Autor Thema: Conan 2d20 - Das Ende  (Gelesen 7559 mal)

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #25 am: 3.12.2022 | 09:23 »
Zitat
Ich finde es auch gar nicht so schlimm, wenn ein System eingestelt wird , wenn alles Material, das man herausbringenw ollte, veröffentlicht wurde - zudem: Es ist ja alles, aber nicht wenig!

This. Ich finde es fein, dass Conan 2d20 ein geschlossenes System geworden ist - keine Gefahr einer 2nd Edition, keine Gefahr immer obskurerer Quellenbücher.  :headbang:
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #26 am: 3.12.2022 | 09:33 »
Für mich fällt es unter Legendenbildung, wenn das Ende der Conan Lizenz mit den veränderten Bedürfnissen der RPG-Landschaft in Verbindung gebracht wird. Für mich sieht es eher so: Cabinet, der ursprüngliche Lizenzgeber, wurde aufgekauft oder integriert in eine neue Firma. Der Bericht kam irgendwann dieses Jahr. Das der neue Besitzer die Lizenzen neustrukturiert war da fast schon zu erwarten. Ich weiß noch, als ich den Bericht dazu gelesen habe, durch den Kopf schoss "Was passiert mit der Modiphius Lizenz?" - seit heute weiß ich das. ;)

Was moderne Sensibilitäten und Rollenspiele angeht: Cthulhu schafft das mit Lovecraft doch auch sehr gut, Werk und Autor zu trennen. Warum sollte das Conan mit begleitendem Vorwort nicht auch möglich sein? Lovecraft war ein deutlich schlimmerer Finger als REH. Und bisher bei all der Entrüstung um zeitgemäße Präsentation noch niemand auf die Idee gekommen, Chaosium frontal anzugreifen und die Einstellung von Call of Cthulhu zu verlangen. Im Gegenteil, die Firma ist erfolgreicher denn je und Cthulhu unheimlich (sorry, not sorry) beliebt, sowohl bei uns als auch in den USA. Also machen die irgendwas richtig. Da kann sich ein Verlag, der ein Conan-RPG veröffentlicht, was abschauen.

Bei Monolith als neuem Lizenznehmer ist zu befürchten, dass kein neues innovatives System kommt, sondern auf D&D 5e zurückgegriffen wird. Okay, da kann man jetzt sagen: hat ja schon zweimal funktioniert, für T$R und Mongoose. Also abwarten und Tee trinken.

Nachtrag: trotzdem finde ich es extrem schade, dass Modiphius die Lizenz abgeben muss. Andererseits dürfte Modiphius mit dem Kickstarter bereits den meisten Umsatz mit der Linie gemacht haben. Das ist halt auch die Gefahr des Modells wirklich alle Bücher einer Reihe über KS zu finanzieren. Ich bin sehr froh, dass Modiphius das nicht mehr macht. STA traue ich daher mehr Langlebigkeit zu, mindestens solange die Serien laufen. Bei Dune bin ich mir weniger sicher...

Danke für diesen Beitrag. Macht einen nachvollziehbareren Eindruck als die Mär vom firmenknechtenden Wokeling, die gern und oft erzählt wird und sich oft selbst Beweis genug ist.
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #27 am: 3.12.2022 | 09:54 »
Ja, ihr habt Recht, die beiden Dinge zu trennen. Hat sich in den letzten Posts irgendwie verselbständigt.

Und ich sehe es auch so, dass es gut ist ein komplettes System zu haben (schrieb ich ja auch schon).

Ich hatte schon länger den Eindruck, Conan rutscht auf Modiphius‘ Prioritätenliste immer weiter nach unten, je mehr des gigantischen Kickstarters abgearbeitet wurde.

Die „Mär vom Firmenknechtenden Wokeling“ ist aber eine unnötige wie überzogene tendenziöse Umschreibung und gerade in diesem speziellen Fall (man sehe sich einmal das Oben angefügte Dokument an, was es für Auswirkungen allein auf die beteiligten Leute hatte).

