Autor Thema: Wieso kommt mir die deutsche Rollenspiellandschaft so öde vor?  (Gelesen 11163 mal)

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Offline Jiba

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Aedin, das ist doch ein Witz, oder?

Solche Geschichten um
Zitat
eine Freundschaft zwischen zwei Repräsentanten verschiedener - in einem Spannungsverhältnis stehender - Kulturen
hast du auch heute im ach so gecancelten Deutschland immer noch. Nur dass die Kulturen da dann näher an der tatsächlichen historischen Wirklichkeit dran sind, anstatt eine obskure Fantasie-Version dieser Kulturen abzunudeln.

Also, wenn wir wollen, dass in unseren Rollenspielen die Rittersleut' doch bitte die historisch akkuraten Rüstungen tragen, dann sollen doch bitte in unseren Karl May-Western die Native Americans auch ihre historisch akkuraten Kulturtraditionen befolgen.
« Letzte Änderung: 8.05.2023 | 09:16 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline aikar

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Zum anderen und das ist meine sehr subjektive Meinung sind wir Deutschen zum Großteil recht verkopft, was Regelsysteme angeht.
Die für uns erfolgreicheren Systeme sind meistens eher komplex/ kompliziert, siehe zb. DSA und SpliMo und auch HeXXen. Wo andere eine Ressourcen-Quelle haben, hat HeXXen aktuell wieviele, 6? Des Weiteren ist bei uns auch Shadowrun und auch PF recht beliebt…
Wobei ich mich da immer noch frage, was Ursache, was Wirkung und was Nebeneffekt bzw. zufällige Koexistenz ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Minder-crunchige bis mittelgrunchige Systeme in Deutschland wirklich weniger gefragt sind, sonst würden die übersetzten US- und Schweden-Importe nicht so ankommen. Ich postuliere daher, die crunchigen Systeme sind deshalb erfolgreich (bei uns) weil genau diese Systeme auch von den Verlagen auch mit viel regelmäßigen Hintergrund- und Abenteuermaterial versorgt werden und dass es eigentlich das ist, was bei den deutschen Rollenspieler:innen ankommt.
Ich denke ein System mit der Komplexität von D&D5 oder YZE und dem Produktausstoß an Hintergrund- und Abenteuerbänden von DSA, Splittermond oder HeXXen wäre genauso erfolgreich, wenn nicht noch mehr.

Systeme mit so hohem Ausstoß sind halt auch schwerer am internationalen Markt präsent zu halten, weil man dafür wirklich regelmäßig mit hohem Aufwand neue Sachen promoten musst.
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Offline WulfBorzagh

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Wenn man sich vom Gedanken des "neuen" Systems mal entfernt hätte Deutschland Genug eigene IP um was großes zu machen. Nur machts keiner. Der Räuber Hotzenplotz wurde ja schon genannt. Gerade für "Kinder/Erstspieler" ein guter Anfang, da die Welt und der Bösewicht gemeinhin bekannt ist (oder anderes von Herrn Preussler, wie Krabat wäre auch möglich. Auch nach 5E oder anderen Systemen.

Wir haben noch die Legende vom Barbarossa, die der Artussage schon fast gleichkommt. Kann man auch sehr gut bespielen. Eine Welt in der der König mit dem Roten Bart wiedergekommen ist und man sich der Queste anschließt die Welt vom bösen zu befreien.

Wikinger sind ebenfalls groß auf deustchem Grund. Zumindest in heutigen Grenzverläufen. Haithabu als Stützpunkt kann ein Quell voller Abentuer sein.

Piraten jagen zur zeit der Hanse.

@Warum macht sowas keiner:
Ich denke in Deutschland ist es die Sicherheit, die vorgeht. Wenn man einen Beruf ausübt, wie Autor, ist die erste Farge doch immer "Und was verdient man da so? bzw. Was hast du denn bisher geschrieben?" Gerade am Start ist die Antwort Nix  und Nix. Denn ohne Verlag kommt wenig dabei rum. Selfpublishing funktioniert i.d.R. nur in kleinem Rahmen.
Also warum sollte ich meinen 40H Job an den Nagel hängen der dafür sorgt, dass ich alles bezahlen kann (im optimalfall) ? Nur um einer Idee Nachzujagen ? Nicht in Deutschland. Da zählt effizienz und Ergebnis. Müssiggang und rumeierei sind verpönt.

