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Rüstungsrechtfertigung

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Aedin Madasohn:
man könnte auch das Leder aus einer magie-affinen Wesenheit schneidern, welches sich dann "besser" als Verzauberungsmatrix eignet UND noch mit Eisenplatten behangen werden kann  :think:

setzt natürlich ein System voraus, wo man Antimagie-Eisen und verzauberte Klamotten kennt...

Zauberglyphe der Klimatronik für den Wärmpanzer bei der Nordpolexpedition und für den profanen Schutz gegen die Zähne des hungrigen Yetis dann die Eisenplatten:
Brigatine mit verzauberter Lederlage
wo dann_zusätzlich_noch Baumwolle, Seide, Wolle als nette Lage eingefügt/drübergelegt ist, je nach Geldbeutel und Geschmack

umgekehrt der Kühlpanzer für Wüstenreisen

nur ist das ja schon wieder deutlich mehr Arkano

nobody@home:
Noch ein paar eher fantastische Rechtfertigungsmöglichkeiten, die zugegebenermaßen mehr darauf abzielen, Metallrüstungen unattraktiv zu machen, als Leder an sich zu stärken:

-- Bei Trägern von hinreichend isolierenden Metallrüstungen (sagen wir mal, mindestens voller Torsoschutz vorn und hinten, so daß die meisten inneren Organe dahinter versteckt sind) führt die Abschottung von der subtilen allgegenwärtigen und zufällig auch lebenserhaltenden Magie der Welt um sie herum dazu, daß sie schneller altern. Nicht unbedingt im Super-duper-Eiltempo, aber doch so, daß es spätestens ein, zwei Generationen nach Aufkommen des tollen neuen Rüstungstyps den Leuten auffällt, die über größere Truppen längere Zeit Buch führen müssen. Metall wird in dem Fall immer noch da getragen werden, wo's hart auf hart kommt und das Überleben bis zum nächsten Tag immer noch wichtiger ist als eventuelle Langzeitfolgen, aber in weniger kritischen Situationen werden die Leute oft lieber dankend verzichten.

-- Oder wenn's krasser sein darf: Ja, Metall schützt die Lebenden in der Tat besser als Stoff oder Leder. Fragt aber besser nicht, was es mit den Geistern der trotz diesen Schutzes Getöteten anstellt...

Raven Nash:

--- Zitat von: Feuersänger am 13.10.2023 | 18:47 ---Habe dazu gerade mal wieder diese umfangreiche SpäMi-Preisliste (ca 1450) zu Rate gezogen. ( https://amurgsval.org/feng-shui/prices.html , Quellenangaben ganz am Ende ) Dort werden in der Tat diverse Rüstungsteile sowohl als "Plate" und "Cour-boulli" Version aufgeführt; letzteres also gehärtetes Leder. Preislich ist der Faktor hier genau 5:1, Gewicht etwa 4:1; dass die Gewichtsangaben alle so stimmen bin ich allerdings nicht ganz überzeugt.

Edit: achja und etwas später kamen ja dann diese Arsenalrüstungen auf (munition armour), das war quasi Half Plate, die aufgrund ihrer geringen Kosten in großen Mengen hergestellt wurde um Truppen auszurüsten - also spätestens ab dem Zeitpunkt kann dann wohl auch das finanzielle Argument nicht mehr ziehen.

--- Ende Zitat ---
Die Liste ist laut Angabe von ca. 1450 - das ist, je nach Region, Spätmittelalter oder Hochrenaissance (in Italien beginnt die Renaissance schon deutlich früher, manche sagen schon mit Dante). Das muss man im Auge haben, wenn man das auf frühere Zeiten übertragen will. Die Produktionsmethoden sind da schon recht ausgefeilt.

Lokal scheint das alles auf England zu fußen, das sollte man auch beachten - Preise sind lokal höchst unterschiedlich. Je weiter entfernt vom Herstellungsort, umso teurer - und gerade zu der Zeit sind viele Dinge an bestimmten Orten konzentriert, insbesondere Waffen und Rüstungen.

Die Quellen sind... na ja. Da ist ein Osprey-Band dabei, das Buch von Turner zu Saviolo und Silver, das mittlerweile auch schon keiner mehr verwendet, und auch sonst recht alte Bücher. Da dürfte mittlerweile vieles überholt sein.

Was man, insbesondere bei den Zeughäusern, nicht vergessen darf: darauf hatte niemand Zugriff, außer im Fall des Aufgebots. Die stand nicht einfach zur Verfügung.
Und diese Massenware hatte auch nicht unbedingt die Qualität, die man erwarten würde. Ich kenne Originale aus verschiedenen Zeughäusern, und da sind z.T. richtige Eisenbahnschienen bei den Schwertern dabei, dagegen ist tschechisches Schaukampfblech hohe Schmiedekunst. Es war eben Massenware - vor allem billig.

Feuersänger:
England hatte ja auch seine lokale Rüstungsproduktion, denke die meisten Preise sind darauf bezogen. Die englischen Helme erkennt man immer daran, dass sie höher und spitzer sind als auf dem Festland.  ;D Weiter unten steht auch noch irgendwo eine Mailänder Rüstung, die ist dann auch gleich deutlich teurer (8 Pfund nochwas, also ca 2000d).

Man muss bei dieser Liste bissl aufmerksam sein um Ausreißer zu identifizieren und auszusortieren. Ein paar Sachen können absolut nicht stimmen. Beispiele: an einer Stelle stehen Eier mit "2d pro Unze" (also quasi ein ganzer Tageslohn für ein mittelgroßes Ei), woanders hingegen "5d pro 100 Stück"; beides völliger Schwachsinn. Ebenso beim Brennstoff; "1d pro Pfund Holzkohle" kann einfach nicht stimmen, erst Recht nicht wenn 100 Pfund Roheisen 1d kosten (für dessen Verhüttung man ein Vielfaches an Brennstoff braucht). Gut, vielleicht stimmt auch der Eisenpreis nicht, aber trotzdem.

So, sorry, wollte nicht vom Thema abdriften... naja jdf stehen da auch relativ viele Kleidungsstücke auf Leder drauf, die aber alles andere als billig sind. Wäre jetzt halt schön zu wissen, ob das so stimmt oder ob da der Listenschreiber etwas kreativ geworden ist.

Aedin Madasohn:
grundsätzlich gilt für Daten aus dem alten England, dass dort "einiges" an kleinteiligen Verwaltungsakten dem Zahn der Zeit (Kriegen und Feuersbrünsten) überdauert hat.

Gestellungsbriefe mit Pferdeverlustversicherung auf Gruppen von weniger als einem Dutzend Bogenschützen für den Einsatz in Frankreich sind überliefert.
da können schon so mache Anekdoten und Extrawürste nachvollzogen werden  ;D
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)der köngliche Heereszusammenbringer und Ausbezahler an Sold wird wohl auf den Bogen genau gewusst haben, wie groß seine Armee war, der klösterliche Skriptojournaliste wird da wohl aber nicht seine Informationen her haben, sondern wohl in der Taverne aufgeschnappte "Boah, 100.000 waren wir" verewigt haben.
inklusive natürlich der Bildzeitungsbreakingnews, in welcher Mangellage zur lokalen Hungersnot/Gefkügelpestepedimie von 1388 der Chefkoch von Herzog Cornwallis das Ei für das hochherzogliche Omlet zu skandalösen Preisen erstand. 

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