Autor Thema: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)  (Gelesen 20160 mal)

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #25 am: 13.05.2023 | 17:57 »
Dann zeig mir mal ein Fantasy-Setting ohne Götter.

(Ich bin sicher als Machbarkeitsstudie gab es das mal, aber sonst?)

"Abenteuer in der Elfenwelt" fällt mir spontan ein. Da gibt's natürlich menschlichen Aberglauben (der speziell am Anfang den Elfen einiges an Ärger bereitet), aber hinter dem steckt nichts von Substanz.

Oder nimm Equestria (die Welt von My Little Pony -- Friendship is Magic). Definitiv ein Fantasysetting mit Monstern und Magie und allem, aber das nächste, was du an "Göttern" kriegst, sind die Prinzessinnen und Discord...und die sind zwar schon recht magisch und auf ihre jeweilige Weise mächtig, aber auch nur Kreaturen wie andere auch. Wundert in einer Welt, in der die Ponies zumindest zuhause ihr Wetter und ihre Jahreszeiten schon selber regeln, auch nicht wirklich.

Und der Klassiker Mittelerde wäre natürlich mindestens ein Grenzfall. Streng genommen gibt's da zwar einen Obergott und eine Reihe von "gewöhnlicheren" Göttern oder zumindest Engelgegenstücken (zu denen dann genaugenommen auch Gandalf, Saruman, der Balrog, und natürlich Sauron gehören), aber um davon zu erfahren, muß man schon ins Silmarilion und damit seinerseits die episch-mythischen früheren Zeitalter des Settings gucken -- weder der Hobbit noch der Herr der Ringe erwähnen sie oder auch nur irgendeinen Glauben an sie mit dem kleinsten Piep, so (un)wichtig sind diese Details für diese Erzählungen.

Und wenn ich mal aufs Fadenthema zurückkommen darf, dann gehört eigentlich auch Aventurien rein laut DSA1-Basisbox dazu -- (noch) kein einziges Wort von i-welchen Göttern oder deren Priestern, aber keiner wird mir erzählen können, daß ein Spiel mit "nur" Abenteurern, Kriegern, Elfen, Zwergen, und Magiern als spielbaren Figuren nicht trotzdem schon als Fantasy zählt. ;)

Offline tartex

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #26 am: 13.05.2023 | 19:02 »
Also DSA1-Basis-Box hatte eine Kirchen (mit Kreuz) auf dem Bild vom Markt und natürlich Götzenmasken im Buch der Abenteuer.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Für mich persönlich gibt es halt nichts öderes als 1W20 Götter im Setting, die sich an antiken Vorbildern orientieren. (Außer vielleicht, dass jede Rasse ihren eigenen Gott hat.) Und da hat DSA nach dem ödesten möglichen Götterstart später gut die Kurve gekriegt.
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #27 am: 13.05.2023 | 19:27 »
Welches Setting ausser Glorantha VIELLEICHT orientiert sich an antiken Göttern und Pantheons?
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #28 am: 13.05.2023 | 19:44 »
Welches Setting ausser Glorantha VIELLEICHT orientiert sich an antiken Göttern und Pantheons?

DSA liftet doch ziemlich direkt die Dōdekátheoi, oder?

Spoiler: sie werden die Zwölfgötter genannt.
« Letzte Änderung: 13.05.2023 | 19:47 von tartex »
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #29 am: 13.05.2023 | 19:44 »
Welches Setting ausser Glorantha VIELLEICHT orientiert sich an antiken Göttern und Pantheons?
Von D&D gibt iirc ein paar Settings von Drittanbietern, die in irdischen Mythenwelten der Erdgeschichte spielen.
Arkadia mit Griechenland z.B.
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #30 am: 13.05.2023 | 20:16 »
Also DSA1-Basis-Box hatte eine Kirchen (mit Kreuz) auf dem Bild vom Markt und natürlich Götzenmasken im Buch der Abenteuer.

Also, wenn du schon dazu greifen mußt, dann ist für dich wahrscheinlich auch jedes Setting, in dem auf einer Abbildung ein Fensterkreuz auftaucht, zutiefst christlich. 8]

Generell gilt für mich einfach: Fantasy "braucht" Götter und Religion nicht zwingender als jedes andere Abenteuergenre auch. Klar kann man die einbauen, wenn man möchte, aber selbst da, wo sie nominell irgendwo als Hintergrundelemente vor sich hinexistieren, sind sie längst nicht immer und überall überhaupt relevant -- und entsprechend sehe ich sie in erster Linie als wahlfreies Zusatzmaterial.

