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[Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl

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Eismann:
Ich bin nun in der Oklahoma Panhandle angekommen, also im Zentrum der potentiellen Hell Bowl. Ein wirklich endloses Land fast ohne Bäume oder Büsche. Obwohl es Oktober ist, sind es noch gute 30 Grad und der stetige Wind zieht einem die Feuchtigkeit richtiggehend aus dem Körper. Meist mit Bewässerung wird Mais und Sorghum (eine Grasart, die man für Ethanol und Viehfutter verwendet) angebaut, weiter südlich Richtung Dallas auch Baumwolle. Dazu gibt es riesige Flächen zur Rinderhaltung. Und immer wieder auch weite Flächen, die mit Präriegras und niedrigem Buschwerk bewachsen sind. Da steht dann meist irgendwo ein Schild mit "For Sale, 1200 Acres" o.ä. Fällt das Grundwasser wegen der ständigen Abpumperei für die Bewässerung weg und es wird gegebenenfalls noch ein wenig trockener, hat man hier schnell eine Halbwüste.
Mit die einzigen wirklich stabilen, festen Bauten sind die Betonsilos für Mais und Getreide. Die Biester sind riesig und auf Meilen zu sehen, aber man hat dafür sicher auch einen guten Ausblick auf das Land. Das ist zwar ziemlich platt, aber es bildet immer wieder sanfte Wellen, dazwischen Senken und ausgetrocknete Bachläufe, so dass man durchaus gut abtauchen kann, wenn man es drauf anlegt. Die Silos stehen gefühlt alle 20km, meist an Bahnstrecken. Gäben also gute Aussichtsplattformen/Festungen ab.

Was mir aufgefallen ist: "Groceries" sind sackenteuer, Fastfood hingegen billig. Und an jeder Straße scheint es mindestens drei Fastfoodläden zu geben. Gleichzeitig gibt es überall Werbung für Religion. Auf Billboards, im Radio (mit "christlicher" Popmusik über Jesus in Dauerschleife) oder auch mal als riesige, weiße Kreuze in der Landschaft. Beides scheint einfach nur ein artverwandtes Business zu sein. Ich hatte vor das Thema Religion zwar mit reinzunehmen, aber nicht zu sehr auf dem Christentum herumzuhacken. Wird schwierig.

Chaos:

--- Zitat von: Eismann am  6.10.2024 | 00:14 ---Ich hatte vor das Thema Religion zwar mit reinzunehmen, aber nicht zu sehr auf dem Christentum herumzuhacken. Wird schwierig.

--- Ende Zitat ---

Eventuell könntest du relativ normales und einigermaßen gutmütiges Christentum mit etwas koexistieren lassen, das zwar sichtbar seine Wurzeln im Christentum hat, sich aber ebenso sichtbar so deutlich vom Christentum entfernt hat, dass ein neutraler Beobachter es nicht mehr als christlich bezeichnen würde.

Für mich ist zum Beispiel der "Prosperity Gospel", also die Idee, dass Reichtum und finanzieller Erfolg ein Zeichen dafür ist, dass Gott dich liebt, eine 180°-Abkehr von dem, was Jesus damals über Reiche und ihre Chance, in den Himmel zu kommen, gesagt hat. Du könntest also diejenigen Kernaussagen von Jesus nehmen, die sich im Rahmen des Settings am Sinnvollsten ins Gegenteil verkehren lassen, und dieses Gegenteil dann zum Kernglaubenssatz des Pseudochristentums machen.

Eismann:
Ich hatte ein interessantes Gespräch mit einer älteren Dame im hiesigen Lokalmuseum. Auf die Frage, wie wohl die Zukunft der Region aussieht, meinte sie, dass die Gegend in den nächsten Jahren zur "großen zentralamerikanischen Wüste" wird. Den Menschen hier ist das auch völlig bewusst. Die älteren Farmer machen sich deshalb massiv Sorgen, dass ihnen das Wasser ausgeht. Die Jüngeren hingegen haben vor weiter das Grundwasser abzupumpen, bis es halt nicht mehr geht, um dann weiterzuziehen. Und in den letzten Jahren sind wohl auch schon die ersten kleineren Staubstürme aufgetreten.
Ich hab das bisher mehr als eine apokalyptische Idee bzw. einseitige Übertreibung in meinem kruden Hirn gehalten, aber wenn man vor Ort ist, wird es ziemlich real.

Zed:
Die ganze Beschreibung klingt apokalyptisch  :o


--- Zitat von: Eismann am  6.10.2024 | 00:14 ---Ich bin nun in der Oklahoma Panhandle angekommen, also im Zentrum der potentiellen Hell Bowl. Ein wirklich endloses Land fast ohne Bäume oder Büsche. Obwohl es Oktober ist, sind es noch gute 30 Grad und der stetige Wind zieht einem die Feuchtigkeit richtiggehend aus dem Körper. Meist mit Bewässerung wird Mais und Sorghum (eine Grasart, die man für Ethanol und Viehfutter verwendet) angebaut, weiter südlich Richtung Dallas auch Baumwolle. Dazu gibt es riesige Flächen zur Rinderhaltung. Und immer wieder auch weite Flächen, die mit Präriegras und niedrigem Buschwerk bewachsen sind. Da steht dann meist irgendwo ein Schild mit "For Sale, 1200 Acres" o.ä. Fällt das Grundwasser wegen der ständigen Abpumperei für die Bewässerung weg und es wird gegebenenfalls noch ein wenig trockener, hat man hier schnell eine Halbwüste.
Mit die einzigen wirklich stabilen, festen Bauten sind die Betonsilos für Mais und Getreide. Die Biester sind riesig und auf Meilen zu sehen, aber man hat dafür sicher auch einen guten Ausblick auf das Land. Das ist zwar ziemlich platt, aber es bildet immer wieder sanfte Wellen, dazwischen Senken und ausgetrocknete Bachläufe, so dass man durchaus gut abtauchen kann, wenn man es drauf anlegt. Die Silos stehen gefühlt alle 20km, meist an Bahnstrecken. Gäben also gute Aussichtsplattformen/Festungen ab.

Was mir aufgefallen ist: "Groceries" sind sackenteuer, Fastfood hingegen billig. Und an jeder Straße scheint es mindestens drei Fastfoodläden zu geben. Gleichzeitig gibt es überall Werbung für Religion. Auf Billboards, im Radio (mit "christlicher" Popmusik über Jesus in Dauerschleife) oder auch mal als riesige, weiße Kreuze in der Landschaft. Beides scheint einfach nur ein artverwandtes Business zu sein. Ich hatte vor das Thema Religion zwar mit reinzunehmen, aber nicht zu sehr auf dem Christentum herumzuhacken. Wird schwierig.

--- Ende Zitat ---

Eismann:
Wie auch in Fantasysettings ist die Benennung von NSCs natürlich nicht zu vernachlässigen. Ich habe beim Einkaufen und auch sonst etwas mehr darauf geachtet: Ein guter Teil der Leute hier sind "Hispanic or Latino", dazu Einwanderer aus China, Indien und (vermutlich) Ostafrika. Dafür relativ wenige Afro-Amerikaner. Entspricht auch den entsprechenden Statistiken, die man so bei Wikipedia finden kann. Das ist irgendwo offensichtlich, aber wenn man dann einen NSC benennt und beschreibt, sollte man natürlich auf dem Schirm haben, dass viele eben nicht Jack Miller oder Karen Carlson heißen.

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