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sma:
Ein paar Gedanken:

Das sich nichts wesentliches ändern wird ist bis 2024 IMHO Teil ihrer Strategie die Leute nicht zu verschrecken und bei der Stange zu halten, denn die meisten Leute mögen keine Veränderungen.

Wenn sie mehr Umsatz mit D&D machen wollen, ist es auch sinnvoll, sich an Spieler statt an Spielleiter zu wenden, denn von der ersten Gruppe gibt es viel mehr. Wenn eine Gruppe nur mit einem GRW spielt, dann muss man andere Dinge finden, die jeder kaufen möchte. Würfel z.B. Oder spezielle Charakterbögen.

Online im VTT bin ich mir sicher, dass der Kauf von "Kostümen", damit das virtuelle Charaktermodell der eigenen Vorstellung entspricht, eine signifikante Geldquelle wird. Aktuell haben sie 10 Mio Spieler. Wenn davon 3% jeden Monat fünf Dollar ausgibt, sind das schon mal knapp $20 Mio. Und sie werden damit rechnen, dass sie die Anzahl der Spieler mindestens vervierfachen können, sprechen sie doch aktuell davon, dass es so viele aktive Spieler in Nordamerika gibt. Dann haben sie in zwei Jahren die Investition für D&D Beyond auch wieder drin und im dritten Jahr dann auch die Kosten für die Entwicklung eines D&D Beyond VTT.

Ich kann mir auch vorstellen, dass man mal ausprobiert, ob "Pay to Win" funktioniert. Natürlich kommt beim ersten Mal eine Welle der Empörung, aber beim zweiten und dritten Mal wird's dann immer stärker akzeptiert. Warum sollte ich mir also nicht das Anrecht auf eine magische +1 Waffe kaufen können. In den D&D 4E Regeln stand so ein Anrecht auch schon als Teil der Charakterentwicklung drin.

Ich bin auch überzeugt, dass Hasbro mit der Marke D&D verdienen will, nicht mit D&D-Produkten. Ich kann von Knorr als "Disney Eiskönigin" gebrandete Tütensuppen kaufen, die etwa das doppelte kosten (weil weniger Inhalt). Da könnte auch D&D draufstehen. Da sind IMHO Millionen-Deals möglich.

Das größte Problem, was den Wachstum von D&D hemmt, sind fehlende SLs. Da gibt es mehrere Strategien. Kurzfristig erst mal mehr Shows, wo man zugucken kann. Dann könnte man eine Plattform für offiziell zertifizierte D&D SLs etablieren. Dort kann man dann kostenlos oder gegen Geld seine Dienste anbieten. Das werden beliebte SLs dann ganz automatisch machen. Schließlich wird irgendwo bereits schon ein Uni-nahes Startup daran arbeiten, SLs durch KI zu unterstützen oder letztlich zu ersetzen. Das wird dann Hasbro in drei Jahren kaufen und in Beyond integrieren.

Je mehr es Hasbro gelingt D&D als Marke wertvoller zu machen, desto mehr wird D&D zum Synonym für Rollenspiele und desto schwerer werden es andere Systeme haben. Hasbro hat kein Interesse daran, den Rollenspielmarkt vielfältiger zu machen. Jeder Spieler, der etwas andere als D&D spielt, bringt ihnen nichts bzw. kostet sie Umsatz, denn auch bei Rollenspielern ist das Geld endlich.

Gerade bei den älteren Semestern ist aber das Ende nicht erreicht. Das sieht man daran, dass ohne mühe zwischen 200 und 300 € für Kickstarter-Pakete des Lieblingssystems auf den Tisch gelegt werden oder das man $500 teure Luxuspakete für D&D Abenteuer kaufen kann. Oder auch $10.000 für einen Spieltisch ausgeben kann, damit das Spielzimmer etwas besonderes hat.

Ach ja, ich habe übrigens mein Fahrrad abonniert (weil da ja der Sinn angezweifelt wurde). Ist ein "Dienst-Fahrrad", das mich nur wenige € geldwerten Vorteil kostet und was ich mir sonst nie selbst gekauft hätte. Und ich habe keinen Ärger damit, weil ich es bei Problemen zu Vertragswerkstatt bringen kann. Der Firma nützt es, weil ich so viel mehr Bewegung habe.

tartex:

--- Zitat von: Weltengeist am 11.12.2022 | 12:15 ---Dafür braucht man aber zunächst mal ein massenkompatibles Setting, das wirklich was Besonderes ist und nicht der 100. Aufguss der immer gleichen EDO-Fantasy-Klischees.