Wenn „woke“ nur noch als fadenscheinige Entschuldigung für die eigene Intoleranz dient, dann geht eine im Grundsatz sehr positive Idee viel, viel zu weit. Es ist ein fucking Rollenspielbuch in einer fiktiven Ära, basierend auf den Geschichten von vor 90 Jahren. Die kann man heute anders erzählen, völlig klar. Aber wenn man sie anders erzählen muss, weil Leute etwas, das sie in der Sache vielleicht gar nicht interessiert nicht mehr zulassen können ohne shitstorm im Wasserglas zu starten, dann läuft etwas sehr, sehr falsch.

Edit: Aber ja, das war - wenn überhaupt! - wohl nur ein sehr sehr untergeordneter Grund für das Ende von 2d20 Conan.
« Letzte Änderung: 3.12.2022 | 09:58 von HEXer »

Offline Harry Du Bois

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #28 am: 3.12.2022 | 10:15 »
Ja, ihr habt Recht, die beiden Dinge zu trennen. Hat sich in den letzten Posts irgendwie verselbständigt.

Und ich sehe es auch so, dass es gut ist ein komplettes System zu haben (schrieb ich ja auch schon).

Ich hatte schon länger den Eindruck, Conan rutscht auf Modiphius‘ Prioritätenliste immer weiter nach unten, je mehr des gigantischen Kickstarters abgearbeitet wurde.

Die „Mär vom Firmenknechtenden Wokeling“ ist aber eine unnötige wie überzogene tendenziöse Umschreibung und gerade in diesem speziellen Fall (man sehe sich einmal das Oben angefügte Dokument an, was es für Auswirkungen allein auf die beteiligten Leute hatte).

Wenn „woke“ nur noch als fadenscheinige Entschuldigung für die eigene Intoleranz dient, dann geht eine im Grundsatz sehr positive Idee viel, viel zu weit. Es ist ein fucking Rollenspielbuch in einer fiktiven Ära, basierend auf den Geschichten von vor 90 Jahren. Die kann man heute anders erzählen, völlig klar. Aber wenn man sie anders erzählen muss, weil Leute etwas, das sie in der Sache vielleicht gar nicht interessiert nicht mehr zulassen können ohne shitstorm im Wasserglas zu starten, dann läuft etwas sehr, sehr falsch.

Edit: Aber ja, das war - wenn überhaupt! - wohl nur ein sehr sehr untergeordneter Grund für das Ende von 2d20 Conan.

Ich wollte dir nicht zu Nahe treten. In all den Communities in denen ich rumhänge, wird diese Erzählung von Wokeness, die irgendwas kaputt machen würde aber so oft als monokausaler Erklärungsansatz für alles irgendwie vage negative herangezogen, dass es viel mehr einem Beißreflex, denn einer sinnvollen Betrachtung entspricht. Das wirkt dann einfach sehr schnell grenzlächerlich. Du sagst ja selbst, dass dieser Talkingpoint hier offensichtlich ein Eigenleben entwickelt hat, obwohl er, wenn überhaupt nur ein sehr untergeordneter Grund sein kann.

Dabei schau dir mal an wieviel Raum dem hier im Thread schon gegeben wurde, selbst in deinem eigenen Beitrag darüber wie es wahrscheinlich nicht stimmt - ist nochmal die Kritk an vermeintlicher Wokeness enthalten. Würde ich diesen Thread nur überfliegen, ich hätte wenig Chancen die wahrscheinlich zutreffenden Erklärungen zu finden.
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #29 am: 3.12.2022 | 10:48 »
Da hast du Recht.

Nur ganz kurz noch, damit da nicht ein falscher Eindruck entsteht: ich kritisiere Wokeness an sich nicht - ich finde sie ja wichtig. Nur wenn sie meiner Meinung nach zu weit geht - was sie manchmal tut - dann sage ich das. (Das sollte jetzt keinen latent aggressiven Unterton haben oder so!)

