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Lovecraftianische Texte ohne Lovecraft?

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Megavolt:
Meine jüngste Näherung an Der Schatten aus der Zeit hat mir wieder bestätigt, dass ich nicht der Typ für Lovecraft bin. Diese bleiernen Briefromanformen, die absurd-krampfigen Expositionen, die Tatsache, dass man den Twist immer schon auf Seite 2 ahnt, dass der Lovecraft seine (eine!) mittelprächtige Idee aber auf 80 Seiten auswalzt, die Karl-May-Haftigkeit der Beschreibungen, das Adjektivgeballer, die spröden Schachtelsätze, die Bildungshuberei - es ist den Aufwand für mich einfach nie wert.

Kennt ihr Schriftsteller, die "Cosmic Horror" servieren und dabei einen Großteil der genannten Mängel vom Lovecraft nach Möglichkeit überflügeln können? Vielleicht etwas eher Modernes?

Haukrinn:
Die "20 Palaces"-Reihe von Harry Connolly ist absolut empfehlenswert und geht stark auf das Thema ein, ohne wirklich lovecraftig zu werden. Ist aber definitiv Urban Fantasy und damit eher so im Mittelfeld zwischen Lovecraftschem Horror und Dresden Files einzuordnen, würde ich sagen.

KhornedBeef:
Es gibt eine Reihe Romane und Kurzgeschichten im Setting von Delta Green, die also in einer Version des Mythos in der modernen Zeit stattfinden (ab 1990er). Autoren wie Dennis Detwiller und Greg Stolze haben auch ein paar cthuloide Sachen, die weniger mit dem Rollenspiel verbunden sind.

Edit: persönlich kann ich, wie die meisten Rezensenten, "Alien Intelligences" empfehlen, eine Sammlung Kurzgeschichten. Es gibt weitere solche Anthologien.

Rackhir:
Die Laundry Files von Charlie Stross könnten passen. Ein britischer Geheimdienst à la X-Files in einem lovecraftianischen Universum. Flott geschrieben, wenn man nichts gegen Stross' recht jargon-lastigen Stil hat.

klatschi:
Neil Gaiman - A Study in Emerald
https://www.neilgaiman.com/mediafiles/exclusive/shortstories/emerald.pdf

Ist aber nur eine Kurzgeschichte :-)

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