Autor Thema: Archiv zu OGL, ORC, SRD und anderen Lizenzfragen rund um die OGL  (Gelesen 49645 mal)

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Offline Lasercleric

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So handhabt das nun der Black Sword Hack Kickstarter:

Zitat
The OGL is out, CC-BY is in

Now I would be remiss if I didn't mention the Open Gaming License clusterfuck. By the time this campaign ends, making D&D inspired games might have become an invitation to aggressive cease and desist letters from a multinational toy manufacturer.

If you're not aware of what has been happening with the OGL since the end of December, you can start learning about it in Gizmodo's article. More or less informed opinions and predictions are a web search away. It's a complicated matter and we don't have all the facts yet.

As we don't want to see BSH stillborn, we are making some minor changes. In Black Sword Hack: Ultimate Chaos Edition, you may not recognise the ability names, or how we call the mechanic that lets you roll two d20s. Nothing changes mechanically though. We believe this is a small price to pay for everyone's peace of mind.

Also, we will release the game rules under a Creative Commons Attributions license (CC-BY 4.0). Meaning, you will be able use our game to make, publish, and sell your own remixes, adventures, etc. for it and we won't ask for anything (just don't steal our art or trade dress, mkay?). We're looking into making a (completely optional) logo you may use to indicate compatibility with Black Sword Hack: Ultimate Chaos Edition.

Offline Tintenteufel

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Das lief aber anders. Paizo hatte am Anfang ja nur Abenteuerpfade für 3.5 am Start. Dann kam das dazu vollkommen inkompatible 4e. Du konntest da nicht einfach Plug-and-Play machen. Gleichzeitig gab es keine SRD für 4e (das ist der vergleichbare Teil) und neue 3.5 Grundbücher wurden nicht mehr gedruckt. Da hat Paizo die Flucht nach vorne ergriffen und Pathfinder als 3e Ersatz und Weiterentwicklung gemacht, um ihre Abenteuerpfade weiterverkaufen zu können. Damit hatten Personen, die bei 3e bzw 3.5e bleiben wollten, eine Alternative.

Der große Unterschied von heute: es steht kein Systembruch wie von 3.5 auf 4e an, sondern eine Systemevolution von 5e auf 5.5. Dabei verlierst Du deutlich weniger Kunden. Siehe Umstellung von 3e auf 3.5. Da sind die meisten mitgegangen.

Vergleichbar bleibt mutmaßlich, dass sich wenig Verlage einer OGL 1.1 anschließen wollen. Können könnten sie. Aber sie wollen nicht, weil die Bedingungen nach bisherigem Kenntnisstand unvorteilhaft sind.

Klar ist es eine (deutlich) andere Situation, aber es ist vergleichbar. Es sind halt eher Nashi und Birnen die da verglichen werden, als Äpfel und Birnen.

Es gab eine Lizenz die es Paizo ermöglicht hat die beiden unerreichten Magazine Dungeon und Dragon rauszubringen, diese wurde im Endeffekt wegen einer neuen Edition(+Technologie) entzogen. Daraufhin hat Paizo eben geantwortet: gut, machen wir unser eigenes Ding. Dazu kam, dass die neue GSL nicht besonders attraktiv war, also haben sich viele der damals unvergleichbar vielen 3PP auf Paizos Baby oder die alte OGL fokussiert.

Die Situation ist heute natürlich viel schrecklicher und wird die große D&D bzw. D20 Community deutlich stärker fragmentieren.

WotC hat eben doch etwas dazugelernt.

Aber wie schon öfter erwähnt, es wird ein neuer Wald auf dem abgebrannten wachsen. Vielleicht ein viel schönerer?

Ich hoffe es.
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Offline Lasercleric

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So überspitzt, wie du es formulierst, hast du recht; das stimmt so tatsächlich nicht.

