Autor Thema: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?  (Gelesen 3329 mal)

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Offline sma

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VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« am: 6.06.2023 | 23:45 »
Stellt euch vor, ihr spielt online nicht länger vor eurem Desktop-Computer oder Laptop sitzend, sondern gemütlich am Wohnzimmertisch, mit einer VisionPro AR/VR-Brille auf der Nase. Die Mitspieler werden euch virtuell ins Sichtfeld eingeblendet, wie sie ebenfalls in euren Wohnzimmer sitzen, automatisch kostümiert und an die ausgewählte Spezies angepasst. Auf dem Tisch sehen alle einen virtuellen Dungeon, Aspaltdschungel oder eisige Wildnis mit Figuren der Spieler, allen Monstern, usw. während im Raum um euch herum (nur für euch sichtbar) euer Charakterbogen, Journal und Cheatsheet mit den Regeln schwebt. Vielleicht steht in der einen Ecke noch ein virtuelles Bord mit angepinnten Hinweisen für das Ermittlungsabenteuer. Die SL hat Zugriff auf die gesamte virtuelle Rollenspielsammlung der Gruppe, kann jedes Buch vor sich schweben haben, daraus Monster oder NSC greifen, die aus den Bildern gezogen, 3D-Modell werden und auf den Tisch werfen kann, von wo sie dann an die gezeigte Stelle laufen und Kampfbereit sind. Mit einem Fingerzeig kann die SL die Gestalt jedes NSCs annehmen und ihr hört sie mit einer für diese Figur typischen Stimme. Und wenn gewünscht, könnte man auch die First-Person-Sicht seines Charakters einnehmen. Und würfeln würde man natürlich nach wie vor ganz normal, die Ergebnisse werden dann einfach von der Brille erkannt, virtualisiert und mit allen anderen am virtuellen Tisch geteilt.

Ignorieren wir mal für einen Moment, dass es 20.000€ kosten würde, die ganze Gruppe mit der Hardware auszustatten und ein paar Millionen, die Software dafür zu schreiben.

Wäre das eine reizvolle Umgebung für's Rollenspiel?*

* Unter der Voraussetzung, dass ihr eh Online spielt und nicht grundsätzlich alles ablehnt, was nicht schon vor 40 Jahren genau so gemacht wurde.

Online Zed

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #1 am: 7.06.2023 | 00:28 »
Ich würde ausprobieren, was Du beschreibst. :-) Meine Gruppe würde darauf nicht einsteigen, sie lehnten während Corona sogar VTT ab.

Noch attraktiver aber wäre für mich folgendes Szenario: Wir sitzen nicht am Spieltisch, sondern unsere Gruppe befindet sich real auf einem Sportplatz oder in einer leeren Sporthalle. Wir setzen die Brille auf und vor unseren Augen entsteht ein Höhlengangsystem. Schauen wir uns an, sehen wir unsere RPG-Avatare. Unsere Hände bedienen VR-Bögen oder VR-Schwerter, unsere Gesten bringen Magie hervor. Wir schleichen, spähen um Ecken, entdecken eine Höhle mit einem Drachen. Er schnüffelt, richtet sich auf spricht uns an, bevor er tief Luft holt und...

Die SL kann, wie Du es beschreibst, im Wohnzimmer sitzen, von dort Monster in die Höhle werfen und für den Drachen sprechen.

DAS fände ich immersiv und spannend :-).

Verletzungsgefahr: Wäre da. Ich bin wegen VR schon gestürzt, weil ich mich in VR-"Keep Talking and Nobody Explodes" auf einen nicht existenten Tisch gestützt habe, um die Rückseite des Apparates zu checken.  :)

Offline Arldwulf

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #2 am: 7.06.2023 | 00:30 »
Grob gesagt...klar, warum nicht?

Klingt doch toll.

