Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 21703 mal)

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Offline Mithras

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Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« am: 25.12.2022 | 17:13 »
Nach dem Lesen von dem Artikel vom Pen & Paper Blog über die pessimistische Sicht auf die Zukunft des Rollenspiels durch Ulisses Spiele Verlagsleiter Markus Plötzlich und dem (meiner Meinung) berechtigten Vorwurf von Gatekeeping durch "richtige" Fans und der Anweisung wie man "richtig" spielt sehe ich die Gesamtlänge in Deutschland in verschiedene Bereiche aufgespalten:
1) die jungen die D&D und Lets Play sozialisiert sind, die Online spielen und dafür auch Geld ausgeben
2) die DSA+Midgard Altspieler die in Ihrer Blase stecken und keine Nachfolger wollen weil die sich nicht auskennen. Die Altspieler geben auch viel Geld für "Ihr" System aus und wollen keine Veränderung von dem Regelwerk. Zitat aus einem anderen Forum dazu einer DSA Spielerin: "In D&D ist man eher als Held ausgelegt und hat weniger Möglichkeiten in der Charaktergestaltung und -entwicklung. DSA KANN man zwar auch so spielen, KANN aber auch eine tölpelhafte Gruppe aus Bäckern, Zigeunern und Rattenfängern zusammenstellen."
3)Die Tanelornis die über den Tellerrand hinzuschauen, also alte Rollenspieler die alles neue spielen was erscheint und sich aktiv informieren.

Wie sehr ihr das? Ist Ulisses mit Schuld an der deutschen Misere (siehe Kommentare unter dem Artikel bei dem Blog) Geht alles auf Online Abos mir Fanny Funktionen? Produziert ihr selber Nacheuchs Rollenspielende und es spielen mehr Leute als Zuvor, sie fallen aber nicht so auf in der Masse weil vieles Online stattfindet und man nicht mehr die Menge an DSA Grundboxen verkaufen muss um die Summe an Spielern zu erfassen? Man kauft eher englisches Zeug als deutsch und muss zur Zeit auch noch sparen bei Hobbies?

Kurz: geht alles den Bach runter oder wird es besser als Zuvor? Nur eben nicht für deutsche Verlage.
« Letzte Änderung: 25.12.2022 | 17:45 von Mithras »
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline Nebelwanderer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #1 am: 25.12.2022 | 17:26 »

3)Die Tanelornis die über den Tellerrand hinzuschauen, also alte Rollenspieler die alles neue spielen was erscheint und sich aktiv informieren.


Das ist Satire, oder?

Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #2 am: 25.12.2022 | 17:29 »
https://penandpaper.blog/wie-steht-es-nun-ums-rollenspiel/

Ich meinte mit den Tanelornis allgemein Rollenspieler die auch mal was abseits von einem System spielen, das fällt mir halt nur bei Mitgliedern vom Tanelorn auf. Meine Gruppe z. Bsp. informiert sich wenig über die vielfältigen und neuen Rollenspiele auf dem Markt, egal ob Kickstarter oder nicht. Da wird D&D, Migard und WoD gespielt. Basta.
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Offline ghoul

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #3 am: 25.12.2022 | 17:33 »
Schon wieder "Gatekeeping"? Hatten wir dazu nicht einen Thread, in welchem es uns nicht gelang, Gatekeeping in engerem Sinne innerhalb dieses Forums nachzuweisen?

Edit: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,123855.0.html
« Letzte Änderung: 25.12.2022 | 17:36 von ghoul »
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Offline postkarte

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #4 am: 25.12.2022 | 17:35 »
Kurz: geht alles den Bach runter oder wird es besser als Zuvor? Nur eben nicht für deutsche Verlage.

Das ist einfach komplexer. Ich bin der Meinung, dass Rollenspielhobby bereits das Maximum an Popularität erreicht hat. Mehr Mainstream als jetzt wird es nie werden, sondern im Gegenteil eher weniger.

Das heißt aber jetzt nicht, dass es deswegen keine Gewinne für deutsche Rollenspiel Verlage jenseits von D&D zu machen gäbe. Ulisses und Pegasus schreiben meines Wissens beide schwarze Zahlen damit, aber eben nicht mehr so viel, angesichts steigender Preise und Rohstoffknappheit. Ich sehe da auch in dem Sinn gar keine Schuldigen. Tatsächlich hat man hier aus Deutschland weniger Einfluss, darauf wie Rollenspiel in Filme und Serie dargestellt wird und ob Youtuber im Fahrwind eines Brettspielkanals auf einmal eine riesige Fangemeinde versammeln, die zu einer eigenen Serie wird.