Für mich ist dieser Punkt bei Conan halt da erreicht, wo ein angekündigt werktreues Rollenspiel zu euro-/USA-zentrischen Schundromanen aus den 30ern z. B. das Wort „exotisch“ nicht mehr verwenden dürfen.

Als ob das Setting irgendwer als realweltlichen Bezug ernst nehmen würde. Da ist es für mich eher umbrage als wokeness.

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #30 am: 3.12.2022 | 10:54 »
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #31 am: 3.12.2022 | 11:02 »
Für mich fällt es unter Legendenbildung, wenn das Ende der Conan Lizenz mit den veränderten Bedürfnissen der RPG-Landschaft in Verbindung gebracht wird. Für mich sieht es eher so: Cabinet, der ursprüngliche Lizenzgeber, wurde aufgekauft oder integriert in eine neue Firma. Der Bericht kam irgendwann dieses Jahr. Das der neue Besitzer die Lizenzen neustrukturiert war da fast schon zu erwarten. Ich weiß noch, als ich den Bericht dazu gelesen habe, durch den Kopf schoss "Was passiert mit der Modiphius Lizenz?" - seit heute weiß ich das. ;)
Damit hast Du recht. Wechsel der Lizenzinhaber sind für die Lizenznehmer oft sehr unangenehm. Das ist ja auch der Grund, weshalb z.B. der deutsche Schwerter & Dämonen-Sammelband nur an die Unterstützer ausgeliefert werden durfte und nicht in den freien Handel gelangen konnte.
Da eigentlich noch weitere Bände erscheinen sollten, gehte ich mal davon aus, dass Modiphius nicht damit gerechnet hat, dass die Lizenz nicht verlängert wird. Sonst hätte man schon vor Monaten gehört, dass die Reihe endet.

Was moderne Sensibilitäten und Rollenspiele angeht: Cthulhu schafft das mit Lovecraft doch auch sehr gut, Werk und Autor zu trennen. Warum sollte das Conan mit begleitendem Vorwort nicht auch möglich sein? Lovecraft war ein deutlich schlimmerer Finger als REH. Und bisher bei all der Entrüstung um zeitgemäße Präsentation noch niemand auf die Idee gekommen, Chaosium frontal anzugreifen und die Einstellung von Call of Cthulhu zu verlangen. Im Gegenteil, die Firma ist erfolgreicher denn je und Cthulhu unheimlich (sorry, not sorry) beliebt, sowohl bei uns als auch in den USA. Also machen die irgendwas richtig. Da kann sich ein Verlag, der ein Conan-RPG veröffentlicht, was abschauen.
Da sollte man aber nicht vergessen, dass Chaosium keine teuren Lizenzen von großen Franchises hat, die Firmen gehören, die sehr darauf auchten, dass der Ruf ihres Franchises nicht durch irgendwelche "fragwürdigen Produkte" ihrer Lizenznehmer beschmutzt wird.

Bei Monolith als neuem Lizenznehmer ist zu befürchten, dass kein neues innovatives System kommt, sondern auf D&D 5e zurückgegriffen wird. Okay, da kann man jetzt sagen: hat ja schon zweimal funktioniert, für T$R und Mongoose. Also abwarten und Tee trinken.
Das ist wirklich die Gefahr. Übrigens hat das nur für Mongoose funktioniert. TSR hat nutr zwei Conan- und ein Red Sonja-Abenteuer für AD&D herausgebracht. Das Conan-Rollenspiel von TSR basiert nicht auf D&D.
Es kann aber auch sein, dass Monolith das 2d20-Regelwerk beibehält und irgendwann eine neue Edition veröffentlicht.