Es trifft aber zu, dass das Prozesskostenrisiko in den USA wesentlich höher ist, als zB hier in Deutschland. Hier bei uns bezahlt im Grundsatz die unterlegene Partei die Kosten des Rechtsstreits.
In den USA trägt grundsätzlich -unabhängig vom Ausgang des Streites- jede Partei ihre Kosten selbst. Und diese Kosten trägt eine reiche Partei eben einfacher als eine arme.

Zudem sind hier die Prozesskosten an den Streitwert gebunden, wenn man das auch zumindest mit Anwälten anders vereinbaren kann. In den USA ist Stundensatz üblich, was in der Regel deutlich teurer ist. Das juckt ebenfalls Reiche weniger als Arme.

Dann gibt es noch obstruktive Prozesstaktiken, mit denen das Ganze künstlich in die Länge gezogen oder künstlich aufgebauscht werden kann. Das führt zu Kostensteigerungen, die ggf. eine der Parteien nicht bis zum Ende durchhält. Wer den Kostendruck nicht mehr schultern kann, ist ggf raus aus dem Prozess, noch bevor es zu einem Urteil kommt. Da ist dann egal, wie wie gut die Argumente waren.

Insofern: Geld spielt im Rechtssystem der USA eine Rolle und sie ist größer als hier.

Das kann ich als in DACH und USA tätiger Litigator so nicht stehen lassen. Im Wirtschaftsrechtlichen Bereich wird in Deutschland ganz regelmäßig ein Stundensatz-Honorar vereinbart, welches in der Regel nicht von der unterliegenden Partei erstattet wird, sondern nur der gesetzliche Mindestbetrag, der häufig deutlich geringer ist. Da aber viele Rechtsstreite ohnehin mit einem Vergleich enden, ist auch dieser Punkt häufig hinfällig. In den Vereinigten Staaten hat man zumindest die Chance, die Stundensatzhonorare als Schadenersatz geltend zu machen, wenn man gewinnt (trotz der Geltung der so genannten American Rule of Cost). Dies ist in Deutschland so gut wie ausgeschlossen.
Darüber hinaus gibt es in den USA einen recht florierenden Markt an Prozessfinanzierern, die sich gegen einen großen Teil vom Schadenersatzkuchen maßgeblich an den Kosten beteiligen. Außerdem lässt sich in den USA ohne weiteres eine Erfolgsfee vereinbaren, was in Deutschland verboten ist.
Weiterhin darf man nicht vergessen, dass der amerikanische Zivilprozess mit seiner intensiven pre-trial Phase einschließlich Discovery, den Prozessverlauf gegenüber dem deutschen Zivilprozess auf den Kopf stellt, weil die Beweiserhebung vorweggenommen wird und deutlich erleichtert wird, sodass man sich häufig den eigentlich Prozess sparen kann (weil die Parteien den Ausgang kennen). Richtig teuer wird es im amerikanischen Prozess erst, wenn wirklich eine mehrere Tage dauernde mündliche Verhandlung erforderlich wird (was ehrlicherweise nicht gerade häufig der Fall ist).
Insgesamt deckt sich die pauschale, immer wieder bemühte Behauptung, Rechtsstreite in Mitteleuropa seien günstiger, jedenfalls in meinem Bereich nicht.

edit: Es sind auch nicht die Prozesskosten an einen Streitwert gebunden, sondern nur die Gerichtskosten (die im Übrigen in USA viel günstiger sind). Die Anwaltsgebühren sind nur im Mindestbetrag gebunden und nach oben hin offen.
« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 13:56 von Lasercleric »

Camo

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Genau so stehts aber drin. Und genau deswegen wirds auch "herumposaunt"

Da steht drin, dass sie eine Lizenz bekommen, NICHT, dass sie alle Rechte bekommen und das übernehmen. TROTZDEM das herumposaunt wird. Eine Lizenz ist etwas völlig anderes (auch in den USA) als eine Übernahme, ansonsten wäre die OGL ein Verschenken der D&D-SRD gewesen, was es nicht war. Simple Panikmache, ehrlich gesagt.

