Autor Thema: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?  (Gelesen 4751 mal)

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Online Andropinis

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #25 am: 30.01.2024 | 21:20 »
Ich habe kein Problem mit Szenen 18+ am Spieltisch... solange es SPIEL bleibt.

Für mich ist Rollenspiel in dem Fall gleich zu behandeln mit Schauspielerei:
Anthony Hopkins konnte gut Hannibal Lecter spielen, ist aber selbst bestimmt kein Psychopathischer Mörder.
Ralph Fiennes konnte gut Amon Goeth spielen, ist bestimmt aber als Mensch nicht so drauf.
etc.

Sexuelle Perversionen, Gewalt (auch gegen Minderheiten, Frauen oder Kinder), Folter, Rassismus jeglicher Art, etc. pp. Kann ich alles am Spieltisch ertragen.
Sobald ich merke, dass der SPIELER so drauf ist wie seine dies durchführende Spielfigur, DA ziehe ich dann die Reißleine.

Grundsätzlich sehe ich das zwar ähnlich, allerdings ist RPG Spaß und Freizeit mit Freunden und einer Tüte Chips und ich will nicht die ganze Zeit en Detail durchspielen, wie Kinder gefoltert werden usw. Ich kann auch mal düstere Themen mitgehen aber das sollte sicher kein Schwerpunkt oder Dauerthema im Spiel sein. Mit "düster" meine ich jetzt nicht Settings generell; ich mag Grim Dark ala Dark Sun und Warhammer aber man muss die Details ja nicht auf die Spitze treiben.

Was mich ansonsten ziemlich nervt ist Min-Maxing, v.a. wenn es nicht zum Setting passt (ala der Wikinger mit Samurai Rüstung, fliegendem Teppich und Elfen-Bogen, weil das halt die besten Werte verspricht) und stundenlange Regeldiskussionen. Im Zweifel muss der Meister auch mal sagen können "so wird's gemacht" und dass dann nicht noch irgendwer kommt ala "aber im Ergänzungsband Nr. 37 auf S. 243 Absatz 3 steht, dass...".
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 21:23 von Andropinis »
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George R.R. Martin

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #26 am: 30.01.2024 | 21:31 »
Grundsätzlich sehe ich das zwar ähnlich, allerdings ist RPG Spaß und Freizeit mit Freunden und einer Tüte Chips und ich will nicht die ganze Zeit en Detail durchspielen, wie Kinder gefoltert werden usw. Ich kann auch mal düstere Themen mitgehen aber das sollte sicher kein Schwerpunkt oder Dauerthema im Spiel sein. Mit "düster" meine ich jetzt nicht Settings generell; ich mag Grim Dark ala Dark Sun und Warhammer aber man muss die Details ja nicht auf die Spitze treiben.

Es kommt natürlich auf den "sinnvollen Einsatz" von harten Themen an, klar.
Aber KULT ist z.B. nun Mal kein Ponyhof. :-D

Online Andropinis

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #27 am: 30.01.2024 | 21:35 »
Es kommt natürlich auf den "sinnvollen Einsatz" von harten Themen an, klar.
Aber KULT ist z.B. nun Mal kein Ponyhof. :-D

Welcome to Polly Pocket Metropolis - da hört dann der Spaß auf, Ausstiegsgrund für den Kult Fan ~;D (leider habe ich vor zig Jahren mein altes Kult Regelwerk verkauft aber mir dann wieder das Neue geholt)
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George R.R. Martin

Offline nobody@home

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #28 am: 30.01.2024 | 21:54 »
Es kommt natürlich auf den "sinnvollen Einsatz" von harten Themen an, klar.
Aber KULT ist z.B. nun Mal kein Ponyhof. :-D

Oder zumindest willst du diesen Ponies wahrscheinlich auch nicht im Dunkeln begegnen. :o

Ich denke, das könnte bei mir tatsächlich ein weiterer Grund sein, früher oder später (wahrscheinlich aber nicht spontan im Moment) auszusteigen: wenn sich abzeichnet, daß die Kampagne doch mehr auf dunkeldüster gebürstet ist, als ich mir auf Dauer antun will. Das richtige Leben ist manchmal schon deprimierend genug, da will ich wenigstens im Spiel auch mal was bewegen und die (fiktive) Welt ein Stück weit verbessern können!

