unterhaltung mit komischen Akzenten unter Umständen gar nicht mal so unbedingt sicher hervor... ;)

Offline Amromosch

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Wenn ich spielleite, mag ich es, ein Gespräch (sonfern relevant) erstmal starten zu lassen. Dann sehe ich, was die Spieler vorhaben und ob sie eventuell einen gut geeigneten Ansatz verfolgen oder eher nicht. Anschließend lasse ich mit Modifikator würfeln (ergibt sich aus der Situation) und dann reagieren die NSCs dem Würfelergebnis entsprechend.

Ich finde, das belohnt gute Ideen, sorgt aber nicht dafür, dass die eloquenteren Spieler  unabhängi von Charakterwerten den anderen immer die Show stehlen.

Offline Zed

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Am liebsten ist es mir, eine Situation solange auszuspielen, bis sie sich entweder ohne Wurf auflöst, oder Ziel und Vorgehen des SC klar wird; zB um zu entscheiden, auf welche Fertigkeit er würfeln soll. Klappt aber nicht immer.
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Offline felixs

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Ich finde ausspielen nett, wenn das allen halbwegs gelingt. Ansonsten ist es auch OK, das zu lassen. Man darf auch explizit sagen, wenn man nicht kann oder möchte. Ist auch OK dann.

Und in jedem Fall möchte ich, dass gewürfelt wird, sobald eine Fähigkeit zum Einsatz kommt. Die Spieler spielen ja Spielfiguren und nicht sich selbst.

In der Praxis meist eine Mischung. Und die meisten Spieler spielen am Ende doch sich selbst.
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Offline YY

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Oder wird erst ausgewürfelt und der Spielleiter bzw. die Spieler müssen sich je nach Ergebnis in der ausgespielten Diskussion dem Würfelergebnis quasi "fügen"?

I.d.R. so, ja.
Sobald sich abzeichnet oder erklärt wird, dass Werte und Würfel zum Einsatz kommen (sollen), muss ein "bespielbares" Ergebnis her.
Macht man in anderen Bereichen ja auch so, weil man die Situation vermeiden will, zuerst etwas zu erzählen und dann etwas ganz anderes zu erwürfeln.


Gerne auch weitere Gedanken.

Ich kann die Argumentation nicht nachvollziehen, dass man Verhandlungen & Co. ja anders als andere Sachen so toll mit Ausspielen beackern könnte, weil schließlich jeder am Tisch reden kann.
Klar, sprechen kann jeder. Verhandeln, Belabern, Überzeugen schon wieder nicht mehr und die wenigsten haben da mal irgendwas Strukturiertes zu gelernt und vor allem auch geübt.

Und selbst wenn sie es könnten, kommt das nicht über die Gegenprobe:
Natürlich kann ein Spieler auch ein besserer Schwertkämpfer oder Bogenschütze als seine Spielfigur sein - und was hat er davon? Nichts, und das ist völlig korrekt so.
Da gibts auch keine Boni, weil er irgendwas ganz besonders toll beschrieben oder erklärt hat*.
Warum also beim Verhandeln u.Ä., selbst wenn das mal wirklich Hand und Fuß haben sollte?
Leuchtet mir nicht ein.

Aber ich stehe generell mit dem Ausspielen ein bisschen auf Kriegsfuß, wo es angeblich der Charakterdarstellung dient.
Da darf man sich ausnahmsweise mal an anderen Medien orientieren und gucken, wie dort charakterisiert wird: meist mit kurzen Schlaglichtern an den wichtig(st)en Stellen und nicht mit einer ausufernden Betrachtung banaler Vorgänge.

Dann muss ich mir auch keine 20 Minuten einen pseudoschottischen Akzent beim Seile kaufen anhören :P
Hängen bleibt das eh nicht, ganz im Gegensatz zu einem einzigen Halbsatz, der im richtigen Moment kommt.


*Ja gut, ein Stück weit spielt man immer sich selbst. Oder zumindest muss man sich ein ganz kleines bisschen mit dem auskennen, was man da spielt, sonst blubbert man einfach sinnlos halbverstandene Fachbegriffe vor sich hin und würfelt sich was zurecht - wenn das System und die Gruppe nicht mehr einfordern, ist das ok. Mir ist das aber auf Dauer zu dünn und daher sollen sich die Spieler schon ein bisschen auskennen und gerne auch einarbeiten.
Das ist dann aber Selbstzweck bzw. aus sich heraus Belohnung genug und nicht, weil man dadurch tolle Boni abgreifen kann.


Und manchmal ist man ja auch einfach zu müde oder die Szene nicht wichtig genug, dass alles ausgespielt werden muss.

Sehe ich genau umgekehrt:
Manchmal ist eine Szene nicht wichtig genug, als dass ich Spielmechanik bemühen würde.
Dann wird ein Kampf oder eine Verhandlung oder sonst was mal eben schnell erzählt und gut ist.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Online schneeland

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Sehe ich genau umgekehrt:
Manchmal ist eine Szene nicht wichtig genug, als dass ich Spielmechanik bemühen würde.
Dann wird ein Kampf oder eine Verhandlung oder sonst was mal eben schnell erzählt und gut ist.

