Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Eigenentwicklungen

Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting

<< < (3/14) > >>

BBB:
Ein Aspekt, der mir noch im Kopf herumspukt: Ich spiele gerade ein bisschen mit Chat GPT herum. Erst wollte ich einfach mal schauen, wie das funktioniert und wie gut es ist, dann kam mir die Idee das hier auch für den Settingbau zu nutzen. Jetzt fehlt mir gerade die Zeit, aber vielleicht heute Abend :D
Aufgefallen ist aber, dass dieses Chatprogramm schon ziemlich gut funktioniert. Schlechter als ein richtig intelligenter Mensch, aber durchaus besser als manch dumme Menschen, zumindest gefühlt.
Das hat mich dazu gebracht darüber nachzudenken, ob nicht die Vereinsamung in Zukunft noch weiter voranschreiten wird und soziale Interaktionen weitegehend durch KIs/Roboter ersetzt werden. Das ist so ein Strang, über den ich gerade nachdenke.

Zunächst einmal wollte ich schauen, ob tatsächlich etwas dran ist, dass sich Menschen immer mehr einsam fühlen - trotz oder gerade wegen Social Media.
Das wäre finde ich nämlich auch noch ein interessanter Seitenaspekt.

Jaylee:

--- Zitat von: BBB am 13.12.2022 | 07:10 ---
Die einzige Frage, die ich mir stelle bei deinem Ansatz, ist, inwieweit man die Bevölkerung als breite Masse einfach als Mitläufer inszeniert, die aufgegeben haben, oder als aktiv betäubte Masse? Also so ein bisschen den Matrix/ReadyPlayer One Ansatz: Gib ihnen was zu tun (was mit Technologien und Überwachung ziemlich einfach sein sollte) und sie halten schon die Klappe.

--- Ende Zitat ---

(Durch Erkältung komm ich grad konzentrationsmäßig nicht beim Großen ganzen mit, aber hierzu fällt mir was ein.)

Da könnte doch die Urlaubsidee aus dem anderen Thread greifen. Die breite Masse klinkt sich so oft es geht in Virtuellen Urlaub ein, weil im echten Leben gibts kaum lebenswertes. Man ist eh irgendwie einsam und das betäubt das Gefühl durch Adrenalinkicks. Außerdem kriegt man bei manchen dieser Urlaubs das Gefühl, tatsächlich was bewirken zu können - und davon ist man als Otto-Normalmensch in Wirklichkeit weit weg.

Was die Mächtigen nicht bedacht haben: In diesen virtuellen Szenarien hat eine kleine Gruppe von Menschen (aka die Spielerschaft) tatsächlich Fähigkeiten erworben, mit denen sie jetzt in der echten Welt was bewegen und eben auf "Runs" gehen können.

Vom Spannungsbogen könnte man dadurch natürlich auch die Spieler immer mehr reinziehen. Zuerst eben ein nettes Hobby, hier und da spannende Szenarien aka virtueller Urlaub, aber dann fallen immer mehr Punkte auf, wo das mit der Spielwelt/dem Hintergrund verflochten ist, bis mal ne Anfrage von einer revolutionären Untergrundgruppierung kommt, ob man nicht wirklich was ändern will.

Waldviech:
Nur so eine fixe Idee am Rande, von der ich nicht weiß, ob sie passt - falls das, was ich hier rausplästere Eurer Meinung nach in die falsche Richtung geht, bitte ignorieren. :)

So richtig echte Realpolitik herzunehmen, ist zwar spannend, hat aber IMHO den Nachteil, im Zweifelsfalle verdammt schnell zu altern. Im Sinne einer langfristigen Nutzbarkeit kanns also helfen, zwar bestimmte Themen aus der realen Welt zu nehmen, diese aber fiktional zu verfremden, damit man im Zweifelsfalle sagen kann: Ätschibätsch, das ist ja alles garnicht unsere Welt. Wie wäre also Folgendes:

Fast alle Themen, die bereits oben genannt werden (Konflikt zwischen Raubtierkapitalismus und Rechtsstaatlichkeit, 80-Jährige vollvercyberte Bauarbeiter, virtuelle Urlaube usw, aufkeimende Nationalismen usw.) spielen eine Rolle. Allerdings spielt der ganze Klabaster nicht in fünfzehn Jahren in Europa, sondern in XXX Jahren im Asteroidengürtel.