Uns fehlt das "einfach mal machen-Gen"

Wulfi mit ein paar Spontanideen und Nebengewerbe. Ich mache, aber nicht in Rollenspiele...ok, klingt komisch wenn man es ausspricht.
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Online Waldviech

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Nur machts keiner.
Das da keiner was macht, halte ich für ein Gerücht. Deutsche, die im Rollenspielbereich deutsche Motive verwursten, sind ja nun so selten nicht. DSA, Splittermond und Konsorten sind nicht unwesentlich von deutschen Märchen beeinflusst. Die Uhrwerk-Fassung von Space1889 hatte einige zum Teil gehörige Karl-May-Einschläge. Bei Shadowrun füllt deutschlandspezifisches Zusatzmaterial für den deutschen Markt so viele Regalmeter, dass es vor ein paar Jahren sogar starken Einfluss auf ein international gut laufendes Shadowrun-PC-Spiel hatte. Bei Hexxen1733 ist sogar das eigentliche Grundprinzip, heimatliche (sprich: in der Masse deutsche) Lokalmythologie zu actionreicher Gruselfantasy umzustricken. Und wenn ich weitersuche, find ich sicher noch mehr.
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Offline aikar

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Mal schauen, was Hexxen 2e bringt. Gerade in Kombination mit Savage Worlds als alternativem System hätte das echt Potential für den internationalen Markt, wenn sie das denn wollen (ich hätte nichts dergleichen gehört) und richtig anpacken (d.h. auch regelmäßig Übersetzungen der neuen Sachen liefern, da schwächelt DSA ja).
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Offline Kaskantor

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Ich freue mich sehr auf SaWo-HeXXen, denke aber das SaWo allgemein nicht den höchsten Stellenwert bei Ulisses hat.
Das sehe ich zumindest so, nachdem es dort zb. nicht geplant ist, SaWo-PF mal mit ins VTT Programm zu nehmen.
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Offline tartex

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Mal schauen, was Hexxen 2e bringt. Gerade in Kombination mit Savage Worlds als alternativem System hätte das echt Potential für den internationalen Markt, wenn sie das denn wollen (ich hätte nichts dergleichen gehört) und richtig anpacken (d.h. auch regelmäßig Übersetzungen der neuen Sachen liefern, da schwächelt DSA ja).

Weiß nicht, ob irgendein Savage-Worlds-Lizenztitel Potential für den internationalen Markt hat, wenn ich mir die internationalen Savage-Worlds-Lizenz-Kickstarter-Zahlen so anschaue - und das sage ich als Savage-Worlds-Fan. (Die ganz großen Namen von Pinnacle selbst wie Rifts und Pathfinder mal ausgenommen. Die kriegen aber auch die bestehende Fanbase dieser Spiele und von Pinnacle.)

Da kann man mit einer kompletten Selbstentwicklung, die die Massen grafisch umwirft, sicher 10x so weit kommen.

DSA schwächelt auf Englisch sicher auch, weil die Kickstarter, die schon kamen einfach nicht die Unterstützung hatten - und vor allem jedes Mal weniger.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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@Warum macht sowas keiner:
Ich denke in Deutschland ist es die Sicherheit, die vorgeht. Wenn man einen Beruf ausübt, wie Autor, ist die erste Farge doch immer "Und was verdient man da so? bzw. Was hast du denn bisher geschrieben?" Gerade am Start ist die Antwort Nix  und Nix. Denn ohne Verlag kommt wenig dabei rum. Selfpublishing funktioniert i.d.R. nur in kleinem Rahmen.
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Naja wenn du als Autor halt nicht den (extrem seltenen) großen Durchbruch hast oder bei einem Verlag fest angestellt bist, kannst du einfach nicht von leben.