Offline Olibino

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #29 am: 30.01.2024 | 22:18 »
Ob man aus einer Runde aussteigt, ist aber nochmal ein anderes Thema.

Eine X-Card soll ja dazu dienen, dass man gerade nicht aussteigt, sondern ein bestimmtes Thema vermeiden möchte.

Wenn mir eine Person sympathisch ist, und sie einmalig etwas macht was mir unangenehm ist, dann kann ich normalerweise gut mit ihr darüber reden und wir können problemlos weiter miteinander spielen.

Anders sieht es aus, wenn eine Person immer wieder etwas macht, was mir unangenehm ist. Dann ist die Person dadurch bedingt mir auch unsympathisch und ich mag nicht langfristig mit ihr spielen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #30 am: 30.01.2024 | 22:24 »
NoGos sind für mich Gewalt gegen Kinder, Vergewaltigungen und extreme Gewaltdarstellung. Da würde ich um Abbruch bitten bzw. aussteigen.
Auch Sexismus oder Rassismus durch die Spieler:innen oder SL wäre für mich ein Problem (Durch SC oder NSC, die böse oder fehlgeleitet/Opfer ihrer Erziehung sind, wäre das was anderes, außer ich merke, dass die Spielenden das etwas zu sehr genießen auszuspielen, als dass es nur ingame sein kann).

Und allgemein: Nein ist Nein, auch beim Rollenspiel. Man kann als SL mal Probleme, die Spieler mit einem Thema haben übersehen. Aber wenn mal explizit die Aufforderung kommt, bestimmte Themen zu unterlassen, dann muss das auch respektiert werden.

Insofern wäre z.B. eine Sabbat-Runde bei Vampire für mich von Vornherein nicht drin und "Jetzt hab dich nicht so"-Diskussionen werden mich nur noch weiter abstoßen.

So in etwa auch bei mir. Beginnt bei Verstümmelungen, das kann schon zu sehr belastendem Kopfkino führen. Bei Blood & Gore bin ich demnach raus, wenn es sich abzeichnet. Auch wenn zu sehr grimmdark.
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Online Eismann

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #31 am: 31.01.2024 | 00:25 »
Für mich geht es selten um das was, sondern mehr um das wie. Ich bin kein Freund von Edgelord-SLs, die zu unnötiger und meist schlecht und überzogen dargestellter (oft sexualisierter) Gewalt, Porn, Gore etc. greifen, einfach weil der SL halt mal ganz doll krass sein will. Sowas geht mir im Spiel ziemlich auf den Keks.

Online Zed

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #32 am: 31.01.2024 | 00:27 »
Ich hatte die Frage von Dir, felixs, heute Nachmittag gelesen und überlegt, wann ich in meinen über dreißig Jahren im Spiel an eine Grenze gestoßen bin. In der der Anfangszeit Ende der 80er hatte ich mehrere Gruppen, seit Mitte der 90er nur noch eine, mit der ich noch immer spiele. Es mir nie passiert, noch Gruppenmitgliedern, dass sie aussteigen mussten/wollten, weil im Spiel etwas nicht passte.

Interne Gruppenquerelen - die gab es, als wir 16 bis 26 waren, zuhauf mit allem Drama drum und dran, aber es gab keine Drama-Szenen, weil das Spiel zB zu brutal war. Ob das repräsentativ ist? Keine Ahnung, aber es ist ein Hinweis darauf, dass der Bedarf des Einsatzes von X-Karten bei vielen Gruppen nicht sehr hoch wäre, anders als andere es zu glauben scheinen.

Da hier ja einige zusätzlich ihre Vorlieben reingeschrieben haben, reihe ich mich mal ein:

Ich würde nicht mit Egomanen und Rampensäuen spielen. RPG ist ein Gruppenspiel, da nehmen wir auch mal Rücksicht auf einander. "Wer meinen Humor nicht teilt, hat in meiner Gruppe nichts zu suchen" - diese Einstellung spräche für mich deutlich von einem Charakter, der nicht bereit ist, für andere mal zurück zu stehen - und das gehört in Gruppenspielen dazu.