Ok, es gibt da auch eine untere Schwelle für Zeug, das sich auszuspielen lohnt (den Bierfluss in der Herberge sicherstellen etc.). Aber so grundsätzlich betrachte ich Ausspielen von Gesprächen schon eher als Spaßfaktor (auch dann, wenn alle Beteiligten eher so mittelgute Schauspieler sind). Das kann zwar auch schon mal fürs Würfeln gelten, aber bei vielen Systemen ist so ein Überreden/Überzeugen/Einschüchtern-Wurf ja ziemlich schnell abgehandelt - in nennenswerter Häufigkeit gewürfelt wird ja eher, wenn die Klopperei beginnt oder man sich gerade durch Verliese oder dunkle Wälder robbt.
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Offline klatschi

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Wenn ich spielleite, mag ich es, ein Gespräch (sonfern relevant) erstmal starten zu lassen. Dann sehe ich, was die Spieler vorhaben und ob sie eventuell einen gut geeigneten Ansatz verfolgen oder eher nicht. Anschließend lasse ich mit Modifikator würfeln (ergibt sich aus der Situation) und dann reagieren die NSCs dem Würfelergebnis entsprechend.

Ich finde, das belohnt gute Ideen, sorgt aber nicht dafür, dass die eloquenteren Spieler  unabhängi von Charakterwerten den anderen immer die Show stehlen.

Genauso handhabe ich es auch :)

Noir

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #10 am: 15.11.2022 | 01:11 »
Wenn ich spielleite, mag ich es, ein Gespräch (sonfern relevant) erstmal starten zu lassen. Dann sehe ich, was die Spieler vorhaben und ob sie eventuell einen gut geeigneten Ansatz verfolgen oder eher nicht. Anschließend lasse ich mit Modifikator würfeln (ergibt sich aus der Situation) und dann reagieren die NSCs dem Würfelergebnis entsprechend.

Ich finde, das belohnt gute Ideen, sorgt aber nicht dafür, dass die eloquenteren Spieler  unabhängi von Charakterwerten den anderen immer die Show stehlen.

+1

So mache ich es für gewöhnlich auch. Die Spieler dürfen erst einmal anfangen auszuspielen. Und je nachdem, wie der Plan aussieht und wie sie ihn angehen, gibt es dann entsprechend Modifikatoren auf den Wurf.

Offline Torsten (Donnerhaus)

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #11 am: 15.11.2022 | 01:16 »
Wenn es wichtig, spannend oder besonders witzig ist, muss es gespielt werden.
Wenn es unwichtig, langweilig oder lediglich zuspitzend ist, sollte es gewürfelt werden.

Ich finde den Play- und den Game-Teil von RolePlayingGames ähnlich wichtig, aber ich bevorzuge den Game-Teil nur dann, wenn er gamistisch interessant ist. Das ist er aber bei sozialen Angelegenheiten nur höchst selten, im Verleich dazu, wie der Play-Teil in diesen Dingen zu seien vermag.

Offline Rise

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #12 am: 15.11.2022 | 02:28 »
Eine gute Frage. Bei mir in der Gruppe haben soziale Würfe den Spielfluss und das Charakterspiel immer gestört.
Trotzdem haben wir sie gemacht um den Werten der Charaktere gerecht zu werden. Und die Ergebnisse versucht passend zu interpretieren und mit ein zu binden.
War aber immer ein Eiertanz.
Inzwischen spiele ich Regelarme und das Erzählen unterstützende Systeme und somit hat sich idieses Problem (wie viele andere auch ) erledigt.

Offline Raven Nash

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #13 am: 15.11.2022 | 07:48 »
Ich arbeite eigentlich so, dass ich das Wurfergebnis in das Resultat des Gespräches einfließen lasse. Also wenn der Spieler den Wurf an sich schafft, aber eher holprig argumentiert, ist das Ergebnis zwar positiv, aber vielleicht mit einem gequälten Gesichtsausdruck beim Gegenüber. Ist der Wurf negativ, die Argumente aber sehr eloquent vorgetragen, kriegt man zwar auch ein negatives Ergebnis, aber mit einer positiven Reaktion (so a la "Es tut mir leid, Euch nicht weiterhelfen zu können, wirklich!"). Das kann sich dann in eventuellen Folge-Gesprächen auch auswirken (durch Vor- oder Nachteil, z.B.).

Die Einkaufstour spiel ich aber z.B. gar nicht aus, außer ich will setting- oder plotrelevante Infos drin einbauen.
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Offline Ma tetz

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #14 am: 15.11.2022 | 09:13 »
Ich bin da auch bei Amromosch.
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Offline flaschengeist

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #15 am: 15.11.2022 | 09:21 »
Ich finde ausspielen nett, wenn das allen halbwegs gelingt. Ansonsten ist es auch OK, das zu lassen. Man darf auch explizit sagen, wenn man nicht kann oder möchte. Ist auch OK dann.

Und in jedem Fall möchte ich, dass gewürfelt wird, sobald eine Fähigkeit zum Einsatz kommt. Die Spieler spielen ja Spielfiguren und nicht sich selbst.

In der Praxis meist eine Mischung. Und die meisten Spieler spielen am Ende doch sich selbst.

+1. Bei uns können Spieler de facto entscheiden, ob sie eine "Sozialsituation" ausspielen wollen. Falls ein Spieler "nur" würfelt, muss natürlich zumindest sein Ziel definiert werden ("Ich schüchtere die Wache ein, damit sie uns durchlässt" oder "Ich überzeuge den Ritter, seine Einstellung zum Fürsten zu überdenken"). Falls ein Spieler ausspielen will, muss er aber auch würfeln, denn wir spielen Systeme mit sozialen Fertigkeiten. Für mich ist das übrigens einer meiner wenigen "Dealbreaker": In einer Runde, in der Charaktere Ressourcen für soziale Fertigkeiten ausgeben, die dann gar nicht oder nur als "Notfall-Lösung" eingesetzt werden, bin ich raus. Das finde ich schlicht unfair gegenüber kommunikativ schwachen Spielern (wobei ich selbst mich für kommunikativ sehr kompetent halte). Mit so einer Runde bliebe also nur ein System ohne soziale Fertigkeiten.

