Autor Thema: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?  (Gelesen 3414 mal)

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Offline felixs

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Liebe Leute,

hier
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,126583.0.html
wurde mehrfach erwähnt, dass auf der Spiel 2023 kaum Sachen dabei waren, die euch angesprochen haben.

Mir geht das (auch?) seit mehreren Jahren so; bei den Neuerscheinungen ist kaum noch was dabei, was ich spielen möchte. Ich bin ziemlich zufrieden mit dem, was ich in den Regalen stehen habe. Hin und wieder kommt ein neues Spiel dazu. Ich habe in den letzen Jahren vielleicht drei, vier Spiele pro Jahr neu beschafft. In den Jahren davor war es durchaus mal das zehnfache.

Woran liegt das?

Vorangestellt, dass ich nicht glaube, dass es in erster Linie Übersättigung ist. Denn neue Spiele interessieren mich durchaus noch. Ich probiere noch gern neue Spiele aus und entdecke auch hin und wieder neue Perlen. Für mich waren die letzten Kracher unter den Neuerwerbungen Framework und Fantastic Factories.

Ich erkenne für mich mehrere Faktoren:

Kompliziertheit
Ich mag die Bewegung hin zu immer komplizierteren, wilderen Mechanismenmixturen nicht. Die vielgepriesenen Neuheiten im Intensivspielerbereich waren mir fast alle zu kompliziert und zu langwierig. Arche Nova z.B. würde ich wirklich gern mögen, aber mir ist das zu anstrengend und das Spiel entschädigt mich nicht dafür. Witchstone war mir viel zu viel durcheinander.
Auf der anderen Seite gibt es auch einen Trend zu sehr einfachen Spielen. Die sind mir dann oft zu reduziert, zu simpel und bieten nicht genug Möglichkeiten.
Vielleicht ist es so, dass mir die  guten Mittelgewichte fehlen.

Themen und Aufmachung
Mir ist das alles zu bunt und zu laut. Bitte weniger bunte Haare, bitte weniger Einhörner und Capybaras, bitte alles drei Gänge zurück.
Ich hätte echt gern wieder historische Bezüge, gedecktere Farben, Aufmachungen wie bei Goa, Navegador, Puerto Rico und Arler Erde. Oder wie bei Anno domini.
Und ich hasse retro. Und popkulturelle Anspielungen finde ich weder witzig, noch möchte ich die in meinen Spielen haben. Und alles mit Emojis (vor allem Kack-Emojis) in der Aufmachung kann mir eh gestohlen bleiben.
Mir kommt das derzeit großteils völlig generisch und beliebig vor. Das mag zur Zeit passen, gefällt mir aber nicht.
Und, ganz wichtig, mir geht der Trend zu völlig überladenen, viel zu aufwendig aufgemachten Spielen nicht. Material darf gern schön sein, aber wenn die Schachtel dadurch entweder viel zu groß oder viel zu schwer wird, dann läuft da etwas schief. Und überhaupt kommt es mir so vor, als ob die Grenze der sinnvoll handhabbaren Materialmenge bei vielen Spielen überschritten wird. Ich möchte max. 10 Minuten mit dem Aufbau zubringen (inkl. Materialien zusammensuchen), möchte mir dafür nicht ein zusätzliches Ordnungssystem kaufen oder bauen müssen und ich möchte zu viert auf einer "normalen" Spielfläche (90x120?) spielen können, ohne in Platznot zu geraten.
Mein Eindruck: Vieles von dem, was derzeit verkauft wird, soll gar nicht gespielt werden. Leute kaufen das in der Hoffnung auf ein tolles Spielerlebnis, welches dann nie stattfindet. Ähnlich wie bei Rollenspielen.

Vollständigkeit und Abgeschlossenheit
Ich hätte gern vollständige, in sich abgeschlossene Spiele in der Packung.
Alles, wofür ich ein Mobiltelefon dazu brauche, kaufe ich nicht.
Erweiterungen sind nett, aber bitte als Erweiterungen für ein fertiges Spiel.
Und bitte gern auch vollständiges, gut bespielbares Material in der Box.
Vieles, was ich in letzter Zeit gesehen habe, schien mir mit der heissen Nadel gestrickt, unfertig, unstimmig, aufgebläht und redaktionell mangelhaft.

Neuartigkeit
...muss für mich gar nicht sein. Ich habe nichts gegen gut gemachte Neuaufbereitungen altbekannter und erprobter Mechanismen. Ich bräuchte jetzt vielleicht nicht noch ein Carcassonne, da reicht es dann vielleicht auch mal. Aber ich würde jederzeit ein neues Blue Moon, ein neues Space Hulk, Galaxy Trucker oder auch Siedler Kartenspiel kaufen.
« Letzte Änderung: 9.10.2023 | 10:05 von felixs »
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Offline Sir Mythos

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Ich bin dazu übergegangen nach Spielen zu suchen, deren Mechanismus ist bisher nicht im Schrank habe. Einfach um die Variabilität der Spiele zu erhöhen. Ich brauche nicht das x-te Worker-Placement Spiel, den fünften Deckbuilder, etc. Neue Kombinationen von Mechanismen sind interessant. Trotzdem überlege ich, ob Sie in den Schrank kommen, da so viele Spielabend dann doch nicht passieren.