Meine anderen Grenzen, außer dass ich nicht mit Arschlöchern spielen mag:
Die Runde will Safety-Tools verwenden
Das Selbstbild, das aus diesem Post spricht, zeigt mir, dass K.O. hier anderen seinen Willen aufzwingen will. Du magst ja keinen Bedarf an Safety-Tools haben, Käptn, dann könntest Du sagen: "Ah, okay, aber ich weiß schon jetzt, die werde i c h nicht brauchen, aber macht ansonsten mal, wie ihr meint." Stattdessen gestehst Du anderen nicht zu, dass sie Tools in Deiner Gruppe einsetzen können. Oder halt ohne Dich.

Ein solches Maß an Intoleranz, an Pistole-auf-die-Brust setzen und an anmaßendem Gehabe, wie es sich mir hier vermittelt, wäre für mich eine klare Grenze. Ich kann nicht verstehen, warum Du, Käptn, anderen nicht lässt, was ihnen gefällt oder hilft. D u  wirst ja nicht gezwungen ein Tool zu nutzen - und weggenommen wird Dir auch nichts. Oder Du spielst halt nicht mit. Das klingt mir nicht erwachsen genug, um miteinander klar zu kommen.

Offline Weltengeist

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #33 am: 31.01.2024 | 06:52 »
Das würde ja dafür sprechen, dass es gut wäre, die Dinge früher anzusprechen, damit es nicht so weit kommt.

Interessehalber: Gab es in diesen Runden denn explizite Absprachen? Dann würde sich mir das Gefühl von enttäuschtem Vertrauen sofort erschließen. Andernfalls ist es ja ein wenig eine Grauzone, wobei ich durchaus argumentieren würde, dass es auch sowas wie implizite Vereinbarungen gibt. Eigentlich basieren die meisten sozialen Konstellationen auf impliziten Vereinbarungen, wenn man darüber nachdenkt...

In den Runden, die wir heute spielen, gibt es immer eine Session 0, wo wir No-Gos ansprechen. Aber es gab auch bei uns gab Zeiten, da hatte noch nie jemand etwas von Session 0 gehört. Und in manchen Kontexten - etwa Con-Runden oder Online-Oneshots - halte ich solche Vorbereitungssessions auch für Overkill.

Nichtsdestotrotz würde ich dir in den meisten von mir genannten Fällen widersprechen wollen: Nein, ab einem bestimmten Krassheitslevel ist es Aufgabe des Spielleiters, das vorher zu kommunizieren. Wenn du mit jemandem "noch einen Kaffee trinken gehst", gibst du ihm ja auch nicht den Freibrief, jetzt alles mit dir zu machen, was ihm in den Kram passt, nur weil du vorher keinen Gruppenvertrag aufgesetzt hast.

Wie du selbst schreibst, gibt es zunächst einmal implizite gesellschaftliche Normen, von denen Menschen ausgehen, wenn sie sich zu einer bestimmten gemeinschaftlichen Aktivität verabreden. Und die sind beim Rollenspiel eben nicht: lass deine ganzen Macht- und Gewaltfantasien raus (am besten als Spielleiter), mach mit den anderen was du willst, sprenge alle Grenzen. Das kann man zwar tun, aber dann ist der, der von der Norm abweichen möchte, in der Bringschuld, das vorher anzusprechen und zu sehen, ob die anderen mitgehen. Und wem das nicht klar ist, mit dem möchte zumindest ich nicht an einem Spieltisch sitzen.
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Offline Issi

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #34 am: 31.01.2024 | 08:18 »
Über den Weg (Leid/Empathie) bekommt man seine Spieler häufig schnell und billig in die Geschichte.
Es hat was von einem Autounfall, bei dem man endlich Mal Zuschauen darf, statt zum Weitergehen gezwungen zu werden.
(überspitzt gesagt)


Das heißt aber nicht dass das der einzige und beste Weg ist.
Neugier und Interesse für die Figuren und die Geschichte lässt sich auch anders herstellen.

Offline Raven Nash

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #35 am: 31.01.2024 | 08:24 »
Übermäßige Emotionalität. Mitfiebern wie im Kino ist OK, aber alles, was darüber hinaus geht, nein danke.
Und bitte keine Romanzen, Flirts, oder sonstwas in diese Richtung. Das langweilt mich im Kino genauso wie im Buch oder im richtigen Leben.
Tiere (also vor allem Gefährten) sollten auch eher nicht sterben. Menschen u.ä. sind mir egal, jagdbares Wild ist auch OK.
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Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
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Offline Mangu

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #36 am: 31.01.2024 | 08:39 »
Ich habe kein Problem mit Szenen 18+ am Spieltisch... solange es SPIEL bleibt.