Edit: Einkaufstouren und ähnlich irrelevante Situationen werden übrigens nie ausgespielt - auf Feilschen würfeln oder Listenpreis bezahlen.
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 09:25 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Arldwulf

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #16 am: 15.11.2022 | 09:23 »
Würfeln in Gesprächen nutze ich eigentlich auf zwei Arten. Zum einen um Informationen zu gewinnen (nach dem Motto: Würfel mal auf Geschichte...du erinnerst dich, dass der Herzog von Tybar vor vielen Generationen seinem Nachbarn versprach diesen in der Not beizustehen), zum anderen um festzustellen wie überzeugend etwas herüber gebracht wurde.

Ich kann als tapferer Krieger mit meinen Fähigkeiten beim Armdrücken den Hauptmann überreden uns eine Audienz bei seinem Herrn zu ermöglichen und anschließend als Gelehrter mir die Historie des Landes rekapitulieren um festzustellen: Einst schwor der Vorfahr dieses Herrn seinen Nachbarn in der Not beizustehen.

Würfelwürfe können den Spielern Optionen eröffnen, und das kann sowohl vor als auch in einem Gespräch geschehen. Aber am Ende müssen sie das trotzdem natürlich ausspielen und ob sie die Optionen dann nutzen oder etwas ganz anderes machen ist ihre Sache.

Offline dicemice

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #17 am: 15.11.2022 | 09:39 »
Ich bin auch bei Amromosch. Gewürfelt wird halt dafür, was und wie es beim Gegenüber ankommt. Mit NSCs klappt das auch soweit gut, nutzt ihr solche Proben auch bei Diskussionen unter Spielenden bzw. SCs?
Ich mag das wiederum überhaupt nicht, da es mich ja irgendwie zu einer bestimmten Handlung zwingt, zB ein Geheimnis zu verraten, einfach weil ich überredet werde, aber mir das Feeling dafür fehlt weil einfach nur eine Würfelprobe bestanden wurde. In meinen Gruppen wird sowas eigentlich nicht gemacht, da zählt unter SCs immer nur die direkte Kommunikation, dennoch versuchen es manche (unerfahrenere) Spielerinnen immer mal wieder, wenn sie sonst nicht weiter kommen bzw die Ideen fehlen.
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Offline flaschengeist

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #18 am: 15.11.2022 | 09:48 »
Ich bin auch bei Amromosch. Gewürfelt wird halt dafür, was und wie es beim Gegenüber ankommt. Mit NSCs klappt das auch soweit gut, nutzt ihr solche Proben auch bei Diskussionen unter Spielenden bzw. SCs?
Ich mag das wiederum überhaupt nicht, da es mich ja irgendwie zu einer bestimmten Handlung zwingt, zB ein Geheimnis zu verraten, einfach weil ich überredet werde, aber mir das Feeling dafür fehlt weil einfach nur eine Würfelprobe bestanden wurde. In meinen Gruppen wird sowas eigentlich nicht gemacht, da zählt unter SCs immer nur die direkte Kommunikation, dennoch versuchen es manche (unerfahrenere) Spielerinnen immer mal wieder, wenn sie sonst nicht weiter kommen bzw die Ideen fehlen.

Guter Punkt  :d. Bei uns können Spieler grundsätzlich nicht durch soziale Fertigkeiten zu Handlungen genötigt werden - weder von anderen Spielern noch von NSC. Auch beim Feilschen hast du z.B. die Möglichkeit, das Geschäft noch auszuschlagen, wenn es dir zu teuer geworden ist, weil die dich auf Feilschen mit einem Profi eingelassen hast  ;D.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline 1of3

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #19 am: 15.11.2022 | 09:49 »
Alles OK. Ich möchte nur wissen, wann wir würfeln und was dann rauskommt. In den meisten Spielen würfelt man auf soziales und die SL saugt sich dann irgendwas aus den Fingern. Daraus kommen dann diese Scherze mit "Ich habe 20 auf Charisma; ich verführ den Drachen." Weil man kann ja würfeln und das muss dann ja auch was machen.

Gut gelöst ist das z.B. (und ich lobe dieses Spiel selten) Dungeonworld:

Zitat
When you have leverage on a GM Character and manipulate them, roll+Cha. Leverage is something they need or want.
✴On a 10+, they do what you ask if you first promise what they ask of you.
✴On a 7–9, they will do what you ask, but need some concrete assurance of your promise, right now.

Also ja, man muss etwas vorbringen, warum man jetzt glaubst Leverage zu haben. Darf man auch gern in character tun. Und dann wird gewürfelt, ob das vorgebrachte auch anschlägt, und wenn ja wie sehr. Zu interpretieren ist da wenig.
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 09:51 von 1of3 »

Offline bobibob bobsen

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #20 am: 15.11.2022 | 10:14 »
Ich lasse gern vorher würfeln und hoffe dann als SL das sich die Mitspielenden entsprechend geschickt oder ungeschickt anstellen.

Offline Horadan

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #21 am: 15.11.2022 | 10:40 »
Ich handhabe das so wie von Amromosch beschrieben.

Ich arbeite eigentlich so, dass ich das Wurfergebnis in das Resultat des Gespräches einfließen lasse. Also wenn der Spieler den Wurf an sich schafft, aber eher holprig argumentiert, ist das Ergebnis zwar positiv, aber vielleicht mit einem gequälten Gesichtsausdruck beim Gegenüber. Ist der Wurf negativ, die Argumente aber sehr eloquent vorgetragen, kriegt man zwar auch ein negatives Ergebnis, aber mit einer positiven Reaktion (so a la "Es tut mir leid, Euch nicht weiterhelfen zu können, wirklich!"). Das kann sich dann in eventuellen Folge-Gesprächen auch auswirken (durch Vor- oder Nachteil, z.B.).