Nicht doof, aber arrogant und der Big Player. Was genau möglich ist, werden Gerichte entscheiden, davor weiß es niemand. Und davor kann auch niemand garantieren, dass das eh nicht passieren kann. Es ist nicht klug etwas zu unterschreiben/akzeptieren weil man glaubt dass das "eh nicht passieren kann".

Der Entscheider bei WotC hat fünfundzwanzig Jahre Erfahrung in Sachen IP- und Copyright- bzw. Lizenzrecht. Das ist nicht aus der Luft gegriffen und ich gehe fest davon aus, dass es ein durchdachter Zug war. Und richtig, man sollte nie blind etwas unterschreiben, man sollte sich bei Spezialisten informieren. Siehe das von mir verlinkte Video, in welchem den "Big Playern" geraten wird, separate Lizenzen auszuhandeln. Denn das geht problemlos, nur halt nicht für lau... was eh nicht mehr geht für alle, die mehr als 750.000 Dollar pro Jahr mit D&D-kompatiblem Zeug umsetzen. Nebenbei garantiert dir nicht mal ein Gericht, dass es so bleibt. Nur eine starke und gut geschriebene Übereinkunft tut das... kann allerdings von wirtschaftlichen Faktoren über den Haufen geworfen werden. GARANTIEN gibt es niemals im Leben, so etwas zu erwarten ist... unklug. *schulterzuck*

Abwarten und Tee trinken ist eine extrem schlechte Strategie, wenn man nicht übervorteilt werden will. Speziell, wenn die eigene Existenz davon betroffen ist. Wenn es einen Aufschrei geben muss, dann jetzt, bevor das ganze Life geht. Firmen sind dann schon oft genug zurückgerudert, nicht zuletzt beim Thema NFTs, vor denen uns die 1.1 ironischerweise "beschützen" will

Aufschreie nützen genau gar nichts, fürchte ich, sind aber sehr populistisch und man kann sich einreden, man hätte etwas getan.
Das ganze läuft auf eine Entscheidung zwischen genau vier Optionen hinaus:
a) Ich mache weiter wie bisher, lehne OGL 1.1 ab und reagiere auf das, was da kommt.
b) Ich akzeptiere die OGL 1.1 und schaue, was passiert.
c) Ich lehne die OGL ab und mache etwas eigenes.
d) Ich ziehe gegen die OGL 1.1 vor Gericht, was lange dauert, SEHR teuer wird (man spricht von über einer Million in Gerichtskosten!) und habe immer noch keine Garantie, dass es gekippt wird.

KEINE der Optionen bietet IRGENDEINE Garantie, wie sollte das auch gehen? Alle beinhalten Unsicherheiten, wie alles im Geschäftsleben. Es GIBT keine Garantien, das ist ein Märchen, sorry wenn ich diese Blase platzen lasse. Wenn jemand mit FÜNFUNDZWANZIG Jahren Erfahrung in dieser Spezialrichtung des amerikanischen Rechts etwas tut, wird das eine solide Basis haben. Das ist dann keine Luftnummer, die mal eben von Gerichten nebenbei zerpflückt wird. Niemand schuldet den Leuten etwas, die ihr Geschäftsmodell auf die OGL 1 aufgebaut haben, am wenigsten WotC. Das ist reine Sozialromantik und hat nichts mit der Wirklichkeit in der Justiz oder am Markt zu tun.
Und der Protest gerade... schaut euch einfach die Geschichte von GW an, da seht ihr, was das bewirkt... es ändert sich nix, die Firma wird größer und macht viele Jahre damit weiter. Denn der Protest kommt von vergleichsweise wenigen, wenn man die gesamte Spielerschaft ansieht... den Großteil interessiert es einfach nicht, weil die eh nix mit den 3rd Party-Sachen zu tun haben. Ist halt so.