Für mich ist Rollenspiel in dem Fall gleich zu behandeln mit Schauspielerei:
Anthony Hopkins konnte gut Hannibal Lecter spielen, ist aber selbst bestimmt kein Psychopathischer Mörder.
Ralph Fiennes konnte gut Amon Goeth spielen, ist bestimmt aber als Mensch nicht so drauf.
etc.

Sexuelle Perversionen, Gewalt (auch gegen Minderheiten, Frauen oder Kinder), Folter, Rassismus jeglicher Art, etc. pp. Kann ich alles am Spieltisch ertragen.
Sobald ich merke, dass der SPIELER so drauf ist wie seine dies durchführende Spielfigur, DA ziehe ich dann die Reißleine.

Sehr gut geschrieben.
Ich lese auch viele Thriller oder sehe Film, die in diese in diese Richtung gehen. Solange man weiß, dass es Fiktion ist, komme ich ohne Probleme damit klar.
Mit wirklichen Mördern, Dieben, Vergewaltigern etc. will ich aber nie an einem Tisch sitzen.

Bei mir hört der Spaß aber trotzdem da auf, wo die Spielrunde keine Freude mehr am Spiel hat. D.h. auch wenn ich mit Sachen gut klar komme, muss das nicht für andere gelten. Somit sollten die Spieler zumindest immer Themen, die sie nicht mögen ansprechen. Dies sollte aber auch in der Verantwortung der Spieler liegen, es tatsächlich zu machen.
Ich kenne zum Beispiel jemanden, der Angst vor Schlangen hat. Für mich völlig unverständlich, aber warum sollte man das dann unbedingt einbringen. Da kann man dann auch etwas anderes nehmen wie eine schlängelnde Riesenblindschleiche (Scherz, ist für denjenigen auch wie eine Schlange  ;))

Offline Quaint

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #37 am: 31.01.2024 | 08:45 »
Ich hab mal in ner Runde mitgespielt wo ich dann etwas unverhofft in einer Folterszene gelandet bin, und das war mir schon unangenehm. Folter ist ja schon ein schwieriges Thema und wenn dann noch die Protagonisten gefoltert werden... Dazu kam aber, dass ich einen Sozialcharakter gespielt habe, der SL Sozialkram aber nicht würfeln ließ und ich mich in Interaktionen oft so behandelt fühlte als hätte ich einen Critfail gewürfelt.
Hab dann meinen Hut genommen.
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Offline Boba Fett

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #38 am: 31.01.2024 | 09:23 »
Bei mir ist die Grenze des ertragbaren erreicht, wenn das Rollenspiel in eine Art "Gräueltaten-Tourismus" ausartet.
Dazu zähle die Beschreibung Gewalt verherrlichend wird oder von mir subjektiv als völlig geschmacklos empfunden wird. Zum Beispiel, weil sich die Beschreibung in Details schwelgend ergeht.
Generell ist da früh eine Grenze bei Gewalt gegenüber Schwächeren bzw. Schutzlosen (zB Frauen und Kindern, aber nicht nur) und bei Gräueltaten.
Das gilt insbesondere, wenn Taten als "noch im Gange" beschrieben werden.

In einem entsprechenden Szenario kann ich mit einer rückblickenden "hier sind Taten begangen worden" leben, sofern die nicht zu sehr ins Detail gehen.
Und eigentlich erfolgt für mich dann auch ein automatische "und wir müssen die Täter zur Strecke bringen und eine Wiederholung verhindern".

In solchen Dingen würde ich erst einmal weiter mitspielen aber klar zu erkennen geben, das das nicht mein Ding ist und wenn solche Inhalte zum Standard werden, bin ich raus.

