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[Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl

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Eismann:
Es ist eine weite, kaum besiedelte und arme Region. Die Menschen, die dort leben, sind Härte gewöhnt. Entsprechend ist der Außenhandel überschaubar. Agrarprodukte halt und etwas Krimkrams. Aber wieso sollte das eine Lücke sein?

Was Tankfleisch angeht: Das schlägt in die gleiche Kerbe wie andere synthetische Nahrung. Wäre sie billig zu haben, wären viele Probleme der Welt gelöst. Von daher erstmal kontraproduktiv. Wenn es aber aufwendig, teuer oder sonstwie problematisch ist, sieht das wiederum anders aus.
Ist so ein wenig wie Fusionskraftwerke als kostengünstige Energiequelle. Aber da gilt ja die Fusions-Konstante: Es ist unabhängig vom Zeitpunkt immer 30 Jahre entfernt.

schneeland:

--- Zitat von: Eismann am 22.02.2023 | 22:06 ---Es ist eine weite, kaum besiedelte und arme Region. Die Menschen, die dort leben, sind Härte gewöhnt. Entsprechend ist der Außenhandel überschaubar. Agrarprodukte halt und etwas Krimkrams. Aber wieso sollte das eine Lücke sein?

--- Ende Zitat ---

Mein Eindruck war: es werden Waffen, Treibstoff, Medikamente, wahrscheinlich auch kybernetische Verbesserungen, kleine Drohnen etc. gebraucht. Und wenn ich das richtig verstehe, gibt es ja nicht wirklich große Industrie innerhalb des Dust Bowl, insofern müsste der Großteil ja irgendwie von außen kommen (und auch kriminelle Quellen wollen ja bezahlt werden). Möglicherweise ist da aber auch meine Vorstellung gerade anders als das, was Du im Sinn hast.

Eismann:
Ja, genau, die kommen wenn, dann aus den Industriezenten und Metropolen. Deshalb sind sie in der Bowl selten und mischen sich mit "normalen" Schusswaffen, einfachen Handwerkswaren etc.
Selten moderne, selbstfahrende Elektro-Pickups (meist schon zerschunden und geflickt) neben uralten Spritschleudern und Pferden. Manches kommt durch Händler in die Bowl, manches wird von den Konvois geraubt, alles andere wird entweder selbst hergestellt (und ist daher eher Handwerk als Hightech) oder über Jahrzehnte hinweg gepflegt und repariert. Die meisten Menschen in der Bowl können sich entsprechend die teureren Technikspielereien der Hightech-Welt nicht leisten (gut, viele Leute in den Metropol-Slums genauso wenig). Die Charaktere sind da natürlich in einer besonderen Situation. Sie gehen größere Risiken ein als andere, halten dafür aber auch entsprechend die Hand auf bzw. können auf die Großzügigkeit ihrer Gönner innerhalb der Bowl hoffen.
Ist halt eine Mischung aus Cyberpunk, Mad Max und Western.

