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Waffen vs Rüstung
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Da ist ja durchaus was dran, ich gehe auch davon aus, dass öfters gestochen als gehiebt wurde. Ganz ausschließen würde ich es aber doch nicht. Wie gesagt, man findet zu häufig diese Klingen mit entsprechenden Scharten.
Was parallele Entwicklung angeht, da hatte ich erst gestern das paradoxe Erlebnis, dass ein mykenischer Künstler für eine Grabstele fast die identische Bildsprache der Kollegen aus dem 7. Jahrhundert n. Chr. auf Gotland für ihre Bildsteine vorweg genommen hatte... Funktion und Material bestimmen halt die Form, der Rest ist dann Folklore...
Raven Nash:
--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 20.12.2023 | 16:35 ---Wie gesagt, man findet zu häufig diese Klingen mit entsprechenden Scharten.
--- Ende Zitat ---
Bei Scharten muss man vorsichtig sein. In späteren Jahren kommen die teilweise auch mal durch spielende Jugendliche zu Stande (und im Museum meint man dann, das Ding wäre im Kampf verwendet worden...). Cinquedea sind da so ein Fall.
Grundsätzlich entstehen die aber häufiger durch die Abwehr, entweder weil damit pariert wurde, oder weil die Klinge pariert wurde. D.h. der Stoß wird durch einen Hieb versetzt und dadurch kommt die Scharte zustande.
Ich wäre ja immer noch für die Erfindung eines Chronoskops, wo man in die Vergangenheit sehen kann... ~;D
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Interessanterweise kommen die in der verlinkten Untersuchung da oben ja auch tatsächlich zu dem Ergebnis, dass die Scharten ziemlich genau denen entsprechen, die im Versuch dann durch ebensolche Paraden entstanden sind ;D
EDIT: Eben hab ich auch noch was zu Kriegsverletzungen bei mykenischen und minoischen Grablegungen gefunden, da muss ich aber erst mal durchlesen, ob das ordentlich gemacht ist:
https://koryvantesstudies.org/studies-in-english-language/page211-2/
Isegrim:
--- Zitat von: Raven Nash am 20.12.2023 | 16:16 ---Ich vermute mal, dass grade bei flexibleren Rüstungen der Unterschied größer sein müsste - die Einzelteile geben nach, reißen auf und die scharfen Kanten werden in den Körper gedrückt.
--- Ende Zitat ---
Was da nachgibt, sind dann aber die nicht-metallenen Teile, nicht die Eisen- oder Bronzeschuppen. Ausnahme Kettenhemd, aber das gabs nur ein Eisen.
Bei den Römern spielten Muskelpanzer und Konsorten tatsächlich kaum noch eine militärische Rolle. Die hatten sie bei den Griechen und Etruskern; eine Weile lang und in Konkuurenz zu anderen Rüstungen.
Grade die Rüstungen, die die Legionen trugen, hatten mWn keine ausufernde Unterkleidung, weil sie sie nicht wirklich brauchten. Aber so sehr steck ich auch nicht in den Details.
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Soweit ich das in den Reenactorszene mitbekommen habe, ist für Legionäre durchaus sowas wie ne spezielle Unterkleidung (subarmalis) in Indizien nachweisbar.
Wobei es da ja auch reicht, unter dem Kettenhemd die dicke Wolltunika anzuhaben, so wie ich das bei Junkelmann in Erinnerung habe.
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