Offline Zed

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So überspitzt, wie du es formulierst, hast du recht; das stimmt so tatsächlich nicht.

Es trifft aber zu, dass das Prozesskostenrisiko in den USA wesentlich höher ist, als zB hier in Deutschland. Hier bei uns bezahlt im Grundsatz die unterlegene Partei die Kosten des Rechtsstreits.
In den USA trägt grundsätzlich -unabhängig vom Ausgang des Streites- jede Partei ihre Kosten selbst. Und diese Kosten trägt eine reiche Partei eben einfacher als eine arme.

Ähnlich sieht es Alexander Macris, 3PP und selbst US-Anwalt, der sich dazu mit einem US-IP-Juristen beraten hat:

Macris dachte über ein GoFundMe nach, bei dem wir als Community die Kosten unterstützen könnten. Die Antwort ist schockierend: 500.000$ für eine "summary judgment" (Eilentscheidung?), und $4 Millionen für ein Gerichtsverfahren.
Zitat
"In echten Gerichtsdramen gewinnen nicht die Guten. Die reichen Jungs gewinnen."

Offline Megavolt

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d) Ich ziehe gegen die OGL 1.1 vor Gericht, was lange dauert, SEHR teuer wird (man spricht von über einer Million in Gerichtskosten!) und habe immer noch keine Garantie, dass es gekippt wird.

Ich frage aus ehrlichem Interesse, denn ich weiß es schlicht nicht: Kann man Gerichtsprozesse crowdfunden oder ist das zum Beispiel irgendwie sittenwidrig?

Weil wenns nicht sittenwidrig (o.ä.) ist, dann kommt a) der Prozess so sicher wie das Amen in der Kirche und b) wird definitiv auch genug Geld für da sein.

Ich sage das völlig wertfrei, das ist einfach nur mein best guess.

Camo

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Es kann sein, dass die Leute D&D 5e die Stange halten werden, aber nicht auf One D&D umsteigen werden.

Würde ich nicht wirklich als realistisch annehmen, sorry. OneD&D wird erfolgreich sein. GERADE bei der Jugend.


A5e könnte ebenfalls de-OGL-t werden, wie es aussieht.
Oder ENPublishing greift auf WOIN zurück (das ich absolut nicht kenne). Jedenfalls scheint 1.1 für die meisten keine Option zu sein. Und das allein finde ich schon sehr positiv.

WOIN ist ein nettes System, ich muss das unbedingt mal wieder auspacken, denke ich. Die 2000AD-Lizenzen wurden über WOIN umgesetzt... also Judge Dredd, Rogue Trooper und Strontium Dog. Leckere Settings, kennt hierzulande halt kaum einer, gerade mal Judge Dredd über die Filme... und die spiegeln nur einen verzerrten Bruchteil des Settings wieder. ;)


Also die Paizo-Designphilosophie wäre für mich genau ein Schritt in die falsche Richtung. Alles, wo Feat-Auswahlentscheidungen von den Spielern vorausgesetzt wird, ist an der Lebensrealität meiner Runden vorbeidesignt.

Alle Optionen und ihre Erklärungen müssen auf ein Blatt passen.

Letzteres wird kaum passieren, fürchte ich, dieser Gedanke ist heute oftmals unpopulär, man möchte möglichst viele und abwechslungsreiche Optionen haben. Leider.
Aber ja, etwas wie Pathfinder wäre... unschön.


Tja. Panik war noch nie ein guter Ratgeber. Aber wenn ich sage „Füße stillhalten bis belastbare Fakten vorliegen“ und sich bis dahin gründlich vorbereiten, heißt es nur „das nervt“. Stattdessen wäre planen und zusammenschließen angesagt. Eine Class Action mit mehreren Creatives vorbereiten, im Hintergrund Vereinbarungen zur gemeinsamen Entwicklung eines neuen Systems treffen, und Planung eines Release Plans und Marketing Kampagne. Aber nee, gemeinsam mit der SRD ist man groß geworden aber weh man arbeitet gemeinsam!