Zudem gucke ich inzwischen auch nach Spielen mit kürzere Spielzeit. Ich brauch nicht noch mehr 2h+ Klopper, davon stehen schon genug im Schrank (so gerne ich die Spiele).

Bei Material bin ich inzwischen auch eher auf der Suche nach Dingen, wo das Spielbrett übersichtlich aussieht. Das heißt, nicht soviel Zeug auf dem Board, dass alles unübersichtlich wird.

Bezüglich Kompliziertheit ist mir das relativ egal. Arche Nova fand ich persönlich z.B. nicht sehr anspruchsvoll. Allerdings gibt es dann auch wieder andere Spiele, die eigentlich einen sehr übersichtlichen Mechanismus haben, mich aber dann trotzdem ansprechen. Ich glaube Motto ist: Nicht kompliziert, aber komplex.

Außerdem gilt bei mir inwzwischen auch: Das Auge spielt mit. Wenn mir das Spiel optisch nicht gefäll, dann kann es noch so gut sein, es kommt nicht auf den Tisch.



 
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Offline JS

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Offline Jiba

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1078 Brettspiele mit Erweiterungen in den Schränken
...
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Also das ist das Geilste, was ich seit einer Weile hier im Tanelorn gelesen habe. Ich meine, you do you. Aber eine gewisse Ironie steckt da ja schon drin. ;D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline JS

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Mitnichten leider.
Wenn man Spiele gerne komplett haben möchte und dann sieht, daß 200, 300 Euro pro Monat nur noch für die kack Erweiterungen draufgehen, dann verliert man die Lust am Kaufen und Sammeln.
Wenn du ständig Käufer, Lerner, Aufbauer, Erklärer, Tutor und Abbauer bist und die meisten anderen Leute nur gemütlich kommen, spielen (lassen) und wieder gehen, dann geht die Ironie schnell und für immer flöten.
"Hey, ich habe eine Woche Urlaub. Welche Brettspiele hast du neu und bereit?"
"Ich könnte ja auch mal ein Spiel kaufen, aber du kaufst ja eigentlich alle Spiele."
"Hast du Spiel XYZ schon gekauft?"
"Puh, ich hatte wieder nicht die Zeit für die Anleitung. Erklär mal."
"Ne, erklär du, du machst das immer so super."
Blablabla

Das Brettspielhobby war bis 2016 mein intensivstes Hobby neben Rollenspiel mit vierstelligem Budget pro Jahr, aber die Jahre mit diesen Konsumenten haben mich komplett verbrannt bis heute. Ich wechselte irgendwann zu Computerspielen und blickte bislang nie mehr zurück.
« Letzte Änderung: 9.10.2023 | 14:26 von JS »
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Offline Tarin

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Meine Brettspielphase ist ja auch wieder ein bisschen her, aber nach intensiver Recherche und diversen Käufen stellte sich heraus, dass ich am Ende doch vor allem zwei, drei Spiele intensiv spielen und „können“ möchte.
Dazu kamen dann ein paar Spiele für die zweite Reihe (Familienspiele, Casual Kartenspiele usw). Und danach hatte ich halt alles an verschiedenen spielen, was ich brauchte.

Anders sieht es bei Literatur zu meinen Favoriten aus, da habe ich eine zeitlang fast alles an Neuerscheinungen mitgenommen. Mittlerweile ist die Bibliothek aber so groß, dass ich meine Skills noch Jahre verbessern kann, ohne auch nur einen weiteren Kauf zu tätigen.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Undwiederda

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Ich habe gemerkt, dass ich lieber meine Spieler spiele als sammle, also habe ich alle die ich für unnötig gehalten habe verkauft und spielen nur noch das was wir haben und ab und an kommt was hinzu.
Bei Kinderspielen bekommen wir das meiste geschenkt und da weiss ich nicht was gescheit ist.

Offline Megavolt

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Mich sprechen die Brettspiel-Neuheiten absolut an, ich bin einfach nur ein sehr gewiefter und mit allen Wassern gewaschener Typ und kaufe nicht irgendwelche Sachen, nur weil ich sie gerne hätte.

Offline 6

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Das Brettspielhobby war bis 2016 mein intensivstes Hobby neben Rollenspiel mit vierstelligem Budget pro Jahr, aber die Jahre mit diesen Konsumenten haben mich komplett verbrannt bis heute. Ich wechselte irgendwann zu Computerspielen und blickte bislang nie mehr zurück.
Interessanterweise geht es bei mir ähnlich, aber aus anderen Gründen. Ich habe allerdings auch nie so viel Geld dafür ausgegeben. Und Spielregeln erklären mache ich sehr gerne.
Aber die Computerspiele, die ich spiele, haben den Vorteil, dass ich den Kram nicht aufbauen und abbauen muss und ich viel schneller zum interessanten Teil des Spiels komme.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Metamorphose[NichtDa]

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Ich spiele intensiv seit 2010 und hatte mal eine relativ grosse Sammlung. Irgendwie fühlt sich für mich heute vieles wie ein alter Aufguss an. Ich will gerne wieder neuartige Spielerfahrungen. Ich stelle regelmässig neuheiten gegenüber klassikern, die für mich gleiches Spielgefühl bedienen. Wenns nicht nur an den Ecken was neues gibt sondern ein verändertes Spielgefühl bringt, bin ich Begeisterungsfähig. Leider kam in letzter Zeit kaum was raus für mich.