Absolutes NoGo wäre bei mir, wenn Spielercharaktere solche Taten begehen und meine Wahrnehmung sagt, dass die Spieler vielleicht auch noch Spaß daran haben.
Da wäre ich nach kurzem "meinst Du das Ernst" raus. Das würde ich auch nicht ingame klären.
In Punkto "Sex" reichen mir Andeutungen, also die obligatorische Kamera schwenkt auf den Kamin aber alle wissen, was da gerade im Bett passiert.
Von mir aus kann jemand auch mal in eine Sexszene reinplatzen und Beteiligte in flagranti wahrnehmen. Aber auch das muss nicht all zu Detailfreudig beschrieben werden.
In anderen "Genußszenen" wird ja auch nicht jede kleinste Nuance minutiös wiedergegeben.

Hab ich noch irgendwas?
Ich mag es nicht wenn Wehr- / Schutzlose in permanenter Angst- & Grauen-Situation wahrgenommen werden. Das gilt insbesondere für Kinder.
Das dreht mir schon bei Filmen oder Serien den Magen um.
Ach ja: Bei diesen NoGos gibt es bei mir auch kein "das ist doch überzeichnet und satirisch gemeint". Ich hab nichts dagegen, wenn sich irgendwelche comichaften Tiergestalten den Amboss auf den Kopf werfen oder den Tunnel an die Bergwand malen, damit der andere dagegen rennt. Das ist so fern von Realität, dass da genug Suspension-of-Disbelief ausgehebelt wird, um mich zu belustigen. Aber wenn es davon Abstand nimmt und eher eine plausible Weltdarstellung annimmt, dann zieht Satire bei mir nicht als Entschuldigung. Satire hat für mich eigentlich auch immer eine Message parat. Und die haben die wenigsten dieser "grausam-ist-cool-Settings".

In vielen Fällen kommt es mir aber auch auf den Kontext an. Wird eine solche Situation kurz umschrieben (wie gesagt: bitte nicht in Details schwelgen), damit die Charaktere ausreichend Motivation haben, die Situation massiv zum positiven zu verändern, dann kann ich mich darauf einlassen. Auf Angst&Grauen-Tourismus hab ich keine Lust in meiner Freizeit.

Ich möchte ja Eskapismus betreiben. Und die normale Welt hat schon genug Mist parat.
« Letzte Änderung: 3.02.2024 | 13:07 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Freeport

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #39 am: 31.01.2024 | 09:49 »
Das geht mir ganz ähnlich - wenn insbesondere Gewalt als "Genussmittel" verwendet wird, finde ich das geschmacklos (see what I did there... :D). Ansonsten ist es für mich immer wichtig, dass das Ganze irgendwie Teil der Geschichte ist - ein Tabuthema zu berühren kann zu klasse Situationen führen, wenn sie von SL und Spielern mit dem entsprechenden Gewicht behandelt wird. Aber meist drücken diese Themen die Stimmung am Tisch eh so sehr, dass ich da eher wenig Lust drauf habe.

Eine klare Grenze kann ich kaum ziehen, denn ich habe schon Sachen gespielt und geleitet, die, wenn man sie nur beschreibt, echt übel klingen, von der Gruppe aber so gut gehandled wurden, dass es eine echte Bereicherung war. Ich glaube es ist wirklich der Umgang mit den Situationen - innerhalb der "normalen" Geschmacksgrenzen (sexuelle Gewalt z.B. würde ich immer ablehnen).
Now I'm confused. No, wait! Maybe I'm not...

Offline bolverk

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #40 am: 31.01.2024 | 10:00 »
Ich kann schon z.B. in Filmen Hinrichtungen nur schwer, Folterszenen überhaupt nicht aushalten. Bei allem was über "wir prügeln die Infos aus ihm raus" geht, bin ich raus. Dabei habe ich sonst mit Gewaltdarstellungen eigentlich kein Problem, ausser die Gewalt richtet sich gegen Kinder oder Tiere, und wenn ich hier so querlese, scheine ich damit nicht allein zu sein. Vergelwaltigungen, besonderst solche, die von SC ausgeübt werden, bedeuten für mich ebenfalls, dass das Spiel vorbei ist. Dabei habe ich aber in über 20 Jahren bisher Glück gehabt, tatsächlich gab es nur einmal den Fall wo ich an diese Grenzen gestoßen bin.
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Offline Ma tetz

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #41 am: 31.01.2024 | 10:19 »
Meine Grenze ist generell Gewalt gegen Wehrlose (Kinder, Frauen, Schwangere, Tiere). Das schließt auch Folter mit ein.