Nachtrag: trotzdem finde ich es extrem schade, dass Modiphius die Lizenz abgeben muss. Andererseits dürfte Modiphius mit dem Kickstarter bereits den meisten Umsatz mit der Linie gemacht haben. Das ist halt auch die Gefahr des Modells wirklich alle Bücher einer Reihe über KS zu finanzieren. Ich bin sehr froh, dass Modiphius das nicht mehr macht. STA traue ich daher mehr Langlebigkeit zu, mindestens solange die Serien laufen. Bei Dune bin ich mir weniger sicher...
Man sollte nicht vergessen, dass die Kickstarter von Modiphius ziemlich vorbildlich waren. Etwas, was ich übere andere Kickstarter nicht sagen kann...
STA wird auch sicherlich das Ende der Serien überleben, denn Star Trek gehört zu den Franchises die einfach zu groß sind, um einfach zu verschwinden. Wie groß und stabil die Fangemeinde von Dune ist, kann ich jetzt nicht abschätzen, aber ich bin mir sicher, dass noch einiges kommen wird, denn auch dune ist ein Franchise, welches über die Jahrzehnte populär geblieben ist. Hier betshet eher die Gefahr, dass Modiphius die Reihe einstellt, weil man keine Ideen für neue Bände hat oder die Lizenz ausläuft und nicht verlängert wird (die ist z.B. Palladium mit ihrem Robotech-Rollenspiel passiert).
This. Ich finde es fein, dass Conan 2d20 ein geschlossenes System geworden ist - keine Gefahr einer 2nd Edition, keine Gefahr immer obskurerer Quellenbücher.  :headbang:
Abgeschlossen ist die Reihe leider nicht, denn es waren noch einige Bände geplant und einer von ihnen (Spear & Fang) war sogar fast fertig.
Da hast du Recht.

Nur ganz kurz noch, damit da nicht ein falscher Eindruck entsteht: ich kritisiere Wokeness an sich nicht - ich finde sie ja wichtig. Nur wenn sie meiner Meinung nach zu weit geht - was sie manchmal tut - dann sage ich das. (Das sollte jetzt keinen latent aggressiven Unterton haben oder so!)

Für mich ist dieser Punkt bei Conan halt da erreicht, wo ein angekündigt werktreues Rollenspiel zu euro-/USA-zentrischen Schundromanen aus den 30ern z. B. das Wort „exotisch“ nicht mehr verwenden dürfen.

Als ob das Setting irgendwer als realweltlichen Bezug ernst nehmen würde. Da ist es für mich eher umbrage als wokeness.
Es ist sogar noch schlimmer: Der Cultural Sensitivity Reader fand sogar das Wort "Martial Arts" für rassistsich.  ::)

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #32 am: 3.12.2022 | 11:04 »
Zitat
Abgeschlossen ist die Reihe leider nicht, denn es waren noch einige Bände geplant und einer von ihnen (Spear & Fang) war sogar fast fertig.

Ich verbuche die einfach unter "obskure Quellenbücher" und bin zufrieden.  :loll:
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #33 am: 3.12.2022 | 12:53 »
Es ist sogar noch schlimmer: Der Cultural Sensitivity Reader fand sogar das Wort "Martial Arts" für rassistsich.  ::)

Kann man in gewisser Hinsicht nachvollziehen: der Begriff ist ja ursprünglich mal recht speziell für "exotische" und "geheimnisvolle" asiatische Kampfkünste geprägt worden und kriegt auch heute noch mitunter bei "stinknormalen" euroamerikanischen Kampfstilen wie Boxen und Ringen leichte Schluckbeschwerden, wenn die frecherweise als Gleichberechtigte auch in seine Schublade wollen. Ein gewisses Geschmäckle hängt also tatsächlich dran.

Natürlich läßt sich das abbiegen, wenn man "Martial Arts" von "normalem Kämpfen" irgendwie anders als ausgerechnet über den Herkunftsort sinnvoll trennen kann. Wie sieht's im hyborischen Zeitalter also mit speziellen cimmerischen oder aquilonischen Kampfkünsten für Fortgeschrittene aus? ;)

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #34 am: 3.12.2022 | 13:56 »
Wie sieht's im hyborischen Zeitalter also mit speziellen cimmerischen oder aquilonischen Kampfkünsten für Fortgeschrittene aus? ;)
Die sind genau so fortgeschritten
Matial Arts sind MA  ob  Boxen oder Kung Fu ob Talhoffer oder Musashi, Bo oder Quarterstaff