Ich gehe eher über zu spielen, die manchmal hier und da ein Knörzchen haben, aber sich neu anfühlen. Positiv überrascht hat mich bis jetzt nur Dune Imperium und Maglev Metro, welche auch bekanntes mischen. So nischige Verlage wie Splotter Spellen, Ion Games oder GMT machen auch immer wieder was innovatives.

Durch verschiedenste Umstände spiele ich sowieso fast nur Spiele, die etwa 1h gehn. Alles andere hab ich meist keine Zeit für. Dabei dürfen die Spiele aber gerne komplex (5er weight auf BGG) sein. Ich mag komplexe Spiele, wenn sie kurz sind. Brainburner auch. Ein gutes Beispiel für einen kurzen Brainburner ist Glasstrasse, des geht um die 40 min und fühlt sich nach nem grossen Spiel an.

Zudem bin ich bei jeglichen Coop-Games raus (ausser Spirit Island), mag kompetetive Spiele mehr.

Ich verliere zunehmends das Interesse an neuigkeiten, was ich aber auch gewissen kurzlebigen hypes zuschreibe. Dieses reisserische in den Reviews mag ich garnid, wenns da ist. Deshalb schaue ich Wochen nach dem Hype - wenn ichs mitbekomme - die Bewertungen wieder an. Vielleicht bin ich auch KS-geschädigt ;)

Mein Fazit: Durch Hypes, Neuaufgüsse und zu langer Spieldauer verliere ich zusehends interesse.
« Letzte Änderung: 9.10.2023 | 17:26 von Metamorphose »
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Offline Lord Verminaard

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #10 am: 9.10.2023 | 17:34 »
Vorangestellt, dass ich nicht glaube, dass es in erster Linie Übersättigung ist.

Nicht? Ich hätte jetzt gesagt, schon. It's a good problem to have. Es gibt inzwischen so viele, so gute Brettspiele, da müssen Neuerscheinungen sich schon ganz anders anstrengen, um sich davon abzusetzen, als vor 20 Jahren. Manche versuchen es auf Krampf, und das merkt man dann eben auch. Andere sind nur leichte Variationen von bereits komplett erschlossenen Konzepten. Und wieder andere sind hauptsächlich dazu gedacht, die Kickstarter-Jäger und -Sammler zu ködern.

Trotzdem kann und wird es immer noch mal wieder ein Spiel geben, das richtig einschlägt. Aber gewiss nicht jedes Jahr.
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #11 am: 11.10.2023 | 14:01 »
Ich weiß nicht - hängt sicher auch daran, wie man "Übersättigung" definiert. Bei mir ist es so, dass ich durchaus noch Interesse daran habe, neue Spiele auszuprobieren und dass es auch viele Arten von Spielen gibt, bei denen ich mir ein besonders gut gelungenes Lieblingsspiel wünschen würde. Würde insofern nicht sagen, dass ich übersättigt und daher nicht mehr aufnahmebereit bin.

Zudem bin ich bei jeglichen Coop-Games raus (ausser Spirit Island), mag kompetetive Spiele mehr.

Der Trend zu Koop-Spielen war für mich eine der wenigen positiven Entwicklungen der letzten Zeit. Da war auch einiges dabei, was mir gefallen hat. Leider auch hier oft zu laut, zu bunt, zu hässlich oder zuviel Material.

Dieses reisserische in den Reviews mag ich garnid, wenns da ist.

Ja, das ist vielleicht ein wichtiger Punkt. Mir geht das auch so - mit dem, was die Amerikaner da als "Kultur" haben, kann ich überhaupt nichts anfangen. Nicht nur bei Rezensionen, sondern auch in der Aufmachung der Spiele.
« Letzte Änderung: 11.10.2023 | 14:06 von felixs »
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Offline Sir Mythos

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #12 am: 11.10.2023 | 22:18 »
Mir ist noch ein Punkt eingefallen: Zeit. Meine Anzahl an Spieleabenden ist leider übersichtlich und rar gesät. Insofern guckt man, dass man die Zeit optimal nutzt.
Man kann halt nicht 20 Brettspiele an einem Abend durchkloppen. Insofern bin ich auch beim Nachkaufen inzwischen vorsichtiger, da ich die vorhandenen ja auch spielen will.

Habe festgestellt, dass ich dafür langsam dazu neige die Spiele, die ich gut finde auch "schön" zu machen und Inlays, Sleeves oder bessere Token (Holz anstelle von Pappe oder ähnliches) zu kaufen.
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Online Alter Weißer Pottwal

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #13 am: 12.10.2023 | 15:00 »
Ich sammle Brettspiele wirklich zum Spielen. Und da will ich meine Sammlung sehr begrenzen und kaufe nur die Besten. Daher warte ich immer eine Weile, als wie gut sich die Spiele herausstellen.
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Offline Megavolt

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #14 am: 12.10.2023 | 15:55 »
Habe festgestellt, dass ich dafür langsam dazu neige die Spiele, die ich gut finde auch "schön" zu machen und Inlays, Sleeves oder bessere Token (Holz anstelle von Pappe oder ähnliches) zu kaufen.