Worauf gerade Ulisses als Marktführer in Deutschland Einfluss hat, ist die Qualität ihrer eigenen Produkte und die ist bei Torg, Fading Suns und war auch bei Wraith & Glory eben nur 80%, weswegen sie die Lizenz ja auch verloren haben. Bei Übersetzungen ist das ebenso häufig gar nicht so gut, was da abgeliefert wird. Ulisses kann zurecht sagen, dass sie da im internationalen Vergleich auch nicht ungewöhnlich da stehen: Catalyst, Pinnacle oder Modiphius machen das nicht besser. Aber echte Qualitätskontrolle scheint eher für DSA und HeXXen wichtig zu sein. Das scheint eine Kosten/Nutzen Frage zu sein. Finde ich blöd, muss ich wohl aber akzeptieren.

Von einem Ende des Hobbies zu schreiben oder das Verlagssterben vorauszusagen, erscheint mir aber arg übertrieben.



« Letzte Änderung: 25.12.2022 | 17:37 von postkarte »

Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #5 am: 25.12.2022 | 17:36 »
Ich rede nicht von dem Forum hier! Sondern davon Neueinsteigern das Spielen zu erschweren. Von alteingesessenen Spielern. Ich habe mir nur Gedanken über den artikel und die Kommentare gemacht. Leider habe ich Weder gescheit Zeit das alles so hier zu schreiben und das am Handy ist eine Qual...
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Offline ghoul

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #6 am: 25.12.2022 | 17:38 »
In meinem Umfeld hält niemand Einsteiger vom Spielen ab, im Gegenteil.
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Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #7 am: 25.12.2022 | 17:40 »
Also mein "lieblingsverlag" System Matters bringt ein cooles Prosdukt nach dem anderem raus. Der Rest interessiert mich persönlich nicht mehr. Auf OSE muss man leider noch lange warten. Ein Nachteil von Übersetzungen zumal wenn so viel Material bereits vorliegt. Runequest dümpelt auch so vor sich hin und zwar zu langsam. Ausserdem spielt das finanzielle bei mir eine große Rolle sowie meine knappe Zeit.
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Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #8 am: 25.12.2022 | 17:42 »
In meinem Umfeld habe ich all den Jahren ganz wenige Neueinsteiger dazu bekommen. Zuletzt dieses Jahr die Frau eines Mitspielers. Aber ob die auch Geld für das Hobby ausgeben würde? Denke ich nicht.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab
« Antwort #9 am: 25.12.2022 | 17:46 »
Das ist Satire, oder?

Das MUSS Satire sein. Hauerha oO

Sorry, aber da geht nix den Bach runter. Auch das Zusammenwerfen von DSA- und Midgard-Spielern weist eher darauf hin, dass da etwas wenig Erfahrung besteht. Zumal ich bisher nie mitbekommen hätte, dass Midgardspieler interessierte Neulinge abgewiesen hätten... es wird einem nur nicht alles hinterhergetragen. Und Neueinsteiger zieht mein Umfeld regelmäßig selbst heran, wobei ich sicher bin, dass keiner davon hier ist.  Das Gleiche gilt für "Dinge ausprobieren", das ist mitnichten ein auszeichnendes Merkmal von Mitgliedern dieses Forums.

Das Hobby stirbt noch lange nicht, selbst wenn das seit langer Zeit versucht wird herbeizureden. ;)

Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #10 am: 25.12.2022 | 17:47 »
Das Problem ist auch: konsumieren auch Leute Rollenspiel Lets Plays ohne das Hobby zu betreiben? Spiele. Die auch und geben Geld dafür aus?
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Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #11 am: 25.12.2022 | 17:49 »
Also ich habe 3 mal schlechte Erfahrungen von 3 mal ausprobieren mit DSA Spielern gemacht die letzten 25 Jahre. Und 1 von 2 mal bei Midgard.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #12 am: 25.12.2022 | 17:52 »
Also ich habe 3 mal schlechte Erfahrungen von 3 mal ausprobieren mit DSA Spielern gemacht die letzten 25 Jahre. Und 1 von 2 mal bei Midgard.

Das ist... keine wirklich aussagekräftige Datenbasis, tut mir leid. 5 Vorfälle in 25 Jahren. Statistisch ehrlich gesagt nicht signifikant.