Jetzt machen alle ihr eigenes Ding. Das wird ungefähr anderthalb Jahre bis zur Veröffentlichung brauchen und dann können die Verlage alle am GenCon 2024 damit auffahren und die DnD 5e Fans unter sich aufteilen.  Moment… GenCon 2024 war da nicht was? Ach ja da kommt das Ergebnis von OneDnD groß raus. Die vielen neuen kleinen Systeme gehen also im Getöse von DnD unter. Moment? Wo sind die DnD 5e Fans, die die Verlage gerade noch angreifen wollten? Ach da drüben, das sind jetzt OneDnD Fans und interessieren sich nicht mehr für 5e Klone.

Ja, das war jetzt übertrieben zynisch. Aber es wird ungefähr so laufen.

Genau das, danke!


Ich habe deutlich lieber die Auswahl aus 5 Systemen, wo eines meinem Geschmack nahe kommt, als einen System-Monolithen, der es allen recht machen muss.

Und es ist auch nicht so, dass gutes, fokusiertes Regel-Design mehr als 1 oder 2 Entwickler braucht.

Aktuell hat man die Auswahl aus mehreren hundert Systemen, den Großteil kennt heute nur keiner mehr, leider. ;)

Camo

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Ich frage aus ehrlichem Interesse, denn ich weiß es schlicht nicht: Kann man Gerichtsprozesse crowdfunden oder ist das zum Beispiel irgendwie sittenwidrig?

Weil wenns nicht sittenwidrig (o.ä.) ist, dann kommt a) der Prozess so sicher wie das Amen in der Kirche und b) wird definitiv auch genug Geld für da sein.

Ich sage das völlig wertfrei, das ist einfach nur mein best guess.

Sollte möglich sein, aber die Schätzungen eines Fachanwalt gehen hin zu 4 Millionen Dollar für die Gerichtskosten und 500.000 Dollar für die Gutachten etc. Das sammelt sich nicht mal so eben... und wofür? Eine GARANTIE für einen Sieg gibt es nicht... und siegt WotC sind viereinhalb Millionen weg ohne Gegenleistung. DAS wird kein einfaches Crowdfunding, ehrlich gesagt. ;)

Offline Megavolt

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50 000 Nerds á 80 Dollar sind 4 Millionen Dollar, eine Kleinigkeit. Wenn man höher pledget, kriegt man für 200 Euro ein limitiertes Shirt von wegen Rettungswurf gegen WotC usw, das läuft mit links.

Camo

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Und du glaubst, man bekommt 50.000 Leute zusammen? Zumal die Plattform auch was abhaben möchte... ich denke, das ist nicht so sicher, wie du denkst. Zumal 80 Dollar auch keine Kleinigkeit sind... und ohne Gegenleistung... ich zweifle.

Offline takti der blonde?

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Und du glaubst, man bekommt 50.000 Leute zusammen? Zumal die Plattform auch was abhaben möchte... ich denke, das ist nicht so sicher, wie du denkst. Zumal 80 Dollar auch keine Kleinigkeit sind... und ohne Gegenleistung... ich zweifle.

Ich zweifel an deinen Zweifeln! FUD kommt nur WotC zu Gute. :=)

Es gibt ja neben den interessierten Firmen und Spielern auch noch NGOs etc. die sich einmischen können. Zumal die geschätzte Summe vermutlich auch nicht aufeinmal fällig wird. D.h. der Zeithorizont ist anders.

Offline Skaeg

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Du kannst das gerne nervig finden und als „keine Diskussionsgrundlage“ bezeichnen.
Es ist halt keine. Über die rechtlichen Konsequenzen zu diskutieren ist sinnlos, wenn man alles mit "Rechtsgrundlage wumpe, Geld gewinnt sowieso" wegwischt.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Es ist halt keine. Über die rechtlichen Konsequenzen zu diskutieren ist sinnlos, wenn man alles mit "Rechtsgrundlage wumpe, Geld gewinnt sowieso" wegwischt.