Ah, schön! Dabei ertappe ich mich auch.

Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #15 am: 12.10.2023 | 16:20 »
Habe festgestellt, dass ich dafür langsam dazu neige die Spiele, die ich gut finde auch "schön" zu machen und Inlays, Sleeves oder bessere Token (Holz anstelle von Pappe oder ähnliches) zu kaufen.

Mache ich auch  :)

Ich sammle Brettspiele wirklich zum Spielen. Und da will ich meine Sammlung sehr begrenzen und kaufe nur die Besten. Daher warte ich immer eine Weile, als wie gut sich die Spiele herausstellen.

Ich warte auch immer die erste Welle an Rezensionen ab. Wenn ich irgendwo vorher probespielen kann, super. Einen Kauf aufgrund von Rezensionen mache ich nur noch mit Abstand. Und ohne Berücksichtigung der Amis mit ihrer bescheuerten Jubelkultur.
« Letzte Änderung: 12.10.2023 | 16:39 von felixs »
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Offline Gunthar

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #16 am: 12.10.2023 | 21:14 »
Die letzten paar Spiele, die ich organisiert hatte, gehören zur Kompaktklasse. Das heisst, eine relativ kleine Schachtel, die nicht viel Platz weg nimmt.

Spiele mit Gazillionen Erweiterungen, die man zum Teil nicht mal mehr kriegt, kommen bei mir nicht in die Bude. Ausnahme war vor einiger Zeit Sword & Sorcery, weil ich da wenigstens noch alles gekriegt hatte.
Hätte am Spiel Aventurien Interesse gehabt. Doch es gibt keine Übersicht über die Erweiterungen.

Aktuell habe ich auch noch das Problem, dass ein ausreichender Tisch und Platz fehlt, um diverse Spiele spielen zu können.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
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Nine for Mortal Men doomed to die,
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Offline KhornedBeef

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #17 am: 12.10.2023 | 22:16 »
Hättest du das mit der Erklärung zur Schachtel nicht weglassen können? Jetzt kann ich gar nicht achsolustig fragen ob deine Spiele alle so groß wie ein VW Golf sind  :P

Bei den Erweiterungen habe ich keine FOMO mehr. Ich gehe bei den meisten unkompakten Spielen eh nicht davon aus, dass ich die Grundbox "durchgespielt" bekomme, von daher ist das eh Kokolores  ;D
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Offline Darius der Duellant

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #18 am: 26.10.2023 | 12:42 »
Es kommt einfach viel zu viel Material raus. Ich weiß gar nicht wie man sich da überhaupt auch nur Ansatzweise durchwuseln soll (vor dem Kauf), wenn man das nicht als Vollzeitpassion betreibt.
Zumal ich auch irgendwie nicht mehr die Notwendigkeit sehe.
Nach 7 Jahren wöchentlichen Brettspieltreffs sehe ich auch die Notwendigkeit für größere Mengen an unterschiedlichen Spielen gar nicht mehr. Ja, es ist ganz nett immer wieder was neues ausprobieren zu können, aber die Menge an Spielen wo ich sagen würde "das ist toll, das spiele ich gerne öfters" ist zum einen überschaubar und zum anderen haben die dann für mich persönlich einen so hohen Wiederspielwert dass ich gar nicht viele unterschiedliche Exemplare dieser Kategorie brauche, um lange versorgt zu sein.
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #19 am: 26.10.2023 | 13:43 »
Ja, es ist ganz nett immer wieder was neues ausprobieren zu können, aber die Menge an Spielen wo ich sagen würde "das ist toll, das spiele ich gerne öfters" ist zum einen überschaubar und zum anderen haben die dann für mich persönlich einen so hohen Wiederspielwert dass ich gar nicht viele unterschiedliche Exemplare dieser Kategorie brauche, um lange versorgt zu sein.

Ja, das ist zweifellos ein Faktor.

Ich frage mich dabei dann immer, ob das daran liegt, dass man schon viel gesehen hat und schon viel in der Sammlung hat. Oder ob es auch daran liegt, dass die Perlen in der Neuerscheinungsflut entweder weniger werden, oder schwerer zu finden.
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Offline Megavolt

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #20 am: 26.10.2023 | 14:31 »
Ich denke, dass der Markt sich in den letzten 15 Jahren einfach unglaublich ausdifferenzert hat.

Brettspiele sind ein nahezu perfekter Markt, und in einem solchen "wachsen nach und nach alle Nischen voll, auch immer noch kleinere Nischen".

Und damit ist es doch eigentlich sachlogisch zwingend, dass der hundertste Deckbuilder einfach nicht mehr so ballert wie der erste, der zweite und der dritte, weil dessen Neuigkeitswert eben nur noch darin besteht, dass er Deckbuilding mit dem Thema Space-Nachtelfen kombiniert hat.  Und das ist halt einfach nicht so mega krass.