Dabei kommt es aber immer auch auf die Intensität der Beschreibung an. Eine kurze Beschreibung der Ergebnisse der Gewalt wäre noch im Rahmen (z.B. finden der Leichen mit entsprechenden Spuren).

Eine Beschreibung des Vorgangs stößt mich ab.

Sind die selben Opfer wehrhaft, steigt meine Toleranzschwelle je nach Gruppe unterschiedlich. Schwangere und Kinder finde ich immer schlimm. Frauen und Tiere als Gegner im Kampf sind o.k.

Ich Kampf beschreibe ich auch schonmal was ein Schwerthieb so anrichtet und weise auch darauf hin, das die Kleidung der SC nach einem Kampf nicht mehr sauber ist.

Generell muss ich aber auch sagen, dass es manchmal in der Situation garnicht so einfach ist seine Grenze zu erkennen. Ich hab zu Halloween an einem DCC Gruselabenteuer teilgenommen. Der Body Horror und Ekelfaktor war da schon sehr weit hochgedreht (mit Ansage, also keinen Vorwurf an den SL). Während der Sitzung ging das ganz gut, aber hinterher habe ich extrem schlecht geschlafen. Im Nachhinein würde ich also sagen, meine Schmerzgrenze war überschritten. Den Tisch verlassen habe ich aber nicht.
Ein weiteres DCC Horrorabenteuer werde ich aber auch nicht spielen.

Einen Spieltisch verlassen musste ich bisher noch nie.
« Letzte Änderung: 31.01.2024 | 10:30 von Ma tetz »
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Offline Outsider

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #42 am: 31.01.2024 | 10:30 »
Ich höre alleine auf mein Bauchgefühl, das klappt im realen Leben genauso gut wie am Tisch. Ich kann nicht sagen wo im Rollenspiel genau meine Grenze ist, weil das auch immer von meiner Stimmung bzw. vom Kontext abhängt. In Medien ist es ganz klar Gewalt gegen Tiere, die können in der Regel nichts dafür das wir Menschen so scheiße sind und können sich meist nicht wehren. Hier wieder, Medien wo ich nur konsumiere und nicht agiere liegen mir deutlich weniger in solchen Momenten als Rollenspiele.

Bisher war es in Rollenspielen oder LARPS immer so, dass egal wie viel Mühe sich jemand gegeben hat es immer noch ausreichend abstrakt war, um bei mir keine Grenze zu erreichen. Entweder sind die Beschreibungen, Szenen etc. so gnadenlos drüber das es schon fast wieder eine Parodie ist, auf der anderen Seite so stilvoll verpackt oder abgemildert das es klar den Rahmen und den Charakter eines Spiels hat, es das Ereignis also nicht aus dem Spiel heraus schafft um mich als Spieler zu belasten.

Mein Beispiel aus dem X-Card Thema löst dies Bauchgefühl bei mir (ein anderer Spieler hat die sprichwörtliche X-Card gezogen) aus, weil es pures Fremdschämen über das war was die Spielleitung von sich gegeben hat und extrem tiefe Einblicke in das erlaubte was sonst so in Nachtischschränken (man bin ich alt) oder auf Festplatten vor sich hin schlummert  :o 
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Offline felixs

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #43 am: 31.01.2024 | 10:52 »
Die ganze Diskussion läuft etwas anders, als ich mir das dachte, aber das ist OK.

Ich dachte eher, dass man darüber sprechen könnte, wie man merkt, dass man an einer Grenze angekommen ist und wie man das dann kommuniziert, bzw. wie man sich schützt. Und ob das überhaupt ein Thema ist.

Daraus geworden ist eine Sammlung von konkreten Inhalten, die unerwünscht sind. Da zeichnen sich zwei Lager ab: Die, die grundsätzlich alles ertragen können. Und die, bei denen das eingeschränkt ist und die bestimmte Inhalte nicht ertragen können. Was mir nicht ganz klar geworden ist, ist, ob die, die alles ertragen können, das auch von anderen erwarten, oder ob es ein Bewusstsein dafür gibt, dass es anderen anders gehen könnte.