Da verdrehst Du was ich sage. Ich sage: wer das Risiko eines Rechtsstreits eingeht, muss sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein. Die Rechtsgrundlage ist eben nicht eindeutig. Und sie ist ganz bestimmt nicht wumpe. Ich sage nur, es wird ein langer Rechtsstreit und der Ausgang ist ungewiss. Wer ihn führen will, soll ihn führen. Bitte.
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
Leite regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e
Leite manchmal: Cypher System, Dragonbane, Liminal, Old Gods of Appalachia, Star Trek Adventures 2e
Bereite vor: nichts. Ich warte auf Daggerheart und Legend in the Mist

Offline Lasercleric

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Ich frage aus ehrlichem Interesse, denn ich weiß es schlicht nicht: Kann man Gerichtsprozesse crowdfunden oder ist das zum Beispiel irgendwie sittenwidrig?

Weil wenns nicht sittenwidrig (o.ä.) ist, dann kommt a) der Prozess so sicher wie das Amen in der Kirche und b) wird definitiv auch genug Geld für da sein.

Ich sage das völlig wertfrei, das ist einfach nur mein best guess.

Crowdfunding als Finanzierungsinstrument sollte ohne weiteres grundsätzlich zulässig sein -- steuerlich sollte man sicherstellen, dass die Einnahmen aus dem Funding nicht als Ertrag zu versteuern sind, aber auch das ist gestaltbar.

Offline Lasercleric

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Da verdrehst Du was ich sage. Ich sage: wer das Risiko eines Rechtsstreits eingeht, muss sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein. Die Rechtsgrundlage ist eben nicht eindeutig. Und sie ist ganz bestimmt nicht wumpe. Ich sage nur, es wird ein langer Rechtsstreit und der Ausgang ist ungewiss. Wer ihn führen will, soll ihn führen. Bitte.

Ich denke nicht, dass das zwingend ein langer Rechtsstreit würde. Die Eskalation würde doch schlicht so laufen: WotC bringt seine aktualisierte OGL; Paizo verstößt an Tag 1 dagegen mit einem simplen 1-Seiter; WotC stellt kurzfristig Antrag auf injunctive relief und kurz darauf haben wir ein erstes hearing und ggf. ein summary judgment.

Bei allem Respekt, aber es handelt sich wirklich nicht um einen komplexen Sachverhalt und es ist doch schon eher sehr wahrscheinlich, dass die unbefristet (perpetual) gewährte OGL widerruflich ist, weil es schlicht nicht ausgeschlossen ist. Das wird auch der Grund sein, warum einige schon Herausposaunen, dass sie was eigenes machen (Kobold Press, MCDM).

Man kann es doch auch so sehen: Wenn es denen wirklich um ein offenes System ginge, dann würden die sich doch zusammenschließen und gemeinsam ein OG-System auflegen. Das wäre echte Konkurrenz für WotC. Aber nein, die Kollegen wollen weiter mit WotC-D&D ordentlich Geld verdienen (>USD 750k) ohne Royalties abzuführen.

Edit: zugegeben, sie verdienen es dann ja mit eigenem IP. Es muss also eher heißen: Sie wollen weiter mit dem mithilfe von WotC aufgebauten Goodwill Geld verdienen ohne Royalties abzuführen.
« Letzte Änderung: 11.01.2023 | 16:51 von Lasercleric »

Offline takti der blonde?

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Ich denke nicht, dass das zwingend ein langer Rechtsstreit würde. Die Eskalation würde doch schlicht so laufen: WotC bringt seine aktualisierte OGL; Paizo verstößt an Tag 1 dagegen mit einem simplen 1-Seiter; WotC stellt kurzfristig Antrag auf injunctive relief und kurz darauf haben wir ein erstes hearing und ggf. ein summary judgment.