Wie geht man damit um: Man erfreue sich an der irren Vielfalt, passe seine Erwartungshaltung an und warte auf immer perfektere Spiele, bis man eben wieder eines findet, wo alle Sterne richtig stehen, oder bis der Druck früher oder später eine Brettspielrevolution, bzw. einen Gamechanger aus sich selbst gebiert.

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Offline Darius der Duellant

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #21 am: 26.10.2023 | 15:26 »
Hmmm...
Ehrlich gesagt wäre es mir lieber wenn sich die Menge an Neuerscheinungen deutlich reduzieren würde.
Mir ist es schon viel zu viel mich durch die schiere Masse durchzuarbeiten, entsprechend habe ich sicher auch schon einige tolle Spiele verpasst
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Offline Grubentroll

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #22 am: 10.01.2024 | 11:59 »
Themen und Aufmachung
Mir ist das alles zu bunt und zu laut. Bitte weniger bunte Haare, bitte weniger Einhörner und Capybaras, bitte alles drei Gänge zurück.

Das ist aber auch generell so ein Thema für mich bei TTRPGs. Aber auch bei Computerspielen und ja auch bei Brettspielen.

Ich kann generell mit diesem kitschigen Bunthaar/Hörnchen/queer/übertriebeneRüstung&Waffen-Gedöns nix anfangen, aber die letzten Jahre ist das alles nochmal so richtig ausgeufert.

Ich bin bald 50, ich stell mir nicht so nen Kitsch ins Regal.

Offline Zanji123

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #23 am: 24.01.2024 | 12:15 »
bei mir is es langsam die Preisentwicklung.

Dungeon Cralwer sind einfach fucking teuer mit 200 plus EUR
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Namo

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #24 am: 24.01.2024 | 13:30 »
Bei mir schlicht eher die Thematik, dass ich nicht wirklich zum spielen komme. Ich hatte auch ne kurze Brettspielphase mit einigen Käufen von Spielen die mir sehr gut gefallen (müssten). Aber wirklich viel gespielt habe ich die dann nicht und hab darüber doch eher wieder zum Konsolenzocken gefunden. Hab da wohl rechtzeitig den Absprung nochmal geschafft. Meine Frau hat da nur übersichtliches Interesse dran. Was ihr gefällt ist dann Dominion oder kleine "normale" Spiele die von der Brettspielszene verschrien sind und man dann auch erzählt bekommt, dass die ja überhaupt keinen Spaß machen könne weil zufallsbasiert etc.

So hatte ich vor etwa 2 Jahr Eclipse second dawn von jemanden gekauft, der es nie gespielt hat. Vom lesen und allem her genau mein Ding. Aber nie gespielt. Wollte es dann schon verkaufen als sich dann ende letzten Jahres zufälligerweise doch ne Möglichkeit gefunden hat es mal zu viert zu spielen. War absolut fantastisch und hat riesige Spaß gemacht. Die eine Runde die wir an dem Abend geschafft haben. Jetzt liegt es wieder im Schrank und wird wohl nie mehr gespielt werden. Selbst ein zweier Spiel wie Star Wars Rebellion hatte ich vielleicht 4 Mal auf dem Tisch. War immer geil. Hat immer beiden Spaß gemacht. Aber halt selten.

Insofern bin ich in Sachen Brettspielen auch wieder raus. Kickstartersucht hat mich glücklicherweise nie gepackt. Da die Thematik pile of shame bei den Meisten Thema ist und die wenigsten wirklich mit spielen oder eher dem meistern eines Spiels hinter her kommen. Beobachte den Markt aber nach wie vor gerne. Aber eher auf spezifische Spielarten beschränkt. Man weiß ja schon welche Art Spiel einem gefällt.
spielt: mit den Gedanken

Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #25 am: 24.01.2024 | 13:48 »
kleine "normale" Spiele die von der Brettspielszene verschrien sind und man dann auch erzählt bekommt, dass die ja überhaupt keinen Spaß machen könne weil zufallsbasiert etc.

Davon sollte man sich lösen.
Ich habe für mich festgestellt, dass genau diese Art von Spielen mir oft sehr viel Spaß macht. Während ich mit vielem, was die "richtigen" Nerds angeblich den ganzen Tag spielen, überhaupt nichts anfangen kann.
Relativ viel Glück/Zufall finde ich voll OK in Spielen, die eine halbe Stunde bis Stunde dauern und die sonst viel gute Unterhaltung bieten. Reine Glücksspiele gibt es sowieso fast nicht mehr und mir reicht es völlig aus, wenn optimales Spiel meine Siegwahrscheinlichkeit um einen gewissen Faktor erhöht. Es erweitert den Kreis potentieller Mitspieler ungemein, wenn Spiele halbwegs zugänglich und von Regelmenge und Anspruch an die Konzentrationsfähigkeit her nicht überfordernd sind. Ein wenig Glück hilft dabei, schwächere Spieler nicht zu frustrieren. Vor allem aber ist die Spielzeit ein wichtiger Faktor. Die meisten Leute spielen gern ein Spiel mit, was nicht länger als eine Stunde dauert; besser kürzer. Bei anderthalb Stunden Spieldauer ist man im Hardcore-Segment und die meisten Leute sind raus.
Kurzum, wichtig für die Zugänglichkeit und Akzeptanz von Spielen (und damit die erfolgreiche Suche nach Mitspielern) sind (in dieser Reihenfolge):
1) möglichst kurze Spieldauer
2) Nicht zuviele Regeln
3) Gute Balance aus Beeinflussbarkeit (Können) und ausreichend Zufall (Glück)
4) Ansprechendes Thema, gute Aufmachung

Es gilt dann, Spiele zu finden, die diese Kriterien erfüllen und die man selbst auch mag.