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Das hier ist aber auch noch ein schöner Aspekt, die Idee "klaue" ich mir [emoji16]

Offline Issi

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #22 am: 15.11.2022 | 10:45 »
Auf keinen Fall nur Würfeln.
Dann ist es mMn kein Rollenspiel mehr.

Daher Beides: Zuerst ausspielen, und dann die Qualität der Argumentation beim Würfelwurf berücksichtigen.

Sind die Argumente für das Gegenüber eingängig/ annehmbar/ nachvollziehbar/ überzeugend etc., dann gibt es eine Chance, je nach dem sogar einen Bonus.
Sind sie das alles nicht, gibt's auch keinen Wurf bzw. keine Chance.

Bsp.
Wenn ich meinem Gegenüber nichts Wertvolles anzubieten habe, gibt es keinen Grund für den entsprechenden NSC auf die Verhandlungen einzugehen.
(Dabei geht es weniger um die Darstellerische Leistung der SPL sondern um das tatsächlich unterbreitete Angebot)

( A la "Tauscht du dein tolles Schwert gegen meinen alten Esel?" - wohl eher nicht.) :D
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 10:53 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #23 am: 15.11.2022 | 11:08 »
Ich bin auch bei Amromosch. Gewürfelt wird halt dafür, was und wie es beim Gegenüber ankommt. Mit NSCs klappt das auch soweit gut, nutzt ihr solche Proben auch bei Diskussionen unter Spielenden bzw. SCs?
Ich mag das wiederum überhaupt nicht, da es mich ja irgendwie zu einer bestimmten Handlung zwingt, zB ein Geheimnis zu verraten, einfach weil ich überredet werde, aber mir das Feeling dafür fehlt weil einfach nur eine Würfelprobe bestanden wurde. In meinen Gruppen wird sowas eigentlich nicht gemacht, da zählt unter SCs immer nur die direkte Kommunikation, dennoch versuchen es manche (unerfahrenere) Spielerinnen immer mal wieder, wenn sie sonst nicht weiter kommen bzw die Ideen fehlen.

Zu dem Punkt zitiere ich mal Fate Core, weil das mMn einen recht vernünftigen Ansatz fährt:

Zitat
SOZIALE FERTIGKEITEN UND ANDERE CHARAKTERE
Mit den meisten sozialen Fertigkeiten kannst du den emotionalen Zustand eines Charakters ändern oder ihn dazu bringen, eine Tatsache zu akzeptieren (wenn er z. B. einer Lüge glaubt).
Ein Erfolg bei solch einer sozialen Probe lässt einen Charakter nicht gegen seine Natur oder gegen die Vorstellungen, die der steuernde Spieler von dem Charakter hat, handeln. Wenn ein anderer SC von einer deiner Fertigkeiten betroffen ist, hat der Spieler dieses SC immer noch Einfluss darauf, wie sein Charakter reagiert. Er kann den Erfolg nicht unwirksam machen, aber er kann entscheiden, wie sich der Erfolg auf seinen Charakter auswirkt.
Du könntest also versuchen, einen Vorteil mit Provozieren zu erschaffen, indem du dich direkt vor jemanden stellst und ihn anschreist, um ihn dadurch zum Zögern zu bringen. Aber wenn der Spieler des Charakters sich nicht vorstellen kann, dass sein Charakter so reagiert, solltest du dir eine Alternative überlegen – vielleicht kannst du den Charakter so wütend machen, dass er aus dem Gleichgewicht gerät, oder du blamierst ihn in der Öffentlichkeit.
Solange du deinen Vorteil bekommst, ist alles in Ordnung. Nutze dies als Möglichkeit, um eine Geschichte mit deinen Mitspielern zu erschaffen, statt sie zu behindern.

Nebenbei läßt sich dieselbe Logik natürlich auch auf betroffene NSC (bei denen dann eben die SL der "steuernde Spieler" ist) übertragen, ebenso wie auf NSC-Einsätze von sozialen Fertigkeiten (die haben die ja schließlich auch) gegenüber SC. Man kriegt also mit sozialen Fertigkeiten nicht gleich die totale Gedankenkontrolle über andere Charaktere, aber es lohnt sich trotzdem, sie zu haben. Im konkreten oben angesprochenen Beispiel könnte das z.B. darauf hinauslaufen, daß dein Charakter sein Geheimnis natürlich nicht verrät, aber der Fragende zumindest deutlich merkt, daß da tatsächlich etwas ist, wo nachzubohren sich lohnen könnte (wenn auch nicht unbedingt gleich hier und jetzt am selben Versuchsobjekt).

Offline Eliane

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #24 am: 15.11.2022 | 11:11 »
Wenn ich spielleite, mag ich es, ein Gespräch (sonfern relevant) erstmal starten zu lassen. Dann sehe ich, was die Spieler vorhaben und ob sie eventuell einen gut geeigneten Ansatz verfolgen oder eher nicht. Anschließend lasse ich mit Modifikator würfeln (ergibt sich aus der Situation) und dann reagieren die NSCs dem Würfelergebnis entsprechend.

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Sehe ich auch so. Außerdem schätze ich es als Spieler gelegentlich, irgendwann an die Würfel abgeben zu können.
"Was wurde gestohlen?" - "Waffen und Munition." - "Oh, das ist aber schlecht!"