Bei allem Respekt, aber es handelt sich wirklich nicht um einen komplexen Sachverhalt und es ist doch schon eher sehr wahrscheinlich, dass die unbefristet (perpetual) gewährte OGL widerruflich ist, weil es schlicht nicht ausgeschlossen ist. Das wird auch der Grund sein, warum einige schon Herausposaunen, dass sie was eigenes machen (Kobold Press, MCDM).

Man kann es doch auch so sehen: Wenn es denen wirklich um ein offenes System ginge, dann würden die sich doch zusammenschließen und gemeinsam ein OG-System auflegen. Das wäre echte Konkurrenz für WotC. Aber nein, die Kollegen wollen weiter mit WotC-D&D ordentlich Geld verdienen (>USD 750k) ohne Royalties abzuführen.

Gibt ja jenseits der Firmen Menschen, die davon betroffen sind und mit denen sich solidarisieren lässt...wollen die meisten nicht zudem auf eine CC-Lizenz umstellen? Das ist schon recht offen. :)

Offline tartex

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Ist natürlich auch tolles Marketing. Kobold Press konnte ich vorher gar nicht wirklich zuordnen. Jetzt, weiß ich: das ist ja Baur mit seinem Midgard und anscheinend sind die auch voll erfolgreich.

MCDM macht wohl auch Zeug.

Voll hängengeblieben jetzt beide als Retter der Rollenspielwelt.
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Offline unicum

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Was sollte Sittenwidrig daran sein? (und was stört das in den USA?)

Es gibt doch auch heute schon Gerichtsprozesse wo die Verteidigung Spendenbasiert arbeitet, stichtwort "Lezte Generation".
Meine auch das ich etwas ähnliches schon mal gesehen habe als Kickstarter,... kann mich aber auch täuschen.

Offline Rorschachhamster

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Schaut euch mal die Geschichte von TSR/WotC an.  ~;D
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline tartex

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Online Runenstahl

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Mal eine andere Sichtweise (bin Laie, korrigiert mich also gerne wenn ich hier was komplett falsch verstehe):

Jahrelang hat Wizards anderen erlaubt mit Hilfe ihrer Marke Geld zu verdienen. Etwas vergleichbares macht (meines Wissens nach) kaum eine andere Firma.

Jetzt hat man sich entschieden von den größten Fischen im Teich ein bißchen was abzugreifen.

Mal zum Vergleich: Welche anderen großen Rollenspiele haben denn überhaupt etwas was mit der OGL vergleichbar wäre ? DSA ? Cthulhu ? Shadowrun ? WoD ? Irgendwer ?

Wer für irgendein System ein Abenteuer oder sonstiges Buch rausbringen möchte, der muß normalerweise einen Deal mit der jeweiligen Firma aushandeln. Gelingt das nicht, guckt man in die Röhre. Wizards gibt (gerade den kleinen 3rd Party Produzenten) ja immer noch einen Freifahrtschein. Und wer tatsächlich annimmt mit zukünftigen Produkten die 750.000 zu überschreiten, den hindert auch nichts daran zu versuchen mit Wizards einen anderen Deal zu machen (genau wie mit jedem anderen Rollenspielverlag).

Der ganze Aufstand gerade rührt mMn eher daher, das man in der Vergangenheit von den sehr großzügigen Konditionen verwöhnt war und nun der Freifahrtschein (gefühlt) plötzlich weg ist.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Camo

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Mal eine andere Sichtweise (bin Laie, korrigiert mich also gerne wenn ich hier was komplett falsch verstehe):

Jahrelang hat Wizards anderen erlaubt mit Hilfe ihrer Marke Geld zu verdienen. Etwas vergleichbares macht (meines Wissens nach) kaum eine andere Firma.

Jetzt hat man sich entschieden von den größten Fischen im Teich ein bißchen was abzugreifen.

