Die Frage kann man auch umdrehen: "Wirkt es sich negativ auf Dein Kaufverhalten aus, wenn der Text nicht gendergerecht geschrieben ist?". Ich als Übersetzer bin da mittlerweile mehr als angefressen, wenn das einfach mit dem Argument beiseitegewischt wird, es störe den Lesefluss. Oder noch besser: "80% der Kunden sind Hetero-Männer, und die sollen sich auch vornehmlich angesprochen fühlen." Beides kommt mir regelmäßig unter (auch von Verlagen), und das ist für mich mittlerweile schon ein Grund, für diese Verlage oder Personen nicht mehr zu abeiten oder ein Spiel nicht zu kaufen. Dann stört es eben den Lesefluss, herrjemine. Ein paar Doppelpunkte oder Sternchen sind in meinen Augen ein geringer Preis dafür, dass ich Personen einbeziehen kann, die sich sonst nicht angesprochen fühlen. Und dieses Mindset wünsche ich mir auch von der übrigen Kundschaft, die zwar nicht unmittelbar betroffen ist, mit ihrem Kauf eines gegenderten Produkts aber zeigen kann, dass ihnen die Entwicklung der Gesellschaft wichtiger ist, als ihr "Recht", die Sprache der Dichter und Denker unverletzt genießen zu können.