Pen & Paper - Rollenspiel > VTT - Virtual Tabletop - alles zum virtuellen Spieltisch

VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?

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First Orko:
Klar würde ich das probieren.
Wer baut die 3D Modelle abseits von Fantasy-Genres? Viktorianisches London? Raumschiffe, wie ich sie mir vorstelle?
Wahrscheinlich wie bei VTT auch:  ich selbst oder Niemand.

Und damit ist dieser Ansatz auch schon wieder raus.

Jiba:
Puh, wo fange ich an...


--- Zitat ---Stellt euch vor, ihr spielt online nicht länger vor eurem Desktop-Computer oder Laptop sitzend, sondern gemütlich am Wohnzimmertisch, mit einer VisionPro AR/VR-Brille auf der Nase. Die Mitspieler werden euch virtuell ins Sichtfeld eingeblendet, wie sie ebenfalls in euren Wohnzimmer sitzen, automatisch kostümiert und an die ausgewählte Spezies angepasst.
--- Ende Zitat ---

Sorry, aber lass uns die Kosten eben nicht ignorieren. Ich zahle also unglaublich viel Geld für eine 3D-Brille, eine AR-fähigen Internetanschluss und ein PC-Setup, während ich für den Preis von 49-Euro auch einfach zu meinen Freunden hinfahren kann, um mit ihnen zu spielen? Klar, das amortisiert sich schnell, aber die Hardware-Voraussetzungen sind nicht ohne. Überhaupt lohnt sich das nur dort, wo die Spieler:innen meiner Gruppe in alle Winde verstreut sind.


--- Zitat ---Auf dem Tisch sehen alle einen virtuellen Dungeon, Aspaltdschungel oder eisige Wildnis mit Figuren der Spieler, allen Monstern, usw. während im Raum um euch herum (nur für euch sichtbar) euer Charakterbogen, Journal und Cheatsheet mit den Regeln schwebt.
Vielleicht steht in der einen Ecke noch ein virtuelles Bord mit angepinnten Hinweisen für das Ermittlungsabenteuer. Die SL hat Zugriff auf die gesamte virtuelle Rollenspielsammlung der Gruppe, kann jedes Buch vor sich schweben haben, daraus Monster oder NSC greifen, die aus den Bildern gezogen, 3D-Modell werden und auf den Tisch werfen kann, von wo sie dann an die gezeigte Stelle laufen und Kampfbereit sind.
--- Ende Zitat ---
Da gibt es unzählige Videos zu, die sich vor allem auf die Denkfehler hinter dem Konzept des Metaverse beziehen, aber ich will's hier auch mal sagen: Im virtuellen Raum mit virtuellen Gegenständen zu interagieren wie mit realen Gegenständen ist weniger komfortabel als einfach ein gut designtes Menü mit einer Maus oder Tastatur-Shortcuts zu bedienen. User Interfaces in den allermeisten Softwareanwendungen sind bereits so optimiert, dass die Reibung bereits auf ein Minimum reduziert ist. Wischen auf dem Tablet ist das einzige, was noch einfacher ist, aber damit sind nicht so komplexe Bedienungsabläufe möglich... und solche bräuchte man fürs RPG. Aus einer virtuellen Kiste eine virtuelle Miniatur herauszuwühlen, sie zu greifen, sie präzise auf dem Tisch zu platzieren, etc: Das geht mit der Maus so viel einfacher und schneller.

Und vom haptischen Charakter fange ich gar nicht erst an: Etwas zu greifen, was stofflich nicht da ist, wird sich immer sonderbar anfühlen. Da ist das Gefühl eines echten Buches, echter Würfel, der Nähe echter Mitspieler unschlagbar. Und ich glaube auch nicht, dass AR da das next best thing ist.


--- Zitat ---Mit einem Fingerzeig kann die SL die Gestalt jedes NSCs annehmen und ihr hört sie
mit einer für diese Figur typischen Stimme. Und wenn gewünscht, könnte man auch die First-Person-Sicht seines Charakters einnehmen. Und würfeln würde man natürlich nach wie vor ganz normal, die Ergebnisse werden dann einfach von der Brille erkannt, virtualisiert und mit allen anderen am virtuellen Tisch geteilt.
--- Ende Zitat ---
Das imaginierst du dann aber nicht du selbst. NSC-Portraits und Bilder von Schauplätzen, alles klar, das lasse ich mit mir machen und das nutze ich selbst gerne und meine Spieler:innen auch. Aber das kuratieren wir dann eben auch selbst. Eine ganze 3D-Umgebung zu erstellen und das für jede Szene im Spiel ist zu viel Aufwand und benötigt präzises Knowhow. Das von jemand anderem erstellen zu lassen würde wahnsinnig teuer (weil die Arbeitsleistung, die nötig wäre, enorm ist). Und die customizing-Möglichkeiten wären beschränkt. Möglich, dass generative Sprachmodelle das übermorgen schon können, aber ich würde mal nicht davon ausgehen.

Ansonsten, was Orko sagt: Die Hürde dieses Zeugs selbst zu machen, sowohl zeitlich gesehen, als auch von den Skills, die man sich draufschaffen muss, wäre enorm. Doch wenn diese Customizing-Möglichkeiten fehlen, wär's auch doof: Ich ärgere mich ja schon regelmäßig darüber wie schwierig bis unmöglich es ist in aktuellen VTTs Hausregeln an den Tisch zu bringen, weil die meisten User und Firmen, die Regelsätze dort einstellen, nicht darauf achten, dass alles anpassbar sein muss – oder dass ich zumindest Attribute und Fähigkeiten umbenennen mag, wie's mir passt. Die meisten Menschen spielen ein RPG eben nicht as written.