Offline schneeland

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #3 am: 7.06.2023 | 00:44 »
Ich fänd's spannend und würd's ausprobieren, bin aber nicht 100% davon überzeugt, dass es funktioniert, weil a) dann tendenziell doch viel vorbereitet werden muss (3D Szenen für Dungeon- und Oberwelt) und b) weil ich vermute, dass es über längere Zeit doch recht anstrengend wird, so ein Ding auf dem Kopf zu haben. Nachdem meine Präferenz ohnehin echt handgezeichnete Schwarzweißkarten, ggf. Würfel+Spielkarten und ansonsten eher TotM ist, käme es auch ein bisschen darauf an, wie schnell man da mal was hinkritzeln und dann mit dem Rest teilen kann. Generell hätte ich das Gefühl: falls sich da preislich genug tut, damit das interessant wird, ersetzt das Standard-VTTs nicht unbedingt, kann aber ggf. eine eigene Nische werden.
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Offline Jens

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #4 am: 7.06.2023 | 05:46 »
Es wäre ein anderes Spiel, da wäre nicht mehr viel mit Fantasie und die ist mir zu wichtig.

Es wäre interessant, aber mehr wie ein online multiplayer RPG, weniger wie Geschichten erzählen.

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #5 am: 7.06.2023 | 07:21 »
Klar würde ich das probieren.
Wer baut die 3D Modelle abseits von Fantasy-Genres? Viktorianisches London? Raumschiffe, wie ich sie mir vorstelle?
Wahrscheinlich wie bei VTT auch:  ich selbst oder Niemand.

Und damit ist dieser Ansatz auch schon wieder raus.
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Offline Jiba

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #6 am: 7.06.2023 | 07:50 »
Puh, wo fange ich an...

Zitat
Stellt euch vor, ihr spielt online nicht länger vor eurem Desktop-Computer oder Laptop sitzend, sondern gemütlich am Wohnzimmertisch, mit einer VisionPro AR/VR-Brille auf der Nase. Die Mitspieler werden euch virtuell ins Sichtfeld eingeblendet, wie sie ebenfalls in euren Wohnzimmer sitzen, automatisch kostümiert und an die ausgewählte Spezies angepasst.

Sorry, aber lass uns die Kosten eben nicht ignorieren. Ich zahle also unglaublich viel Geld für eine 3D-Brille, eine AR-fähigen Internetanschluss und ein PC-Setup, während ich für den Preis von 49-Euro auch einfach zu meinen Freunden hinfahren kann, um mit ihnen zu spielen? Klar, das amortisiert sich schnell, aber die Hardware-Voraussetzungen sind nicht ohne. Überhaupt lohnt sich das nur dort, wo die Spieler:innen meiner Gruppe in alle Winde verstreut sind.

Zitat
Auf dem Tisch sehen alle einen virtuellen Dungeon, Aspaltdschungel oder eisige Wildnis mit Figuren der Spieler, allen Monstern, usw. während im Raum um euch herum (nur für euch sichtbar) euer Charakterbogen, Journal und Cheatsheet mit den Regeln schwebt.
Vielleicht steht in der einen Ecke noch ein virtuelles Bord mit angepinnten Hinweisen für das Ermittlungsabenteuer. Die SL hat Zugriff auf die gesamte virtuelle Rollenspielsammlung der Gruppe, kann jedes Buch vor sich schweben haben, daraus Monster oder NSC greifen, die aus den Bildern gezogen, 3D-Modell werden und auf den Tisch werfen kann, von wo sie dann an die gezeigte Stelle laufen und Kampfbereit sind.
Da gibt es unzählige Videos zu, die sich vor allem auf die Denkfehler hinter dem Konzept des Metaverse beziehen, aber ich will's hier auch mal sagen: Im virtuellen Raum mit virtuellen Gegenständen zu interagieren wie mit realen Gegenständen ist weniger komfortabel als einfach ein gut designtes Menü mit einer Maus oder Tastatur-Shortcuts zu bedienen. User Interfaces in den allermeisten Softwareanwendungen sind bereits so optimiert, dass die Reibung bereits auf ein Minimum reduziert ist. Wischen auf dem Tablet ist das einzige, was noch einfacher ist, aber damit sind nicht so komplexe Bedienungsabläufe möglich... und solche bräuchte man fürs RPG. Aus einer virtuellen Kiste eine virtuelle Miniatur herauszuwühlen, sie zu greifen, sie präzise auf dem Tisch zu platzieren, etc: Das geht mit der Maus so viel einfacher und schneller.

