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[2D20] Threat, Doom, etc. - welchen Sinn macht die SL-Ressource?

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nobody@home:

--- Zitat von: Ludovico am 14.07.2023 | 12:53 ---Ich versuche mal festzuhalten, was ich hier nun rauslese an Essenz:

Vorteile von Gummipunkten für SL:
a) Hilft der Berechenbarkeit bei der Anpassung von Encountern
b) Hilft Spielweisen zu beeinflussen
c) Bietet Transparenz für Spieler und SL

Nachteile:
a) Kann das Verhältnis zwischen SL und Spielern negativ beeinträchtigen
b) Wirkt brettspielig
c) Bei entsprechender Erfahrung unnötig für SL

--- Ende Zitat ---

Ich denke, ein weiterer potentieller Vorteil (den man unter dem einen oder anderen obigen Punkt eventuell mitverbuchen mag, "Spielweise beeinflussen" etwa ist ja ein recht dehnbarer Begriff) besteht einfach darin, der SL ein Hilfsmittel zum spontanen Improvisieren auch innerhalb eines sonst eigentlich schon "fest vorgeplanten" Abenteuers wie beispielsweise eines Kaufszenarios zu geben, wo es in zumindest manchen Spielerkreisen ja gerne mal einigermaßen verpönt ist, Dinge wie spontane Komplikationen, plötzlich eintreffende Verstärkung für den Gegner und dergleichen mehr ohne entsprechenden "offiziellen" Regelanstrich herbeihandzuwedeln. Nicht zu vergessen, daß die bloße Existenz solcher SL-Ressourcen als schon Erinnerungsstütze dafür dienen kann, daß so etwas erstens überhaupt denkbar und zweitens von Seiten der Designer her auch ausdrücklich erlaubt und vorgesehen ist...

Leonidas:

--- Zitat von: Colgrevance am 14.07.2023 | 12:05 ---Das mit dem Patzer halte ich für eine individuelle Geschmackssache: Ich perönlich finde es aber viel fairer, nach einem seltenen, zufälligen Wurf zu sagen "da hatte ich halt Pech, dass der Dietrich auch noch abgebrochen ist!", als wenn der SL das aus heiterem Himmel machen kann, nur weil er halt vor zwei Stunden mal viel Threat eingesammelt hat.

Ich sehe daher nicht, dass Threat o. ä. wirklich als unfair empfundene Willkür (weitestgehend) verhindert - ich kann als SL auch mit dieser Mechanik eine Probe entwerten, ich muss halt nur eine Metaressource dafür ausgeben. Durch die Begrenzung der Ressourcen wird hier höchstens die Häufigkeit der Willkür etwas abgemildert, aber das sehe ich nicht als ausreichend großen Vorteil.

--- Ende Zitat ---

Die Probe wird durch die Komplikation ja gerade nicht entwertet, denn das beabsichtigte Ergebnis wird ja erreicht, z.B. ist das Schloss offen. Durch die Komplikation wird nur aus dem „ja“ ein „ja, aber“.

Für mich persönlich ist „ja, aber“ das beste, weil interessanteste Würfelergebnis, denn aus dem „aber“, bzw. dem Weiterspinnen des „aber“, kann sich eine unerwartete Wendung der Story ergeben und zugleich die Spielfigur das erreichen, was sie wollte.

Es gibt ja auch ein paar Spielsysteme, die dieses „ja, aber“-Ergebnis gezielt ansteuern. GeneSys z.B.

2d20 macht es halt mit einer Mischung auf Zufall (Komplikation erwürfet) und verregeltem SL-Emessen (Thread ausgeben). Das ist natürlich wie alles Geschmackssache. Aber funktionieren tut es.

Colgrevance:

--- Zitat von: nobody@home am 14.07.2023 | 12:55 ---Na, um was, wenn nicht das Infragestellen von Regeln, geht's denn hier deiner Meinung nach sonst?

--- Ende Zitat ---

Es geht hier um eine bestimmte Regel: "welchen Sinn macht die SL-Ressouce" [=Threat]; diese infrage zu stellen, ist in meinen Augen ein anderes Thema, als Regeln komplett oder an sich infrage zu stellen. Deine Argumentation liest sich für mich: Wenn ich die Threat-Regeln infrage stelle, kann ich auch gleich alle Regeln infrage stellen. Joah, ok, kann man machen, aber das geht m. E. so sehr am Thema vorbei, dass ich mir relativ sicher bin, da etwas falsch verstanden zu haben. Aus deinen Ausführungen kann ich das leider nicht ablesen. :'(

Aber ich habe langsam eh den Verdacht, dass unsere Diskussion zu weit vom eigentlichen Thema wegführt - Hinterfragen von Prämissen und Wechsel auf die Metaebene sind nicht immer zielführend...

Ludovico:

--- Zitat von: Marduk am 14.07.2023 | 13:03 ---Genau das seh ich halt nicht so. Threat kann auch für eine erfahrene SL was tolles sein.

--- Ende Zitat ---

Guckst Du! Kannst Du nutzen, brauchst es aber nicht.  ;D

Und ich find es ja auch gut.

Colgrevance:

--- Zitat von: Leonidas am 14.07.2023 | 13:33 ---Die Probe wird durch die Komplikation ja gerade nicht entwertet, denn das beabsichtigte Ergebnis wird ja erreicht, z.B. ist das Schloss offen. Durch die Komplikation wird nur aus dem „ja“ ein „ja, aber“.
--- Ende Zitat ---

Das ist mir bewusst; das Beispiel dazu stammt nicht von mir.. Ich bereue, den Begriff "Patzer" oben eingeführt zu haben - ich meinte damit ausdrücklich nicht die Complications i. S. v. 2d20...

Mein Argument lautet: lch kann ein Probenergebnis als SL immer entwerten; bei 2d20 ist es halt nur ein kleines bisschen schwieriger, weil ich da noch Threat dazu brauche (was aber meiner Spielerfahrung nach keine allzu große Hürde ist; ymmv). Als Schutz vor Willkür ist diese Mechanik daher m. E. überbewertet.

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