Ja genau die meinte ich. Aber klassische Token-Packs oder so sehe ich da nicht sondern eher irgendwelche API-Scripts, Maps usw. ... ist es optional browserbasiert oder habe ich als GM eine Software?
Direkt zur Frage: Foundry hat einen Serverteil, der entweder auf Deinem eigenen Rechner, Mietserver & Co. läuft (falls relevant: es gibt in der Community auch ein Docker-Image) - die Anforderungen sind hier relativ moderat und der Server kann auch auf Deinem Rechner im Hintergrund laufen, aber grundsätzlich muss die Software irgendwo laufen. Als Client kommt dann entweder ein Webbrowser zum Einsatz. Wie JS weiter oben schon anmerkte, ist Foundry aktuell nicht auf Tablets optimiert. Aus eigener Erfahrung wäre zudem zu ergänzen, dass die Nutzung auf älteren MacBooks, sprich: solchen mit Intel-Prozessor, auch nicht optimal ist - neuere Modelle mit Prozessoren aus der M-Serie funktionieren wohl problemloser.
Generell: bei Foundry zahlst Du (einmalig) Geld für eine Lizenz der Basissoftware. Aufbauend darauf gibt es dann ein Ökosystem von freien und bezahlten Modulen, welche dann Umsetzungen für das von Dir gewünschte System sowie diverse Ergänzungen bieten. Die Module müssen dabei nicht alles selbst umsetzen - Funktionalitäten wie Kompendien, in denen Informationen abgelegt werden können, Makros zum Ausführen von bestimmten Funktionen, eine Struktur zum Anlegen von Charakterblättern, etc. können als APIs von den System-Modulen genutzt werden (manchmal kümmert sich das Modul außerdem um hübsches Styling, manchmal bleibt es auch beim Standardlook).
Als Beispiel für ein schön gemachtes Modul, mit dem ich auch schon selber gespielt habe:
Forbidden Lands. Außerdem bin ich ein Fan von
Dice So Nice, einem Modul, das 3D-Visualisierung des Würfelvorgangs bietet (es findet allerdings keine Physiksimulation statt, es wird wirklich nur der Zufallsgenerator von Foundry visualisiert).
Der Kernpunkt wird sein: für Foundry gibt es ein großes Ökosystem an Modulen (m.E. das aktuell größte im VTT-Bereich) - wenn da schon dabei ist, was Du brauchst, musst Du nur noch schauen, ob es mit Deiner Foundry-Version kompatibel ist. Wenn das allerdings nicht der Fall ist, musst Du (oder jemand aus Deiner Gruppe) programmieren. Für Foundry heißt das vor allem Javascript-Programmierung.
Noch einen weiteren Bogen geschlagen: eine zentrale Frage ist m.E., wie viel Automatisierung Ihr benötigt. Falls es hauptsächlich um die gemeinsame Visualisierung von Karten und ein bisschen Token-Schieben und gemeinsames Zeichnen auf den Karten geht, dann ist Owlbear m.E. immer noch die beste Lösung. Die neue Version kostet allerdings ein bisschen Geld, wenn man sie vernünftig nutzen möchte. Falls nicht bekannt: für Musikuntermalung bieten die Entwickler von Owlbear Rodeo einen Discord-Bot namens
Kenku an.
Für darüber hinausgehende Verwaltung von Kampagneninformationen käme dann ein Wiki-artiges Tool wie
Kanka in Frage. Zumindest, wenn Ihr mehr Struktur benötigt, als ein Discord-Server und ggf. eine gemeinsame Dateiablage (Nextcloud, Google Drive, etc.) liefern kann.
Foundry punktet m.E. vor allem dann, wenn Ihr Euch mehr Automatisierung wünscht. Also z.B. Charakterblätter und korrekt abgehandelte Würfelwürfe. Gerade wenn es gute Module für die eingesetzten Systeme gibt (die Pathfinder 2-Module sollen z.B. ziemlich exzellent sein und auch mit den Free League-Sachen habe ich, wie bereits erwähnt, gute Erfahrungen gemacht).
Alchemy könnte zukünftig interessanter werden, allerdings klingt
das letzte Update im Kickstarter für mich so, als würden sie erst jetzt anfangen, allgemein nutzbare Werkzeuge zum Erstellen von Systemen zu entwickeln (u.a. weil ihr bisheriger Entwicklungsprozess wohl auch nicht gut skaliert). Das könnte also noch eine ganze Weile dauern bis da etwas rauskommt, was Ihr auch selber gut anpassen könnt.
Was vielleicht auch noch in Frage kommt: in unserer Savage Worlds-Runde hat unser SL ein Kamera-Setup, mit dem er eine kleine Spielfläche streamt (via Discord). Auf der liegen dann Karten, Bennies, etc. Gerade wenn man vom physischen Spieltisch kommt ist das evtl. auch eine gute Möglichkeit, die noch möglichst viel vom alten Spielgefühl einfängt. Benötigt natürlich ein bisschen technischen Aufwand an mindestens einem Spielort.