Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 21729 mal)

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Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #75 am: 26.12.2022 | 13:03 »
Das wird es diesen jungen Leuten zeigen mit ihrem Jatz und ihren Haschisch-Spritzen!
Aber eigentlich sollte es ja im ZDF-Nachmittagsprogramm laufen, neben Rosamunde Pilchers "Borbarad im Bann der Liebe" und dem D&D-Fernsehgarten.

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #76 am: 26.12.2022 | 13:05 »
Zitat
Das Onlinespielen ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an den Würfel.

Kaiser Wilhelm II.

Offline Prisma

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #77 am: 26.12.2022 | 13:31 »
Und eines Nachts öffneten sich die TÜREN DER KELLER und es brach hervor ...

DIE RACHE DER WÜRFELMUMIEN!

Bald auch bei Ihrem ... (ja, hach Gott!) ... Streamingdienst!
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Offline takti der blonde?

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #78 am: 26.12.2022 | 13:36 »
Ich wäre dabei. Ganz im Ernst.

So hat die OSR angefangen.

@OP

Nein, Rollenspiel schafft sich nicht ab. Zumal kommerzieller Erfolg von Verlagen wenig mit dem Hobby zu tun hat.

Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #79 am: 26.12.2022 | 13:48 »
Nein, Rollenspiel schafft sich nicht ab. Zumal kommerzieller Erfolg von Verlagen wenig mit dem Hobby zu tun hat.

Wenig, aber nicht nichts. Kommerzieller Erfolg ist nicht nötig um das Hobby am Leben zu halten. Menschen haben sich schon immer Geschichten erzählt und werden auch nie damit aufhören. Aber kommerzieller Erfolg kann das Hobby "beleben". Wenn e rnicht durch Abzocke kommt, sondern durch geile Produkte, die attraktiv für Einsteiger sind.

Offline Grey

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #80 am: 26.12.2022 | 14:39 »
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Online schneeland

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #81 am: 26.12.2022 | 15:27 »
DIE RACHE DER WÜRFELMUMIEN!

Bald auch bei Ihrem ... (ja, hach Gott!) ... Streamingdienst!

Ich würde ja sagen, das gehört eher als Schwarzweißstreifen ins Programm bei Tele5 - aber das sind Details, mit denen sich ein echter Herr der Würfelmumien natürlich nicht abgeben muss (wozu hat man Untergebene ;))
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Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #82 am: 26.12.2022 | 15:32 »
Die Rache der ... was? Schreibts doch mal größer, ich kanns kaum erkennen.

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #83 am: 26.12.2022 | 15:41 »
Es ist Die Rache der Würfelmumien, nicht Der Ritt der Augenlosen Kiesowiten!

Dann stände das da ja in Braille.
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HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #84 am: 26.12.2022 | 15:51 »
Bei mir steht das in Braille.

Oh, warte…

*kratzkratz*

Nee, doch nicht.

Online aikar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #85 am: 26.12.2022 | 17:33 »
Zurück zum Thema: wie oben gesagt, nein, das Rollenspiel schafft sich nicht ab. Ganz im Gegenteil. Es blüht und gedeiht. Zumindest im anglo-amerikanischen Segment.
Ich denke ebenfalls, Ulisses verwechselt hier "Unser Verlag macht harte Zeiten durch" mit "Der Rollenspielbranche geht es schlecht". Und noch weniger gilt "Rollenspiel ist tot", meiner Wahrnehmung nach gibt es durch den D&D-5 Hype sowie durch die zunehmende Verbreitung des Hobbies in Social Media immer mehr Rollenspieler
Sehe ich beides auch so.

Produziert ihr selber Nacheuchs Rollenspielende und es spielen mehr Leute als Zuvor, sie fallen aber nicht so auf in der Masse weil vieles Online stattfindet und man nicht mehr die Menge an DSA Grundboxen verkaufen muss um die Summe an Spielern zu erfassen? Man kauft eher englisches Zeug als deutsch und muss zur Zeit auch noch sparen bei Hobbies?
Ich führe im kleinen privaten Rahmen, ebenso wie in unserem Verein und über lokale Cons und Events wie den GRT ständig Neulinge in das Hobby ein. Und viele davon wurden langfristige Spieler:innen bzw. SL. Allein in den letzten paar Jahren direkt (Leute die bei mir anfangen) und indirekt (Leute, die bei Leuten anfangen, die bei mir angefangen haben) sicher im dreistelligen Bereich.
Und ich erlebe gerade aktuell einen gewaltigen Boom. Jugendliche wollen nach den Corona-Lockdowns mehr soziale Hobbies vor Ort ausleben, gleichzeitig wurde Online-Spiel etabliert und Rollenspiel über Critical Roll, Stranger Things und Rocket Beans deutlich bekannter. Und "Nerd-Hobbies" (Pen & Paper, Cosplay, LARP,...) werden von einer stetig steigenden Anzahl an Personen akzeptiert oder sogar ausgeübt. Auch in den Medien werden sie immer positiver dargestellt.
Wenn wir Events veranstalten, sind die immer gut besucht, in unserem Verein kommen ständig Neulinge, die uns von sich aus anschreiben und Anschluss an die Pen & Paper - Szene (und/oder Gruppen) suchen. Und wir sind de fakto im deutschsprachigen Raum ein kleines Kaff (Klagenfurt, ~100k Einwohner im Süden Österreichs).