Und vom haptischen Charakter fange ich gar nicht erst an: Etwas zu greifen, was stofflich nicht da ist, wird sich immer sonderbar anfühlen. Da ist das Gefühl eines echten Buches, echter Würfel, der Nähe echter Mitspieler unschlagbar. Und ich glaube auch nicht, dass AR da das next best thing ist.

Zitat
Mit einem Fingerzeig kann die SL die Gestalt jedes NSCs annehmen und ihr hört sie
mit einer für diese Figur typischen Stimme. Und wenn gewünscht, könnte man auch die First-Person-Sicht seines Charakters einnehmen. Und würfeln würde man natürlich nach wie vor ganz normal, die Ergebnisse werden dann einfach von der Brille erkannt, virtualisiert und mit allen anderen am virtuellen Tisch geteilt.
Das imaginierst du dann aber nicht du selbst. NSC-Portraits und Bilder von Schauplätzen, alles klar, das lasse ich mit mir machen und das nutze ich selbst gerne und meine Spieler:innen auch. Aber das kuratieren wir dann eben auch selbst. Eine ganze 3D-Umgebung zu erstellen und das für jede Szene im Spiel ist zu viel Aufwand und benötigt präzises Knowhow. Das von jemand anderem erstellen zu lassen würde wahnsinnig teuer (weil die Arbeitsleistung, die nötig wäre, enorm ist). Und die customizing-Möglichkeiten wären beschränkt. Möglich, dass generative Sprachmodelle das übermorgen schon können, aber ich würde mal nicht davon ausgehen.

Ansonsten, was Orko sagt: Die Hürde dieses Zeugs selbst zu machen, sowohl zeitlich gesehen, als auch von den Skills, die man sich draufschaffen muss, wäre enorm. Doch wenn diese Customizing-Möglichkeiten fehlen, wär's auch doof: Ich ärgere mich ja schon regelmäßig darüber wie schwierig bis unmöglich es ist in aktuellen VTTs Hausregeln an den Tisch zu bringen, weil die meisten User und Firmen, die Regelsätze dort einstellen, nicht darauf achten, dass alles anpassbar sein muss – oder dass ich zumindest Attribute und Fähigkeiten umbenennen mag, wie's mir passt. Die meisten Menschen spielen ein RPG eben nicht as written.

Und ich habe ja immer angenommen, Rollenspiel findet im Kopf statt und wir als Rollenspieler kämen damit wunderbar klar, wie wir über fast 5 Jahrzehnte damit klargekommen sind. Ich meine, dafür mache ich das. Wenn ich ein Computerspiel spielen will, dann spiele ich ein Computerspiel.

Ich würd's wohl mal ausprobieren, was du beschreibst. Vielleicht wäre ich sogar zunächst begeistert. Aber die Arbeit, die ich da reinstecken müsste, um dasselbe zu erreichen, wie an einem realen Tisch mit realen Props und realen Leuten – die steht in keinerlei Verhältnis.  :P
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Haukrinn

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #7 am: 7.06.2023 | 09:07 »
Sorry, aber lass uns die Kosten eben nicht ignorieren. Ich zahle also unglaublich viel Geld für eine 3D-Brille, eine AR-fähigen Internetanschluss und ein PC-Setup, während ich für den Preis von 49-Euro auch einfach zu meinen Freunden hinfahren kann, um mit ihnen zu spielen? Klar, das amortisiert sich schnell, aber die Hardware-Voraussetzungen sind nicht ohne.

Du brauchst nur ne Brille (gut 500 Ocken) und nen Internetanschluss, der auch Videostreaming schafft (also 15-25Mbit).

Und vom haptischen Charakter fange ich gar nicht erst an: Etwas zu greifen, was stofflich nicht da ist, wird sich immer sonderbar anfühlen. Da ist das Gefühl eines echten Buches, echter Würfel, der Nähe echter Mitspieler unschlagbar. Und ich glaube auch nicht, dass AR da das next best thing ist.

Das ist vor allem eine Gewöhnungsfrage. Und das ist VR, nicht AR.