PS und sie haben genauso wenn nicht mehr Rechte auf einen Platz in dieser Schublade
« Letzte Änderung: 3.12.2022 | 14:17 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #35 am: 3.12.2022 | 14:07 »
Natürlich läßt sich das abbiegen, wenn man "Martial Arts" von "normalem Kämpfen" irgendwie anders als ausgerechnet über den Herkunftsort sinnvoll trennen kann. Wie sieht's im hyborischen Zeitalter also mit speziellen cimmerischen oder aquilonischen Kampfkünsten für Fortgeschrittene aus? ;)

Wie wäre es mit "Berserk" auf S. 18 in dem "Conan the Barbarian" (ein Begriff der übrigens ursprünglich auch herabwertend geprägt war...).

Wir können das Empörungsspiel halt endlos weiterspielen - nur führt das zu nicht zu mehr Verständnis sondern zu noch mehr Genervtheit und Streit.

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #36 am: 3.12.2022 | 14:21 »
Wie wäre es mit "Berserk" auf S. 18 in dem "Conan the Barbarian" (ein Begriff der übrigens ursprünglich auch herabwertend geprägt war...).

Wir können das Empörungsspiel halt endlos weiterspielen - nur führt das zu nicht zu mehr Verständnis sondern zu noch mehr Genervtheit und Streit.

Klar -- insbesondere, wenn man erst mal auf der Metaebene ankommt und sich darüber empört, daß andere die Unverschämtheit haben, sich zu empören. Was ja heutzutage gerne mal die lautstärkste Partei von allen zu sein scheint... 8]

(Und ja, über den "Barbaren" kann man sich gerne aufregen. Das tue ich dann allerdings eher im Zusammenhang mit entsprechend benamsten Charakterklassen und Ähnlichem, die die ärgerliche Idee dahinter gerne mal buchstäblich in "echte" Spielweltrealität gießen wollen, und weniger in Bezug auf das spezielle Individuum Conan, der unter dem Etikett schlichtweg nur er selber ist und gerade die Leute, die es ihm aufgedrückt haben, damit denn auch gleich ein gutes Stück weit ad absurdum führt... ;))

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #37 am: 3.12.2022 | 14:27 »
Klar -- insbesondere, wenn man erst mal auf der Metaebene ankommt und sich darüber empört, daß andere die Unverschämtheit haben, sich zu empören. Was ja heutzutage gerne mal die lautstärkste Partei von allen zu sein scheint... 8]

Na ja, in diese Fall hat externe Empörung dafür gesorgt, dass Modiphius von ihrem Produktversprechen "Conan as Robert E. Howard wrote it" abgewichen sind. Da scheint mir diese Diagnose nicht so richtig zuzutreffen.

Wie dem auch sei: ich finde es schade, dass Modiphius nicht zumindest das angefangene Pikten-Buch abschließen kann. Und auch wenn ich zu 2d20-Conan nicht so richtig Zugang gefunden habe, sehe ich im Moment nicht, dass ein System nachkäme, dass (für mich) besser funktionieren würde.
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #38 am: 3.12.2022 | 14:58 »
Klar -- insbesondere, wenn man erst mal auf der Metaebene ankommt und sich darüber empört, daß andere die Unverschämtheit haben, sich zu empören. Was ja heutzutage gerne mal die lautstärkste Partei von allen zu sein scheint... 8]

Da stimme ich dir zu: Das scheint so. Wenn es aber auch so wäre, wäre der Druck auf den Verlag nicht so hoch, dass er beim ersten miefigen Lüftchen gleich vor lauter Shitstorm-Panik seitenweise Bücher revidiert.  8]

Aber interessant, wie die eigentliche inhaltliche Anrtwort auf die eigentliche inhaltliche Frage nun plötzlich völlig egal wird und das Gespräch ganz schnell selbst auf die - dare I say? - Metaebene wechselt...