Eismann:
Momentan bin ich wieder an einem der Knackpunkte in den Regeln, dem ganzen Fahrzeugkram.
Wie immer hab ich erstmal die Grundlagen definiert, also was die Regeln umsetzen sollen. Dazu gehört natürlich Integration ins Kampf-und Schadenssystem, aber auch Punkte, die ich für Fahrzeug-Action für relevant erachte: Wettrennen, Verfolgungsjagden, Rammen, Ausweichen, Ausmanövrieren, Abhängen etc.
Gleichzeitig möchte ich vermeiden zu viel Regelkrimskrams dabei zu entwickeln.
Ich hab dabei erstmal Schadensmöglichkeiten an Fahrzeugen zerlegt (Manövrierfähigkeit, Geschwindigkeit, Verlust von Antriebsmitteln wie Öl, Kühlflüssigkeit, Sprit usw.), hab das dann aber alles wieder zusammengekippt zu "Hat Konsti, Panzerung und Lebenspunkte wie Lebewesen und gut ist", einfach weil es am Ende bei der von mir anvisierten Auflösung eh keinen großen Unterschied macht.
Momentan tendiere ich zu folgender Herangehensweise:
Fahrzeuge haben eine Größe (von winzig (kleine Flugdrohne) bis riesig (Road Train)). Daran hängen Konsti und Panzerung, die man wiederum für das Schadensmodell braucht. Dazu haben sie Beschleunigung, Max. Geschwindigkeit und Verbrauch (am Arsch der Welt kein unwichtiger Faktor). Bei einem einfachen Ampelrennen kann man schon an der Beschleunigung erkennen, wer gewinnt, max. Geschwindigkeit ist für längere Reichweiten relevant usw.
Wenn es zu vergleichenden Proben zwischen Fahrzeugen unterschiedlicher Größe kommt (PKW will Dirt Bike rammen, oder ein Truck versucht einer anfliegenden Drohne auszuweichen), erhalten die Fahrzeuge je nach Größe einen Bonus bzw. Malus auf ihre Probe, davon ausgehend, dass kleine Fahrzeuge wie Dirt Bikes wendiger sind als ein Truck oder ein Transporter. Umgekehrt verursacht ein Truck bei einer direkten Kollision relativ zum Gesamtfahrzeug mehr Schaden beim Dirt Bike als umgekehrt. Das sollte eine ganze Reihe von Problemen lösen, die normalerweise bei einer so großen Bandbreite von Regelobjekten entstehen (der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an das panzerzerstörende Fahrrad bei Shadowrun).
Dazu gibt es dann noch Modifikationen (sowas wie Vor- und Nachteile für Fahrzeuge), die man pro Fahrzeug noch draufpacken kann wie zusätzliche Panzerung, Turbo, Lachgaseinspritzung etc., die die Grundwerte der Fahrzeuge verändern können.
Ich bin zwar noch dabei das eigentliche Regelgerüst festzuzurren, aber damit ist für mich schonmal eine klare Stoßrichtung da und damit ein Sorgenkind im Regelset erledigt.

Eismann:
Ich habe mich dazu entschlossen das Kapitel mit den Orts- und Regionsbeschreibungen als Ingame-Texte umzusetzen mit wechselnden Voices. Mein erster Versuch wird Fort Boise, eine Location, an der ich schon recht früh angefangen habe herumzuknobeln. Mal schauen, wen man noch so zu Wort kommen lassen kann. Mindestens ein Mitglied der Pains, vielleicht einen Prediger, einen Texas Ranger oder einen Journalisten aus L.A. So viele Möglichkeiten...

Fort Boise
Ich war in Denver und Oklahoma City. Ich bin ein paar Mal bis Las Vegas gekommen und habe sogar die Skyline von L.A. gesehen. Es ist so lächerlich. Aber trotzdem zieht es mich immer wieder in dieses gottverlassene Nest im Herzen der Dunkelheit zurück. Wenn ich auf der Straße unterwegs bin, kann ich nur an Carlas Maisbrot denken, an das Lächeln von Romero oder die langen Abende in Sandy’s Grill & BBQ. Aber wenn ich dann in Boise bin, dann spüre ich nur noch die rostigen Wände, die mich gefangen halten wollen.

Judge Carson hat für jeden ihrer „Schützlinge“ einen Plan, auch für mich. Ich sollte Schrauber in Onkel Romeros Werkstatt werden. Mit 11 konnte ich die Zylinderkopfdichtung eines Road Train Motors austauschen. Die Welt war sauber geordnet in drinnen und draußen. Drinnen, da waren wir, die liebende Familie von Judge Carson, oder einfach Mama Irene. Und draußen … Draußen herrschte das Böse. Pains, Verbrechen und Monster. Und nur Mama Irene und die Mauern von Fort Boise, nicht viel mehr als Wellblech und zusammen genieteter Schrott, hielten das Böse davon ab hineinzukommen. Das ist Irenes Geschichte, und die meisten glauben sie. Einige, weil sie wollen, andere weil sie müssen. Und sie funktioniert. Seit über 20 Jahren, so lange ich denken kann, ist sie Judge von Fort Boise, und sie wird alle vier Jahre wiedergewählt. Aber ich konnte das alles nicht. Ich konnte nicht glauben. Mit 15 habe ich mich als Schrauber einem Konvoi angeschlossen. Aber trotzdem, jede Fahrt sehne ich mich nach dem Anblick von Cimmy, dem aus Stahlplatten zusammengeschweißten Apatosaurus, der Reisende an der Zufahrt zum Highway 287 begrüßt. Rostig, übersäht von Einschusslöchern und Beulen, aber immer bunt geschmückt mit Tüchern und Plastikblumen.

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