Ansonsten, was Orko sagt: Die Hürde dieses Zeugs selbst zu machen, sowohl zeitlich gesehen, als auch von den Skills, die man sich draufschaffen muss, wäre enorm. Doch wenn diese Customizing-Möglichkeiten fehlen, wär's auch doof: Ich ärgere mich ja schon regelmäßig darüber wie schwierig bis unmöglich es ist in aktuellen VTTs Hausregeln an den Tisch zu bringen, weil die meisten User und Firmen, die Regelsätze dort einstellen, nicht darauf achten, dass alles anpassbar sein muss – oder dass ich zumindest Attribute und Fähigkeiten umbenennen mag, wie's mir passt. Die meisten Menschen spielen ein RPG eben nicht as written.

Das ist auf jeden Fall ein relevanter Faktor und für mich der Grund, warum das nicht funktionieren wird. Ich sehe da keinen Markt für und deshalb werden wir das sobald auch nicht sehen.

Was ich mir konkret wünschen würde (ich würd's sogar entwickeln, wenn ich das Kleingeld dafür übrig hätte). Mehr Augmented Reality am Spieltisch! Höhenangaben, Spielwerte, Zustände, das kann doch alles wunderbar an den Figuren dranhängen und je nach Budget kann ich mir das mit der Smartphonekamera, dem Tablet oder einer AR-Brille anschauen. Trotzdem sitzen wir physisch zusammen am Tisch. Oder, falls nicht, übertragen wir den Spieltisch komplett (inklusive AR-Addon) an die Leute, die zugeschaltet sind.
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Offline unicum

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #8 am: 7.06.2023 | 09:10 »
Ich würd's wohl mal ausprobieren, was du beschreibst. Vielleicht wäre ich sogar zunächst begeistert. Aber die Arbeit, die ich da reinstecken müsste, um dasselbe zu erreichen, wie an einem realen Tisch mit realen Props und realen Leuten – die steht in keinerlei Verhältnis.  :P

Wer baut die 3D Modelle abseits von Fantasy-Genres? Viktorianisches London? Raumschiffe, wie ich sie mir vorstelle?
Wahrscheinlich wie bei VTT auch:  ich selbst oder Niemand.

In anbetracht das der Strangersteller da schon schrieb das eh erst mal jemand die software dazu schreiben müsste,...
könnte ich mir durchaus vorstellen das diese Arbeiten eine KI übernimmt.

Ausprobieren würde ich es, aber es hat schon so seine Gründe warum ich P&P am Tisch spiele und nicht auf Larps gehe. Denn das wäre für mich dann schon ein zwischending zwischen PnP und Larp.

Offline KhornedBeef

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #9 am: 7.06.2023 | 09:37 »
Modelle generieren, Stimme verstellen, Kostüme auf Sprachbefehle erstellen und animieren, alles in Reichweite jetziger Technologie, würde ich sagen. Das ist je genau der Gag an der Vernetzung großer Modelle: Das du einzelne Tasks gut ersetzen kannst, man muss eine Gesamttätigkeit nur darin zerlegen können. Dir ein Charakterbild auf Zuruf generieren geht schon jetzt. Mit etwas Entwicklung auch mit automatischen Rauswerfen von Unstimmigkeiten (Hände).
Ich fände es interessant..für ein Computerspiel. Das Theatre of Mind will ich gerade gar nicht ersetzen. Und wenn, dann müsste das alles in der Tat noch deutlich mehr können, als jetzt absehbar ist. Holo-Deck halt.
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Offline Olibino

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #11 am: 7.06.2023 | 10:07 »
Ich habe mir auch das Werbevideo der VisionPro angeschaut.

Was ich mir tatsächlich als Benefit vorstellen kann: wenn man jeden Tag stundenlang auf einen Computerbildschirm starrt, erzeugt das eine schlechte Körperhaltung, Rückenschmerzen usw.. Das könnte potentiell mit so einer Brille deutlich besser werden. Und das gilt natürlich auch für das Online Rollenspiel.

Alles andere wäre für mich nicht reizvoll. Ich mag es schon jetzt nicht, wenn zu viel Technik beim Rollenspiel eingesetzt wird. Dann fühle ich mich mehr in einem Amateurfilm oder Computerspiel. Für mich ist Rollenspiel mehr ein gemeinsames Geschichtenerzählen.