Insofern habe ich mir mit Markus' Erklärungen wirklich schwer getan, weil sie einfach nicht meiner aktuellen persönlichen Erfahrung entsprechen.
Ja, es ist sicher ein Problem, dass Neulinge mehr und mehr nur D&D5 kennen. Aber meine Erfahrung nach ist es sehr einfach, Leute, die von D&D gehört haben, zu anderen Rollenspielen zu bringen, indem man sie ihnen einfach zeigt. Praktisch alle neuen Spieler:innen bei uns stürzen sich begeistert auf jede Gelegenheit, weitere neue Rollenspiele kennen zu lernen.
Insofern sehe ich hier tatsächlich ein Kommunikationsproblem. Ich halte nichts von Ulisses Bashing, Ulisses leistet große Beiträge für die deutsche Rollenspielszene, aber ihre Probleme sind hausgemacht. Ulisses konzentriert sich nach meinem Empfinden zu sehr auf die eigene vorhandene Community und die Retro-Spieler.
Gefühlt schottet sich Ulisses auch stark ab, während z.B. zwischen Uhrwerk, System Matters und Pegasus mehr Kooperation (z.B. GRT, bei dem Ulisses als einziger "großer" Verlag nicht mit macht) spürbar ist.
In diesem Zusammenhang habe ich auch Markus' Meldung, dass ja niemand in Läden oder bei Events spielen will, überhaupt nicht verstanden. Wir haben vergangenen Herbst mit einem lokalen Laden und einem anderen Jugendclub zusammen einen eigenen GRT veranstaltet und kombiniert mit der langen Nacht der Museen bis nach Mitternacht hinaus gezogen. Und wir waren gut besucht. Und das war nur eines von drei ähnlichen Events, die wir 2022 veranstaltet haben.
Wenn das sogar bei uns funktioniert, kann ich mir nicht vorstellen, dass das in deutschen Großstädten nicht machbar ist.
Man muss nur wieder mehr auf die potentiellen Neuspieler:innen zugehen und sie abholen, anstatt nur zu hoffen, dass sie von selbst zu einem kommen.

Auch die Aussage von Markus', dass Kinder-RP nicht ziehen und deswegen Äventyr nicht fortgeführt wird, hat für mich keinen Sinn ergeben, wenn gleichzeitig der Uhrwerk-Verlag So Nicht Schurke! als eines ihrer erfolgreichsten jemals erschienenen Produkte erklärt und ich bei örtlichen Spieletagen die Begeisterung von Kindern und Familien unmittelbar erlebe (Persönlich fand ich vor allem das Artwork von Äventyr wenig ansprechend bis hin zu verstörend, aber das ist natürlich stark Geschmackssache).

Ulisses würde ich ja als Lösung empfehlen, Aventurien komplett auf D&D umzustellen. Die Welt ist tiefgründig und sehr gut ausgearbeitet. Jetzt noch ein System drauf, dass die Kunden auch wirklich spielen wollen, und der Verlag kann das Ruder evtl rumreißen.
Danke ;D Ich habe Ulisses angeboten, meine Conversion gemeinsam zu professionalisieren. Interesse 0. Aber ich hab natürlich auch kein echtes Gespür, wie weit das in der Praxis ziehen würde, oder ob ich die kleine tatsächliche Zielgruppe eh schon praktisch vollständig erschlossen habe. Und ich bin Ulisses natürlich dankbar, dass ich meine Fanconversion über ihre Plattform vertreiben kann.

Was man aber schon sagen muss: Es ist bei der Werbung von Neulingen durchaus merkbar, dass komplexe Systeme wie DSA (wir bieten diese bei unseren Vereinsabenden und Events durchaus auch an) nur eine Minderheit der Rollenspiel-Interessierten ansprechen. Einfachere Systeme kommen gerade bei Neulingen deutlich besser an. Insofern sehe ich das durchaus als Teil von Ulisses' Problem.