Natürlich kann man auch, mit den passenden Leuten, andere Spiele spielen. Und manchmal entwickeln sich Mitspieler auch. Ich habe recht gute Erfahrungen mit Galaxy Trucker, Marco Polo und Aeon's End gemacht - obwohl das alles keine einfachen Spiele sind und obgleich die alle thematisch sperrig und wenig glückslastig sind.
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Offline YY

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #26 am: 24.01.2024 | 21:18 »
Bei mir schlicht eher die Thematik, dass ich nicht wirklich zum spielen komme. Ich hatte auch ne kurze Brettspielphase mit einigen Käufen von Spielen die mir sehr gut gefallen (müssten). Aber wirklich viel gespielt habe ich die dann nicht und hab darüber doch eher wieder zum Konsolenzocken gefunden.

Bei mir ist es eher umgekehrt, dass ich in letzter Zeit weniger am Rechner spiele und eher mal ein Brettspiel auspacke - das aber auch immer vor dem Hintergrund mangelnder Mitspieler.
Manch einer aus dem Freundes- und Bekanntenkreis wäre begeistert dabei, wohnt aber eine gute Autostunde oder drei weg und/oder hat Kind(er)...da wirds schon dünn und man kann froh sein, wenn man insbesondere die obskuren Sachen alle paar Jahre mal aufgefahren bekommt.

Daher habe ich als Jahresendvorsatz 2023 vieles noch mal angespielt mit dem Gedanken im Hinterkopf, ob ich das auch alleine spielen will/kann oder mir tatsächlich für eine Partie in 3, 5 oder 10 Jahren im Regal stehen lasse.
Dem fiel einiges zum Opfer und der weitere Zuwachs wird noch deutlich langsamer sein als bisher.


Ausgenommen sind die kleinen Spielchen und die Mittelgewichte - die kann ich nach und nach mit dem eigenen Zwerg spielen, da sieht die Welt schon anders aus.
Das sind dann aber meist auch ziemliche Spontankäufe, während ich für jedes "meiner" Spiele, das ich tatsächlich anschaffe, Dutzende Reviews lese/schaue und ungezählte Spiele verwerfe.
 
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #27 am: 24.01.2024 | 21:58 »
mit dem Gedanken im Hinterkopf, ob ich das auch alleine spielen will/kann oder mir tatsächlich für eine Partie in 3, 5 oder 10 Jahren im Regal stehen lasse.

Finde ich auch sehr vernünftig und mache ich auch so ähnlich. Wenn ich ein Spiel auch solo spielen kann und möchte, dann ist das ein gutes Argument für das Spiel. Z.B. Russian Railroads und die Erweiterungen habe ich nur deshalb. Ebenso Arler Erde.
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #28 am: 7.02.2024 | 10:20 »
Vor einer Weile hatte ich bei L.L.A.M.A. wieder diesen Fall. Das Spiel ist von 2019 und eigentlich ist es gut. Knizia-typisch einfach und holt viel aus den einfachen Regeln heraus. Es bleibt natürlich ein glückslastiges Zockerspiel, aber das stört mit nicht; im Gegenteil. Was mich stört ist die Aufmachung. Völlig überdreht und ohne jeden Bezug zu irgendwas, womit ich was anfangen könnte. Und die Farben hätten gern erheblich gedeckter sein können, auch viel zu grell.
« Letzte Änderung: 5.08.2024 | 12:44 von felixs »
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #29 am: 5.08.2024 | 12:56 »
Wenn ich bei Boardgamegeek die Neuerscheinungen durchgehen, ist sehr wenig dabei, was ich gern haben oder auch nur ausprobieren möchte. Derzeit ist meine Liste von potentiell interessanten Spielen, die ich gern mal anspielen würde: Clash of Magic Schoools, Captain Flip, Snack Rabbits, Quando, Ubongo Extrem, Spirit Island.

Wenig ganz neues dabei. Snack Rabbits auch eigentlich nicht für mich, sondern für meine Nichten, die ich mit guten Spielegeschenken ein wenig zu formen versuche.

Von den stark medienpräsenten Spielen der letzten Zeit fand ich Bier Barone (leider wirklich mit Deppenleerzeichen) ganz OK, wenn auch zu lang und etwas zu kompliziert. Das meiste andere habe ich entweder gar nicht erst probiert, oder fand es nicht gut. Botanicus, Harmonies, Seedrachen, Drachenhüter - alles nicht mein Ding. Vale of Eternity auch nicht, auch wenn ich es blöderweise gekauft habe.