Online JollyOrc

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #12 am: 7.06.2023 | 10:23 »
Das Versprechen das mich lockt: Remote spielen wird wie am Tisch.

Wenn ich die anderen nur durch die Kamerafenster sehe, und ansonsten alleine im Zimmer bin, stellt sich schlicht nicht die gleiche Stimmung und Konzentration ein. UND es fühlt sich zu gleich zu der Arbeit an.

Einen virtuellen Spieltisch, wo ich Leute drumherum sitzen sehe wäre feiner.
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Offline Prisma

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #13 am: 7.06.2023 | 11:16 »
Das Versprechen das mich lockt: Remote spielen wird wie am Tisch.

Wenn ich die anderen nur durch die Kamerafenster sehe, und ansonsten alleine im Zimmer bin, stellt sich schlicht nicht die gleiche Stimmung und Konzentration ein. UND es fühlt sich zu gleich zu der Arbeit an.

Einen virtuellen Spieltisch, wo ich Leute drumherum sitzen sehe wäre feiner.
Der Tabletop Simulator auf Steam erfüllt das Tisch-Feeling bis auf das Personen am Tisch sitzen. Allerdings sitzen da Avatarbilder am Tisch. Bei uns hat es bisher gereicht.

Das Problem bei VTT und ARTT ist immer die Komplexität. Bei echtem Vor-Ort-Spiel reicht es wenn man sich mit einen Regelwerk und Papierckarakterbögen an einen Tisch setzt. Bei VVT und Co muss man so einige Vorbereitungen treffen, die oft keinen Spaß machen.
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Prisma

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #14 am: 7.06.2023 | 11:21 »
Wäre das eine reizvolle Umgebung für's Rollenspiel?*
Ich bin mir nicht sicher, ob das noch das Hobby ist, was wir betreiben.
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Online First Orko

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #15 am: 7.06.2023 | 11:45 »
https://www.kickstarter.com/projects/dfdstudios/dungeon-full-dive-make-your-dnd-worlds-real/description kommt der Sache ja schon recht nahe...

.... und zwar, solange man Fantasy mag. Und dann auch nur diese spezielle Art von Fantasy.
Das mag zwar die größte Schnittmenge sein (und damit als Einzige auch kommerziell interessant), aber unser Hobby ist derart ausdifferenziert, dass damit wahrscheinlich 90% der Interessen schon nicht bedient werden (das geht schon bei Abstufungen wie "Dark Fantasy" los. Warhammer mag ich mir in dem Design gar nicht vorstellen...).
Da heißt es dann: Friss - oder stirb, also dem "Mainstream" anpassen und nur noch Fantasy spielen... oder es halt nicht nutzen.

Die Vorstellung, per KI einfach mal kurz ein 3D-Gelände nach Wunsch anfertigen zu lassen funktioniert mit der aktuellen KI-Technik auch nur, solange es ausreichend Vorlagen zum Lernen gibt - weil "KI" keinen Kontext kennt sondern nur per Zufall arbeitet!
Heißt: Man muss weiterhin sehr aufwändig manuell nacharbeiten (Prompting), was Zeit kostet und - sofern die Benutzergruppe kommerziell interessant ist, s.o. - und mit Glück dann von Dienstleistenden gegen Geld zur Verfügung gestellt wird.
Oder: Man macht es selbst. Siehe oben.

Nee, da sehe ich in den nächsten 5-10 Jahren nichts, was für mich interessant sein könnte.
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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #16 am: 7.06.2023 | 11:51 »
Streng nach dem Motto "Wer rastet, rostet!", würde ich es, mal abgesehen von den Kosten, auf alle Fälle versuchen.

Ich bemühe mich schon immer neues zu probieren und das gilt auch für den technischen Fortschritt.

Wüsste nicht, warum das nicht funktionieren sollte.

Konnte mir 1989-90 auch nicht vorstellen, dass ich mal mit Mitspielern online über Discord und FVTT Rollenspiele spiele und trotzdem ist es heute so.

"Da muss man realistisch sein..."