Ein anderes Thema, welches häufig auftaucht ist die Unterscheidung zwischen Inhalten (die grundsätzlich erstmal neutral gesehen werden) und den Personen am Spieltisch (denen es negativ angelastet wird, wenn man zuviel Begeisterung für "abartige" Inhalte bemerkt).
Ich teile diese Einschätzung auch. Allerdings bedeutet die grundsätzlich neutrale Bewertung der Inhalte für mich nicht, dass es dann auch OK ist, wenn diese Inhalte gebracht werden, wenn ich mit am Tisch sitze. Das laste ich den Leuten dann schon persönlich an, wenn (aus meiner Sicht) klar sein musste, dass ich solche Sachen nicht sehen/hören möchte. Da hilft es dann nichts, wenn die Person "eigentlich kein Arsch ist".

Ich halte als Erkenntnis fest, dass es wichtig und hilfreich ist, Grenzen und unerwünschte Inhalte deutlich zu benennen und die Einhaltung auch konsequent einzufordern. Denn das Problembewusstsein ist sehr unterschiedlich verteilt und die individuelle Wahrnehmung ist sehr unterschiedlich. Man kann leider nicht davon ausgehen, dass andere Personen schon so ungefähr wissen, wo die Grenzen der Probleme verlaufen.
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Offline Issi

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #44 am: 31.01.2024 | 11:05 »
Das klingt jetzt vielleicht blöd (würde vielleicht auch schon von anderen erwähnt)- Aber wenn ich merke dass im Spiel etwas für mich gar nicht geht - ist der Gruppenvertrag bereits gebrochen.
Wie ich das merke?
Auf allen Ebenen - die Wut- und das Unverständnis darüber dürfte meiner Einschätzung nach stark genug sein, dass ich sage: "Will ich nicht" oder "Geht gar nicht".
Oder -gleich nach draußen gehe.

Sowas wie Gruppenzwang oder Erdulden um des Friedens Willen ist mir zum Glück fern. Hätte keinerlei Angst mir damit Feinde zu machen.

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #45 am: 31.01.2024 | 11:09 »
Das betrifft jetzt keine Themen in Spielen, weil mir das da noch nicht vorgekommen ist. Könnte aber evt. von anderen zu spielinternen Themen so wahrgenommen werden.

Wie löst mein Bauchgefühl zu Inhalten / Situationen aus:

- Beklemmung in der Brust / Druckgefühl
- leichte Übelkeit
- Kribbeln in den Fingerspitzen
- kalter Schweiß

Ich breche das was dazu führt dann ab und sage das dann auch.

Wie schütze ich mich:

- mildere die Erfahrung ab
- versuche nicht unvorbereitet zu sein
- wenn möglich begrenze ich ein Medium auf einen Aspekt (Bild, Ton etc.)
- überlege mir im Vorwege ob ich bereit bin
- trenne privates und Arbeit strikt
- bin mir bewusst das was in meinen Kopf reingeht auch in meinem Kopf bleibt
- wichtig ist nicht zu verdrängen, sondern zu akzeptieren

Sowas in der Art halt, das ist aber so individuell wie die Menschen selbst und lässt sich nicht über Ferndiagnosen klären. 
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Online AndreJarosch

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #46 am: 31.01.2024 | 11:15 »
In einem entsprechenden Szenario kann ich mit einer rückblickenden "hier sind Taten begangen worden" leben, sofern die nicht zu sehr ins Detail gehen.
Und eigentlich erfolgt für mich dann auch ein automatische "und wir müssen die Täter zur Strecke bringen und eine Wiederholung verhindern".

Korrekt!
Bei einer Gruppe die eher Probleme lösen wollen ("den Bösewicht stellen und überwältigen wir und übergeben ihn der Obrigkeit") führt dies schnell zu einer moralischen Akzeptanz der selbst durchzuführenden Selbstjustiz.
Wenn ein Antagonist Grenzen überschreitet führt das bei den meisten zu einem "der soll STERBEN, und das am besten mit viel Schmerzen!".
Und wenn die Charaktere dabei (wenn auch nur angedeutet) so grausam zu Werke gehen, wie sie es dem Antagonisten vorwerfen haben wir einen Twist, den ein paar Rollenspiele befürworten würden.