Offline Arldwulf

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #25 am: 15.11.2022 | 11:23 »
Ich bin auch bei Amromosch. Gewürfelt wird halt dafür, was und wie es beim Gegenüber ankommt. Mit NSCs klappt das auch soweit gut, nutzt ihr solche Proben auch bei Diskussionen unter Spielenden bzw. SCs?
Ich mag das wiederum überhaupt nicht, da es mich ja irgendwie zu einer bestimmten Handlung zwingt, zB ein Geheimnis zu verraten, einfach weil ich überredet werde, aber mir das Feeling dafür fehlt weil einfach nur eine Würfelprobe bestanden wurde. In meinen Gruppen wird sowas eigentlich nicht gemacht, da zählt unter SCs immer nur die direkte Kommunikation, dennoch versuchen es manche (unerfahrenere) Spielerinnen immer mal wieder, wenn sie sonst nicht weiter kommen bzw die Ideen fehlen.

Teilweise nutze ich sowas, aber in anderer Form und hauptsächlich wenn es darum geht das NSC etwas von den Spielern wollen.

Wenn die Spieler z.B. ein Geheimnis nicht verraten sollen so ist dies letztlich genauso ein Ziel in einer sozialen Interaktion wie der umgedrehte Fall wenn sie etwas herausfinden wollen.

In beiden Fällen lasse ich aber die Spieler würfeln, nicht die NPC, nur die Frage ändert sich. Aus "was tut ihr um mehr darüber herauszufinden?" wird "was tut ihr, damit niemand mehr darüber heraus findet?". Das kann dann z.B. diplomatische oder bluffende Herangehensweise sein um einem NPC keine Hinweise zu verraten, aber durchaus auch so etwas wie "ich versuche auf magischem Weg heraus zu finden wer unser Geheimnis erlangen möchte" oder "ich verberge die Hinweise mit Diebeskunst, so das sie niemand einsehen kann" oder "ich schüchtere den Diener der uns beobachtet hat ein".

Generell ist dies eigentlich auch ein guter Weg um in sozialen Interaktionen mehr als nur einen Charakter der Gruppe einzubinden, solange man vorab daran denkt.

Und natürlich kann man dies auch für Dinge nutzen welche rein unter den Spielern bleiben. Aber das hat dann schon so ein wenig etwas vom splitten der Party, denn um das gut zu machen müsste man eigentlich die Gruppe dafür kurz aufteilen.
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 11:25 von Arldwulf »

Offline Outsider

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #26 am: 15.11.2022 | 11:35 »
Ich handhabe es bei mir flexibel.

In wünsche mir, dass Verhandlungen oder soziale Interaktionen ausgespielt werden, dass kann aber nicht jeder. Da kann dann gewürfelt werden.

Dann gibt es Situationen in denen ich als SL klare Vorstellungen davon habe was eine Person überzeugen könnte oder das Abenteuer gibt dies vor und die Spieler, obwohl äußerst bemüht, treffen einfach nicht den richtigen Ton. Dann erlaube ich Würfelwürfe auch gerne als quasi Rettungswurf. Wenn der Spieler nicht draufkommt, dann vielleicht der Charakter.

Unabhängig davon lasse ich aber auch spontane, gute Argumente die mir vorher nicht eingefallen sind gelten und verzichte auf Würfe, wenn das was der Spieler für seinen Charakter vorbringt so gut ist, dass man einfach nur "ja" sagen kann. 

Ich würde für mich daher priorisieren:

1. Ausspielen
2. Ausspielen und mit Würfeln untermauern, wenn der Ansatz gut ist
3. reines Auswürfeln, wenn eben nicht anders möglich
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Offline Arldwulf

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #27 am: 15.11.2022 | 11:41 »
Was ich mich noch frage: Wenn man Würfel in Verhandlungen / sozialen Interaktionen zulässt, welcher Art dürfen diese dann sein? Nur klassische "soziale" Würfelwürfe wie z.B. Diplomatie, Lügen, das gegenüber Einschätzen?

Oder generell alles solange die Spieler erklären wie sie es nutzen wollen um das Ziel zu erreichen?

Das finde ich sehr wichtig um in solchen Verhandlungen nicht den Großteil der Gruppe zum zuschauen / zuhören zu verdammen. Eigentlich bin ich dort sogar der Meinung: Je mehr mitmachen umso besser.

Offline Issi

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #28 am: 15.11.2022 | 11:55 »
Was ich mich noch frage: Wenn man Würfel in Verhandlungen / sozialen Interaktionen zulässt, welcher Art dürfen diese dann sein? Nur klassische "soziale" Würfelwürfe wie z.B. Diplomatie, Lügen, das gegenüber Einschätzen?

Oder generell alles solange die Spieler erklären wie sie es nutzen wollen um das Ziel zu erreichen?

Das finde ich sehr wichtig um in solchen Verhandlungen nicht den Großteil der Gruppe zum zuschauen / zuhören zu verdammen. Eigentlich bin ich dort sogar der Meinung: Je mehr mitmachen umso besser.

Ehrlich gesagt, ergibt sich doch vieles aus dem Spiel.
Wenn z.B. die Gruppe bei jmd. zu Gast ist, und jeder Mal mit den Gästen und Gastgebern quatscht, dann lässt sich aus einzelnen Gesprächen idR sehr gut ableiten, wann ein SC Einfluss auf einen NSC zu nehmen versucht.( Oder die Möglichkeit dazu gegeben ist)
Was kann das alles sein?
Zum Beispiel will oder kann man jmd. beeindrucken, beeinflussen, einschüchtern, von etwas überzeugen, jmd belügen, jmd auf den Zahn fühlen etc.

Und je nach Chance wird dann gewürfelt. (Sofern der Versuch auch scheitern kann)
Scheitern kann der Versuch dann z.B. wenn das Gegenüber auch nicht ganz blöd ist, ähnliche Fähigkeiten besitzt - und/ oder sich der SC nicht ganz so geschickt anstellt.