Offline ghoul

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #13 am: 25.12.2022 | 17:52 »
Also ich habe 3 mal schlechte Erfahrungen von 3 mal ausprobieren mit DSA Spielern gemacht die letzten 25 Jahre. Und 1 von 2 mal bei Midgard.

Die letzten. Fünf. Und. Zwanzig. Jahre.
Deswegen ist Rollenspiel auch schon lange tot oder wie?   :think:
Ich will gar nicht provozieren (Weihnachten und so), aber: Ich verstehe deine These nicht.
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #14 am: 25.12.2022 | 18:42 »
1. Das Thema ist lächerlich und totgeritten.

2. Dieser Blog ist das klickbatigste, was es so im deustchen Raum gibt. Kann ich echt nicht empfehlen.

Offline Irian

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #15 am: 25.12.2022 | 19:10 »
Rollenspiel hat, imho, aufgrund seiner Natur zwangsweise eine gewisse maximale Zielgruppe. Es wird kaum jemals wirklich "mainstream" sein, mal von den Ausläufern (D&D Filme, Serien, Computerspiele, etc.) abgesehen. Ich bin nicht sicher, ob der "Peak" schon erreicht ist oder ob D&D da noch was ändern kann mit der versuchten größeren Vermarktung, aber weit weg dürften wir - imho - nicht sein. Das bedeutet dann - imho - auch, dass sich an den Preisstrukturen ("teuer herzustellendes Produkt für eine vergleichsweise kleine Zielgruppe") nichts mehr prinzipiell ändern dürfte. Und da treffen dann halt auch Rückschläge, wie eben Corona, etc. deutlich härter als in anderen Industrien.
Persönlich glaube ich, dass Gatekeeping ein eher Nischenproblem bei einem Nischenprodukt ist, die meisten Orte die ich kenne (Facebook, Discord, Foren, lokale Clubs) sind eher offen für Newbies bzw. ganz erpicht auf diese - und Spielstil-Extremisten, die auf eine allein glückseligmachende Richtung pochen, gibt es zwar, stellen aber bei weitem keine besondere Mehrheit, die meisten Rollenspieler suchen einfach halbwegs kompatible Leute und keine Jünger für ihre nur-blaue-Würfel-sind-richtig-Sekte.

Ich glaube nicht, dass wir gerade die "Abschaffung" des Hobbies sehen, sondern halt einfach den wackeligen Peak, bei dem sich jeder Rückschlag natürlich nach nem tiefen Fall anfühlt.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #16 am: 25.12.2022 | 19:25 »
Das Problem ist auch: konsumieren auch Leute Rollenspiel Lets Plays ohne das Hobby zu betreiben? Spiele. Die auch und geben Geld dafür aus?

Ja, es gibt auch viele Leute, die nicht selbst spielen, sondern "nur" Lets Plays schauen. Aber ich wüsste nicht, warum das ein Problem sein sollte.

Ansonsten: Ich hab mich ein wenig umgehört, und der Trend in Deutschland bewegt sich bei Neueinsteigern sehr deutlich in Richtung D&D5. Die meisten fragen gezielt nach D&D, nicht nach "Rollenspiel" im Allgemeinen.

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #17 am: 25.12.2022 | 19:27 »
Noch nie war der Markt so ÜBERVOLL mit Spielen - in jeder Geschmacksrichtung, für jede Gehaltsklasse (von nix bis Luxusausgaben für hunderte von €).

Nun haben wir 10% Inflation und steigende Energiekosten und die Vorzeichen stehen auf eine Rezession.

Und natürlich spürt das Ulisses. Leute sparen und müssen es. Seit einem Jahr habe ich meine Ausgaben halbiert (immer noch viel zu viel) und im nächsten Jahr sollen es 0 bis max 100 pro Monat werden.

Ulysses ist in der Unterhaltungsindustrie. Und ihnen bläst der Wind ins Gesicht. Okay. Aber sie sind NICHT das Hobby!

Das Hobby ist, wo Leute spielen, nicht, wo Leute Spiele kaufen.

Rollenspielverkäufe brachen in den 80er ein, in den 90er durch Magic, in den 2000ern nach dem D20-Hype und sicherlich auch in der Rezession von 2008-12 ein. Nun wohl wieder. Und die Kosten steigen.

Schlecht für Ulisses heute. Aber kein Grund für einen Schwanengesang auf das Hobby.

Und wie viele Leute habe ich so in den letzten Jahren in Hobby gebracht? Null.
Ich bin Spielleiter und Spieler, nicht in der Rollenspieleraquise.