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #39 am: 3.12.2022 | 15:29 »
(Und ja, über den "Barbaren" kann man sich gerne aufregen. Das tue ich dann allerdings eher im Zusammenhang mit entsprechend benamsten Charakterklassen und Ähnlichem, die die ärgerliche Idee dahinter gerne mal buchstäblich in "echte" Spielweltrealität gießen wollen, und weniger in Bezug auf das spezielle Individuum Conan, der unter dem Etikett schlichtweg nur er selber ist und gerade die Leute, die es ihm aufgedrückt haben, damit denn auch gleich ein gutes Stück weit ad absurdum führt... ;))

Hm. Nein, eigentlich nicht wirklich. Er stellt eben ein gutes Stück weit den (auch schon in der Antike wie z. B. bei Tacitus existenten) Gegenentwurf des "noblen Barbaren" dar - desjenigen, der der dekadenten zivilisierten Gesellschaft mit Werten wie Einfachheit und Freiheit entgegensteht. Natürlich sind weder der "barbarische Barbar" noch der "noble Barbar" irgendwie realistisch oder differenziert. Genau dieses Spannungsfeld ist das eigentliche Thema der Conan Geschichten - dass der Inhalt dann, naja, pulpig ausfällt ist eben ein Produkt der Zeit und des Mediums. Und innerhalb dieses Spannungsfeldes bewegt sich Conan dann auch mal mehr in die eine und mal mehr in die andere Richtung, zum Beispiel vom Proto-Conan Kull hin zu Conan selbst).

Man kann aus den Howard Geschichten einiges an Gesellschaftskritik aber auch an Infragestellung eigener Vorstellungen (oder auch Vorurteile) mitnehmen. Man kann daraus mitnehmen, wie der Hauptcharakter sein Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen trotz manch bestehender Vorurteile eben nicht auf Stereotypen basieren lässt, sondern immer am Individuum und dessen Verhalten ihm gegenüber ausrichtet (Hier zum Beispiel der Proto-Conan Kull und sein Feind-werde-bester-Freund Brule). Nehmen wir die Stereotypen (oder die Begriffe, die diese Stereotypen ausdrücken) weg - so entfällt diese Konfrontation von Vorurteilen und individuellem Miteinander. Die innere Auseinandersetzung Conans (Und Kulls), die äußere Auseinandersetzung mit den anderen Figuren und die Möglichkeit für die Lesenden, sich an der Figur zu reiben, mit ihr auseinanderzusetzen und daran zu wachsen. Wir schütten das Kind mit dem Bade aus. Wir werden nicht toleranter, sondern intoleranter. Das ärgert mich maßlos. (Merkt man gar nicht, oder? ;))

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #40 am: 3.12.2022 | 16:09 »
Na ja, in diese Fall hat externe Empörung dafür gesorgt, dass Modiphius von ihrem Produktversprechen "Conan as Robert E. Howard wrote it" abgewichen sind.

Das sehe ich anders. Hinter dem Versprechen steckte vor allem das Vorhaben, nur auf das Werk von REH abzustellen und die ganzen Nachfolgeautoren und Werksverdrehungen der Originalgeschichten in den späteren Publikationen zu ignorieren. Und das hat Modiphius auch geliefert. Die Wahl der Sprache, die immer an die Zeit angepasst ist, hat damit wenig zu tun. Ich will jedenfalls keine antiquierte Sprache der 1930er für ein modernes Regelwerk. ;)
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #41 am: 3.12.2022 | 16:14 »
Ok, da werden wir uns vermutlich nicht einig. Aber ich den Einwand muss ich gelten lassen: die sprachlichen Anpassungen stören vermutlich nicht jeden in gleichem Maße.
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #42 am: 3.12.2022 | 16:20 »
Das sehe ich anders. Hinter dem Versprechen steckte vor allem das Vorhaben, nur auf das Werk von REH abzustellen und die ganzen Nachfolgeautoren und Werksverdrehungen der Originalgeschichten in den späteren Publikationen zu ignorieren. Und das hat Modiphius auch geliefert. Die Wahl der Sprache, die immer an die Zeit angepasst ist, hat damit wenig zu tun. Ich will jedenfalls keine antiquierte Sprache der 1930er für ein modernes Regelwerk. ;)