Und auch wenn ich persönlich kein großer Savage Worlds - Fan (mehr) bin, begrüße ich Savage Hexxen und sehe es als einen Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, es wird ein Erfolg und weitere Unterstützung von Ulisses' Systemen (DSA, DSK, Torg) folgen.

Ich sehe den Erfolg von D&D5 durch zwei Faktoren bestimmt: Zugänglichkeit des Systems (ja, es gibt noch leichtere Systeme, aber die meisten Neulinge kommen mit D&D5 gut zurecht) und eine klare Ausrichtung der Bewerbung auf Neukunden. Und an beiden mangelt es Ulisses/DSA momentan.
Und ja, mir ist klar, dass WotC natürlich eine deutlich bessere Ausgangsposition in Hinblick auf Markt- und Finanzmacht hat.

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+1  ;D
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 18:50 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #86 am: 26.12.2022 | 18:42 »
Ich bin da eher auf der Seite vom Markus, was die Beschreibung der Lage angeht.

Der GRT war eher sluggish die letzten Jahre (und hat auch noch so seine anderen Probleme), die ganzen Neuspieler zieht man nach wie vor eher über private Netzwerke und Mund-zu-Mund Propaganda. Ich sehe übrigens auch nicht so große Veränderungen in den Grundströmungen. Wir hatten auch vorher schon einen vorzeigbaren Anteil an Frauen, das ist jetzt nicht von heute auf morgen krass neu oder so, der "Menschenschlag", (oder besser: diese paar identifizierbaren "Menschenschläge") der sich für Rollenspiel begeistern kann, ist auch ähnlich geblieben.

Umso beachtlicher, dass unser olles Hobby tatsächlich den Sprung in die neuen Medien geschafft hat. Das ist doch der eigentliche Motor für den Aufwind und da ist doch auch der vergleichsweise kraftvolle Multiplikator.

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #87 am: 26.12.2022 | 20:03 »
Tja, dem einen sein Aufwind ist dem anderen sein Abdriften. *shrug*

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #88 am: 26.12.2022 | 20:12 »
Angesichts des fröhlichen Wachstums von D&D im Bereich der jungen Erwachsenen muss man sich halt in der Verlagsbranche die Frage gefallen lassen, wie man damit umgehen möchte.
Stellt man sich in direkte Konkurrenz zu D&D? Na dann, viel Glück.
Bietet man stattdessen Alternativangebote jenseits von D&D-Fantasy, um "Neu-D&Dler" anzusprechen, die mal was anderes ausprobieren möchten?
Versucht man jüngere Spieler (und deren Eltern) anzusprechen, um ihnen dann später einen Übergang von "Kindersystemen" auf reguläre so einfach wie möglich zu gestalten, ohne dass sie zu D&D abwandern?
Sagt man "fuck it" und wurschtelt einfach irgendwie weiter?
Oder fokussiert man sich auf Würfelmumien, die zwar wahrlich kein wachsender Markt sind, aber dafür auch in relativ kleiner Zahl ordentlich Moneten mitbringen?

Offline Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #89 am: 26.12.2022 | 20:30 »
Mein Eindruck ist: den Würfelmumien wird ja auch nicht geliefert, sondern versucht da irgendeine halbgare Zwischenlösung als modern zu verkaufen, welche für die Würfelmumien auch unliebsame Pillepalle und für Anfänger immer noch zu aufwändig sind.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #90 am: 26.12.2022 | 20:39 »
An das, was der Eismann sagt, möchte ich mich anschließen.

Konkurrenz zu D&D? Hat das letzte Mal bei Pathfinder 1 gut geklappt - durch die Fehler bei D&D4 (egal, was nun wieder der eine oder andere sagt: Der Ertrag war weniger als  die Marke erwarten ließ).

Ganz was eigenes - sozusagen ein D&D eines anderen Genres? Fällt mir nur Cthulhu ein. Vielleicht noch Shadowrun.

Hat man DSA wie Ulisses, so müsste man dazu DSA irgendwie "neu" erfinden. Mit der Gefahr, dass die alte Fanbasis wegbricht und neue nur in geringem maße hinzukommen. Ich würde da den Weg wie bei Hexxxen Sawo gehen: Wildes Aventurien, DSA (das andere) 5. Die alten beliben die neuen Kaufen die Quellenbücher.

