Wie? Ulisses hat die alte deutsche HârnMaster-Übersetzung mit allen Fehlern neu rausgebracht als HârnMaster Classic in schicken Kunstleder-Einbänden. Bei der Gelegenheit wurden meines Wissens auch noch schicke Farbkarten aus dem Buch der Burgen durch Schwarzweiß-Karten ersetzt, was sicher eine Glanzleistung für all die Kunden ist, die für so ein Premium-Produkt als Vorbesteller gezahlt haben. /Sarkasmus Letzte Woche waren die Bücher auch noch im Shop zu erwerben, PDFs gibt es AFAIK nicht. (Ich überlege trotzdem, mir wenigstens noch den Settingband zu holen, damit ich potentiellen Spielern die kein Englisch können trotzdem etwas zum Lesen in die Hand drücken kann, ohne dass ich meine Sammler-Originalausgabe rausgeben muss. Mit dem Kunstledereinband sind die neuen Editionen ja sicher auch etwas robuster, dass man die gut als Arbeitsversion benutzen kann z. B. auch zum Reinschreiben von Notizen.)
Wer HârnMaster spielen möchte und über ausreichend Englischkenntnisse verfügt, sollte lieber zu HârnMaster 3 (etwas vereinfachte Regeln) von Columbia Games oder HârnMaster Gold (die Realismus-Keule) von Kelestia greifen. Oder wartet auf die zwei neuen Regeleditionen, die in den nächsten 1-2 Jahren wohl erscheinen soll. Der Vorteil der aktuellen Setting-Module ist auch, dass in den letzten 20 Jahren viele Module teils deutlich überarbeitet wurden, was man oft schon an der Seitenzahl bemerkt. Ich habe das originale deutsche HârnMaster + HârnWorld und die neuen, modernen englischen Module sind halt auch, abgesehen vom überarbeiteten Inhalt, schon ein wenig schicker.
Bezogen auf das Thema geht es meiner Meinung nach ja eigentlich nicht darum, was HârnWorld kann, was Mythras nicht kann, sondern eher darum, wie erreicht HârnWorld das alles anders erreicht. Ich finde ja das Kampfsystem durchaus beeindruckend, erst total abgefahren weil es so anders ist alles jedes andere der Dutzenden Rollenspiele die ich gelesen oder gespielt habe, im tatsächlichen Spieleinsatz dann aber auch noch extrem schnell und simpel, eben gar nicht mehr kompliziert. Dass HârnMaster kompliziert sei, ist ja eh ein Mythos, es hat halt eine lange Charaktererschaffung und benutzt eigene Regelbegriffe. Viele Regeln finde ich ja im Spieleinsatz eher einfacher als z. B. bei Mythras, aber auch einfacher als bei D&D 3.x, Pathfinder, DSA4, DSA5... Ist natürlich Geschmackssache. Aber wie gut da die Optional- und Expertenregeln eingebunden sind, finde ich bei HM3 auch ziemlich gut. Ich weiß gerade nicht, ob das HM1, das von Ulisses neu rausgebracht wurde, das auch schon so hatte.