Das hängt teilweise am Mangel von Mitspielern für die langwierigeren und komplexeren Sachen (und insbesondere am Mangel an Mitspielern, mit denen ich das dann auch wirklich spielen möchte.) Teilweise sind es aber eben auch Themen und Aufmachungen, die mich überhaupt nicht reizen. Selbst bei dem eigentlich recht thematischen Sky Team war mir vieles thematisch zu unrund. Und was die Aufmachung angeht wird es eigentlich immer nur noch schlimmer. Wahrscheinlich werde ich einfach auch alt...
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Offline Edgar Allan Poe

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #30 am: 6.09.2024 | 10:16 »
Bei mir kommen hier tatsächlich mehrere Faktoren zusammen.

Ich habe über die Jahre einen speziellen Spielgeschmack entwickelt. Mir waren immer Storys und das Thema am wichtigsten. Das sind in den meisten Fällen große, ausufernde Spiele, die eine Kampagne mitbringen. Die dauert lange - oft viele Monate, wenn man nicht häufig spielt. Die Leute mit denen ich spiele, haben dafür aber nicht wirklich Zeit, weil sie Familien haben. Dadurch verging mir hier schon die erste Lust an solchen Spielen. Hochgelobte Storyspiele waren zudem oft so mies geschrieben und uninteressant - das hat die Lust weiter geschmälert. Heute stöbere ich meist nur noch, schau mir die Spiele auf Kickstarter oder im Laden an ... und stelle sie zurück ins Regal.

Dann haben mich leider die meisten der Brettspiele, die sehr vielversprechend aussahen, am Ende schwer enttäuscht. Einen guten Dungeon Crawler suche ich bis heute. Klar, es gab immer mal wieder Dungeon Crawler, die ich viel gespielt habe. Aber das waren nie wirklich gute Spiele. Die Vollkooperativen waren ausnahmslos alle viel zu leicht oder waren schlicht nur deshalb schwierig, weil man ein Zeitlimit hatte. Die mit Overlord waren ebenfalls fast alle nur mit Zeitlimits ausbalanciert. Wenn man überhaupt von Balance sprechen konnte. Ich habe hier nie gefunden, was ich gesucht habe - Shadows of Brimstone ist das einzige, was ETWA in die richtige Richtung ging. War aber auch nie genau das, was ich brauche. Dazu die immense Preisentwicklung nach oben ...

Und dann ... bleibt nicht mehr viel übrig. Letztes Jahr auf der SPIEL habe ich nur sehr wenig gesehen, was mich irgendwie angesprochen hat. Gekauft habe ich ... gar nichts, glaube ich. Ich habe etwas gebraucht gekauft und da abgeholt. Sonst fällt mir eigentlich nix mehr ein. Dieses Jahr habe ich zwar extra Urlaub für die SPIEL genommen ... wir haben uns aber schon entschieden, dass wir gar nicht hinfahren. 25 Euro Eintritt für einen großen Trödelmarkt, dessen Produkte mich nicht interessieren, kann man sich auch sparen :D

/EDIT:

Den Platz der Brettspiele haben bei mir inzwischen Tabletops eingenommen. Was natürlich auch eine Milchmädchenrechnung ist ... weil die preislich in einer ganz anderen Liga spielen. Aber nun ... irgendeinen "Stoff" braucht der geneigte Nerd.
« Letzte Änderung: 6.09.2024 | 10:19 von Lovecraft »

Offline Zanji123

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #31 am: 6.09.2024 | 10:34 »
jetzt wird ja mit Heroes of MIght and Magic III the boardgame die Kuh durchs Dorf getrieben mit zich Erweiterungen einer extra Erweiterung damit man mit Minis auf einer Hexkarte die Kämpfe austragen kann und was weis ich noch

dabei dauert eine Parte mit zwei Spielern schon mindestens zwei Stunden und der Tisch ist randvoll.

Es gibt einfach Spiele, da bin ich froh das ein PC die ganzen Züge usw berechnet. Ich kann mir nix langweiligeres vorstellen, als meinen Kumpels zuzusehen wie sie eine Hexfeld Schlacht austragen während ich eigentlich nix machen darf weil ich nicht am Zug bin.
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Offline Faras Damion

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #32 am: 6.09.2024 | 10:39 »
Ich spiele wieder sehr viel mehr, seit ich entdeckt habe, dass meine Stadtbücherei eine ordentliche Sammlung Brettspiele hat.
Sie haben "nur" einfache Spiele (vor allem die Nominierten zum Spiel des Jahres) aber diese Komplexität reicht mir. Außerdem muss man zum Teil sehr lange warten bis ein bestimmtes Spiel ausleihbar ist, aber die Menge ist so groß, dass ich immer was finde.

Bei einer kleinen Großstadtwohnung mit wenig Platz hat das viel Auftrieb gegeben. :)
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #33 am: 6.09.2024 | 11:24 »
Es gibt einfach Spiele, da bin ich froh das ein PC die ganzen Züge usw berechnet. Ich kann mir nix langweiligeres vorstellen, als meinen Kumpels zuzusehen wie sie eine Hexfeld Schlacht austragen während ich eigentlich nix machen darf weil ich nicht am Zug bin.

