Thema: [MSZL] Kapitel 2 - Das Anwesen -

[Katharina]

Helena - Salon mit Wintergarten

"Heute wäre etwas Ruhe sicher gut.", antwortet Helena Yrsa, während sie immer noch ihre Hände wärmt, "Aber ja, morgen sollten wir gleich in der Früh zur Abtei aufbrechen. Mr. Corell, ich möchte nicht zu viel von Ihnen verlangen, aber denken Sie, dass Anders uns begleiten könnte? Er weiß doch bestimmt, wie man schießt - also, nur zur Sicherheit? Die Vorstellung, ihn in Gefahr zu bringen, schmerzt mich, aber ich denke, wir könnten Unterstützung benötigen, falls wir nochmals Bekanntschaft mit Lisbeths Hunden machen."

[Outsider]

Johann Corell nickt langsam als Anders erwähnt wird.

„Das ist sicherlich eine gute Idee, ich werde ihm auftragen lassen sie zu begleiten. Er fährt sie mit dem Wagen hin und hält vor der Abtei Wache. Er kann sich aus dem Sammelsurium der Jagdwaffen hier im Haus eine aussuchen welche ihm liegt. Ich wünsche ihnen für den morgigen Tag alles Gute und bitte berichten sie mir was sie in den Ruinen der Abtei gefunden haben!“

Nachdem er geendet hat wendet sich Johann Corell von euch ab und blickt über die Gärten seines Familienanwesens. Es wirkt als würde er jeden Augenblick einschlafen. Einen Schlaf aus dem er vielleicht nicht mehr erwacht.

[Jaylee]

Yrsa - Im Gästetrakt

Nachdem die beiden sich von Johann verabschiedet haben, bittet Yrsa Helena, ihr noch einmal ihre Notizen zur Abtei vorzulesen. "Alles was wir wiss'n, kann uns morgen helf'n."
Obwohl beide Frauen erschöpft sind, ist an eine wirklich frühe Ruhe nach all dem erlebten ohnehin nicht zu denken. Nachdem Helena den schwer zu entziffernden Brief des Mönches vorgelesen hat, zählt Yrsa an den Fingern ab:
"Da geht's also um ein Medaillon, das was mit der Sonne zu tun hat. Eine P-ole mit Mo-ber, was auch immer das sein soll. Und 'ne Formel. Das Herzmedaillon hier kommt aus den Katakomben, wo der Mönch schreibt, dass da dieser Zauberspruch sein könnt. Unwahrscheinlich isses nich, dass da noch was zu finden is, wir müss'n Laternen mitnehm'n. Und wirklich auf der Hut sein, vor diesen Viechern und - Himmel bewahr - Lisbeth. Auch wenn wir Anders dabei ham, ich zeig dir, wie du mit dem Revolver umgehst, oder kannst du das?"

[Katharina]

Helena - Salon mit Wintergarten und Gästetrakt

"Habt vielen Dank und eine geruhsame Nacht.", verabschiedet Helena sich von Johann Corell und folgt dann Yrsa. Das Vorlesen entspannt sie, auch wenn ihre Gedanken immer wieder von dem Text abschweifen. Ob es wohl so wäre, wenn Gustav und ich ein Kind gehabt hätten, dem man abends vorliest?

Als Yrsa ihre Gedanken äußert, ist Helena jedoch rasch wieder bei der Sache. "Vielleicht ist es eine Phiole, die benötigt wird? Wie auch immer, wir werden uns in der Abtei gründlich umsehen müssen." Bei der Erwähnung von Lisbeth schluckt Helena, nimmt ihre Lesebrille ab und blickt Yrsa direkt an, bevor sie fortfährt: "Nein, ich weiß nicht, wie man mit einem Revolver umgeht. Und...ich bin mir nicht sicher, ob ich es wissen möchte. Gibt es auf dieser Welt nicht schon genug Leid und Gewalt? Und was kann ein Revolver schon einem Geist entgegensetzen?"

[Jaylee]

Yrsa - Im Gästetrakt

Als Helena die Phiole erwähnt, nickt Yrsa konzentriert, doch bei den letzten Worten sinkt Yrsa sichtbar in sich zusammen, als hätte sie zuvor nur Anspannung und Tatendrang aufrecht gehalten.
"Stimmt schon, aber was hab'n wir gegen'n Geist sonst inner Hand? Helena, ich weiß nichmal richtig, warum ich hier bin, warum die Gesellschaft meint, ich wär zu was nütze. Ihr seid so beles'n und... was hab ich'n anders als... das hier?!"
Sie hält ihre von der vielen Arbeit rauhen Hände hoch und sieht die andere Frau an. Auch für sie selbst kam dieser Ausbruch überraschend. Das ist eine Seite von ihr, die sie nie jemandem gezeigt hatte, die sie gar vor sich selbst die meiste Zeit verborgen hielt. Aber irgendwie hat Helena, auch wenn die beiden sich gerade so kurz kennen, etwas zum Aufbrechen gebracht.

[Katharina]

Helena - Im Gästetrakt

"Entschuldige bitte, Yrsa. Ich wollte deine Fähigkeiten nicht schlechtreden, ganz und gar nicht." Helena stockt kurz, blickt in die Ferne und sucht nach den richtigen Worten. "Weißt du, ich habe mich immer davor gedrückt, mich mit Gewalt zu verteidigen. Ich brauche ja nichts zum Leben, außer Ruhe und Frieden. Und meine Phantasie - aber die kann mir ohnedies niemand nehmen. Warum also immer streiten, wenn man anderen auch einfach aus dem Weg gehen kann?" Nun wendet Helena ihren Blick wieder Yrsa zu: "Aber du hast natürlich Recht. Hier geht es nicht um mich, sondern um diesen Geist, den wir vertreiben müssen. Und wenn uns der Revolver dabei helfen kann, dann muss ich wohl lernen, damit umzugehen. Also ja, Yrsa, ich wäre sehr denkbar, wenn du mir morgen Früh zeigst, wie man schießt." Ein leichtes Lächeln huscht über Helenas Gesicht, als sie sich nun endlich zu einer Entscheidung hinsichtlich der Waffe durchgerungen hat.

"Und was dich betrifft, Yrsa, kann ich mir schon ganz gut vorstellen, warum die Gesellschaft dich hierhergeschickt hat. Du strotzt nicht nur vor jugendlichem Tatendrang, sondern hast heute auch schon bewiesen, wie viel Mut du hast und wie scharfsinnig deine Beobachtungen sind. Wir kennen uns zwar noch kaum und du bist eigentlich viel zu jung, für diese schreckliche Geschichte hier. Aber ich bin trotzdem froh, dass du hierher gekommen bist."