Und ich habe ja immer angenommen, Rollenspiel findet im Kopf statt und wir als Rollenspieler kämen damit wunderbar klar, wie wir über fast 5 Jahrzehnte damit klargekommen sind. Ich meine, dafür mache ich das. Wenn ich ein Computerspiel spielen will, dann spiele ich ein Computerspiel.

Ich würd's wohl mal ausprobieren, was du beschreibst. Vielleicht wäre ich sogar zunächst begeistert. Aber die Arbeit, die ich da reinstecken müsste, um dasselbe zu erreichen, wie an einem realen Tisch mit realen Props und realen Leuten – die steht in keinerlei Verhältnis.  :P

Haukrinn:

--- Zitat von: Jiba am  7.06.2023 | 07:50 --- Sorry, aber lass uns die Kosten eben nicht ignorieren. Ich zahle also unglaublich viel Geld für eine 3D-Brille, eine AR-fähigen Internetanschluss und ein PC-Setup, während ich für den Preis von 49-Euro auch einfach zu meinen Freunden hinfahren kann, um mit ihnen zu spielen? Klar, das amortisiert sich schnell, aber die Hardware-Voraussetzungen sind nicht ohne.

--- Ende Zitat ---

Du brauchst nur ne Brille (gut 500 Ocken) und nen Internetanschluss, der auch Videostreaming schafft (also 15-25Mbit).


--- Zitat von: Jiba am  7.06.2023 | 07:50 ---Und vom haptischen Charakter fange ich gar nicht erst an: Etwas zu greifen, was stofflich nicht da ist, wird sich immer sonderbar anfühlen. Da ist das Gefühl eines echten Buches, echter Würfel, der Nähe echter Mitspieler unschlagbar. Und ich glaube auch nicht, dass AR da das next best thing ist.

--- Ende Zitat ---

Das ist vor allem eine Gewöhnungsfrage. Und das ist VR, nicht AR.


--- Zitat von: Jiba am  7.06.2023 | 07:50 ---Ansonsten, was Orko sagt: Die Hürde dieses Zeugs selbst zu machen, sowohl zeitlich gesehen, als auch von den Skills, die man sich draufschaffen muss, wäre enorm. Doch wenn diese Customizing-Möglichkeiten fehlen, wär's auch doof: Ich ärgere mich ja schon regelmäßig darüber wie schwierig bis unmöglich es ist in aktuellen VTTs Hausregeln an den Tisch zu bringen, weil die meisten User und Firmen, die Regelsätze dort einstellen, nicht darauf achten, dass alles anpassbar sein muss – oder dass ich zumindest Attribute und Fähigkeiten umbenennen mag, wie's mir passt. Die meisten Menschen spielen ein RPG eben nicht as written.

--- Ende Zitat ---

Das ist auf jeden Fall ein relevanter Faktor und für mich der Grund, warum das nicht funktionieren wird. Ich sehe da keinen Markt für und deshalb werden wir das sobald auch nicht sehen.

Was ich mir konkret wünschen würde (ich würd's sogar entwickeln, wenn ich das Kleingeld dafür übrig hätte). Mehr Augmented Reality am Spieltisch! Höhenangaben, Spielwerte, Zustände, das kann doch alles wunderbar an den Figuren dranhängen und je nach Budget kann ich mir das mit der Smartphonekamera, dem Tablet oder einer AR-Brille anschauen. Trotzdem sitzen wir physisch zusammen am Tisch. Oder, falls nicht, übertragen wir den Spieltisch komplett (inklusive AR-Addon) an die Leute, die zugeschaltet sind.

unicum:

--- Zitat von: Jiba am  7.06.2023 | 07:50 ---Ich würd's wohl mal ausprobieren, was du beschreibst. Vielleicht wäre ich sogar zunächst begeistert. Aber die Arbeit, die ich da reinstecken müsste, um dasselbe zu erreichen, wie an einem realen Tisch mit realen Props und realen Leuten – die steht in keinerlei Verhältnis.  :P

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: First Orko am  7.06.2023 | 07:21 ---Wer baut die 3D Modelle abseits von Fantasy-Genres? Viktorianisches London? Raumschiffe, wie ich sie mir vorstelle?
Wahrscheinlich wie bei VTT auch:  ich selbst oder Niemand.

--- Ende Zitat ---

In anbetracht das der Strangersteller da schon schrieb das eh erst mal jemand die software dazu schreiben müsste,...
könnte ich mir durchaus vorstellen das diese Arbeiten eine KI übernimmt.

Ausprobieren würde ich es, aber es hat schon so seine Gründe warum ich P&P am Tisch spiele und nicht auf Larps gehe. Denn das wäre für mich dann schon ein zwischending zwischen PnP und Larp.

KhornedBeef:
Modelle generieren, Stimme verstellen, Kostüme auf Sprachbefehle erstellen und animieren, alles in Reichweite jetziger Technologie, würde ich sagen. Das ist je genau der Gag an der Vernetzung großer Modelle: Das du einzelne Tasks gut ersetzen kannst, man muss eine Gesamttätigkeit nur darin zerlegen können. Dir ein Charakterbild auf Zuruf generieren geht schon jetzt. Mit etwas Entwicklung auch mit automatischen Rauswerfen von Unstimmigkeiten (Hände).
Ich fände es interessant..für ein Computerspiel. Das Theatre of Mind will ich gerade gar nicht ersetzen. Und wenn, dann müsste das alles in der Tat noch deutlich mehr können, als jetzt absehbar ist. Holo-Deck halt.

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