Generell ist es aber auch für mich am Spieltisch akzeptabler wenn NPCs/Antagonisten über die Strenge schlagen, als wenn SCs dies tun.

Offline unicum

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #47 am: 31.01.2024 | 11:23 »
Ich kann schon z.B. in Filmen Hinrichtungen nur schwer, Folterszenen überhaupt nicht aushalten.

Das schlimmste was ich jeh im Leben sah war,... in der Tagesschau - das war vor über 20 Jahren. Wahrscheinlich könnte ich heute noch solche Bilder sehen wenn ich bei den sogenannten "sozialen" Medien in den richtigen Ecken unterwegs wäre.

In Filmen hab ich immer die Schere im Kopf "das ist nur Fiktion", da habe ich auch den Spruch von Roy Baumeister im Kopf "Es lässt die Bösen eben böser erscheinen" (auch wenn er das in bezug auf Opfer-Täter beziehungen sagte). Ebenso ist das auch bei Rollenspielen.

Grenzen gibt es aber auch dort nur eben später als in der realität, oder den medien welche die realität abbilden.


Offline Freeport

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #48 am: 31.01.2024 | 11:32 »
Generell ist es aber auch für mich am Spieltisch akzeptabler wenn NPCs/Antagonisten über die Strenge schlagen, als wenn SCs dies tun.

Dem stimme ich so zu. Allerdings ist das für mich als SL ist auch ein großer Faktor, was gewisse Szenarien mit mir tun, denn ich muss mir das ausdenken und die Charaktere, die die Handlung verantworten ausarbeiten. Und dabei lebe ich mich immer sehr stark in alle Facetten ein - ich frage mich immer "Warum tun diese Wesen das?" und die Antworten, die ich finde sind oft für meine Spieler toll und memorable, aber für mich manchmal (auch aufgrund meines Lebenslaufes) gar nicht so einfach zu verdauen. :)
Beispiel: Ich habe mal ein Abenteuer gespielt, wo es um Terrorismus (Unabhängigkeitsbestrebungen einer Kolonie im SciFi) ging und es einen charismatischen Anführer gab, der seine Untergeben dazu überredet hat, Anschläge durchzuführen - kein absolut abwegiger Plot also. Aber das Ausarbeiten des Anführers, der eigentlich für Freiheit kämpft, aber dafür über Leichen geht und in diesem Weg keinen Widerspruch sieht, das hat mich im Nachhinein echt die ein oder andere Nacht gekostet. Meine Spieler waren begeistert und sind echt mitgegangen, insofern war es das wert - ich tue ja (fast) alles für meinen Spielies. :)
Now I'm confused. No, wait! Maybe I'm not...

Offline felixs

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Re: Wo hört für euch der Spaß auf? Wann steigt ihr aus?
« Antwort #49 am: 31.01.2024 | 11:45 »
Auf allen Ebenen - die Wut- und das Unverständnis darüber dürfte meiner Einschätzung nach stark genug sein, dass ich sage: "Will ich nicht" oder "Geht gar nicht".

Will man es wirklich soweit kommen lassen? Ich merke meist vorher, dass sich was anbahnt und würde das dann ansprechen, wenn ich das nicht möchte. Kommt nicht oft vor, aber schon gelegentlich mal.

Oft hilft mir dann auch eine Nachfrage, ob das jetzt zur Handlung gehört, oder ob man das vielleicht weglassen kann, wenn es "nur" Kolorit ist. ("Oft" klingt jetzt so, als wäre das häufig. Ist es nicht. "Oft" im Sinne von "In einem größeren Teil der seltenen Fälle").

Sowas wie Gruppenzwang oder Erdulden um des Friedens Willen ist mir zum Glück fern. Hätte keinerlei Angst mir damit Feinde zu machen.

Würde ich auch nur sehr eingeschränkt machen. Ich kann schon ein bisschen was runterschlucken, wenn ich den Eindruck habe, dass die anderen Spaß haben und wenn es für mich nicht zu schlimm wird. Gibt halt Grauzonen. Aber wenn es nicht geht, dann bin ich raus.
Wenn ich mir damit Feinde machen würde, dann war von Anfang an der Wurm drin. Würde schon erwarten, dass meine Bedürfnisse berücksichtigt werden; mache ich mit anderen ja auch so.
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