Wenn du nicht geerbt, dein Ehepartner die Brötchen Verdient o.ä. kann man das halt nur nebenbei als Hobby machen.
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Offline tartex

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Wir haben noch die Legende vom Barbarossa, die der Artussage schon fast gleichkommt. Kann man auch sehr gut bespielen. Eine Welt in der der König mit dem Roten Bart wiedergekommen ist und man sich der Queste anschließt die Welt vom bösen zu befreien.

Ich behaupte es geht gar nicht um die IP, sondern darum wie man sie grafisch und über Social Media innerhalb von Sekunden als was interessantes Nichtverpassbares vermitteln kann. Natürlich kann ich irgendwelche Sagen dafür verwenden, aber wenn der Rest passt, kann man sicher auch mit

"Rumliegender Müll: Spiel ohne Sinn"

im internationalen Markt was reißen.
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Offline Zanji123

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Japan: Allein mit den Mangas und Animes haben sie weltweit legendäre Kulturobjekte positoniert. International massivst erfolgreich. Über den RPG-Bereich habe ich da keine gut Übersicht. CoC soll in Japan sehr groß sein.


Call of Cthulhu ist groß, D&D 4e war wohl relativ beliebt.
Dennoch haben Japaner ZICH andere eigene Systemen. Sword World ist deren "Heimsystem" das in der ersten Edition DAS System war un in der Welt von Record of Loddos War zu spielen. https://en.wikipedia.org/wiki/Tabletop_role-playing_games_in_Japan 
das wenigste wird nur offiziell übersetzt.





Manga und Anime sind schon sehr speziell. Ich kann damit nicht viel anfangen. Teiiweise gefallen mir die Geschichten echt gut, ein anderer Stil würde mir aber besser gefallen.


du siehst hier nur die typischen "Dicke Titten große Augen" Animes? hier alles über einen Kamm zu hauen wäre so als würdest du sagen alle FrankoBelgische Comics sehen aus wie Spirou und Fantasio oder ALLE Amerikanischen Comics wie Batman.



zum Thema Deutsche Rollenspiele und Settings
- Mara und der Feuerbringer
- Die Unendliche Geschichte (wobei das dann mit dem twist im Buch ... etwas schwieriger werden könnte)
- die ganzen (sehr gruseligen und brutalen) Märchen

DSA International ist imho auch daran geschwächelt das man NUR Regelgedöns übersetzt hat. Keine gescheiten Abenteuer, etwas für das DSA ja hier doch bekannt ist das du zich Abenteuer hast die du gar nicht in einem Leben spielen kannst.
« Letzte Änderung: 8.05.2023 | 12:20 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Ich hab noch ne These. Alles was Rollenspiel "interessant" macht, ist gesellschaftlich absolut nicht en vogue.

"Gewalt ist keine Lösung!" heißt es bei uns so schön. Und wenn Gewalt im Kinofilm gezeigt wird, wird die FSK Bewertung gleich hochgewertet.
In Deutschland wird Gun-Porn in Quellenbüchern eher negativ behaftet und kaum einer gibt zu, dass er gern mal darin schwelgt, die Knarren anzugucken.
Hingegen ist das in den Guns'R'USA (dem Rollenspiel-Vorreiterland) gar kein Thema. Da wird die PG Wertung nur aufgehübscht, wenn nackte Tatsachen gezeigt werden...

Soll heißen, in Deutschland ist es verpönt, dass Menschen zu den Waffen Greifen, um ihr Leben oder ihren Fortbestand zu schützen. Hier greift man zum Hörer und wählt 110.
(Und das ist mir in modern Rollenspielen schon mehrfach untergekommen, dass Spieler mit ihren Charakteren überlegt haben, ob sie das Abenteuer nicht dadurch abbrechen wollen, dass sie die Ordnungshüter rufen.)
Wobei Ulisses ja mittlerweile für jede Regional Spielhilfe eine eigene "Rüstkammer" rausbringt.

Das "Buch der Klingen" immer noch mit großen Abstand die meist runter geladene Spielhilfe auf dem Orkenspalter ist.

Und DnD 5E im Bereich "Gun Porn" nicht viel zu bieten hat.
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Offline copacetic

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Ich hab mal ChatGPT nach deutscher IP gefragt. Teils Blödsinn. Hier die guten Ideen.

