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Waffen vs Rüstung

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Zed:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.02.2025 | 12:23 ---Ich steh auf dem Schlauch, was ist CD?

--- Ende Zitat ---
Damit habe ich "Critical Damage" abgekürzt.

Erschöpfung ließe sich über die Verringerung der Geschwindigkeit und/oder des Angriffsbonus und/oder der AC abbilden. Dann müsste man keinen neuen Parameter einführen.

Paßwächter:

--- Zitat von: caranfang am 19.02.2025 | 17:28 ---Ganz so einfach ist es leider nicht. Eine Brigantine und ein Plattenpanzer wiegen ungefähr das gleiche, aber die Brigantine behindert deutlich weniger.
--- Ende Zitat ---
Kann man das evtl. mit in die "Sperrigkeit" hineinnehmen?

Feuersänger:
Habe jetzt übrigens den Denkfehler gefunden, der weiter oben selbst nach D&D-Metrik mit Standardrüstung zu so krassen AC-Werten um 30 geführt hat.
Ich hatte ja gesagt, Basis-AC = 10, was auf der Grundannahme beruht: zwei gleich kompetente, ungerüstete Kontrahenten mit normalen Waffen haben jeweils ungefähr eine 50-50 Chance, den Gegner zu treffen oder dem Angriff auszuweichen. Diese Annahme ist ja auch durchaus im Rahmen (auch wenn sich in der Praxis durch diverse Boni das Verhältnis in Richtung 2:1 verschieben mag). Zwar beobachten wir in der Realität (zB HEMA-Schwertkampf) eine deutlich geringere Trefferchance, aber das dürfte daran liegen dass die Leute halt eher defensiv kämpfen.

Logisch ist auch: _wenn_ ich den Gegner treffe, erwische ich entweder einen gerüsteten oder einen ungerüsteten Part. It's one or the other.
Mein Fehler war nun, diese Werte einfach aufzuaddieren. Dabei müsste man sie eher multiplizieren: 1 Check ob man "connectet" und 1 Check ob man eine verwundbare Stelle trifft. Man kann diese Wahrscheinlichkeiten also bereits im Vorfeld ausmultiplizieren und das Ergebnis in Rüstungsbonus umrechnen.

Und siehe da - der D&D-Zahlenraum stimmt so halbwegs - also dass Rüstungsboni sich grob im Bereich von +1 bis +10 aufhalten. Magische Rüstung jetzt mal außen vor gelassen. Man kann grob sagen: je 10% abgedeckte Körperfläche entspricht im "kombinierten Wurf" (also das was man bei D&D macht) +1 Armour Bonus.

Da drängt sich mir aber die Frage auf: was macht dann magische Rüstung? Mehr als 100% kann man ja nicht abdecken.
Und umgekehrt verhält es sich freilich so, dass durch BAB, Stärkebonus etc wie gesagt der Angriffswert so enorm steigt, dass zB ein 6.-Stufer mit üblichen Werten die Chance schon grob 65% beträgt, einem Vollplattenträger gleich mit dem 1. Angriff Schaden zu machen. Das ist für D&D freilich okay weil es ja Hitpoints gibt.

Ein Kern-Quirk von D&D ist freilich, dass sich zwar der Angriffswert gekoppelt an die Stufe verbessert, der Verteidigungswert aber nicht, und AC nur durch Ausrüstung und Magie aufgewertet kann (abseits von marginalen Boni wie +1 Dodge oder dergleichen). Diesen Zopf hat zB Legend D20 abgeschnitten und dann auch PF2. Hier steigt der Verteidungswert um +1/Stufe und gut, dafür gibt es wesentlich weniger magische Verbesserungen. Diesem Trend würde ich mich anschließen. Allerdings will ich die Falle von PF2 vermeiden, dass die Werte so extrem an der Stufe festgeschraubt sind.

Ich bastele an einer Idee rum, dass Ausrüstung "Qualitätsstufen" hat, die andere Auswirkungen als schlichte Plusse hat. Nur erweisen sich diese Gedankenspiele oft im Endeffekt nur als umständliche Methode, Plusse darzustellen. Beispiel: ein mächtiges magisches Schwert könnte statt "+5" die Eigenschaft haben, Hard als Soft und Soft als Nichts zu behandeln. Da stünde man dann freilich ungerüstet besser da als in vollem Ringpanzer, weil man da genauso wenig Schutz hat, aber immerhin beweglicher ist. Aber sobald man anfängt mit Einschränkungen à la "behandelt bis zu 5 Punkte Hard als Soft" usw, verkompliziert man nur die Rechnerei und hat am Ende praktisch den gleichen mathematischen Effekt wie wenn man gleich "+5 Angriff" gegeben hätte. Es ist halt eine Frage des Verhältnisses von Aufwand zu Effekt.

Also da weiss ich grad noch nicht so richtig.

caranfang:
Weil hier jemand behauptet hat, dass Kettenpanzer auch gegen Pfeile und Bolzen schützen: Schola Gladiatoria hat gestern ein Video über die Entwicklung der Brigantine veröffentlicht. Da wird erklärt, dass der Plattenrock erfunden wurde, weil ein Kettenpanzer gegen bestimmte Geschosse (auch wenn Matt Easton sie nicht näher genannt hat, kann er nur Bodkin-Spitzen und Armbrustbolzen gemeint haben) und Lanzen nutzlos sind. Aus dem Plattenrock entwickelte sich dann später der Plattenharnisch und die Brigantine. Interessanterweise war es auch üblich zwei Rüstungen übereinander zu tragen. Beispiele dafür werden im Video genannt.
Was man auch bedenken sollte, wenn man versucht, realistische Regeln zu entwicklen, ist die Qualität der Rüstung. So wie es hochwertige (und damit auch teure) Plattenrüstungen gab, durch die selbst ein Armbrustbolzen nicht durch kam, gab es auch viele eher minderwertige Plattenrüstungen, die ein Armbrustbolzen locker durchschlug.

Raven Nash:

--- Zitat von: caranfang am 19.02.2025 | 17:28 ---Ganz so einfach ist es leider nicht. Eine Brigantine und ein Plattenpanzer wiegen ungefähr das gleiche, aber die Brigantine behindert deutlich weniger.

--- Ende Zitat ---
Das ist nicht richtig. Ein gut gefertigter Vollharnisch behindert genauso stark oder wenig wie eine Brigantine mit Bein- und Armzeug. Bei der Brigantine hat man halt oft Dinge weggelassen - andererseits hat der Fußharnisch meistens auch keine Beinteile, nur Beintaschen.

Dazu immer wieder gerne der Vergleichskampf von Daniel Jaquet: https://www.youtube.com/watch?v=pAzI1UvlQqw&ab_channel=DanielJaquet

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