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[Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
tartex:
--- Zitat von: Yerho am 11.05.2023 | 10:12 ---Sorry für den kurzen Rant, der soll eigentlich nur kurz erklären, was ich mir erhofft und von euch auch bekommen habe. Wenn's einfach wäre, könnte man ja auch drauflos bestellen. >;D
--- Ende Zitat ---
Dafür gibt es ja heute ja sowieso ChatGPT. >;D
Die "Kefahuchi-Tract"-Trilogie von M. John Harrison ist eine außergewöhnliche Science-Fiction-Reihe, die tief in die Abgründe des Universums und des menschlichen Geistes eintaucht. Die Trilogie besteht aus den Romanen "Licht" (2002), "Nova Swing" (2006) und "Empty Space" (2012). Der erste Band steht für sich selbst. Kann man die Trilogie kicken. Der zweite hat nur den Schauplatz gemein und den dritten kenne ich noch nicht.
"Licht" bildet den Auftakt und verknüpft drei parallele Handlungsstränge. Im Jahr 2400 begibt sich der Pilot Seria Mau Genlicher mit ihrem modifizierten Raumschiff, der K-Schiff White Cat, auf eine gefährliche Reise durch den geheimnisvollen Kefahuchi-Trakt, ein Anomalien-gefülltes Gebiet des Weltraums. Zur gleichen Zeit, in unserer Gegenwart, ringt der Physiker Michael Kearney im London des Jahres 2000 mit den Konsequenzen seiner wissenschaftlichen Entdeckungen und seiner düsteren Vergangenheit. Die beiden Geschichten verknüpfen sich auf überraschende Weise in der Zukunft durch die Figur des exzentrischen Wissenschaftlers Ed Chianese.
In "Nova Swing" verlagert sich der Fokus auf eine Stadt am Rand des Trakts, in der ein mysteriöser Bereich namens Event-Zone Menschen mit unaussprechlichen Wundern und Schrecken anzieht. Der Detektiv Vic Serotonin wird angeheuert, um eine Frau durch diese Zone zu führen, was ihn in die Abgründe des Trakts und seiner eigenen Psyche führt.
"Empty Space" schließt die Trilogie ab, indem es die Erzählstränge von "Licht" und "Nova Swing" miteinander verwebt. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft überschneiden sich, während eine alternde Künstlerin, ein von Albträumen geplagter Polizist und die Besatzung eines Raumschiffs in einem kosmischen Rätsel gefangen sind, das weit über das hinausgeht, was sie verstehen können.
Harrison schafft es, eine vielschichtige Welt zu erschaffen, in der Realität, Traum und Halluzination ineinander übergehen. Perfekt für Leser, die sich auf anspruchsvolle, literarische Science Fiction einlassen möchten. Und natürlich am besten auf Englisch lesen. Er ist halt wirklich ein Literat (finde ich nicht nur ich, er hat es ja auch zum Booker-Preisrichter geschafft).
Extrapunkte, falls ihr erkennt, welche Stellen ich dem ChatGPT-Output selbst hinzugefügt habe. 8]
blackris:
Bin auch immer auf der Suche nach guter neuer SciFi. Einiges wurde hier auch schon genannt, aber man kann ja auch bekräftigen.
* Die Killerbot Bücher von Martha Wells sind super. Spaßig, actionreich, leicht runterzulesen. Hat mir gut gefallen.
* Von Andy Weir gibt es neben Der Marsianer ja auch noch Der Astronaut und Artemis. Während letzteres nur ganz okay war, hat Der Astronaut richtig Spaß gemacht. Schon sehr drüber für Hard SciFi und ein wenig cheesy aber wirklich spannend und eine coole Prämisse.
* How to Lose the Time War habe ich abgebrochen, war mir zu abstrakt. Die sehr oft gepriesene Schönheit der Erzählung ist an mir vollkommen verloren gegangen.
* Becky Chambers' Romane sind sehr ... nett. Im besten Sinne. Beim dritten Roman war bei mir etwas die Luft raus und ich habe den erst einmal beiseite gelegt. Kann man aber alle gut lesen, "cozy" trifft es sehr gut.
* Die Takeshi Kovaks Reihe von Richard Morgan sind durch die (meiner Meinung nach nicht gut gelungenen) Serie ja recht bekannt. Der Autor ist ein Unsympath, der auch mal gelegentlich ziemlichen Müll von sich gibt und die Sexszenen in seinen Büchern sind harter cringe. Ansonsten gut geschrieben, spannend bis zur letzten Seite. Alle drei.
* The Expanse wurde ja schon ausführlich gelobt, hier schließe ich mich an.
* Das mit Abstand beste Buch der letzten Jahre für mich war Die Kinder der Zeit von Adrian Tchaikovsky. Die Menschheit hat sich hier an ihrem (technologischen) Höhepunkt selbst zerstört und wir begleiten über Generationen, wie auf der einen Seite die Überreste der Spezies aus den Trümmern herauskriechen und verzweifelt eine Existenz außerhalb der lebensfeindlichen Erde suchen, während auf der anderen Seite auf einem von der alten Menschheit terraformten Planeten eine viral erhobene Spezies in kürzester Zeit Evolutionssprünge macht. Als die beiden Gruppen aufeinander treffen wird es interessant. Wahnsinnig toll geschrieben, mit so schönen Kniffen über einen Zeitraum von Jahrtausenden erzählt. Love it! Man darf nur nicht arachnophob sein.
Grey:
Ich würde hier mal in schamloser Eigenwerbung meinen Zyklus Der Sagittarius-Krieg in den Ring werfen. ;D
... nicht zuletzt, weil ich den Eindruck habe, er erfüllt wunderbar Yerhos Kriterien:
* Hard SF in dem Sinne, dass auch meine "magischen" (nicht erklärten) futuristischen Technologien den heute bekannten Naturgesetzen zumindest nicht widersprechen. (Insbesondere gibt es keinen Überlichtflug oder -funk, obwohl Space Opera.)
* Es steht ausdrücklich nicht die Existenz des ganzen Universums auf dem Spiel. Im Gegenteil: Obwohl die Ereignisse in menschlich/politischer Hinsicht epische Auswirkungen haben, gebe ich mir größte Mühe, spürbar zu machen, wie unermesslich groß das Universum ist und wie bedeutungslos verglichen damit die menschlichen Sternenreiche.
* Die dargestellten Kulturen sind ganz bewusst nicht nur Kulisse, sondern die Basis für Persönlichkeit und Selbstverständnis der Charaktere. Unter anderem bin ich sehr stolz auf meine futuristischen Religionen, die das Spirituelle in einer wissenschaftlich hoch entwickelten Gesellschaft bedienen.
* Eine Endlos-Reihe ist es auch nicht, sondern auf vier Bände ausgelegt. (Ich schreibe gerade am dritten.)
Feuersänger:
That's the problem, es sind ja erst 2 Bände verfügbar. >;D
Aber diese 2 haben mir auch sehr gut gefallen. Sie sind zum einen mal was ganz anderes als die typische Kost, und zweitens gut durchdekliniert was die Möglichkeiten und Auswirkungen der Technologie angeht. Will sagen, einen Moment der Art "Moment mal, wenn sie X können, warum machen sie dann nicht Y?" habe ich bei Grey's Werken noch nicht erlebt.
Shihan:
Hab gehört, dass der Autor Rollenspiel-SL sein soll. Dann kennt er sich wohl mit "kreativer Problemlösung" und "Derailing" aus und kann von vornherein so einige Konzepte abklopfen ;) ~;D
@Topic:
Ebenfalls eine Empfehlung für den "Sagittarius-Krieg" :d
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