Naja, aber der Diskurs über die dem aktuellen Zeitgeist entsprechende Sprache wird massiv an den größten Teilen der Bevölkerung vorbei geführt. Die darüber bestenfalls die Köpfe schütteln. Und das sind im Übrigen eben jene Bevölkerungsteile, für die die Howard Geschichten ursprünglich gemacht waren. Wenn es also ein
Zitat
"This is Conan roleplaying as Robert E. Howard wrote it – savage pulp adventure battling ancient horrors in the Hyborian Age"
sein sollte, dann müsste es sich eben auch daran orientieren?

(Kurze Randbemerkung: Irgendwie werden hier gerade (auch von mir selbst) inflationär Smileys benutzt - finde nur ich das komisch?)

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #43 am: 3.12.2022 | 16:30 »
Aber es orientiert sich doch dran. Also zumindest genau so wie sich die Herr der Ringe Filme am Buch orientieren.

Es geht letztlich um eins von ca. zwanzig Büchern.

Der eigentliche Witz besteht doch darin, dass die Personen, welche die Änderungen stören, in fast allen Fällen Zugang zum ursprünglichen Preview haben und somit die finale Version ignorieren können.
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #44 am: 3.12.2022 | 16:36 »
Maybe get back to topic bevor alles ins Archiv muss?
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #45 am: 3.12.2022 | 17:50 »
Maybe get back to topic bevor alles ins Archiv muss?

Oder maybe lass die Leute einfach wie normale, erwachsene Leute miteinander sprechen?

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #46 am: 3.12.2022 | 18:53 »
Der eigentliche Witz besteht doch darin, dass die Personen, welche die Änderungen stören, in fast allen Fällen Zugang zum ursprünglichen Preview haben und somit die finale Version ignorieren können.

Naja, schon richtig. Aber auf der anderen Seite kann man ja auch nachvollziehen, wenn Leute es blöd finden, dass nach 19 Büchern nun plötzlich eines einen anderen Ton anschlägt. Wer mit dem Ton im 20. Buch so wie er ursprünglich war nicht zurechtkommt, wird wohl kaum mit den anderen 19 zurecht kommen und damit auch mit der gesamten Reihe nicht. Warum also nicht einfach andere ihr Ding machen lassen und sich selbst ein Spiel suchen, dass einem vom Ton her besser gefällt?

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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #47 am: 3.12.2022 | 19:05 »
Das habe ich mich auch gefragt.
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #48 am: 3.12.2022 | 20:13 »
Naja, aber der Diskurs über die dem aktuellen Zeitgeist entsprechende Sprache wird massiv an den größten Teilen der Bevölkerung vorbei geführt. Die darüber bestenfalls die
(Kurze Randbemerkung: Irgendwie werden hier gerade (auch von mir selbst) inflationär Smileys benutzt - finde nur ich das komisch?)

Ein Ergebnis der herrschenden "Diskussionsfreiheit" in vermintem Gesprächsterritorium: Zum einen also Unsicherheit, zum anderen der Hinweis "Lass uns reden, auch wenn wir anderer Meinung sind und es vielleicht auch bleiben - aber ich meine es nicht böse."

Gefällt mir jedenfalls besser, als die Diskussion einzustellen bzw. (siehe Infernal Teddy) schon mal mit der Ankündigung zu kommen, dass zuviel Meinung und dann auch noch kontrovers dazu führen "muss", dass mal ganz schnell Schluss mit dem zu freiem Meinungsaustausch sein wird.

Daher können es ruhig ein paar  :) mehr sein, meint dieser Affe.  ;)  :d  ^-^
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Re: Conan 2d20 - Das Ende
« Antwort #49 am: 3.12.2022 | 20:15 »
Jo, wenn die so gemeint sind, gerne. Wenn das nur noch ein weiterer Tritt in die (Kokos-) Nüsse sein soll, dann lieber ohne. Ich hab mir auch vorgenommen, die in Zukunft weniger zweideutig einzusetzen.