Discord ist ziemlich seltsam. Mich wundert, dass es nicht sehr viel mehr Aufregung gibt, zum Beispiel was die Datensicherheit und die Kontrolle über die eigene Daten angeht.
Es ist halt wirklich sehr convenient und es ist es auch lustig zu sehen, wie wie das gute alte mIRC mit ein bisschen Schminke und Kamera-Support ein donnerndes Comeback hingelegt hat.
Für strukturierte Diskussionen kann man es vergessen, chatterigen Leuten wie mir kommt es hingegen ein bisschen entgegen. Die Massenserver mit 150 Leuten aufwärts sind eine grausige Widernatürlichkeit. Discord hätte im Prinzip alle Nachteile, die Twitter hat, aber es ist doch ziemlich frakturiert, was erst mal gut ist, bis man erkennt, dass es wieder genau diese Leute als Sparten-Admins anzieht, die schwere persönliche Probleme kompensieren müssen.
Der Vorteil besteht darin, dass man immer nur zwei Mausklicks und ein privates Fenster von jedem anderen Menschen auf dem Globus entfernt ist. Ich habe z.B. schon mit vielen sonst unerreichbaren Promis Kontakt aufnehmen oder mir unkompliziert ein Team aus Spezialisten zusammengestellen können, das ist super und wird von der Lockerheit Discords eher begünstigt.
Irgendwie kondensieren Kommunikationsformen am Ende ja in einer Art "göttlichen" Endform, die strukturell nicht mehr übertroffen werden kann: Reddit ist das Weltenforum, YouTube das Weltfernsehprogramm, Twitter kann man vielleicht als das Welten-Statusupdate ansehen, Discord ist bzw. wird dann wohl der Welten-Chat.