Ich finde DnD 5 tatsächlich sehr zugänglich und elegant. Diese Edition ist aber tatsächlich mein erster richtiger Kontakt zu DnD. ADnD 2, was ich kürzlich kennenlernen durfte, hat mich eher extrem abgeschreckt und mit den OSR-Sachen kannich auch nur begrenzt was anfangen, vielleicht weil mir auch die Nostalgie-Ebene aus meiner Jugend fehlt, das waren bei mir halt MERS, SR und Midgard (so, wie wenn ich jetzt mit ??? anfangen würde)
Ich empfinde es zudem als relativ schlank und aufgrund der im System angelegten Lernkurve auch als relativ einsteiger*innenfreundlich bzw. kann es sowohl Spieler*innen ansprechen, die eher wenig Interesse an Regelsystematiken haben wie auch Spieler*innen, die gerne min-maxen oder komplexere Systeme schätzen. Das wäre auch bislang meine Erfahrung mit meiner eigenen Gruppe.
Dazu kommt, dass ich den Eindruck habe, dass mensch mit einigen wenigen Stellschrauben sehr unterschiedliche Spielstile bedienen kann (herorisches from zero-to-hero, grim and gritty, lass-mal-nicht-so-viel-über-Regeln-reden-und-eher-die-Charaktere-ausspielen-und-vieles-Handwedeln), außer vielleicht from zero-to-zero ;-)
Damit längerfristig ein System nachhaltig davon profitiert, müsste es vermutlich diese Ebenen ähnlich gut bedienen können und gleichzeitig Einsteiger*innen und Expert*innenfreundlich sein. Da sehe ich gerade aber tatsächlich nichts, was das wirklich bieten kann, auch wenn mir persönlich z.B. SotD ganz gut gefällt. Das AGE-System als eines der Universalsysteme ist zum Beispiel auch eher mittelcrunchig und nicht massiv verbaut und auch eher auf Action angelegt, mit den ganzen Stunt-Regeln, die mir selbst gut gefallen, aber längst nicht so flüssig und einsteiger*innenfreundlich ("was kann ich jetzt nun noch mal alles mit meinen Stunts?"). PF 2 gefällt mir gut, ist aber massiv komplexer udn müsste vermutlich deutlich entschlackt werden, um DND 5 ablösen zu können.
Ansonsten kann es schon dazu kommen, dass viele, die schon lange spielen, zu anderen Systemen überwechseln, aber eine Menge der Neu- und Casualspieler*innen eher wieder aus dem Hobby rausgehen.
Oder dass es halt jetzt schon etwas an Dynamik gibt, mittelfristig aber doch wieder viele zu dann One-DnD zurückgehen oder dort blieiben, weil sich nichts anderes am Markt so etabliert.