Ohne den Versuch/ potentielle Möglichkeit einer Einflussnahme auf andere - sind es ganz normale Gespräche, die auch keinen Wurf erfordern.
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 12:03 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #29 am: 15.11.2022 | 11:59 »
Was ich mich noch frage: Wenn man Würfel in Verhandlungen / sozialen Interaktionen zulässt, welcher Art dürfen diese dann sein? Nur klassische "soziale" Würfelwürfe wie z.B. Diplomatie, Lügen, das gegenüber Einschätzen?

Oder generell alles solange die Spieler erklären wie sie es nutzen wollen um das Ziel zu erreichen?

Das finde ich sehr wichtig um in solchen Verhandlungen nicht den Großteil der Gruppe zum zuschauen / zuhören zu verdammen. Eigentlich bin ich dort sogar der Meinung: Je mehr mitmachen umso besser.

Gute Frage. Nächste Frage: was für Regelmechanismen für Unterstützungsaktionen bietet das System? Denn da, wo's die gibt, würden sie sich in so einer Situation geradezu anbieten -- der starke Mann der Gruppe beispielsweise, der vom "sozialen" Fach selbst nun Ahnung haben mag oder auch nicht, mag duch ein paar beeindruckende Kraftakte vor dafür empfänglichem Publikum eine Diskussion/einen Flirt/ein Verhör etc. zwar noch lange nicht einfach mal eben so im Alleingang entscheiden können, aber zur Unterfütterung entsprechder Anstrengungen mit den "richtigen" Fertigkeiten (können dann die eines anderen SC oder auch die eigenen sein)...?

Offline Maarzan

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #30 am: 15.11.2022 | 13:57 »
Ist es euch lieber, die Spieler lösen eine Verhandlung oder eine Diskussion zwischen ihren Figuren und einer Nichtspielerfigur durch erfolgreiche Würfelwürfe oder ist es euch lieber, die Gespräche werfen organisch ausgespielt, so wie sie in echt auch stattfänden? Oder wird erst ausgewürfelt und der Spielleiter bzw. die Spieler müssen sich je nach Ergebnis in der ausgespielten Diskussion dem Würfelergebnis quasi "fügen"?

Die Spieler sollen schon erzählen, aber das Ganze wird dann durch die Werte bzw. Würfelwürfe "übersetzt".
Gewürfelt würde bei mir (wenn das nicht Basics sind, welche eine Figur in dieser Position der Spielwelt wissen muss - dann gibt es die "umsonst") für Hintergrundswissen und Einschätzungen.
Daraus kann der Spieler dann eine Strategie ableiten, deren für und wider dann an den entsprechenden möglichen Kipppunkten gestoppt und geprüft wird (oder nur die allerletzte Aussage ggf. revidiert wird, wenn ein Wurf entsprechendes Überziehen des Charakterpotentials anzeigt- wie bei "ich schlag ihm den Schäden runter" auch).

Es wird primär also nicht das Ausspielen danach verändert, aber die Reaktion geht dann halt auf das, was nach Regeln dabei rausgekommen wäre.
Wichtig wäre mir dabei, dass die allermeisten Proben - insbesondere bei Sachen mit anzunehmend längerfristiger oder grundlegenderer Wirkung -  eben keine schnellen ja oder nein Schüsse sind, sondern entsprechend der Startbedingungen und Situation ein eher mittelfristiger bis langfristiger Prozess um eine Haltung zu ändern.

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Offline Horadan

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #31 am: 15.11.2022 | 15:34 »


Was ich mich noch frage: Wenn man Würfel in Verhandlungen / sozialen Interaktionen zulässt, welcher Art dürfen diese dann sein? Nur klassische "soziale" Würfelwürfe wie z.B. Diplomatie, Lügen, das gegenüber Einschätzen?

Oder generell alles solange die Spieler erklären wie sie es nutzen wollen um das Ziel zu erreichen?

Das finde ich sehr wichtig um in solchen Verhandlungen nicht den Großteil der Gruppe zum zuschauen / zuhören zu verdammen. Eigentlich bin ich dort sogar der Meinung: Je mehr mitmachen umso besser.

Das darf bei mir alles sein, solange mir plausibel gemacht werden kann, warum oder wie das wirken könnte. Üblicherweise dann als Unterstützungsprobe, die zusätzliche Boni (oder im Fehlschlagsfall Mali) für "die eigentliche" soziale Probe generiert.

Offline unicum

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #32 am: 15.11.2022 | 15:53 »
Würfeln.

Warum? Weil es Menschen gibt die eloquenter sind als andere. Da wir TT RPG machen und kein Liverollenspiel (wo man als Spieler auch tatsächlich etwas mit seinen Waffen umgehen können sollte) sehe ich "den Würfel" als den großen Gleichmacher an. (Es sei denn da sizt so ein MinMaxer am Tisch,...)

Da kann ich dann auch als stotterer einen Cicero spielen.

Offline Megavolt

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #33 am: 15.11.2022 | 16:03 »
Es gibt Spieler, die ständig darauf würfeln wollen, dass ihre Figur andere Leute von absurdem Quatsch überzeugt, der ihr massive Vorteile bringt.

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« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 16:08 von Megavolt »

Offline Antariuk

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #34 am: 15.11.2022 | 16:25 »
Klar, wenn man - egal ob mangels eigener Spontan-Dialogfähigkeiten oder nicht - das Würfeln nur nutzen will, um billig Vorteile zu etablieren, ist das auch nicht gut. Außer die ganze Runde ist auf so klamaukige Spielweise ausgerichtet.

Ich schließe mich dem Konsens vieler hier an, dass Würfeln total okay ist, wenn jemand sich unwohl/zu müde/nicht schlagfertig genug fühlt, eine Szene voll auszuspielen. Wenn möglich, fordere ich als SL in solchen Fällen aber einen groben Abriss, wass der jeweilige SC im Kern gern erreichen möchte.
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HEXer

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #35 am: 15.11.2022 | 16:45 »
Ich finde, es gibt häufig auch das umgekehrte Problem, dass die Spielenden zu wach oder zu schlagfertig ist, um seine Figur in einer Szene charaktergerecht zu spielen.