--- Ende Zitat ---

Kitchensink-Fantasy-Settings, mit 10.000 unterschiedlichen Monstern und Rassen kenne ich eigentlich im Mainstream keine. Lord of the Rings oder gar Game of Thrones sind ja viel zurückhaltender. Ich finde da gibt es schon eine riesige Schneise - Nische wäre untertrieben ausgedrückt - für echt abgefahrenes Zeug. Der Film-Trailer macht es ja mal vor: Eulenbären, Displacer Beasts und Mimics gehören als Plüschtiere mit Saugnäpfen in jedes zweite Autofenster.  >;D

Mich persönlich berührt D&D eh nicht. Natürlich werde ich die neueste Edition immer genug lesen und spielen, damit ich mitreden kann und weiß, was den Mainstream bewegt, aber das System meines Herzens war (A)D&D noch nie und wird es auch nicht werden.

Gut laufendes D&D bedeutet für mich einfach, dass ich einen größeren Pool an rekrutierbaren Spielern habe. Und die Leute, die überhaupt kein Interesse an anderen Systemen als D&D haben, weil sie so viel in die Builds investiert haben, wären eh nicht die richtigen für mich. Inzwischen habe ich auch kein Skrupel mehr zu sagen, dass ich D&D leite, aber mit anderen Regeln, weil wir gerade Setting X bespielen.

Und ich habe auch schon viel mehr Nicht-D&D-Rollenspiele als ich in meiner verbleibenden Lebenszeit jemals spielen werde können. Abgesehen davon, dass ich auch so gut wie immer genau auf die Spielercharaktere zugeschnittene Abenteuer entwickle.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Weltengeist am 11.12.2022 | 12:15 ---Dafür braucht man aber zunächst mal ein massenkompatibles Setting, das wirklich was Besonderes ist und nicht der 100. Aufguss der immer gleichen EDO-Fantasy-Klischees. Ich wäre der erste, der das feiern würde, aber es wird nicht passieren, einfach weil sich D&D ja als die Urmutter der EDO-Klischee-Fantasy definiert. Ob das reicht, um sich mit Lizenzen doof zu verdienen, wenn doch jeder Spielzeughersteller auch ganz ohne Lizenz D&D-artige Produkte raushauen kann?

--- Ende Zitat ---

Ich denke, D&D ist deutlich ikonischer als du hier schreibst. Das sieht man daran, dass "D&D-like" ein hier gängiges spezifizierendes Kriterium für Settings oder Spielgefühle ist znd generische Systeme deutliche Verenkungen machen müssen, um das einzufangen. Auch hat D&D einige geschützte Kreaturen im Repertoire, der Eulenbär ist da nur eine von.

Space Pirate Hondo:
Außerdem hat D&D ein paar ikonische Settings, die man vermarkten kann. Der Film scheint eindeutig in den Forgotten Realms zu spielen und was da über die Jahrzehnte an Puplikationen sich angesammelt haben, könnte man problemlos Star Wars oder dem MCU konkurrenz machen, wenn man das, nach und nach, verfilmt. Alleine die ganzen Drizzt-Romane ließen sich zu einer Filmserie mit recht vielen Teilen umsetzen.

Wie Tartex schon sagt, D&D hat auch über die Jahrzehnte ein recht großes Bestiarium aufgebaut und jede Kreatur, die in einem Film auftaucht lässt sich dann auch wie heiße Semmel als Stofftiere oder sonstiges Merchandise verkaufen. Vor ein paar Jahren hatte ich meiner Nichte ein Lego Duplo Batman Set zu Weihnachten geschenkt.

Zusammengefasst: Merchandise = $$$$$

Dr. Beckenstein:
"Wenn Gott es so will, sehen wir uns in Spaceballs 2 wieder: Auf der Suche nach noch mehr Geld."  ;)

Soll ja wirklich kommen.

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