Ich seh's ja ein: wenn einer von Gary Gygaxs eigenen Spielern nicht einen Vampirjägercharakter zu PvP-Zwecken gebraucht und uns damit den D&D-Kleriker als ausdrücklich spielbare Klasse beschert hätte, wäre der Rollenspielgemeinde insgesamt vielleicht einiges an überflüssiger Quacksalbaderei erspart geblieben. ;)

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #31 am: 13.05.2023 | 20:28 »
DSA liftet doch ziemlich direkt die Dōdekátheoi, oder?

Spoiler: sie werden die Zwölfgötter genannt.
du meinst den üblichen pseudo katholischen pseudo Pantheon(a la FR) der so tut als wäre er ein enger/integrierter RPG Pantheon wie Krynn
Sorry da verfehlt DSA das Ziel aber massiv
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Offline Ma tetz

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #32 am: 13.05.2023 | 23:48 »
Ich sehe jetzt nicht, wo das DSA Pantheon schlechter sein soll, als das der Forgotten Realms?

Ich bin da eher gegenteiliger Meinung. Die Aufteilung des DSA Panteons scheint mir weitaus weniger beliebig.

Und dass das ganze unter Berücksichtigung von Myranor nicht ganz widerspruchsfrei ist, empfinde ich eher als Feature denn als bug.

Realexistierende Götter als Level 40+x SC finde ich persönlich eher lame, als dass, was DSA abliefert. Aber letztlich ist das eine Geschmacksfrage.
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #33 am: 14.05.2023 | 00:26 »
Realexistierende Götter als Level 40+x SC finde ich persönlich eher lame, als dass, was DSA abliefert. Aber letztlich ist das eine Geschmacksfrage.

Seh ich genauso.

Was mir am alten DSA gefallen hat (ab DSA 4 kenn ich mich nicht mehr aus) war, dass praktisch alle Informationen über die Götter selbst in IG-Texte verpackt waren. Was i-welche Kirchen oder Sekten denken war normales RPG-Splatbook-"So ist das", aber was Praios selber wohl denkt stand in einem Zitat aus "Annalen des Götteralters" oä IG-Buch, und war damit natürlich nicht objektiv.
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Offline Skaeg

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #34 am: 14.05.2023 | 00:35 »
"Abenteuer in der Elfenwelt" fällt mir spontan ein.
Mir nicht. Und auch sonst (außer 0.001%) niemandem.

Zitat
Oder nimm Equestria (die Welt von My Little Pony -- Friendship is Magic). Definitiv ein Fantasysetting mit Monstern und Magie und allem, aber das nächste, was du an "Göttern" kriegst, sind die Prinzessinnen und Discord...und die sind zwar schon recht magisch und auf ihre jeweilige Weise mächtig, aber auch nur Kreaturen wie andere auch. Wundert in einer Welt, in der die Ponies zumindest zuhause ihr Wetter und ihre Jahreszeiten schon selber regeln, auch nicht wirklich.
Oh, bitte! Eine Zeichentrickserie für Kinder aus den USA umschifft das Thema Religion? Das ist dein Argument? Ernsthaft?

Zitat
Streng genommen gibt's da zwar einen Obergott und eine Reihe von "gewöhnlicheren" Göttern oder zumindest Engelgegenstücken (zu denen dann genaugenommen auch Gandalf, Saruman, der Balrog, und natürlich Sauron gehören), aber um davon zu erfahren, muß man schon ins Silmarilion und damit seinerseits die episch-mythischen früheren Zeitalter des Settings gucken -- weder der Hobbit noch der Herr der Ringe erwähnen sie oder auch nur irgendeinen Glauben an sie mit dem kleinsten Piep, so (un)wichtig sind diese Details für diese Erzählungen.
... und das ist für dich kein Beleg dafür, dass Tolkien Religion und Gottglauben als eine Selbstverständlichkeit vorausgesetzt hat, sondern...?