Ich glaube, ich würde die Würfelmumien bedienen:
Ich weiß, wie die ticken, denn ich bin ja auch schon einbalsamiert und fest gewickelt. Die haben noch Asche und kaufen über Bedarf. SChön kickstartert oder vorbestellen lassen, den Rest auf den Markt kippen und dann wiederholen. Kein großer Wurf, aber Geld kommt ins Huas.
Dann: Eltern und die Blagen. Für Kinder zwischen 8 und 12. Einsteigerfreundlich, familiengerecht, aber nicht zu trallala. Kinder möchten nicht unbedigt Kinderkram spielen. Am besten ein System und eine Welt, die man dann "ernsthaft" ausbauen kann. Sozusagen eine Prä-Basisbox, dann die Basisbox und dann die volle Packung.

So kann man Papamumie das Geld aus dem Kreuz leiern mit dem Altscheiß "Valley of the Pharaohs" (Neuauflage in Kunstleder und in schön). Der spielt dann mit den Kleinmumien und Mamamumie "Abenteuer im Tal der Pharaonen". Die heranwachsenden Coolmumien spielen "Streitwagenlenker im Tal der Pharaonen" und dann "Grand Pharaoh Streitwagen - Advanced Valley Edition".

Alle Mumien sind zufrieden und ich kann die Sarkophagraten bezahlen.
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Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #91 am: 26.12.2022 | 20:42 »
Das grösste Problem ist eher, dass neben D&D nichts mehr sein wird. Alles andere zu fest in die Nische verdrängt wird. Versucht mal eine Nicht-D&D-Runde lokal zu organisieren.

Läuft bei mir:

Eine Runde schaute sich im letzten Jahr mehreres an, ist nun bei City of Mist gelandet
Eine Runde startet mit Runequest Glorantha neu

Online starte ich im neuen Jahr Shadowrun6
und leite eine Runequest-Runde.

Wenn ich mit die Discord anschaue auf denen ich so bin, dann ist DnD5 da auch nicht dominierend.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Ludovico

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #92 am: 26.12.2022 | 21:13 »
Troubleshooters läuft bei mir auch super.
Und werde jetzt wohl eine Tiny Dungeon-Runde aufbauen.

Offline Prisma

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #93 am: 26.12.2022 | 22:29 »
Einsteigerfreundlich, familiengerecht, aber nicht zu trallala. Kinder möchten nicht unbedigt Kinderkram spielen. Am besten ein System und eine Welt, die man dann "ernsthaft" ausbauen kann. Sozusagen eine Prä-Basisbox, dann die Basisbox und dann die volle Packung.
Waren die Sachen einsteigerfreundlich und familiengerecht als wir angefangen haben? Außer an MERS für Einsteiger erinnere ich mich nicht an ein spezielles Produkt, dass konkret an Einsteiger gerichtet war. (Die mag es gegeben haben?) Wir sind trotzdem Rollenspieler geworden. Damals war jedes Rollenspiel irgendwie magisch. Etwas was man hegte. Ein Schatzzzz der einen Ehrenplatz im Regal hatte. Wir haben es gespielt, weil es spannend und toll war. Es waren attraktive Bücher und Boxen, deren Titel und Cover zum Träumen einlud. Da steckten Abenteuer drin. Ich denke, es ist besser coolen Kram herzustellen, als Energie auf "Einsteigerprodukte" zu verschwenden. Bei der OSR funktioniert das.
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #94 am: 26.12.2022 | 22:34 »
Waren die Sachen einsteigerfreundlich und familiengerecht als wir angefangen haben?

Die haben wir uns aber auch selber gekauft. Da gings drum den Eltern was rauszuleiern.

KRIS

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #95 am: 26.12.2022 | 22:35 »
Die Zeit verging und reifte.
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Online Tudor the Traveller

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #96 am: 26.12.2022 | 22:43 »
Waren die Sachen einsteigerfreundlich und familiengerecht als wir angefangen haben? Außer an MERS für Einsteiger erinnere ich mich nicht an ein spezielles Produkt, dass konkret an Einsteiger gerichtet war. (Die mag es gegeben haben?) Wir sind trotzdem Rollenspieler geworden. Damals war jedes Rollenspiel irgendwie magisch. Etwas was man hegte. Ein Schatzzzz der einen Ehrenplatz im Regal hatte. Wir haben es gespielt, weil es spannend und toll war. Es waren attraktive Bücher und Boxen, deren Titel und Cover zum Träumen einlud. Da steckten Abenteuer drin. Ich denke, es ist besser coolen Kram herzustellen, als Energie auf "Einsteigerprodukte" zu verschwenden. Bei der OSR funktioniert das.

Soviel zum Gatekeeping...

