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Filme und Serien, die jeder super findet. Nur ihr nicht.

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Jiba:

--- Zitat von: tartex am 23.05.2023 | 11:48 ---Das ist ungefähr dieselbe Position wie zu sagen, dass Heavy-Metal-Ikonographie bedeutet, dass man Gewalt und Totschlag verehrt.

--- Ende Zitat ---

Na, so einfach ist es nun aber auch nicht. Wir können schon diskutieren, welche ideologischen Bausteine wir in Superheldengeschichten reproduziert sehen.

nobody@home:

--- Zitat von: Jiba am 23.05.2023 | 12:41 ---Na, so einfach ist es nun aber auch nicht. Wir können schon diskutieren, welche ideologischen Bausteine wir in Superheldengeschichten reproduziert sehen.

--- Ende Zitat ---

Ist richtig. Allerdings würde ich den meisten Superhelden dann doch keine "faschistischen" Ambitionen unterstellen wollen, zumal sie ja generell allein oder nur in kleinen Gruppen arbeiten und nicht beispielsweise die Gründung eines großen Superheldenbundes zwecks revolutionärer Verbesserung der Welt anstreben; die sind eher konservativ in dem Sinne, daß sie im Zweifelsfall erst mal den Ist-Zustand erhalten und gegen Angreifer verteidigen wollen.

(Daß natürlich plötzlich gewachsene Supermuckis oder ein Laserblick alleine eigentlich noch lange niemanden zum tollen Kämpfer, geschweige denn zum qualifizierten Hilfspolizisten machen sollten...na ja. An der Stelle braucht das Genre dann zugegebenermaßen schon seine gehörige Dosis SoD.)

tartex:

--- Zitat von: Jiba am 23.05.2023 | 12:41 ---Na, so einfach ist es nun aber auch nicht. Wir können schon diskutieren, welche ideologischen Bausteine wir in Superheldengeschichten reproduziert sehen.

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Die Sache ist halt, dass seit spätestens den 1980igern so viel dekonstruiert wird, dass die Kritik meiner Ansicht nach nicht passt. Ich kenne kein anderes Medium, das so nachhaltig auseinandergenommen wurde, wie Superhelden-Comics. Wo sonst ist denn selbst das Dekonstrukt schon zum völligen Klischee geworden?

Außer man ist natürlich der Ansicht, dass Dekonstruktion nicht funktionieren kann und das nur das essentiell Wahre und Reine wahr und rein sein kann. Aber diese Position ist ja gerade selbst protofaschistisch. Und die Postmoderne (und auch die Denkweise von Cultural Studies) wird ja nicht zufällig fast nur von Rechtsaußen attackiert.

Skolman:
Tartex Ausführung ist mir hoch, trotzdem gebe ich meinen Senf dazu  ;)
a.) Die Geschichte des Helden, der allein gegen das Unrecht kämpft ist vermutlich so alt wie die Menscheit selbst.
b.) Viele Superhelden traten schon recht früh in den Stories den Kampf gegen Nazis und Faschisten an.
c.) Ich denke mal im Faschismus gab es keine Comic Helden bzw waren Comics verpönt.

Ein faschistischer Comic Held würde als erstes eine Bedrohung durch Kriminelle leugnen, da der Staat ja alles im Griff hat. Wenn die Probleme zu nehmen werden Feindbilder kreiert die vom Ausland gesteuert werden. Aber der Staat wird auch damit fertig!
Unser Held wird sich daheim einsperren und der Propaganda lauschen und in der Fabrik noch härter Arbeiten für den Sieg gegen das Böse. Die größte Heldentat wird das Denunzieren von Abweichlern und Defätisten sein.
Nachdem es dann zum großen Krieg kommt und das Kriegsglück sich wendet braucht man dann vlt doch wieder Helden. Es gibt ein paar Orden und ein Heldengrab...
Ende.

Noir:

--- Zitat von: tartex am 23.05.2023 | 11:45 ---

--- Ende Zitat ---

Es gibt wenige Filme auf diesem Planeten, für die ich herzlich gern zum Sith werde. Der gehört dazu.

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