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #17 am: 7.06.2023 | 11:55 »
Der Tabletop Simulator auf Steam erfüllt das Tisch-Feeling bis auf das Personen am Tisch sitzen. Allerdings sitzen da Avatarbilder am Tisch. Bei uns hat es bisher gereicht.

den hab ich bislang noch nicht in VR ausprobiert. Am Bildschirm finde ich den furchtbar clunky.

aber unser Hobby ist derart ausdifferenziert, dass damit wahrscheinlich 90% der Interessen schon nicht bedient werden (das geht schon bei Abstufungen wie "Dark Fantasy" los. Warhammer mag ich mir in dem Design gar nicht vorstellen...).

Aus diesem und vielen anderen Gründen sehe ich das hier auch nicht als Ablösung vom am-Tisch-spielen, sondern als Ergänzung.
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Offline klatschi

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #18 am: 7.06.2023 | 13:10 »
Ich denke, dass die Technologie schon nahe dran ist, so etwas leichter und schneller zu produzieren.
Virtuelle Welten werden zukünftig wahrscheinlich mit KI-Anwendungen wie Skybox AI und gutem Promting um einiges schneller erstellt werden, Anbieter wie http://Beneos Battlemap basteln vorhandene und beliebte Module (hier: Curse of Strahd) komplett in der Unreal Engine. Dungeon  Alchemist bietet mit dem Cinematic Mode auch schon erste Features, die sich technisch dann sicherlich irgendwie erweitern lassen, so dass ich das als 3D Environment exportieren kann.

Wird jeder genau das abbilden können, was er mag? Wahrscheinlich nicht.
Wird es mit der Zeit eine Vielzahl an käuflich erwerbbaren Maps geben? Wahrscheinlich schon.

Ich würde es ausprobieren.
« Letzte Änderung: 7.06.2023 | 16:39 von klatschi »

Offline YY

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #19 am: 7.06.2023 | 18:02 »
https://www.kickstarter.com/projects/dfdstudios/dungeon-full-dive-make-your-dnd-worlds-real/description kommt der Sache ja schon recht nahe...

Immerhin ist das Werbevideo kein Blendwerk, sondern zeigt, was das Ding wirklich kann und nicht so gut kann - dafür sieht das für mich aber auch schwer zum Abgewöhnen aus.


Ich sehe auch nicht so recht den Sinn darin, immer besser eine Tischumgebung simulieren zu können. Dann lässt man den Zwischenschritt doch lieber gleich ganz weg und stellt den eigentlichen Inhalt dar :think:

Aber auch wenn das mal nahezu "perfekt" klappt (und bisherige sowie absehbare Versuche gehen mir in Sachen Handhabung so weit auf den Keks, dass ich es lieber ganz lasse), kommt man um das Thema Zeitaufwand für die Anpassung nicht herum (siehe Orko).
Das scheint mir prinzipbedingt für meine Zwecke ungeeignet.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #20 am: 7.06.2023 | 18:37 »
Ich sehe auch nicht so recht den Sinn darin, immer besser eine Tischumgebung simulieren zu können. Dann lässt man den Zwischenschritt doch lieber gleich ganz weg und stellt den eigentlichen Inhalt dar :think:

ich finde das gar nicht so verkehrt - es zeigt an, dass das, was man sieht nur eine Approximation, also nicht vollständig ist. Das lädt wiederum die Fantasie ein, den Rest auszufüllen.
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Offline Arkam

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #21 am: 11.06.2023 | 14:40 »
Hallo zusammen,

ausprobieren würde ich es auf jeden Fall.
Wenn ich allertdings daran denke das in meinen Discordrunden immer noch Tonprobleme auftauchen sehe ich da auch mehr technische Probleme auf einen zukommen.
Wenn ich daran denke daseine Mitspielerin und ich derzeit gerade darauf warten das sich unser Spielleiter in Foundry eingearbeitet hat und auch in Role20 Runden immer noch Bedienprobleme auftauchen sehe ich da Spielzeit Fresser am Horizont.
Hinzu kommt das ich die Erfahrung gemacht habe das um so mehr Aufwand man betreiben muß um an seinen Charakter zu bekommen destso weniger kümmern sich die Leute um ihren Charakter. Davon das es echt aufwendig sein kann seinen Charakter in mehreren VTTs zu pflegen will ich garnicht erst anfangen.