Offline Haukrinn

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #36 am: 15.11.2022 | 17:00 »
Das kommt darauf an was man gerade spielt. Bei OSR halte ich das ausspielen für immens wichtig, als Spieler da auf Zack zu sein ist für jeglichen Erfolg nun einmal wesentlich.

Andere spiele, die soziales stärker verregeln, dürfen dagegen bei mir auch gerne in den Vordergrund treten. Da bin ich ein großer Freund von "roll, then tell". Schauen wir mal was der Charakter regeltechnisch aus der Situation machen kann, und dann spielen wir das schön aus.
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Offline Maarzan

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #37 am: 15.11.2022 | 17:18 »
Es gibt Spieler, die ständig darauf würfeln wollen, dass ihre Figur andere Leute von absurdem Quatsch überzeugt, der ihr massive Vorteile bringt.

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Es gibt auch Leute, welche immer auf Augen schießen wollen wegen dem Instakill.

Das Problem tritt nicht nur beim Überreden auf, wird durch die meist eher lieblose Umsetzung von soziale Vorgängen aber noch einmal unterstützt.
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Offline Megavolt

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #38 am: 15.11.2022 | 17:22 »
Was mich weitergebracht hat, war die Festlegung, dass Überzeugen / Belügen / Betören Proben und dergleichen nur einen graduellen Erfolg auf der Skala

- ich hasse dich und schade dir, wo ich kann
- ich kann dich echt nicht leiden und behalte dich grundsätzlich im Auge
- du bist mir unsympathisch aber ziemlich egal
- du bist mir egal
- du bist mir sympathisch aber ziemlich egal
- ich kann dich echt leiden und vertraue dir erst einmal
- ich bewundere dich und tue dir deinen Willen, wo ich kann

bewirken können. Man kann die Ausgangslage also im Erfolgsfall um eins verschieben, aber nicht von einem Extrem zum anderen.

Das klappt operativ sehr gut und erzeugt sinnvolle Ergebnisse.
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 17:25 von Megavolt »

Offline flaschengeist

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #39 am: 15.11.2022 | 17:26 »
Es gibt Spieler, die ständig darauf würfeln wollen, dass ihre Figur andere Leute von absurdem Quatsch überzeugt, der ihr massive Vorteile bringt.

I do not like it.

Es ist zu billig und zu witzlos.

Meinst du damit sowas?

.
( A la "Tauscht du dein tolles Schwert gegen meinen alten Esel?" - wohl eher nicht.) :D
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Megavolt

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #40 am: 15.11.2022 | 17:28 »
Meinst du damit sowas?

Ja. Das ist freilich in erster Linie ein Spielerproblem oder ein Problem der shared world und ihren Regeln oder so, aber es begegnet mir recht oft.

Offline flaschengeist

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #41 am: 15.11.2022 | 17:47 »
Ja. Das ist freilich in erster Linie ein Spielerproblem oder ein Problem der shared world und ihren Regeln oder so, aber es begegnet mir recht oft.

Auf sowas würde ich wohl mit "Soziale Fertigkeiten sind keine Beherrschungszauber" reagieren. Ist mir in der Praxis aber schon ewig nicht mehr begegnet.

Was mich weitergebracht hat, war die Festlegung, dass Überzeugen / Belügen / Betören Proben und dergleichen nur einen graduellen Erfolg auf der Skala

- ich hasse dich und schade dir, wo ich kann
- ich kann dich echt nicht leiden und behalte dich grundsätzlich im Auge
- du bist mir unsympathisch aber ziemlich egal
- du bist mir egal
- du bist mir sympathisch aber ziemlich egal
- ich kann dich echt leiden und vertraue dir erst einmal
- ich bewundere dich und tue dir deinen Willen, wo ich kann

bewirken können. Man kann die Ausgangslage also im Erfolgsfall um eins verschieben, aber nicht von einem Extrem zum anderen.

Das klappt operativ sehr gut und erzeugt sinnvolle Ergebnisse.

Ganz ähnlich funktioniert es in meinem Eigenbau DuoDecem. Es gibt einen 7-stufigen Sympathiewert, der sich durch soziale Fertigkeiten beeinflussen lässt und abstrahiert beschreibt, wie sich NSC verhalten (siehe Tabelle oben im Anhang).
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 20:46 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Issi

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #42 am: 15.11.2022 | 18:02 »
Auf sowas würde ich wohl mit "Soziale Fertigkeiten sind keine Beherrschungszauber" reagieren. Ist mir in der Praxis aber schon ewig nicht mehr begegnet.
Exakt.
Als SPL kenne ich zwar meine Figur aber nicht die des SL.
(Dh. Ich weiß nicht, was sie alles kann, was sie will, inwiefern sie meine Figur durchschaut oder auch nicht, etc.)

Daher kann nur die SL abwägen inwieweit es Chancen auf Einfluss auf entsprechenden NSC gibt.(Und womit/ wodurch - Idee/Argument)

Würde man für seinen SC lediglich würfeln,
könnte Folgendes Problem auftauchen:

Bsp: Die Persönlichkeit/ die Agenda des NSC wird per Wurf verändert, im schlimmsten Fall so, dass das ganze Abenteuer kippt.
(Der ursprünglich, intelligente Endgegner wird dann z.B. zum Idioten und Spielball eines SC, der ohne Ideen einfach nur Würfelglück hatte)


« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 18:08 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #43 am: 15.11.2022 | 18:11 »
Es gibt Spieler, die ständig darauf würfeln wollen, dass ihre Figur andere Leute von absurdem Quatsch überzeugt, der ihr massive Vorteile bringt.

