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D&D5 und der Optimierungszwang?

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Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Gunthar am 12.11.2023 | 13:29 ---Noch so ein quasi Optimierungszwang: Was nehme ich für ein ASI oder Feat beim Level up und wie entwickle ich meinen Charakter weiter. Denn nach der Erschaffung hat man eigentlich nur noch mit den ASI/Feats und mit Multiclassing die Möglichkeit, einen Charakter zu variieren. Gut, bei den Castern kommt die konkrete Spruchauswahl noch dazu. Ansonsten ist durch die Rasse, Klasse und Subklasse schon ziemlich alles vorgegeben.

ZB: ich habe einen Elfen-Ranger Level 5 erstellt. Die Kampagne geht bis Level 11. Ich könnte den Ranger single class bis L11 spielen, oder ab Ranger Level 8 noch 3 Level Schurke nehmen. Beide Gedankengänge haben jedoch einen Einfluss auf die Feat-Wahl. Gehe ich reinen Ranger, so nehme ich auf L4 den Piecer und auf L8 den Sharpshooter, weil ich keine Möglichkeit habe Vorteile für mich herauszuhauen. Gehe ich jedoch auf Schurke, so könnte der Scharfschütze auf L4 kommen und Elfische Treffsicherheit auf L8. (Oder umgekehrt)

--- Ende Zitat ---

Naja, was daran ist jetzt "Zwang"? Zwang wäre es doch nur, wenn die meisten Optionen nachteilhaft sind. Hier willst du ein bestimmtes Feature abgreifen. Da gibt es dann vielleicht einen optimalen Weg. Das finde ich aber schon so speziell, dass ich nicht von Zwang sprechen würde.

Gunthar:
Der Zwang liegt eher darin, dass man schon weit im Voraus den Gedanken haben muss, was man nehmen möchte und nicht mal unbedingt das bestimmte Feat oder so. Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.

Runenstahl:

--- Zitat von: Gunthar am 12.11.2023 | 16:33 ---Der Zwang liegt eher darin, dass man schon weit im Voraus den Gedanken haben muss, was man nehmen möchte und nicht mal unbedingt das bestimmte Feat oder so. Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.

--- Ende Zitat ---

+1

Wobei ich das eher unter "Designfehler" als unter "Optimierungszwang" verbuchen würde. Grundsätzlich kann man ja mit reinen ASIs und vielen Feats durchaus ohne Planung spielen und tatsächlich erst dann gucken was man nimmt wenn es soweit ist. Die "Half" Feats machen das aber oft unattraktiv wenn man das nicht vorher genau geplant hat.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Gunthar am 12.11.2023 | 16:33 ---Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.

--- Ende Zitat ---

Natürlich kann man das. Und schlecht fährt man damit auch nicht. Der "Zwang" entsteht imo nur, wenn du optimieren WILLST. Und dann ist es eben gerade kein Zwang.  ;)

aikar:

--- Zitat von: Gunthar am 12.11.2023 | 16:33 ---Der Zwang liegt eher darin, dass man schon weit im Voraus den Gedanken haben muss, was man nehmen möchte und nicht mal unbedingt das bestimmte Feat oder so. Man kann nicht einfach leveln und dann auf der ASI-Stufe was nehmen, was grad passen könnte.
--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: Runenstahl am 12.11.2023 | 17:08 ---Wobei ich das eher unter "Designfehler" als unter "Optimierungszwang" verbuchen würde. Grundsätzlich kann man ja mit reinen ASIs und vielen Feats durchaus ohne Planung spielen und tatsächlich erst dann gucken was man nimmt wenn es soweit ist. Die "Half" Feats machen das aber oft unattraktiv wenn man das nicht vorher genau geplant hat.
--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 12.11.2023 | 21:51 ---Natürlich kann man das. Und schlecht fährt man damit auch nicht. Der "Zwang" entsteht imo nur, wenn du optimieren WILLST. Und dann ist es eben gerade kein Zwang.  ;)

--- Ende Zitat ---
Was Tudor sagt. Das was Gunthar und Runenstahl beschreiben, ist eine Einschränkung durch das System, wenn ich einen optimierten Charakter haben will, kein Zwang zu optimieren.

D&D5 funktioniert erwiesenermaßen auch mit nicht optimierten Charakteren (und macht Spaß) und die (meisten) Abenteuer sind auch ohne optimierte Charaktere gut zu schaffen. Also gibt es keinen Zwang. Höchstens ein Wollen.

Lustigerweise hatte ich die Diskussion erst kürzlich in unserem Verein. Ich denke es ist ein Irrtum anzunehmen, dass D&D5 schlecht designed wäre, weil es nicht jeden möglichen Charakterbuild-Zweig optimal balanced (auf welches Ziel hin eigentlich? Wenn ich mir die Argumente so anschaue geht es da eigentlich fast immer um Kampfstärke).
Nach dieser Argumentation wäre jedes einzelne OSR-System und viele andere schlecht designed.
Ich denke der Irrtum hier ist anzunehmen, dass die Minmaxer und Taktiker die primäre Zielgruppe von D&D5 wären. Das sind sie nicht. Das ist die deutlich größere, aber leisere Masse der Casual-Gamer, die großteils einfach ein locker-flockiges Spiel haben und dabei etwas superheldig-cool wirken wollen. Und die Abenteuer auch schaffen wollen, ohne sich Gedanken über den optimalen Build zu machen. Und das funktioniert.
Wenn es so etwas wie einen Optimierungszwang gäbe, würde es das nicht.

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