Als Alter Sack, 50+, Reiter eines kleinen und toten Pferdes, deutsches Paranoia von 2019 und Schreib er von eigenem Material sehe ich das aber sicherlich auch kritischer als einige Anderen.

Interessieren würde mich ob der Verlust von nicht Technik affinen Rollenspieler durch neue Mitspieler aus dem Computerspielsektor ausgeglichen werden könnten.

Gruß Jochen
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Offline Runenstahl

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #22 am: 11.06.2023 | 17:53 »
Ich bin ein grosser Fan des Onlinespielens geworden und eine VR-Brille habe ich auch schon. Derzeit ist das alles noch nicht perfekt ausgereift, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Für mich wären dabei Kostüme etc. gar nicht so wichtig. Soll ja kein LARP werden. Aber über VR "gemeinsam" zu spielen kann ich mir definitiv gut vorstellen.

Was die Gründe angeht warum das nicht gehen soll:
- Die Kosten werden im Laufe der Zeit sinken (WENN sich die Technologie bewährt)
- Die Bedienbarkeit in VR ist derzeit noch nicht optimal, aber wer sagt denn das das nicht in den Griff zu bekommen ist ? Z.B. hat die Spracherkennung in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Das Sätze wie "Ich Greife den Ork mit meiner Streitaxt an" dazu führen das automatisch ein Angriff gegen den Ork gewürfelt wird klingt jetzt nicht unendlich weit hergeholt. Oder wenn der SL sagt "Alrik, würfel mal auf Wahrnehmung" das der PC das sofort umsetzt.
- Das Genre XY nicht bedient wird, wird langfristig auch kein Problem sein. Sofern es Abnehmer gibt wird es immer auch Angebote für Nischen geben. Deswegen haben wir ja unglaublich viele RPGs für diverse Genres.
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Offline YY

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #23 am: 11.06.2023 | 19:13 »
- Das Genre XY nicht bedient wird, wird langfristig auch kein Problem sein. Sofern es Abnehmer gibt wird es immer auch Angebote für Nischen geben. Deswegen haben wir ja unglaublich viele RPGs für diverse Genres.

In manchen Ecken kann man die Spiele allerdings an einer Hand abzählen - wenn dann noch eine bestimmte Ästhetik gewünscht wird, wäre es schon ein absurder Glücksfall, dass System und Artwork sich zufällig in der angepeilten Form treffen.
Da wird auch weiterhin Selbermachen (oder zumindest -kombinieren) angesagt sein.
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- Pyromancer

Offline Boba Fett

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Re: VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?
« Antwort #24 am: 11.06.2023 | 20:32 »
Die Leute, die das Spielen gemeinsam am Tisch schätzen und als „must have“ Option empfinden, die wird ARTT genau so wenig abholen, wie VTT.
Für die ist sowas vielleicht eine Notlösung für Spielen mit geschätzten Leuten über große Distanzen oder für „wenn mal wieder sowas wie eine Pandemie nichts anderes erlaubt“ aber die werden zum klassischen Tischrollenspiel zurückkehren, so bald wie möglich.

Bei den „anderen“ ist es doch eine Kosten/Nutzen Rechnung. Was bringt mir das eine mehr als das andere?
Kann ich wie am Tisch mit meinem Tischnachbarn die Köpfe zusammenstecken und wir uns unterhalten, während der Spielleiter gerade einen anderen Charakter an einem anderen Schauplatz abhandelt? Und wenn ja, wie viel Aufwand ist notwendig? Wie hoch sind Anschaffungskosten und Betriebsgebühren?
Und was für eine Art Rollenspiel mache ich? Ist eher Tabletoppig, wo der ARTT/VTT echte Vorteile bringt und mir die Software viel Kalkulation/Buchhaltung abnimmt?
Oder spiele ich eher Theatre of Mind, und mir reicht ein kostenloses Jitsi und ein Kostenloses Roll-Dice-With-Friends Online-Tool?

Das sind letztendlich alles Dinge die extrem subjektiv auf jede Gruppe und teilweise auf jeden Spieler einzeln beantwortet werden müssen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!