Die Siedler. Ok auch schon alt. Bringt mich aber auf die Idee dass wir International auf unserer Brettspielkultur aufbauen können. Eurogames ist ein bekannter Begriff.

Dark (Netflix Serie die in Deutschland spielt). Ok, Lizenz aus Amerika nötig.

Rammstein. Mörk Borg baut auf Metal Doom Ästhetik. Könnten wir das auch?

Das Leben der Anderen. Stasi, DDR, und so. Als Genre leider ziemliche Nische.

Bibi Blocksberg. Kindertauglich, Fantasy. Sehr spannend wenn mal jemand auf Mädchen fokussiert.

Klingenbrecher

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Bibi Blocksberg. Kindertauglich, Fantasy. Sehr spannend wenn mal jemand auf Mädchen fokussiert.

So ein Quatsch, die habe ich als Kind geliebt. Das dürfte auch Jungs gefallen so lange sie Hexer spielen können die es laut Geschichte auch gibt.


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Mir geht gerade noch ein Gedanke durch den Kopf: der Eindruck der "deutschen Rollenspiel-Ödnis" könnte einfach nur Jammern auf hohem Niveau sein.

Ich meine, wir als Tanelornis dürften allesamt wenigstens internetfest genug sein, um unseren Weg hierher überhaupt erst einmal gefunden zu haben. Und vermutlich haben die meisten von uns auch zumindest weniger von ihrem Schulenglisch vergessen als der angenommene deutsche Durchschnittsbürger -- schließlich sind wir ja Nerds. ;)

Das trägt dann aber automatisch dazu bei, aus uns eine zumindest leicht "vorauserwählte" Gruppe von Leuten zu machen, die über Netz, YouTube & Co. überhaupt erst genügend Vergleiche zum internationalen Markt ziehen kann, um dann auf diesen neidisch zu werden. Wer sich beispielsweise mangels großer Englischkenntnisse von vornherein gleich auf die rein deutschsprachigen Produkte beschränkt, mag dagegen durchaus einen anderen Eindruck von unseren Verhältnissen vor Ort bekommen...

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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So ein Quatsch, die habe ich als Kind geliebt. Das dürfte auch Jungs gefallen so lange sie Hexer spielen können die es laut Geschichte auch gibt.
Mon sollte nur nicht den Kleinen Bruder spielen, dann wird man nach den ersten 7 Abenteuern ohne Rückfahrticket zu den Großeltern geschickt...

Wobei der der Hexer afaik auch nur ein einer Folge vorkam und nie wieder erwähnt wurde.
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Online Waldviech

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Zitat
Rammstein. Mörk Borg baut auf Metal Doom Ästhetik. Könnten wir das auch?
Kurze Antwort: Ja, konnten wir bereits :D

Zitat
der Eindruck der "deutschen Rollenspiel-Ödnis" könnte einfach nur Jammern auf hohem Niveau sein.
Ich würde da durchaus weiter gehen und sagen: der Eindruck IST Jammern auf hohem Niveau.  :d
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Offline tartex

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Kurze Antwort: Ja, konnten wir bereits :D

Die Frage dann natürlich: jemals überlegt es auf Englisch zu veröffentlichen? Warum nicht?
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Offline felixs

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Uns fehlt das "einfach mal machen-Gen"

Wenn man sich die relativen Erfolgsquoten und die Risiken anschaut, in die Leute mit solchen "Genen" hineinstolpern, dann halte ich ein Fehlen so einer Veranlagung für eine ziemlich positive Eigenschaft.

Mir fallen in meinem Umfeld auf Anhieb mindestens drei große Fehlschläge mit kühnen Projekten und Wagnissen ein. Kein einziger Erfolg.

"Einfach mal was wagen" ist was für Leute, die sich im Fall eines Misserfolgs erstmal in den Seitenflügel des elterlichen Landsitzes zurückziehen können.


Ich denke jedenfalls nicht, dass die Rollenspielbranche ein Problem mit mangelndem Unternehmertum hat, sondern eher, dass dort finanziell einfach nicht viel zu holen ist - wenn man nicht gerade D&D oder DSA ist. Ob es jetzt wirklich hilft, wenn da einer kommt, der nicht wusste, dass es nicht geht und einfach macht... Ich glaube nicht. Und meinem Eindruck hat es auch nicht an Versuchen gemangelt; Erfolge sind halt ausgeblieben.
« Letzte Änderung: 8.05.2023 | 13:36 von felixs »
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Offline AndreJarosch

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Ein kleiner gedanklicher Seitenabstecher, der aber wieder zurück zu potentiellen deutschen RPG-Settings führt.

Deutschland hat sehr viele Pulp-Serien, die bei uns Heftromane genannt werden. Darunter viele gute Ideen verschiedener Genres, deren Protagonisten aber nur in den seltensten Fällen Deutsche sind. Auch wenn man nicht jedes Heft eines Franchises zu einem Abenteuer umbauen kann, und sich nicht jede Serie für einen Rollenspiel eignet, so haben wir da genug vorzuweisen, dass nur umgesetzt werden müsste.
Viele dieser Serien basieren darauf, dass der Protagonist ein "Auserwählter" ist, aber ein weiterer Teil der Serien würde auch mit einer Gruppe von Charakteren funktionieren.

SciFi
Perry Rhodan (mit über 3000 Heften)
Maddrax (mit über 600 Heften)


Horror/Grusel
John Snclair (über 2000 Hefte)
Tony Ballard (über 400 Hefte)
Professor Zamorra (über 1200 Hefte)
Larry Brent (über 200 Hefte)
Macabros (125 Hefte)
Dämonenkiller/Dorian Hunter (über 150 Hefte)

Western
Lassiter (über 2500 Hefte)

Krimi
Jerry Cotton (über 3000 Hefte)
Peter Mattek (75 Hefte)

Fantasy
Mythor (über 200 Hefte)
Dragon (über 50 Hefte)

In jedem Genre gibt es viele, viele Serien mehr. Ein paar Serien böten sich eher an als andere.
Man müsste nur rollenspieltechnisch was draus machen.


Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Also Ulisses hat vor Jahren ein John Sinclair Rollenspiel rausgebracht, keine Ahnung ob es dass noch gibt und wie erfolgreich das war.
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Zu Perry Rhodan hat's wohl auch schon zwei Rollenspiele gegeben (nur halt handwerklich nicht unbedingt die besten), und zu Hohlbeins "Hexer von Salem" einen Cthulhu-Spinoff. Und ich glaube, im Rahmen von Maddrax gab's auch schon mal den Versuch, in relativ klein ein eigenes Rollenspiel direkt mit als Sonderheft oder Beilage herauszubringen.

Auf dem Sektor hat sich also hier und da durchaus schon mal ein bißchen was getan -- nur der ganz große Renner (tm) war bisher noch nicht so darunter.

Offline Kaskantor

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Für Urban Fantasy könnte man Nebula Convicto hernehmen :)

Auch Ahren der 13. Paladin, hat genug Fleisch auf den Rippen, für ein Fantasyspiel.

Beides Roman-Reihen von Torsten Weitze.
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Offline Ludovico

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Also Ulisses hat vor Jahren ein John Sinclair Rollenspiel rausgebracht, keine Ahnung ob es dass noch gibt und wie erfolgreich das war.

Abenteuerspiel - sehr geil und ich hab es noch und ist OOP

Offline Skaeg

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Die zweite große europäische "Rollenspielerfolgsfirma", Modiphius (UK), hat wiederum den Vorteil der englischen Sprache. Und auch die publizieren nur verschiedene Varianten ihres 2D20 Systems und abgesehen von Star Trek auch nur mit nur relativ wenigen Produkten.
Also, wenn wir die britischen Inseln als "europäisch" zählen, dann ist da schon noch mehr. Mongoose, Pelgrane, Cubicle 7.
Und ja, der Vorteil, auf Englisch zu publizieren, ist definitiv ein Faktor.
The Lord does not stand with those who are b*tch-like!

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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In Bezug auf die Sache mit den IPs: Sind abseits von Star Wars und vielleicht noch LotR eigendlich irgendwelche IP-Basierten Rollenspiele jemals langfristig erfolgreich gewesen, und haben zu Reihen mit mehr als eine Hand von Bänden geführt?
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