Ja, absolut. Finde auch, dass ein Spiel schon einen sehr guten Grund mitbringen muss, wenn es mehr als eine Stunde meiner Zeit beanspruchen will.

Den Platz der Brettspiele haben bei mir inzwischen Tabletops eingenommen. Was natürlich auch eine Milchmädchenrechnung ist ... weil die preislich in einer ganz anderen Liga spielen. Aber nun ... irgendeinen "Stoff" braucht der geneigte Nerd.

Plastik-/Zinnfiguren und Gelände brauchen halt viel Zeit und man kann sich viel damit beschäftigen. Und die meisten Zinnfigurenspiele funktionieren ohnehin solo am besten. Insofern eine gute Wahl. Eigentlich muss das Zeug auch gar nicht teuer sein, weil man ja sehr viel selbst basteln kann.

Bei einer kleinen Großstadtwohnung mit wenig Platz hat das viel Auftrieb gegeben. :)

Platz ist auf jeden Fall ein guter Grund gegen Horterei. Ist bei mir ähnlich. Übrigens auch der Grund, weshalb ich Zinnfigurenspiele in 28mm vermeide (alles viel zu groß, schwierig zu lagern).

Ich spiele wieder sehr viel mehr, seit ich entdeckt habe, dass meine Stadtbücherei eine ordentliche Sammlung Brettspiele hat.

Gibt es hier auch und nutze ich auch gern. Ein bisschen problematisch ist teilweise der Zustand der Spiele.
« Letzte Änderung: 6.09.2024 | 11:28 von felixs »
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Offline Zanji123

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #34 am: 6.09.2024 | 11:48 »
Ja, absolut. Finde auch, dass ein Spiel schon einen sehr guten Grund mitbringen muss, wenn es mehr als eine Stunde meiner Zeit beanspruchen will.
Zitat

es liegt nicht mal an der Zeit. Ich mein sowas wie Millenium Blades dauert auch ewig (man spielt Seltsame Charaktere die ein TCG Spielen. Basically ist das eine Verarsche der ganzen TCG Animes. Sämtliche "booster Erweiterungen" sind puns auf Videospiele, Filme oder anderes) und dauert auch mal ne Stunde. Nur: bist du hier IMMER involviert. die Downtime ist gering

Auch Twillight Imperium dauert ewig aber man hat halt keinen ausufernden Kampf da alles fix abgewürfelt wird.
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #35 am: 6.09.2024 | 12:09 »
Ja, absolut. Finde auch, dass ein Spiel schon einen sehr guten Grund mitbringen muss, wenn es mehr als eine Stunde meiner Zeit beanspruchen will.
Zitat

es liegt nicht mal an der Zeit. Ich mein sowas wie Millenium Blades dauert auch ewig (man spielt Seltsame Charaktere die ein TCG Spielen. Basically ist das eine Verarsche der ganzen TCG Animes. Sämtliche "booster Erweiterungen" sind puns auf Videospiele, Filme oder anderes) und dauert auch mal ne Stunde. Nur: bist du hier IMMER involviert. die Downtime ist gering

Auch Twillight Imperium dauert ewig aber man hat halt keinen ausufernden Kampf da alles fix abgewürfelt wird.

Mir liegt es zumindest auch an der Zeit. Wie gesagt: Wenn das Spiel einen sehr guten Grund hat, warum es so lange dauern muss, dann darf es das auch. Und natürlich ist das stark subjektiv.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #36 am: 6.09.2024 | 18:40 »
Ne gute Stunde ist doch für ein Brettspiel relativ normal?
Mich reizen neue Brettspiele insofern kaum als dass ich einfach übersättigt bin, was die potenzielle Auswahl angeht.
Der Markt ist Angebotstechnisch in den letzten 5-10 Jahren so explodiert dass man vermutlich für zwei Jahrzehnte keine neuen Spiele rausbringen könnte und es trotzdem zu viel für mich zur Auswahl gäbe.
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Offline Faras Damion

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #37 am: 6.09.2024 | 21:11 »
Ja, absolut. Finde auch, dass ein Spiel schon einen sehr guten Grund mitbringen muss, wenn es mehr als eine Stunde meiner Zeit beanspruchen will.
(...)

Und es gibt eine gute Lösung:
Man schreibt Legacy drauf und inkludiert "Speicher"-Möglichkeiten.
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #38 am: 6.09.2024 | 23:19 »
Ne gute Stunde ist doch für ein Brettspiel relativ normal?

Ja. Und so soll es ja auch sein.
Halt nicht viel länger.

Mich reizen neue Brettspiele insofern kaum als dass ich einfach übersättigt bin, was die potenzielle Auswahl angeht.
Der Markt ist Angebotstechnisch in den letzten 5-10 Jahren so explodiert dass man vermutlich für zwei Jahrzehnte keine neuen Spiele rausbringen könnte und es trotzdem zu viel für mich zur Auswahl gäbe.

Ich bin nicht sicher, ob es nur das ist. Früher habe ich viele Spiele feunden, die ich bis heute gern spiele. In letzter Zeit stagniert das. Und vieles von dem, was für mich neu ist und was ich gut finde, ist in Wahrheit schon ziemlich alt.
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