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[Film] Master of the Flying Guillotine / Duell der Giganten (1975)

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KhornedBeef:
Ein alter, blinder Mann macht vor seiner einsamen Berghütte seine erstaunlich behenden KungFu-Übungen. Ein Brief von seinen beiden Neffen und Schülern wird ihm zugestellt, und eine Stimme aus dem off liest vor, dass die beiden tot sein werden, wenn ihn diese Nachricht erreicht. Aber ihren Mördern würde er leicht finden, denn es sei der "Einarmige Boxer"!
Der Alte fletscht die Zähne, demonstriert den Gebrauch der legendären Attentatswaffe, deren Meister er ist, indem er ein Huhn enthauptet, FACKELT SEINE VERDAMMTE HÜTTE AB und geht los, begleitet von dröhnenden, stark verzerrten E-Gitarren-Geräuschen.
Metal. As. Fuck.

Aber von vorne.

Habt ihr schonmal überlegt "Was wäre, wenn die Thundercats gegen Galactus kämpfen würden, und Vampirella wäre sein Herald!"
Stellt euch das in Kung-Fu-Filmen vor, und ihr seid auf dem richtigen Weg zu diesem Film.
Regisseur/Autor/Hauptdarsteller "Jimmy" Wang Yu war unter anderem bereits bekannt für seine "One-Armed Boxer"-Filme, in denen er..ja einen einarmigen Kung-Fu-Kämpfer spielt. Ein anderer Meilenstein des Hong-Kong-Kinos ist Die Fliegende Guillotine, die sich um die Anwendung der namensgebenden Attentatswaffe dreht, einer Art Wurfscheibe an einer langen Kette, die über den Kopf des Opfers geworfen wird und ihn durch innen rotierende Messer abtrennt und mit sich nimmt, wenn man sie einholt. (Alles klar?)
Der Rest ist eine ungebremste Serie von "What if"s und Kampfkunstspielerein. Es gibt ein Turnier mit einer ganzen Latte von fröhlich-absurden exotischen Kämpfern, es gibt den Rachefeldzug des durchgedrehten Super-Opas, einen stoischen Protagonisten, der gechillt an der Decke entlang läuft und seinen Schülern erklärt dass man dafür nur richtig atmen müsse, und gleich mehrere tolle Finalsequenzen, die ich hier nicht spoilern möchte.
Die Erzählweise des Films ist unelegent und sogar schwerfällig, aber Stunts, Kamera, Sound und allgemeine over-the-top-ness entschädigen mehr als vollständig dafür. Für mich ganz weit oben bei den Filmen der klassischen Ära, auch wenn er sich handwerklich nicht ganz mit Höhepunkten der Shaw Brothers - Filme messen kann.

Raven Nash:
Das Schlimme an den Flying Guilltonie Filmen war, dass es Leute gab, die tatsächlich glaubten, dass es ich um eine reale Waffe handelt. Und die Kurse anboten.

KhornedBeef:

--- Zitat von: Raven Nash am 29.08.2023 | 11:03 ---Das Schlimme an den Flying Guilltonie Filmen war, dass es Leute gab, die tatsächlich glaubten, dass es ich um eine reale Waffe handelt. Und die Kurse anboten.

--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich tragisch und schlimm, für die reale Welt. Auf der anderen Seite sind Bullshit-KungFu-Schulen und nutzlose Lehrer ein Klassiker dess Film-Genres, also passt das auch gut  >;D

Edit: Passend dazu . Mythbusters
https://www.youtube.com/watch?v=sbiLKKOpck4

Medizinmann:
Ich bin ja nicht so ein Fan von Jimmy Wang Yu
zum einen waren seine Filme/Leistungen eher nur durchschnittlich
zum anderen verdankte er es nur durch seine Connection zu den Triaden (damals in den 70ern/80ern ) das Jackie Chan
sich gezwungen sah, bei Fantasy Force mitzuspielen .
Und das war ein Katastrophenfilm.....

Die fliegende Guilloutine ....
Tja , wenn man den ganzen Nostalgiekram wegläßt waren die Filme auch nicht so das Gelbe vom Ei

ohne Nostalgischen Tanz
Medizinmann

KhornedBeef:

--- Zitat von: Medizinmann am 29.08.2023 | 11:44 ---Ich bin ja nicht so ein Fan von Jimmy Wang Yu
zum einen waren seine Filme/Leistungen eher nur durchschnittlich
zum anderen verdankte er es nur durch seine Connection zu den Triaden (damals in den 70ern/80ern ) das Jackie Chan
sich gezwungen sah, bei Fantasy Force mitzuspielen .
Und das war ein Katastrophenfilm.....

Die fliegende Guilloutine ....
Tja , wenn man den ganzen Nostalgiekram wegläßt waren die Filme auch nicht so das Gelbe vom Ei

ohne Nostalgischen Tanz
Medizinmann

--- Ende Zitat ---
Genau das was ich wollte, eine langatmige Diskussion im Thread! Auf geht's!

Tatsächlich kenne ich Wang Yu jetzt seit genau einem Film und vorher vom Hörensagen und kann nur sagen dass er kein begnadeter Schauspieler ist. Aber dafür haben selbst die Shaw Brothers - Studios eine Handvoll leading men gehabt, während der Rest mehr Schausteller als -spieler ist. Und so muss das auch rezipieren, schätze ich. Wer sich das mit Nostalgie vergoldet, darf das natürlich auch tun. Gilt übrigens, wie gesagt, auch für das Drehbuch, und auch die Regie, das sind gar keine Stärken des Films.
Das mit den Triaden wusste ich nicht und ist jetzt auch kein Allgemeinwissen. Ich habe jetzt auch keine wahnsinnigen Gewissenbisse wegen eines 50 Jahre alten Genrefilms vom Trödel, aber persönliche Sympathien würde es nicht erzeugen.

Gibt es denn noch Input zum Film selbst?

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