Mal zum Vergleich: Welche anderen großen Rollenspiele haben denn überhaupt etwas was mit der OGL vergleichbar wäre ? DSA ? Cthulhu ? Shadowrun ? WoD ? Irgendwer ?

Wer für irgendein System ein Abenteuer oder sonstiges Buch rausbringen möchte, der muß normalerweise einen Deal mit der jeweiligen Firma aushandeln. Gelingt das nicht, guckt man in die Röhre. Wizards gibt (gerade den kleinen 3rd Party Produzenten) ja immer noch einen Freifahrtschein. Und wer tatsächlich annimmt mit zukünftigen Produkten die 750.000 zu überschreiten, den hindert auch nichts daran zu versuchen mit Wizards einen anderen Deal zu machen (genau wie mit jedem anderen Rollenspielverlag).

Der ganze Aufstand gerade rührt mMn eher daher, das man in der Vergangenheit von den sehr großzügigen Konditionen verwöhnt war und nun der Freifahrtschein (gefühlt) plötzlich weg ist.

Cthulhu und Runequest haben auf jeden Fall ihre Community Content-Programme, durch die man Zusätze veröffentlichen kann, dabei bekommt Chaosium aber was ab. Für das BRP (Basic Role Playing) GIBT es eine OGL, die aber verschiedene Themenbereiche vorgibt, die tabu sind... unter Anderem alles, was sie selbst beackern. Diese OGL ist aber ohne Abgaben, wenn ich mich richtig Erinnere. Fria Ligan hat auch ein derartiges Community Content Programm, Modiphius glaube ich auch, ich meine auch DSA. Ist also gar nicht so selten, aber so freizügig wie die OGL 1.0 ist und war keines dieser Programme... und ja, da haben einige Leute bisher 20 Jahre durchaus nicht wenig Geld mit verdient. Aber ja, man hat sich dran gewöhnt, dass man alles durfte und ist nun bockig, dass es nicht mehr gehen soll. *schulterzuck*

Offline Radulf St. Germain

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Mal eine andere Sichtweise (bin Laie, korrigiert mich also gerne wenn ich hier was komplett falsch verstehe):

Jahrelang hat Wizards anderen erlaubt mit Hilfe ihrer Marke Geld zu verdienen. Etwas vergleichbares macht (meines Wissens nach) kaum eine andere Firma.

Ich glaube damals waren einige Idealisten am Ruder. Daher ist Dein Standpunkt durchaus valide. Ich möchte aber hinweisen, dass dieses Muster im IT Bereich ein klassisches Playbook darstellt.

1. In der Phase der Flaute macht man Open Source
2. Die Konkurrenz leidet, man wird zum quasi-Standard, unterstützt von vielen
3. Sobald man die Konkurrenz beseitigt hat, bewegt man sich ins Proprietäre mit Zusatz-Apps etc.

Beispiel: Android von Google

Offline Rorschachhamster

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Ich glaube damals waren einige Idealisten am Ruder. Daher ist Dein Standpunkt durchaus valide. Ich möchte aber hinweisen, dass dieses Muster im IT Bereich ein klassisches Playbook darstellt.

1. In der Phase der Flaute macht man Open Source
2. Die Konkurrenz leidet, man wird zum quasi-Standard, unterstützt von vielen
3. Sobald man die Konkurrenz beseitigt hat, bewegt man sich ins Proprietäre mit Zusatz-Apps etc.

Beispiel: Android von Google
Ja, aber die offenen Software kannst nicht mehr wegnehmen. Das ist die Definition von "Open". Und die Zusatzapps sind ja irgendwo ein Mehrwert (und sei es, das niemand anders das wuppen kann).  :P
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Rorschachhamster

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Gerade gefunden: Jemand hat seine Doktorarbeit über die OGL geschrieben, bei Roll for Combat: https://www.youtube.com/watch?v=q1Ld4ZjYNiA  >;D
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