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Spiele, die jeder mag. Nur ihr nicht!

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Jiba:

--- Zitat von: Sashael am  2.06.2023 | 12:09 ---Hast du der Unterhaltung NACH der Szene eigentlich zugehört?

--- Ende Zitat ---

Kann man sich entscheiden, die Person nicht zu foltern?

Nein? Dann hätte sogar "The Walking Dead" von Telltale eine höhere Entscheidungsfreiheit.  ;)

First Orko:
Das erinnert mich an die berüchtigte "Weißer Phosphor"-Szene aus Spec-Ops: The Line, wo man als Spieler nicht drumherum kommt.

Die einzige Wahl, die man hat ist also, das Spiel nicht zu spielen.
Da könnte man jetzt lange herumrationalisieren, weshalb das ein totaaal deeper, moralischer Kunstgriff ist, weil man ja "die Wahl hat", das Spiel in die Ecke zu feuern.

Ich halte das aber für geheuchelt. Im Endeffekt sagt man den Spielenden: "Ja, wir wissen Krieg ist scheiße. Aber ist egal, weil wir unserer Kundengruppe kennen und die spielen weiter weil der Effekt zwar ein BOAH WIE HART KRASS! erzeugt, aber das Spiel natürlich trotzdem weitergespielt wird. Weil wir es darauf hin produzieren."
Und mal ehrlich: Der Anteil jener, die wegen so einer (letzten Endes rein virtuellen) Szene das Spiel aufzuhören, dürfte sehr gering sein.

Dabei wäre es imho vertretbarer Aufwand, an dieser Stelle den Spielenden die Entscheidung zu lassen und eine alternative Konsequenz für die Verweigerung einzubauen. Das hätte das ganze imho auf ein ganz anderes Level gehoben.

So bleibt es in meinen Augen vorgeschobene Pseudomoral.

Raven Nash:

--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am  2.06.2023 | 11:49 ---Nein. Als Historiker muss ich sagen: wir wissen tatsächlich, wie Jiba sagt, so viel weniger über das 17. Jahrhundert als über das 20.
--- Ende Zitat ---
Mengenmäßig, ja. Ansonsten: Nein. Gerade Krieg und Schlachten sind verdammt gut dokumentiert (im Gegensatz zum Alltagsleben).Und offenbar ist es in Ordnung, eine Wertung des Leidens vorzunehmen. Sehe ich Gesichter auf Fotos oder Filmaufnahmen, ist das Leiden höher zu bewerten, als wenn diese Gesichter in Kupferstichen dargestellt sind.

Und daher haben Emotionen im historischen Umfeld nichts verloren. Sie führen zu Wertung - und da kommt dann auch die Cancel-Culture her, weil man Zusammenhänge nicht begreift, aber wertet. Und die eigene Position ist immer das Maß aller Dinge. Haben die viktorianischen Historiker schon so betrieben, inklusive einer linearen Entwicklung.

Für mich persönlich sind das alles Menschen, die lange vor meiner Zeit gestorben sind. Ich hab weder zu den einen, noch zu den anderen einen Bezug.


--- Zitat ---Beim Thema WK 2 ist auch folgendes Problem vorhanden: man kämpft da nicht für eine inzwischen längst dem Staub der Geschichte anheimgefallene ptolemäische Machtfraktion oder sowas, sondern für oder gegen Gruppen, deren Ideologie heute noch mopsfidel ist, und wo der Grundkonflikt im RL immer noch da ist. Das macht das Thema nun mal sehr sensibel.
--- Ende Zitat ---
D.h. das Christentum ist heute als Ideologie nicht mehr mopsfidel? Oder irgendeine andere Religion? Es gibt keine ökonomischen Beweggründe mehr, einem anderen etwas wegzunehmen? Keine Schattenregierungen?

Das eigentliche Problem ist ein rein deutsches - das Schuldempfinden. Ich hab das nicht, ganz Italien hat das nicht, der Rest von Europa hat das nicht. Euch redet man die Erbsünde ein. Der Rest der Welt hat damit kein Problem, sonst würde sich das Zeug nicht verkaufen.

So, jetzt habe ich aber fertig.  :btt:

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:

--- Zitat von: Raven Nash am  2.06.2023 | 12:29 ---
Für mich persönlich sind das alles Menschen, die lange vor meiner Zeit gestorben sind. Ich hab weder zu den einen, noch zu den anderen einen Bezug.
D.h. das Christentum ist heute als Ideologie nicht mehr mopsfidel? Oder irgendeine andere Religion? Es gibt keine ökonomischen Beweggründe mehr, einem anderen etwas wegzunehmen? Keine Schattenregierungen?

--- Ende Zitat ---

Na, das ist jetzt aber so breit verallgemeinert, das ist albern - (und Schattenregierungen, ärks, in der Regel sind die Regierungen tatsächlich die Leute, die die Regierung stellen. Das ist nur so ein mystisches Konstrukt von Leuten, die keine Lust haben, sich mit realen politischen Mechanismen zu beschäftigen).

Die Frage, wie man den Abendmahlskelch korrekt rumreicht oder welcher Konfession dein Landesherr folgt (und das waren Gründe, wegen denen Krieg geführt wurde, und nicht "Christentum und so") sind heute nicht mehr aktuell. Wohingegen du ohne Probleme in jeder Gemeinde noch Leute finden kannst, die das deutsche Reich in den Grenzen von 1937 wieder haben wollen. Aber will jemand eine Vorherrschaft der Habsburger in Deutschland mit katholischer Dominanz?

Und bei der Bemerkung zum deutschen Schuldempfinden liegst du in meinen Augen völlig daneben. Jaja, Off-Topic, okay. Aber das musste ich auch noch loswerden.

Smoothie:
dass Italien kein Schuldempfinden hat, zeigt, sich ja daran, dass dort gerade die Faschisten an der Macht sind.
Das ist jetzt kein gutes Argument. Ausser man ist Faschist.

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