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #97 am: 26.12.2022 | 22:44 »
Man darf nicht vergessen, dass die Leute damals durchaus mehr gelesen haben. Also Bücher. Nicht nur Internet und Kurznachrichten, beides gab es so nicht, als ich anfing. Und "einsteigertauglich"... kommt auf den Einsteiger an. Heutzutage sind scheinbar zu viele Leute der Meinung, die alten Sachen wären nicht dazu zu gebrauchen, um mit ihnen zu arbeiten. Spannenderweise taten wir das aber, ansonsten hätte es die Anfänge der Szene ja nicht gegeben. Ich hab damals in den 80ern einen SL gesehen, der die ganzen Rolemaster-Tabellen in eine Datenbank geschrieben hat und zu einer Zeit, als Computer teuer, groß und sperrig und Laptops maximal ein feuchter Traum waren, die Technik auf einen Con mitgeschleppt hatte. Das war ein komplett anderer Level an persönlichem Einsatz, um etwas zu erreichen. Das würde heute fast nicht mehr passieren... und das ist schon sehr schade. Auch der Aufwand, um Mitspieler zu finden... Rollenspielläden gab es kaum, Internet wie gesagt noch nicht... man musste schon aktiv werden, um Interessierte zu finden. Was heute spannenderweise auch gerne mal als "unzumutbar" abgelehnt wird. Und nicht wenige der alten Systeme, mit denen wir anfingen, gelten heute als "unspielbar"... dabei gab das früher keine Let's Plays oder Erklärvideos... entweder man ackerte sich selbst durch oder fand jemanden, der es einem erklärte.

Es war eine andere Zeit, dagegen ist das heute purer Luxus. Und wenn aus diesem Luxus das angeblich "absterben" soll, frage ich mich ernsthaft, wie der Anfang klappen konnte. Ulisses dramatisiert da mal wieder... nicht überraschend.

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #98 am: 26.12.2022 | 22:52 »
Einsteigerboxen scheinen sich wohl (auch und gerade bei D&D5) gut zu verkaufen.
Einerseits sicher auch, weil sie sich gut verschenken lassen, aber andererseits auch, weil sie einen leichten Einstieg mit allem drum und dran (Würfel, Charakterbögen, Abenteuer, Regeln und Hintergrund handlich vorbereitet) und auf Einsteiger fokussierte Erklärungen bieten. Gerade für Spieler, die nicht über den viralen Weg, also als Neuspieler mit zumindest einem erfahrenen Spieler, anfangen, ist das natürlich ganz angenehm. Und dank Lets Plays und Co gibt es von solchen Neulingen, die mit anderen Neulingen zusammen das Hobby entdecken wollen, wohl deutlich mehr als früher.
Wenn man also nicht gerade 20km ohne Schuhe durch hüfthohen Schnee zur Schule gegangen ist und das für etwas hält, was der Jugend von heute auch mal gut tun würde, wüsste ich nicht, was gegen Einsteigerboxen spricht (so lange sie vernünftig gemacht sind, aber das gilt ja für alles).

Offline postkarte

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #99 am: 26.12.2022 | 23:00 »
Einsteigerboxen scheinen sich wohl (auch und gerade bei D&D5) gut zu verkaufen.
Einerseits sicher auch, weil sie sich gut verschenken lassen, aber andererseits auch, weil sie einen leichten Einstieg mit allem drum und dran (Würfel, Charakterbögen, Abenteuer, Regeln und Hintergrund handlich vorbereitet) und auf Einsteiger fokussierte Erklärungen bieten. Gerade für Spieler, die nicht über den viralen Weg, also als Neuspieler mit zumindest einem erfahrenen Spieler, anfangen, ist das natürlich ganz angenehm. Und dank Lets Plays und Co gibt es von solchen Neulingen, die mit anderen Neulingen zusammen das Hobby entdecken wollen, wohl deutlich mehr als früher.
Wenn man also nicht gerade 20km ohne Schuhe durch hüfthohen Schnee zur Schule gegangen ist und das für etwas hält, was der Jugend von heute auch mal gut tun würde, wüsste ich nicht, was gegen Einsteigerboxen spricht (so lange sie vernünftig gemacht sind, aber das gilt ja für alles).
Voll bei Dir. Die Argumente dagegen sind offenbar: „früher war alles besser“ und „uns hat es doch auch nicht geschadet“. Das ist auch kein echtes Gatekeeping, sondern einfach nur Gewäsch von Leuten, die der eigenen Jugend nachtrauern. Dazu passt die Metapher von der Mumie natürlich prima.