Aber, um aufs Fadenthema zurückzukommen (statt mich wieder und wieder mit verschiedenen Facetten von "Ich Rebell mache die Spießbürgergesellschaft kaputt!!!!einseilf!!miregalobdasdierichtigeanzahlausrufezeichenwar!!!!!!!" zu beschäftigen): Was heißt denn da: Götter existieren?
a.) Religionen existieren in der In-game-Vorstellung, Leute glauben an Götter? Es gibt kein mir bekanntes Fantasy-Setting ohne und mal ganz ehrlich: Warum sollte es?
b.) Göttliche Kräfte existieren, aber wie genau deren Verbindung zu möglichen realen Göttern aussieht, ist unklar? (DSA schwankt zwischen diesem und...)
c.) Götter Existieren, verleihen Sterblichen bewußt Kräfte und stellen Regeln für deren Verwendung auf?
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #35 am: 14.05.2023 | 02:58 »
Mir nicht. Und auch sonst (außer 0.001%) niemandem.

tartex sagt der Begriff anscheinend ebenfalls etwas, also sind das schon mal mindestens 0.002%.

Zitat
Oh, bitte! Eine Zeichentrickserie für Kinder aus den USA umschifft das Thema Religion? Das ist dein Argument? Ernsthaft?

Ja. Ich kenne die Serie nämlich gut genug, um keinen ernsthaften Grund zu sehen, warum es das nicht sein sollte.

Zitat
... und das ist für dich kein Beleg dafür, dass Tolkien Religion und Gottglauben als eine Selbstverständlichkeit vorausgesetzt hat, sondern...?

Tolkien war gläubiger Katholik, also gehe ich mal davon aus, daß er es für sich selbst als selbstverständlich betrachtet hat. Wenn dasselbe allerdings auch für sein Werk gelten soll, dann muß es sich wohl um die Art von Selbstverständlichkeit handeln, die dazu führt, daß man etwas schon gar nicht mehr erwähnenswert findet...und die dann nachträglich entsprechend schlecht mit Belegen zu untermauern ist.

Zitat
Aber, um aufs Fadenthema zurückzukommen (statt mich wieder und wieder mit verschiedenen Facetten von "Ich Rebell mache die Spießbürgergesellschaft kaputt!!!!einseilf!!miregalobdasdierichtigeanzahlausrufezeichenwar!!!!!!!" zu beschäftigen): Was heißt denn da: Götter existieren?
a.) Religionen existieren in der In-game-Vorstellung, Leute glauben an Götter? Es gibt kein mir bekanntes Fantasy-Setting ohne und mal ganz ehrlich: Warum sollte es?

Wenn die Leute nur an Götter glauben, es aber keinerlei belastbaren Beleg für deren Existenz gibt (mit anderen Worten: solange keiner der Settingdesigner gesagt hat, daß sie auch real sind, oder Beschreibungen geliefert hat, die das zumindest hinreichend nahelegen), dann kann man sie wie in der Realität auch so lange, wie sich das nicht ändert, getrost als nichtexistent betrachten -- wenn so eine Änderung denn mal eintreten sollte, kann man sich immer noch neu orientieren, aber bis dahin gibt's einfach keinen Grund dazu. Insofern würde ich diese Version also tatsächlich unter "Götter gibt's nicht" einsortieren. Und was speziell die letzte Frage angeht: Weil es vielleicht nicht komplett unvorstellbar ist, daß es auch imaginäre Welten geben könnte, in denen die älteste Verschwörungstheorie unserer speziellen realen Version der Menschheit schlichtweg nicht Fuß gefaßt hat.

Zitat
b.) Göttliche Kräfte existieren, aber wie genau deren Verbindung zu möglichen realen Göttern aussieht, ist unklar? (DSA schwankt zwischen diesem und...)

Dann weiß eben auch niemand, ob diese Kräfte tatsächlich göttlich sind (zu göttlichem Wirken erklären läßt sich ja mit genug Handwedelei praktisch alles), und wir können es mit Fall a.) zusammenlegen -- manche Leute mögen's glauben, andere nicht, aber die Realität mag so oder so aussehen.

Zitat
c.) Götter Existieren, verleihen Sterblichen bewußt Kräfte und stellen Regeln für deren Verwendung auf?

Wenn Götter existieren, dann existieren sie offensichtlich. :) Merke: der "verleihen Sterblichen bewußt Kräfte"-Teil ist dabei gar nicht mal Bedingung und Götter können sehr wohl existieren, ihre Kräfte schlicht für sich behalten, und ihre Angelegenheiten bei Bedarf selber regeln. Das schließt die Existenz von Sterblichen, die besser als andere wissen, wie man die Götter am besten durch kleine Bestechlichkeiten bei Laune hält, und dafür öfter mal um einen kleinen Gefallen bitten dürfen, ja nicht aus, und da sehe ich in so einem Setting auch am ehesten die Rolle von Priestern und ähnlichen Gestalten -- aber eigene besondere "Kräfte" kriegen diese Leute davon nicht zwingend einfach schon qua Amt. Opfer bringen und beten kann ja im Prinzip so ziemlich jeder, und auch Laien oder gar komplett Ungläubige sind vor göttlicher Aufmerksamkeit und damit eventuell verbundenen Segnungen oder Flüchen nicht automatisch sicher. Insofern tue ich mich tatsächlich mit dem rollenspieltypischen "Zauberpriester"konzept gelegentlich etwas schwer; natürlich kann ein Priester in einer Welt, wo es Magie gibt, im Prinzip immer auch ein Zauberer sein (wie seine Kollegen das sehen, mag variieren), aber die direkte Magie-Pipeline von Gott zu Sterblichem kenne ich aus Vor-D&D-Zeiten so eigentlich gar nicht.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #36 am: 14.05.2023 | 07:17 »
Ich sehe jetzt nicht, wo das DSA Pantheon schlechter sein soll, als das der Forgotten Realms?
ich meinte das DSA Pantheon ist kein "echtes - antikes" Pantheon, nicht das es deshalb schlecht wäre.




Zitat
Realexistierende Götter als Level 40+x SC finde ich persönlich eher lame,
wie Herakles, Caesar, Augustus
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Offline Megavolt

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #37 am: 14.05.2023 | 08:50 »
Also der Ehrentitel "Augustus" ist so ziemlich das exakte Gegenteil von "lame". :)

Offline Skaeg

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #38 am: 14.05.2023 | 09:00 »
tartex sagt der Begriff anscheinend ebenfalls etwas, also sind das schon mal mindestens 0.002%.
OMG! Gab es gestern einen Atomkrieg und ich hab's nicht mitbekommen?!? :o

Zitat
Ja. Ich kenne die Serie nämlich gut genug, um keinen ernsthaften Grund zu sehen, warum es das nicht sein sollte.
... was hat das damit zu tun, wie gut du die Serie kennst?  :think:

Zitat
Tolkien war gläubiger Katholik, also gehe ich mal davon aus, daß er es für sich selbst als selbstverständlich betrachtet hat. Wenn dasselbe allerdings auch für sein Werk gelten soll, dann muß es sich wohl um die Art von Selbstverständlichkeit handeln, die dazu führt, daß man etwas schon gar nicht mehr erwähnenswert findet...und die dann nachträglich entsprechend schlecht mit Belegen zu untermauern ist.
Eigentlich ist das ziemlich gut mit Belegen zu untermauern, von denen du selber sogar schon einen angeführt hast. Tolkien beschreibt Kosmologie, Götter und Religion von Mittelerde andernorts klar; und er schreibt auch, warum diese Dinge in HdR selbst kaum Erwähnung finden.

Zitat
Wenn die Leute nur an Götter glauben, es aber keinerlei belastbaren Beleg für deren Existenz gibt (mit anderen Worten: solange keiner der Settingdesigner gesagt hat, daß sie auch real sind, oder Beschreibungen geliefert hat, die das zumindest hinreichend nahelegen), dann kann man sie wie in der Realität auch so lange, wie sich das nicht ändert, getrost als nichtexistent betrachten -- wenn so eine Änderung denn mal eintreten sollte, kann man sich immer noch neu orientieren, aber bis dahin gibt's einfach keinen Grund dazu. Insofern würde ich diese Version also tatsächlich unter "Götter gibt's nicht" einsortieren. Und was speziell die letzte Frage angeht: Weil es vielleicht nicht komplett unvorstellbar ist, daß es auch imaginäre Welten geben könnte, in denen die älteste Verschwörungstheorie unserer speziellen realen Version der Menschheit schlichtweg nicht Fuß gefaßt hat.
Tja, was soll man sagen. Ich hätte das gerne zurückgesteuert zum Thema Rollenspiel und DSA, aber dann halt nicht. Mir reicht unduldsamer Ikonoklasmus in einem Thread.
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #39 am: 14.05.2023 | 09:32 »
Tja, was soll man sagen. Ich hätte das gerne zurückgesteuert zum Thema Rollenspiel und DSA, aber dann halt nicht. Mir reicht unduldsamer Ikonoklasmus in einem Thread.

Hey, du hast die Frage gestellt. Was hast du erwartet -- keine Antwort?

Offline Ma tetz

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #40 am: 14.05.2023 | 09:42 »
Mir ging es darum, dass Götter mit Spielwerten, wie z.B. in DnD Ihr Mysterium verlieren.
In DnD sind Götter einfach yet another monster.

Ich persönlich mag das nicht.

Das einzelne Personen zu Göttern aufsteigen, kann als Einzelfall spannend sein. Als Regelfall geht bei mir der Zauber verloren.

Das historisch Herrscher gottgleich verehrt wurden ändert nichts an meinem Geschmack  :)

Und Rollenspiel als Spiel unterliegt einfach einer anderen Logik, als die reale Welt.

Und ja das DSA-Pantheon ist eine Mischung aus Eingottreligion und antiker Götterfamilie. Das macht es für mich aber auch einfacher zu erfassen.

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Offline nobody@home

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #41 am: 14.05.2023 | 09:59 »
Mir ging es darum, dass Götter mit Spielwerten, wie z.B. in DnD Ihr Mysterium verlieren.
In DnD sind Götter einfach yet another monster.

Ich persönlich mag das nicht.

Jedem das Seine halt. Mir ist es umgekehrt ein Gräuel, wenn jede Gottheit unabhängig davon, wer sie eigentlich ist, laut Settingvorschrift unbedingt mysteriös und geheimnisvoll zu sein hat -- das paßt zu vielen von ihnen schlichtweg nicht (und klingt, wie schon mal angedeutet, zu schnell einfach nur noch nach Ausrede dafür, daß zumindest ihre Anhänger sie anscheinend nicht verstehen), gerade dann, wenn die Spielwelt ansonsten eigentlich fröhlich polytheistisch sein soll.
« Letzte Änderung: 14.05.2023 | 10:01 von nobody@home »

Offline tartex

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #42 am: 14.05.2023 | 10:32 »
Ich seh's ja ein: wenn einer von Gary Gygaxs eigenen Spielern nicht einen Vampirjägercharakter zu PvP-Zwecken gebraucht und uns damit den D&D-Kleriker als ausdrücklich spielbare Klasse beschert hätte, wäre der Rollenspielgemeinde insgesamt vielleicht einiges an überflüssiger Quacksalbaderei erspart geblieben. ;)

Auch wenn Rollenspiele nie erfunden worden wären, würde Fantasy-Literatur und das -Genre voll von Religionen und Göttern sein.

Die schockierende Wahrheit ist nämlich, dass Fantasy sich meist an früheren Kulturen orientiert und dass vornaturwissenschaftliche (ist natürlich verkürzt, aber hier nicht das Thema) Kulturen andere Welterklärungsmodelle verwendeten, die heute mitunter als "religiös" beschrieben werden.
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Offline RackNar

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #43 am: 14.05.2023 | 10:37 »
Jedem das Seine halt. Mir ist es umgekehrt ein Gräuel, wenn jede Gottheit unabhängig davon, wer sie eigentlich ist, laut Settingvorschrift unbedingt mysteriös und geheimnisvoll zu sein hat -- das paßt zu vielen von ihnen schlichtweg nicht (und klingt, wie schon mal angedeutet, zu schnell einfach nur noch nach Ausrede dafür, daß zumindest ihre Anhänger sie anscheinend nicht verstehen), gerade dann, wenn die Spielwelt ansonsten eigentlich fröhlich polytheistisch sein soll.

These: Wenn Wesen nicht mysteriös und geheimnisvoll sind, sind es keine Götter, sondern nur Wesen mit entsprechender Macht.
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Online Sashael

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #44 am: 14.05.2023 | 10:47 »
These: Wenn Wesen nicht mysteriös und geheimnisvoll sind, sind es keine Götter, sondern nur Wesen mit entsprechender Macht.
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Gott deiner Definition und einem Wesen mit entsprechender Macht?

Siehe auch den Griechischen Pantheon.
Den Geschichten nach sind das nur allzu menschliche Arschlöcher mit krassen Superkräften. Trotzdem sagt jeder, dass diese Wesen Götter wären.

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #45 am: 14.05.2023 | 10:51 »
These: Wenn Wesen nicht mysteriös und geheimnisvoll sind, sind es keine Götter, sondern nur Wesen mit entsprechender Macht.

Gegenthese: Ein Gott ist dann und genau dann ein "richtiger" Gott, wenn der Erzähler der Geschichte/Designer des Settings ihn selbst dazu erklärt, und ansonsten eben nicht. (Als Zweitkriterium kann man dazunehmen, daß Götter meistens auch gleich irgendeinen Zuständigkeitsbereich haben, also das Ding, dessen Gott sie sind.) Geheimniskrämerei und Nebelkerzen braucht's dazu hingegen nicht -- wenn sich ein Gott entschließt, einfach mal in einer sterblichen Kneipe aufzuschlagen und dem Wirt sämtliches Bier wegzutrinken, wird er davon noch lange nicht "weniger göttlich". Wer will ihm das schließlich verbieten? ;)

Offline RackNar

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #46 am: 14.05.2023 | 10:53 »
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Gott deiner Definition und einem Wesen mit entsprechender Macht?

Steht doch da. Sie sind nicht im gesamten erfassbar.

Siehe auch den Griechischen Pantheon.
Den Geschichten nach sind das nur allzu menschliche Arschlöcher mit krassen Superkräften. Trotzdem sagt jeder, dass diese Wesen Götter wären.

Nur weil jemand ein Wesen als Gott bezeichnet, wird es noch keiner. Im Verständnis der abrahamitischen Religionen wären sie auch keine. Dazu waren sie zu menschlich.
« Letzte Änderung: 14.05.2023 | 10:59 von RackNar »
„Ich gebe zu, dass ich mich irren kann, dass Du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spurkommen werden.“ - Frei nach Popper

Offline RackNar

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #47 am: 14.05.2023 | 10:59 »
Gegenthese: Ein Gott ist dann und genau dann ein "richtiger" Gott, wenn der Erzähler der Geschichte/Designer des Settings ihn selbst dazu erklärt, und ansonsten eben nicht. (Als Zweitkriterium kann man dazunehmen, daß Götter meistens auch gleich irgendeinen Zuständigkeitsbereich haben, also das Ding, dessen Gott sie sind.) Geheimniskrämerei und Nebelkerzen braucht's dazu hingegen nicht -- wenn sich ein Gott entschließt, einfach mal in einer sterblichen Kneipe aufzuschlagen und dem Wirt sämtliches Bier wegzutrinken, wird er davon noch lange nicht "weniger göttlich". Wer will ihm das schließlich verbieten? ;)

Nur weil ein Gott in einer Kneipe aufschlägt, wird er aber auch nicht weniger mysteriös und geheimnisvoll ;-) per Definition, kann ein Gott nicht im Ganzen beschrieben werden. Es geht immer nur die menschliche Beschreibung eines Konzepts, das jenseits des Menschlichen liegt.
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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #48 am: 14.05.2023 | 11:07 »
Nur weil ein Gott in einer Kneipe aufschlägt, wird er aber auch nicht weniger mysteriös und geheimnisvoll ;-) per Definition, kann ein Gott nicht im Ganzen beschrieben werden. Es geht immer nur die menschliche Beschreibung eines Konzepts, das jenseits des Menschlichen liegt.

Per deiner Definition vielleicht. ;) Mir fällt aktuell kein überzeugenden Grund ein, warum der Versuch einer "Beschreibung im Ganzen" sich ausgerechnet bei Göttern von demselben bei Menschen, Orks, Dämonen, Superhelden, übermächtigen Alien-Kollektiven oder meinetwegen auch Bandwürmern unterscheiden soll (und einfach nur "weil isso" überzeugt halt nicht so recht), also ist diese Definition offensichtlich nicht die meine.

Offline tartex

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Re: Religion und Götter in DSA (und der irdischen Mythologie)
« Antwort #49 am: 14.05.2023 | 11:18 »
Per deiner Definition vielleicht. ;) Mir fällt aktuell kein überzeugenden Grund ein, warum der Versuch einer "Beschreibung im Ganzen" sich ausgerechnet bei Göttern von demselben bei Menschen, Orks, Dämonen, Superhelden, übermächtigen Alien-Kollektiven oder meinetwegen auch Bandwürmern unterscheiden soll (und einfach nur "weil isso" überzeugt halt nicht so recht), also ist diese Definition offensichtlich nicht die meine.

Weil das Transzendentale / Transzendenz per Definition eben nicht beschreibbar ist?

Zitat
In Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft wird damit auf ein metaphysisches Wesen des Wirklichen an sich selbst Bezug genommen, das sich in der philosophisch-theologischen Tradition mit dem Begriff eines göttlichen, unendlichen Grundes erfahrbarer, endlicher Wirklichkeit verbindet.

Ich bin übrigens ein Fan von Spielwerten von Göttern, denn was nebulöses zusätzlich drüberzustülpen ist ja echt keine Schwierigkeit.

Es wird ja auch sonst kein NSC durch die Werte völlig abgebildet. Und der Deskriptor "Gott" hat ja doch einiges an Gewicht.

Und "einen Gott töten" ist doch eine schöne Herausforderung.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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