- Die Megametropole ist eigentlich ein gigantischer ausgehöhlter Asteroid oder ein O´Neil-Zylinder, der inwendig allerdings bebaut ist wie die klassische Cyberpunkstadt. Das erklärt dann auch ganz schlüssig, warum die Stadt in den meisten Fällen so gut wie niemals verlassen wird und warum es kaum so etwas wie Farmen, Parks usw. gibt. Das nächste, möglicherweise besser aussehende "Woanders" ist Millionen von Kilometern entfernt und Raumschiff-Tickets sind verdammt teuer. Nahrungsmittel werden in benachbarten Agrarstationen oder gleich in Klontanks erzeugt, aber nicht in der Megametropole selbst.
- Das erklärt auch der starke Hang zur Nutzung von VR. Wenn der nächste Wald nur nach sechs Monaten Raketenflug erreichbar ist, geht man eben virtuell in den Wald.
- Die Megametropole ist zu großen Teilen eine klassische "Company-Town". Die Megakonzerne, die so immensen Einfluss haben, haben die Raumstation schlichtweg gebaut.
- Das allerdings im Auftrag eines Staatenbundes daheim auf der Erde. Und während sich die Staaten des Staatenbundes auf Erden friedlich und freundlich geben, passiert genau das, was im frühen Kolonialismus Gang und Gäbe war. So freundlich man auch zuhause tut - weit draußen in den Kolonien gibt man sich mit allerlei Cloak-and-Dagger-Geheimmissionen aufs Maul.
- Das "frühe Hard-Sci-Fi-Weltraumsetting" erklärt auch sofort schlüssig, warum Konflikte über irgendwelche kleinen Pistolenträger und nicht direkt militärisch ausgetragen werden. Alle Machtgruppen wollen die Raumkolonie mitsamt der wertvollen Asteroidenminen kontrollieren, aber niemand will irgendwelche Multitrilliardendoller-Infrastruktur beschädigen. Die Lösung: Mietlinge mit Monofilament-Garotten statt Fusionstorpedos.

(Falls die Frage auftauchen sollte: Weltraum und Cyberpunk beißen sich übrigens nicht. Schon Neuromancer spielt teilweise in einer Orbitalstation und Genreklassiker wie Total Recall oder Armitage III spielen auf dem Mars...)

Arkam:
Hallo zusammen,

also ich persönlich würde eher bei klassischem Cyberpunk bleiben. Das muß den Weltraum nicht ausschließen aber als Basis eignet sich dieses Szenario meiner Ansicht nach nicht.
Das Problem ist das man so wieder Probleme wie Schwerelosigkeit, Atemluft als Ressource und ähnliches mit ins Spiel bringt. Meiner Erfahrung nach klappt das Spiel am besten je weniger Abweichungen vom Gewohnten man erklären muss.

Ich persönlich würde das dystopische des Settings eher reduzieren.
Den Fokus würde ich auf die sehr unterschiedlichen Arten zu leben legen. Von den Superreichen Konzernern über die Medienstars, von den hart arbeitenden Resten der Mittelschicht über reiche Aussteiger bis zu den Kommunen der Straßenkinder in der Kanalisation bis zu den Aussteigern die eine Farmkomune im Wald betreiben gibt es ganz verschiedene Arten zu Leben zu entdecken.

Wichtig wäre mir das es einen Grund gibt das verschiedene Gruppierungen zusammen arbeiten.

Im Hintergrund fände ich KIs wichtig. Schon Heute kann man ja einiges damit machen, https://www.youtube.com/watch?v=YkhdP9ZYi3s und Bilder und Texte klappen ja auch schon ganz gut.
Also könnte ich mir die neuen Kreativen vorstellen die mit einer passenden KI sowohl freie Medien als auch kommerzielle Erfolge erschaffen.

Gruß Jochen

Waldviech:

--- Zitat ---Das Problem ist das man so wieder Probleme wie Schwerelosigkeit, Atemluft als Ressource und ähnliches mit ins Spiel bringt. Meiner Erfahrung nach klappt das Spiel am besten je weniger Abweichungen vom Gewohnten man erklären muss.

--- Ende Zitat ---
Käme stark drauf an, wie genau man es denn aufzieht. Innerhalb der Stadt, wenn die Stadt, wie beschrieben ein riesiger O´Neil-Zylinder ist, spielen Atemluft und Schwerkraft jetzt nicht so wirklich eine Rolle, da dies ja wie auf der Erde vorhanden ist (bzw. im Falle der Schwerkraft in adäquater Weise simuliert wird). Da wäre im Bedarfsfall schon der heftigste Unterschied, dass man statt eines Himmels die Häuser und Straßenzüge auf der anderen Seite der Walze sieht, wenn man nach oben schaut.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln