Autor Thema: Die Diktatur der Spielenden  (Gelesen 3112 mal)

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Klingenbrecher

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Die Diktatur der Spielenden
« am: 27.02.2023 | 05:28 »
Aufgrund das ich hier bei vielen in der Spielleitung das gleiche Problem lese mag ich hier mal einen Erfahrungsthread aufmachen.
Der gewünschte Systemwechsel wird aktiv behindert oder manipuliert.

Ich selbst habe mich von der 5th Edition distanziert, dies noch vor dem OGL Disaster, da ich keine Lust mehr auf Vor-und Nachteil hatte. Mir stand der Sinn eher nach Ruin Masters, Mythras oder Mutant Jahr Null GA. Am Tisch sorgte dies erst für einen SL wechsel. Dies habe ich begrüßt und habe dann als SC mit gemacht. Der neue SL wollte mir so übelst das spielen verhageln um mich wieder in die SL position zu zwingen das es erst den anderen am Tisch aufgefallen ist. Ich stehe auf Qual, Folter und fast tote SC´s daher habe ich nicht gemerkt das dies nicht meinen Wünschen entsprach sondern eine gezielte Taktik war. Naja, ich hatte Spass scheinbar die anderen am Tisch nicht. Ende vom Lied ich wurde von den anderen gebeten wieder zu leiten auch gerne mit einem anderen System.

Gut, hier muss ich aber dann auch zu geben das unsere Treffen nicht mehr Regelmässig sind. Es gibt derzeit bei uns zwei Spielende die aktiv durch versäumnisse die Runde platzen lassen möchten.
Für mich steht jedoch fest besser kein RP als ein mir vorgeschriebenes RP.


Wie sehen eure Erfahrungen hier aus?

Offline Weltengeist

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #1 am: 27.02.2023 | 06:50 »
Habe ich noch nie erlebt. Bisher sind meine Gruppen immer mitgegangen, wenn ich ein neues System vorgeschlagen habe - mehrfach sogar innerhalb der laufenden Kampagne. Ich kann da also nicht klagen.
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Online Quaint

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #2 am: 27.02.2023 | 07:01 »
Also ich versuche da normalerweise etwas zu finden mit dem alle zumindest leben können. Es ist halt eine Gruppenaktivität, da muss man auch mal Kompromisse machen. Oft frage ich auch mal meine Spieler nach Vorschlägen was demnächst gespielt werden könnte, man spricht drüber und ggf. gibts dann ein Abstimmungsverfahren. Wobei ich manche Sachen auch via Veto ausschließe, wenn ich mir so garnicht vorstellen kann die zu leiten.
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #3 am: 27.02.2023 | 07:10 »
Lass die Gruppe versanden. Wenn die halbe Gruppe eh kein Bock mehr hat und es schon solche Dispute gab, würde mir die Qual nicht mehr länger antun.

Wenn du mal Systeme leiten willst, die nicht weit verbreitet sind, dann biete Onlinerunden an.

Offline klatschi

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #4 am: 27.02.2023 | 07:16 »
Witzig, weil ein Freund und ich letztens drüber gesprochen hatten und meinten, dass da System ganz einfach vom SL diktiert wird  ;D
Ich denke aber, dass hier ein Unterschied im VOrgehen ist - ihr scheint ja eine feste Gruppe an Spielern zu sein, die - zumindest damals - auch gemeinsam weiterspielen wollten. Bei mir ist es eher so, dass ich einen ziemlich großen Pool an Mitspielenden habe und einfach gewisse Kampagnen anbiete- das kann dann auch in die Hose gehen und niemand interessiert sich dafür, aber normalerweise habe ich dadurch eine für mich stimmige Passung System und Story.

Die Idee als GM aber, einen Mitspieler wieder in die SL-Rolle zu pressgangen ist schon absurd, ich hoffe, ihr konntet das aus der Welt schaffen.

Offline Kaskantor

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #5 am: 27.02.2023 | 07:27 »
Ich habe weiß Gott auch schon oft Systeme gewechselt, oder es zumindest versucht.

Mehr als ein Jahrzehnt lang konnte sich aber bei meinen Spielenden leider kein System neben D20 (D&D5 und PF1&2) länger durchsetzen.

Aus meiner Erfahrung raus, würde ich sagen, dass SL das Hobby wesentlich mehr ausloten als Spieler.
SL kaufen mehr, lesen mehr und informieren sich viel mehr, was RPGs im allgemeinen angeht und so findet man halt auch öfter etwas interessantes, was dann ausprobiert werden möchte.

Die meisten Spieler die ich kenne, sind eher bequem und möchten weniger aus einer vertrauten Umgebung ausbrechen.
Da funktioniert der Wechsel am besten, wenn man den Spielern das neue System mundgerecht präsentiert :)

Auf der anderen Seite, war ich als SL auch schon in der Situation, dass mir ein System oder eine Kampagne, die sich anfangs cool gelesen haben, mir später einfach nicht mehr gefallen haben. Das führte dann auch über kurz oder lang zum Abbruch. Schade ist dabei halt nur, wenn es zb. allen Anwesenden bis auf einen Spass gemacht hat.

Aber, wenn zb. der SL den Spass dran verliert, vermindert das mMn auch die Qualität des Spiels.
Ist immer schwierig, aber ich rede lieber mit meinen Spielern und beende es auch vorzeitig wenn nötig.
Das kann natürlich dazu führen, dass man auch Spieler verlieren kann.

Mir ist durchaus bewusst, dass das von mir geschriebene nicht auf alle zutrifft. Es ist mir nur vermehrt aufgefallen.

Zum TE, bei solchem Verhalten würde ich mir auch überlegen weiter in dieser Gruppe zu spielen.
Zeit ist einfach das wichtigste Gut und die wenigsten haben genug davon. Also sehe ich keinen Grund, welche mit einer kaputten Gruppe zu verschwenden.
« Letzte Änderung: 27.02.2023 | 07:29 von Kaskantor »
"Da muss man realistisch sein..."

Offline PzVIE

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #6 am: 27.02.2023 | 07:37 »
Wir wechseln eigentlich nach einer Kampagne immer das System.
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Offline Boba Fett

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #7 am: 27.02.2023 | 07:50 »
Ich kann Dir nur sagen, was ich machen würde.

Ich würde dem Typen, der das Spielleiten übernommen hat und Dir mit Absicht den Spaß verderben wollte, und letztendlich damit allen das Spielen vermiest hat, erst einmal eine Absage erteilen.
Wer sowas macht, für den mache ich mir als Spielleiter keine Mühe mehr.

Und den anderen würde ich anbieten, eines der Systeme zu leiten, die mich motivieren. Wenn man keinen Spaß an einem System hat, sollte man nicht genötigt sein, das anzubieten. Das kann auch dazu führen, dass alle "nein" sagen, dann muss man sich eben andere Mitspieler suchen oder einen Kompromiss suchen.

Letztendlich sind alle erwachsen und die gemeinsame Freizeitgestaltung sollte im gemeinsamen Konsens stattfinden.
Das bedeutet aber auch, dass bei der Konsensfindung ein Veto möglich sein muss. Und diejenigen, die sich am meisten investieren, sollten bei der Konsensfindung vielleicht etwas mehr Gewichtung in ihren Meinungen haben, also diejenigen, die "nur" konsumierend zu gemeinsamen Vergnügen beisteuern.
Und Leute, die mit Vorsatz anderen den Spaß rauben, sollten keinen Platz finden.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline chad vader

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #8 am: 27.02.2023 | 08:18 »
Der neue SL wollte mir so übelst das spielen verhageln um mich wieder in die SL position zu zwingen das es erst den anderen am Tisch aufgefallen ist. Ich stehe auf Qual, Folter und fast tote SC´s daher habe ich nicht gemerkt das dies nicht meinen Wünschen entsprach sondern eine gezielte Taktik war. Naja, ich hatte Spass scheinbar die anderen am Tisch nicht.

Klingt, als hättet ihr eine Art Mobbing-Problem, kein SL-Problem. Und wenn man das auflösen will, muss sich erst mal jemand eingestehen, dass er/sie Opfer in dieser Konstellation ist/war.

Offline Fillus

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #9 am: 27.02.2023 | 08:37 »
Klingt danach, dass man sich gemeinsam zusammen setzen sollte um darüber zu reden. Das ist jedenfalls keine Basis, wenn die Spielenden "absichtlich" die Termine platzen lassen. Und was der "neue SL" da abgzogen hat, hätte ich mir nicht gefallen lassen. Selbst wenn es im Reallife mein bester Buddy gewesen wäre, hätte es ihm den Platz an meinem Spieltisch (also wenn ich leite) gekostet.

Klingenbrecher

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #10 am: 27.02.2023 | 08:42 »
Vielen Dank für die aktive Anteilnahme.
Es geht mir hier nicht um eine Opfer / Täter Zuweisung. Wie schon einige hier gepostet haben wollte ich gerne wissen ob so was schon am ihren Tischen stattgefunden hat und wie sie mit dieser Situation umgegangen sind.

Natürlich mag ich hier auch erwähnen das es Spielende gibt die sich in einer SL- dominierten Runde befinden. Dies kann dann aber bitte in einem neuen Themabehandelt werden.

Wir wechseln eigentlich nach einer Kampagne immer das System.
Es gibt tausende von Rollenspielen ... immer dasselbe wäre uns zu langweilig - wir brauchen auch die Abwechslung.


Mein Grüppchen ist leider Massiv unbeweglich. Da muss ich mir leider den Stiefel anziehen das auch mein Rollenspielkonsum Verhalten nicht immer angenehm ist.

Offline aikar

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #11 am: 27.02.2023 | 10:24 »
Für mich ist das immer situationsabhängig.

Entweder ich will mit bestimmten Leuten spielen, dann mache ich ein paar Systemvorschläge und sie können aussuchen.
Oder ich will ein bestimmtes System spielen, dann suche ich mir gezielt Leute und frag sie, ob sie mitspielen wollen.

Klar hatte ich manchmal den Fall, dass ich für gewisse Systeme keine Zustimmung gefunden habe. Aber dann gab es eigentlich immer Alternativen, mit denen ich und die Spieler:innen gut konnten.

Wenn meine Vorstellungen von meiner üblichen Gruppe überhaupt nicht geteilt werden würde, würde ich mir halt eine neue Gruppe suchen. Spielleiter haben die meiste Arbeit und sind seltener, im Zweifelsfall muss man da an sich selbst denken.
Ich hab aber auch das Glück, dass ich aktuell recht viel Auswahl in der lokalen Community hätte. Wenn die eigene Gruppe die einzigen Rollenspieler:innen im weiten Umkreis sind (und man nicht online leiten will), wird es schwierig.
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Offline bolverk

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #12 am: 27.02.2023 | 10:51 »
Wir wechseln eigentlich nach einer Kampagne immer das System.
Es gibt tausende von Rollenspielen ... immer dasselbe wäre uns zu langweilig - wir brauchen auch die Abwechslung.
Ist bei uns auch so. Wir haben zuletzt drei Kampagnen gespielt, jede etwa ein Jahr lang, dann jeweils System und Szenario gewechselt. Wir spielen meist zweimal die Woche und nach so 90-100 Sitzungen ist dann die Luft raus.
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Offline Ninkasi

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #13 am: 27.02.2023 | 10:58 »
Einen Systemwechsel während einer Kampagne habe ich auch schon durchgeführt.
Allerdings war auch kein Systemfanboy anwesend dabei und die Wechselbereitschaft anfangs direkt in der großen Mehrheit.
Editionswechsel sind meist auch kein schwieriger Akt gewesen.

Wenn ich als SL genervt vom System bin, würde ich die laufende Kampagne schnellst möglich zu einem zufriedenen (vorläufigen) Ende bringen. Falls Widerstand für einen Systemwechsel in dem Setting besteht, würde ich alternativ ein anderes Setting mit neuem System anbieten, welches aber auch direkt zeitlich begrenzt daher kommt. So eine absehbare Kampagne wie der Schatten des Dämonefürsten bietet, 10 Abenteuer und fertig. Es besteht dann die Hoffnung im Anschluss wieder ein Settingwechsel zu bieten (vielleicht wieder das alte geliebte Setting, mit dem coolen neuem System) oder auch ein anderes System in Angriff zunehmen.

Offline Auribiel

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #14 am: 27.02.2023 | 11:10 »
@Klingenbrecher:

Mir scheint, dass du SL in einer D&D5-Gruppe warst, nicht einer generellen Rollenspielrunde?

Auch wenn der Vergleich hinkt: wenn der Rest nur Bock auf Fußball hat und du jetzt mit ihnen Handball spielen willst, wird das wohl auch nicht klappen.

Also entweder einer der anderen übernimmt den SL-Posten und du spielst entspannt mit - oder du musst dir leider mit den Leuten aus der Gruppe, die auch mal ein anderes System ausprobieren wollen, eine neue Gruppe aufbauen.

Mir ist mal ähnliches passiert, als man mir als SL die Hausregeln vorgeschrieben hat, ohne echte Mitsprache meinerseits, bin dann letztlich aus der Runde ausgestiegen, da ich das Gefühl hatte, nur noch Pflicht-SL und Bespaßer zu sein.
Wenn ich schon zu 90 % der SL bin, dann will ich auch beim System (mit)entscheiden können, wenn ich die meiste Zeit und Arbeit investiere. Sonst trete ich vom SL-Posten zurück und es darf gerne jemand anders leiten. Der darf dann auch gerne über das System entscheiden.
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Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline aikar

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #15 am: 27.02.2023 | 11:12 »
Einen Systemwechsel während einer Kampagne habe ich auch schon durchgeführt.
Das ist sowieso nochmal ein eigener Brocken. Ein Systemwechsel in einer laufenden Kampagne mit Konvertierung der Charaktere führt meiner Erfahrung nach immer zu Vorher-Nachher-Vergleichen, damit wird das neue System nicht neutral betrachtet. Hab ich gemacht, würde ich nicht mehr machen. Besser eine neue Kampagne mit dem neuen System und Charakteren, die extra dafür gebaut werden.
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Online Alter Weißer Pottwal

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #16 am: 27.02.2023 | 11:18 »
Also sowas ist mir noch nie passiert. Einmal ist ein Spieler ausgestiegen, weil ihm das Mehrheitsvotum was wir spielen nicht gefallen hat. Ansonsten sind meine Spieler da völlig pflegeleicht, die würden (fast) alles akzeptieren und spielen, was ich an den Tisch bringe.

Logischerweise kann sich dann aber auch herausstellen, dass jemandem das System nicht gefällt. Oder es sind einfach Themen, die jemandem gar nicht zusagen. Nicht jeder hat zum Beispiel Lust "Cthuhlu Vietnam" oder "Tails Of Equestria" zu spielen, um mal zwei Extreme zu nennen.

Wenn ich ein System oder Kampagne nicht mehr machen wollte, gab es nie irgendwelches Gemecker oder Probleme. Und ich selbst würde auch nie einem SL vorschreiben, was er leiten soll. Testen würde ich im Grunde alles. 
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Klingenbrecher

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #17 am: 27.02.2023 | 11:23 »
Mir scheint, dass du SL in einer D&D5-Gruppe warst, nicht einer generellen Rollenspielrunde?

Diese Betrachtung ist neu, Danke dafür.

Offline Ninkasi

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #18 am: 27.02.2023 | 11:33 »
Das ist sowieso nochmal ein eigener Brocken. Ein Systemwechsel in einer laufenden Kampagne mit Konvertierung der Charaktere führt meiner Erfahrung nach immer zu Vorher-Nachher-Vergleichen, damit wird das neue System nicht neutral betrachtet. Hab ich gemacht, würde ich nicht mehr machen. Besser eine neue Kampagne mit dem neuen System und Charakteren, die extra dafür gebaut werden.

Wenn die Beteiligten überzeugt sind:
 1. altes System vermasselt uns den Spielspaß
 2. neues System verspricht dagegen um Längen besser zus ein für die Gruppe
 3. die Charakter und deren Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt
dann klappt das ganz gut. Ein Reboot der Fähigkeiten der Charakter und ein Weiterlauf der bisherigen Geschichte.

Aber allgemein würde ich dir Recht geben und lieber neue Kampagne mit neuen Charakteren.

Offline aikar

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #19 am: 27.02.2023 | 11:39 »
Wenn die Beteiligten überzeugt sind:
 1. altes System vermasselt uns den Spielspaß
 2. neues System verspricht dagegen um Längen besser zus ein für die Gruppe
 3. die Charakter und deren Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt
dann klappt das ganz gut..
Das stimmt sicher. Mein konkreter Fall war: Spielleiter (ich) wollte das System (DSA4.1) nicht mehr, die Gruppe war aber alles in allem zufrieden und die Kampagne noch nicht zu Ende. Die Gruppe hat zwar beim Systemwechsel mit gezogen, aber man merkte schon ständig, dass ihnen Details ihrer Charaktere abgingen, die sich nicht 1:1 übersetzen ließen (Erster Versuch mit Barbarians of Lemuria, zweiter mit GURPS).

Bei der aktuellen Aventurien-Kampagne, die wir gleich mit D&D5 gestartet haben, war das kaum ein Problem.
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Offline Sphyxis

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #20 am: 27.02.2023 | 12:04 »
Das Problem des Threaderstellers kenne ich nur zu gut.
Ich wollte Shadowrun nicht mehr in der 4ten leiten weil mir die Vorbereitung zu hoher Arbeitsaufwand war und dafür dass ich bei jedem alle Monate mal statttfindenden Treffen die Regeln neu erklären sollte, aufgrund keiner eigenen Regelauseinandersetzung der Spielenden, einfach zu unhandlich. Gruppe wollte bei Shadowrunsetting bleiben. Ich schlug also Alternstivsysteme vor, wurde rigeros abgelehnt. Es wollte aber auch niemsnd anderes leiten.
Nach einem Gespräch mit unserer Co-SL (Spieler der eine andere Runde für uns leitete), was für mich recht unschön verlief, weil er erstmal nix mehr zwischendrin für die Runde leiten wollte aus der Befürchtung, er würde dann Dauer-SL, habe ich dann meine Beziehungen zur Gruppe nocjmal überdacht, Prioritäten neugesetzt und hab der Gruppe verkündet, dass ich nicht mehr leiten werde. War dann quasi mein Ausstieg aus der Gruppe.

Die Tatsache, dass danach die Gruppe dann sehr schnell ihren neuen SL erwählte und begann mein Lieblingssystem zu leiten, nachdem das jahrelang niemand mit mir spielen wolllte, hat mir dann auch gezeigt, dass ich die für mich beste Wahl getroffen habe. Auch wenn ich dadurch derzrit ohne Tischrunde dastehe.
« Letzte Änderung: 27.02.2023 | 12:09 von Sphyxis »

Offline felixs

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #21 am: 27.02.2023 | 12:38 »
Hört sich grässlich an. Egal, was genau es war, es ist jedenfalls ein soziales Fiasko.

Würde ich mir - rein zwischenmenschlich - nicht mehr antun.

Es gibt andere Hobbies, notfalls Sachen, die man allein machen kann.
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Klingenbrecher

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #22 am: 27.02.2023 | 13:13 »
Hört sich grässlich an. Egal, was genau es war, es ist jedenfalls ein soziales Fiasko.

Du triffst hier die Richtigen Worte. Sphyxis es liest sich übel jedoch lass dir von niemanden dem Spaß am Hobby nehmen.

Offline Blizzard

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #23 am: 27.02.2023 | 13:19 »
Wie sehen eure Erfahrungen hier aus?
Kurz gesagt: Höchst unterschiedlich. Aber dazu später mehr.

Vorab 2 Dinge:

1. Vielen Dank für diesen Thread! Das ist ein bisschen Balsam für die (geschundene) SL-Seele. :d
2. Ich kann da Klingenbrecher und Gunthar(im anderen Thread) da echt verstehen, weil ich (genau) diese Erfahrungen auch schon gemacht habe/machen musste.

Etwas länger /ausführlicher:
Ich bin jetzt seit fast genau 20 Jahren im Hobby. Ich leite fast ausschließlich nur und das jetzt bestimmt die letzten ~15 Jahre. Mir liegt der Posten des SL einfach viel mehr als die Spielerseite (ja, ich weiß ich gehöre da zu einer Minderheit).
Vor meinem beruflich bedingtem Umzug 2010 war nicht nur rollenspieltechnisch viel mehr bei mir geboten, nein, auch die Mitspieler waren einfach "anders". Ist jetzt schwer zu beschreiben, aber es war einfach so. Sagen wir mal so: Die Beziehung zu den Mitspielern war auch irgendwie "intensiver". Nicht zu allen, aber zu Vielen.
Ich habe auch schon damals hauptsächlich geleitet und hatte auch schon damals große Freude & Spaß daran, unterschiedliche Systeme auszuprobieren. Die Mitspieler damals fanden es cool, fast schon ehrfürchtig/beeindruckend, dass ich so viele verschiedene Systeme anbieten konnte / angeboten habe (und auch wenn es teilweise nur One Shots gewesen sind). Aber ja damals hatte ich eben auch die entsprechenden Mitspieler, von denen die meisten ebenfalls "scharf" drauf waren, auch mal das ein-oder andere neue oder unbekannte System auszuprobieren.

Dann kam der Umzug (selbes Bundesland, aber andere Region) und damit auch ein ziemlicher Umbruch in Puncto Rollenspiel. Es macht halt auch einfach einen Unterschied, ob man in einer Uni-Stadt wohnt oder nicht (gut, das hier ist sogar so ne halbe) und ob es einen RPG-Laden in der Stadt, geschweige denn einen RPG-Verein in der Stadt gibt. Das macht wohl schon so Einiges aus- oder mehr aus, als man denkt.
Aber back to topic.
Ich habe es dann probiert bei...sagen wir mal...verschiedenen "Lokalitäten" in der Nähe, bei denen man RPG betreiben kann. Und habe dann dann mit dem Angebot eine Vielzahl an verschiedenen Systemen anbieten zu können, fast nur (negative) gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Das hatte ich so nicht erwartet und das war schon krass (und erstmal was, was ich verdauen musste).
Auf meine Angebote hin gab es kaum bis wenig Rückmeldungen...und mir wurde dann mehr oder minder durch die Brille/zwischen den Zeilen - teilweise auch etwas unfreundlich- mitgeteilt, ich solle doch ein festes System zu einem festen Zeitpunkt anbieten. Da würden sich dann schon eher Mitspieler finden lassen. Ich habe das dann probiert, mit dem Erfolg, dass sich keine Spieler/Interessenten für die Runden gefunden haben. Es war dann mehr oder weniger auch egal, was ich angeboten habe...Es waren meistens zu wenige oder gar keine Spieler dafür zu finden. Da habe ich mich schon gefragt, warum ich mich für diese andere "Spielerkultur" umstellen soll, wenn es am Ende doch nix bringt?  Unrühmlicher Höhepunkt dazu im Laufe der letzten Jahre war dann der, dass mir in einem RPG-Verein, in dem ich seit einigen Jahren aktiv bin aber u.a wegen solcher Dinge seit mehreren Jahren fast nur noch als Karteileiche existiere, wortwörtlich(!) vorgeworfen wurde, ich würde die Spieler überfordern bzw. den Spielern zu viel abverlangen, wenn ich mehrere Systeme zur Auswahl anbiete.  :o
Das hat (für mich) dann damals endgültig den Vogel abgeschossen :gaga:

Anstatt, dass sich die Spieler freuen, dass es jemanden gibt, der so eine breite Auswahl an Systemen anbieten kann, beschweren sie sich auch noch. Undankbares Pack! >:(

Naja, seither sind ein paar Jahre vergangen und die Wogen von damals weitestgehend geglättet (würde ich mal vermuten)- aber das bzw. dieser Vorwurf damals hat schon (seelische) Narben hinterlassen bei mir damals. :-\

Sei's drum. Inzwischen sind ein paar von den Leuten damals nicht mehr da, und zudem gibt's seit einiger Zeit jede Menge neuer Interessenten am Hobby/am Verein. So dass ich jetzt nach ein paar Jahren Abstand/Pause es nochmals probieren werde. Und wenn sich dann auch keine Interessenten finden, dann nehme ich mir das auf jeden Fall nicht mehr so zu Herzen wie damals. Da zucke ich halt mit den Schultern und sage " Pech gehabt"- selbst wenn es -dann mal wieder- von Vereinsseite aus heißt: " Wir haben gerade jede Menge neuer Interessenten, für die brauchen wir dringend Spielrunden..." ::)
« Letzte Änderung: 27.02.2023 | 13:52 von Blizzard »
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline aikar

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Re: Die Diktatur der Spielenden
« Antwort #24 am: 27.02.2023 | 13:43 »
Auf meine Angebote hin gab es kaum bis wenig Rückmeldungen...und mir wurde dann mehr oder minder durch die Brille/zwischen den Zeilen - teilweise auch etwas unfreundlich- mitgeteilt, ich solle doch ein festes System zu einem festen Zeitpunkt anbieten. Da würden sich dann schon eher Mitspieler finden lassen. Ich habe das dann probiert, mit dem Erfolg, dass sich keine Spieler/Interessenten für die Runden gefunden haben. Es war dann mehr oder weniger auch egal, was ich angeboten habe...Es waren meistens zu wenige oder gar keine Spieler dafür zu finden. Da habe ich mich schon gefragt, warum ich mich für diese andere "Spielerkultur" umstellen soll, wenn es am Ende doch nix bringt?  Unrühmlicher Höhepunkt dazu im Laufe der letzten Jahre war dann der, dass mir in einem RPG-Verein, in dem ich seit einigen Jahren aktiv bin aber u.a wegen solcher Dinge seit mehreren Jahren fast nur noch als Karteileiche existiere, wortwörtlich(!) vorgeworfen wurde, ich würde die Spieler überfordern bzw. den Spielern zu viel abverlangen, wenn ich mehrere Systeme zur Auswahl anbiete.  :o
Da bin ich froh, dass ich in unserem Verein die Leitung für den RP-Bereich innehabe und durchgesetzt habe, dass One-Shots verschiedener Systeme angeboten werden (da können die Spieler:innen schnuppern, sich kennen lernen und dann eigene Kampagnen starten)  ;D
Das einzige was ich eingeschränkt habe (bzw. nach ein paar schlechten Erfahrungen einschränken werde) sind Rollenspiele mit potentiell sehr sensiblen Themen wie Vampire. Die sind meiner Meinung nach besser in der eigenen Gruppe aufgehoben, wo man die Spieler:innen gut kennt, eine Session 0 und einen Gruppenvertrag machen kann etc.
Die Möglichkeit viele Sachen aus zu probieren wird sehr begeistert angenommen.
Ist wohl wirklich primär ein Problem der lokalen Szene/Gruppe.
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