A bad day gaming is better than a good day working.

Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #18 am: 25.12.2022 | 19:32 »
Wenn überhaupt, dann schafft möglicherweise Ulisses sich ab.

Halte ich aber auch für diskutabel. Ulisses ist hardcore, die gehen ihren Weg.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #19 am: 25.12.2022 | 19:38 »
2) die DSA+Midgard Altspieler die in Ihrer Blase stecken und keine Nachfolger wollen weil die sich nicht auskennen. Die Altspieler geben auch viel Geld für "Ihr" System aus und wollen keine Veränderung von dem Regelwerk.
Dann gibt es auch noch die Altspieler die nie auf eine der Neuen Editionen gewechselt sind und zwar aktiv spielen, aber nicht mehr all zuviel Geld dafür ausgeben...
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Grey

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #20 am: 25.12.2022 | 19:43 »
Nun haben wir 10% Inflation und steigende Energiekosten und die Vorzeichen stehen auf eine Rezession.
... und nicht zu vergessen: gerade erst eine Pandemie hinter uns. Für fast zwei Jahre war es nur sehr eingeschränkt möglich, sich zum gemeinsamen Spielen in einen Raum zu setzen. Darunter hat natürlich die Spieltätigkeit arg gelitten und ich schätze, die Nachwirkungen davon spüren wir immer noch. (Unter anderem in Form psychischer Probleme, die so manchen vom Spieltisch fernhalten, der inzwischen wieder Zeit hätte. :-\ )
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #21 am: 25.12.2022 | 19:56 »
Weil Weihnachten ist mal rein aus meiner persönlichen Perspektive (und damit möglicherweise polemisierungsfördernde allgemeine Weisheiten zur Gesamtsituation umschiffend):

MEIN Rollenspiel(Stil) ist bereits nahe der Nulllinie und wird wohl auch nie wieder relevante Marktanteile bekommen. Das kann ich blöd finden, aber ändern kann ich das maximal in dem Umfeld, wo ich direkt selbst drauf wirken kann. Da hilft kein Jammern, da muss ich dann halt die Animationsleistung selber leisten und es wird dann wegen Vergriffenheit mein altes Material sein, welches bespielt wird. Klappt das nicht, kann ich das bedauern, aber dann ist es halt so.

Umgekehrt aber auch: Wer meine Bedürfnisse nicht bedient (was wirtschaftlich mangels Kopfzahl völlig nachvollziehbar sein dürfte) braucht auf mein Geld auch nicht hoffen und braucht dann auch nicht bei mir jammern oder gar Schuldvorwürfe zu setzen versuchen - Nicht mein Spiel, nicht mein Problem!



Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #22 am: 25.12.2022 | 20:01 »
Ist mir egal, was aus dem Rollenspiel wird. Ich weiß, mit was für Leuten ich welche Rollenspiele wie spielen möchte und wo ich beides finde. Der Rest ist nicht mein Problem. Sollen DSAler DSAlern, Fate'ler faten, Leute Let's Plays gucken, sich mit Rollenspiel im Internet präsentieren und Geld fürs Leiten, Goodies, Merch, whatever nehmen, solange noch ne müde Mark rauszuquetschen ist.

Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.

Offline Rorschachhamster

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #23 am: 25.12.2022 | 20:08 »
Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.
Genau! Außerdem habe ich im Moment drei neue Spieler*innen am Tisch, und meiner Nichte gerade BtW ausgeliehen... Also...  8)
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #24 am: 25.12.2022 | 20:14 »
Ja, es gibt auch viele Leute, die nicht selbst spielen, sondern "nur" Lets Plays schauen. Aber ich wüsste nicht, warum das ein Problem sein sollte.

Ansonsten: Ich hab mich ein wenig umgehört, und der Trend in Deutschland bewegt sich bei Neueinsteigern sehr deutlich in Richtung D&D5. Die meisten fragen gezielt nach D&D, nicht nach "Rollenspiel" im Allgemeinen.

Bei vielen potentiellen Neueinsteigern ist "D&D" gleichbedeutend mit "Rollenspiel". Bei der Werbeflut, die WotC am Start hat, aber auch kein Wunder. In etwas kleinerem Maßstab ist das bei den Püppchenschubsern mit Warhammer so... Warhammer hat die Markt- und Werbepräsenz, viele Leute wissen gar nicht, dass es noch andere Systeme und Hersteller gibt und fallen aus allen Wolken, wenn sie das mitbekommen. ;)