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Das Problem daran ist halt der absurde Quatsch, nicht das Würfeln. (Sieht man auch ganz gerne allgemein bei Dingen wie den "...und dann habe ich eine natürliche 20 gewürfelt!"-Anekdoten aus dem D&D-Bereich, die sich im Internet hier und da gerne finden.) Die Würfel kullern ja nur blind und taub durch die Gegend und wissen nicht einmal, was diese komischen Kerben auf ihren Seiten eigentlich sollen; sich vor einem Wurf zu überlegen, wie denn das bestmögliche Ergebnis überhaupt aussehen könnte, bleibt also leider Aufgabe der Spielleitung. Ebenso nebenbei normalerweise die Entscheidung, ob für das, was der Spieler gerade will, ein Wurf überhaupt sinnvoll ist, denn als magischer Talisman, der das Unmögliche irgendwie doch möglich machen soll, ist so ein Würfel im Spielzusammenhang eigentlich auch nicht gedacht... ;)

Offline Horadan

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #44 am: 15.11.2022 | 18:17 »


Was mich weitergebracht hat, war die Festlegung, dass Überzeugen / Belügen / Betören Proben und dergleichen nur einen graduellen Erfolg auf der Skala

- ich hasse dich und schade dir, wo ich kann
- ich kann dich echt nicht leiden und behalte dich grundsätzlich im Auge
- du bist mir unsympathisch aber ziemlich egal
- du bist mir egal
- du bist mir sympathisch aber ziemlich egal
- ich kann dich echt leiden und vertraue dir erst einmal
- ich bewundere dich und tue dir deinen Willen, wo ich kann

bewirken können. Man kann die Ausgangslage also im Erfolgsfall um eins verschieben, aber nicht von einem Extrem zum anderen.

Das klappt operativ sehr gut und erzeugt sinnvolle Ergebnisse.

Ja, das finde ich auch sehr passend. Und Splittermond macht das im Grunde auch so, allerdings sind gemäß Regeln die Auswirkungen von Erfolgsgraden zu stark, hier denke ich über Hausregeln nach ...

Offline Issi

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #45 am: 15.11.2022 | 18:21 »
Das Problem daran ist halt der absurde Quatsch, nicht das Würfeln.
Nicht nur. Irgendeine Idee(Argument) kann für SPL und Mit- SPL durchaus plausibel erscheinen, und dennoch nicht funktionieren.

Bsp.
Jemanden mit gutem Essen und Wein zu bestechen, oder mit Geld mag für viele NSC funktionieren.

Aber z.B. nicht, wenn es sich in Wahrheit um einen steinreichen Vampir handelt. ( Was die SPL zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wissen)

Offline Megavolt

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #46 am: 15.11.2022 | 18:32 »

Ja, das finde ich auch sehr passend. Und Splittermond macht das im Grunde auch so, allerdings sind gemäß Regeln die Auswirkungen von Erfolgsgraden zu stark, hier denke ich über Hausregeln nach ...

Vor allem kann man spektakuläre Proben-Ergebnisse auch mit zwei Sprüngen auf der Tabelle werten, das passt auch meistens super.

Ich (legendärer Idiot) möchte mit einer Frau ins Gespräch kommen. Ich bin ihr ohnehin schon auf weite Distanz unsympathisch (-1). Mein dummes Gerede und linkisches Verhalten bewirkt, dass sie sich sehr schnell von mir entfernen möchte. Durch den plötzlichen Sozialstress (Probe schwer vergeigt) knickt sie mit dem Fuß um, legt sich lang hin, hat eine Schramme im Gesicht, der Sani muss kommen, der Abend ist für sie gelaufen. Von nun an weiß sie ganz genau,  wer ich ich bin, und sie hasst mich mit glühender Leidenschaft bis zum Untergang des Universums (-3).

Passt gut.  ~;D

Du (gutaussehend und selbstbewusst) bist eh ein sympathischer Kerl (+1), dein souveränes Verhalten, dein tiefes Menschenverständnis und deine wenigen, aber wohlgewählten Worte machen tiefen Eindruck (Probe mit Bravour bestanden), sie findet dich sau cool (+3).

Kann man sich auch vorstellen, oder?

Jemanden mit gutem Essen und Wein zu bestechen, oder mit Geld mag für viele NSC funktionieren.

Passt hier auch gut, wenn ich das aufgreifen darf: Wenn der Gefängniswärter mit einer Flasche Wein bestochen wird, dann wird er vielleicht von seinem sadistischen Verhalten ablassen (-3 wird zu -2), aber er wird einen nicht auf Ehrenwort aus der Zelle lassen (das wäre +2).
« Letzte Änderung: 15.11.2022 | 18:41 von Megavolt »

Offline Runenstahl

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Re: Diskussionen bzw. Verhandlungen ausspielen oder auswürfeln?
« Antwort #47 am: 15.11.2022 | 18:43 »
Wenn ich spielleite, mag ich es, ein Gespräch (sonfern relevant) erstmal starten zu lassen. Dann sehe ich, was die Spieler vorhaben und ob sie eventuell einen gut geeigneten Ansatz verfolgen oder eher nicht. Anschließend lasse ich mit Modifikator würfeln (ergibt sich aus der Situation) und dann reagieren die NSCs dem Würfelergebnis entsprechend.

Ich finde, das belohnt gute Ideen, sorgt aber nicht dafür, dass die eloquenteren Spieler  unabhängi von Charakterwerten den anderen immer die Show stehlen.

+1 (Das ist übrigens auch der offizielle Ansatz für soziale Konflikte bei D&D)
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")