Autor Thema: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt  (Gelesen 5473 mal)

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Offline Der Hasgar

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #125 am: 8.02.2024 | 12:04 »
Ja, genau. Wir müssen nicht jetzt sofort in voller Schönheit in die Fiktion übersetzen. Es gibt indirekteren Mechanismen, wir müssen nur irgendwie einen davon wählen.

- Wir würfeln jetzt noch mal. - Das ist sowas wie 3xx in HTTP.
- Wir lesen jetzt aus einer Zufallstabelle vor.
- Wir akzeptieren nun einen (von meistens genau zwei) abgesprochenen Ausgängen
- Jemand hat jetzt den Job, eine Änderung der Fiktion zu beschreiben. Häufig innerhalb gewisser Maßgaben.
- Wir notieren jetzt einen Hinweis, der auf zukünftige Mechanismen wirkt (du bist jetzt "Erschöpft")
- Wir instantiieren jetzt einen Pool, der für eine bestimmte Sache benutzt werden kann (verteile diese 5 Punkte auf deinen Zaubereffekt; frage 3)
- Wir erhöhen/senken irgendeine Maßzahl, die bei bestimmten Ständen gewisse fiktive Effekte bedeutet (bei 0HP bist du tot, bei 100XP steigst du auf)
- Wir erhöhen gewisse Zahlen und senken andere, wobei deren Verhältnis etwas bedeutet (Savior up, Danger down)
- ... vielleicht gibts hier noch weitere ...
- Wir manipulieren einen abstrakten aktiven Resourcen-Pool, der sich nicht sehr interessiert, wo er herkommt oder was er bedeutet (nimm nen Fate-Punkt)

(Ich hatte mich gestern schwer getan, meinen Beitrag hier wieder zu finden.)

Ich kann mit vielen der von Dir genannten Mechanismen leben. Dieser hier ist allerdings mit Vorsicht zu behandeln:

"Jemand hat jetzt den Job, eine Änderung der Fiktion zu beschreiben. Häufig innerhalb gewisser Maßgaben."

Wir haben das im Spiel oft versucht, dass Spieler bestimmte Szenen beschrieben haben (z.B. Begegnungen auf einer Reise anhand eines Bildes oder so) Das beißt sich immer dann, wenn sie über ihre Figur hinaus signifikant in die Welt eingreifen - oder in andere SCs. Das fühlt sich stets nach Willkür an. Schöne beschriebene Erlebnisse erzeugen keine besondere Freude (werden eigentlich innerhalb von Minuten wieder vergessen, weil man sie nicht wirklich erlebt hat) und negative sorgen für Ärger über den Spieler.

Einzige Ausnahme: Die SL. Da kann ich das akzeptieren. Vielleicht mag aber auch hier mein Problem liegen. Ich mag als Spieler wirklich der SC sein, aus seiner Perspektive handeln und auch seine Begrenztheit spüren. Und ich denke einfach, dass ein verhältnismäßig neutraler Resolutionsmechniamus wie ein Würfel besser zu diesem Spielstil passt als eine Interpretation des Ergebnisses ohne Berücksichtigung entsprechender Wahrscheinlichkeiten.
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Offline Der Hasgar

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #126 am: 8.02.2024 | 12:12 »
ich sehe das ja als eine Frage dessen, was man spielen will, und welche Situation im Spiel wichtig für das Erleben und die Immersion sind, und welche nicht.

Die Charakterwerte sollten alles aufbieten, damit die wichtigen Situationen sinnvoll und ohne Bruch der Immersion gehandhabt werden können. Und je mehr und universeller diese wichtigen Situationen sind, desto mehr und detailliertere Werte braucht es.

Wenn es also in einem Spiel wie z.B. Pasion de las Pasiones eigentlich überhaupt nicht wichtig ist, wie weit jetzt wer springen kann, weil das Spiel sich halt um dramatische Daily Soaps dreht, dann braucht es dazu auch keine Werte.

Wenn ich aber eine wildgemischte Abenteurergruppe habe, wo es wichtig ist, wer in welcher der sehr vielfältigen Abenteueralltagssituation gerade glänzen (oder eben nicht) kann, dann brauche ich womöglich recht detaillierte Werte für alles von Athletik, Magie, Kampf, Heimlichkeit, Wissen, etcpp.

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Für ein rein soziales Drama mit sehr geringem Anteil anderer Problematiken braucht es nicht zwingend Werte. Es braucht auch wie gesagt keine Werte, wenn alle sich für einen Abend zusammensetzen und einfach eine lustige oder spannende Geschichte erzählen wollen. Das habe ich ja schon vor 3 Seiten geschrieben. In solchen Fällen bin ich total entspannt und lasse mich da auch drauf ein. Ich würde auch soweit gehen, zu sagen, dass selbst Spiele wie CoC für mich nur eine Hand voll Werte benötigen, weil es auch da rein um die Geschichte geht.

Wenn es aber um eine lang angelegte Fantasy-Kampagne (oder auch Sci-Fi) geht, in der ich vor eine ganze Reihe an Herausforderungen gestellt werde und mein Charakter eventuell mehrere Jahre Spielzeit erlebt, sind mir wertelose Systeme zu wenig. Da will ich Progression - narrativ und wertetechnisch. Und diese lässt sich eben durch Werte am besten abbilden. Aber auch hier kann natürlich jeder anderer Meinung sein.
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Offline Der Hasgar

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #127 am: 8.02.2024 | 12:35 »

Der Unterschied ist, dass sich die Spieler auf andere Ergebnisse einigen, wenn eine bestimmte Erfolgsrichtung (Ja, aber ...; Nein, und ...) vorgegeben wird.

Es GIBT einen signifikanten Unterschied, wer springt oder zaubert. Die Begründung wird anders ausgehandelt. Denn DASS der Erzmagier vergeigen kann, ist auch in Zahlensystemen ein Faktor. Und ich habe auch schon eine Runde erlebt, wo der Superscharfschütze mit Shoot 90% so dermaßen vom Pech verfolgt war, dass er zum Schluss mit seinem Superscharfschützengewehr als Keule in den Nahkampf gegangen ist, so frustriert war er. Hat beim Schießen genau einmal getroffen und dann absoluten Minimalschaden gewürfelt. Und die einzige Begründung für dieses eklatante Versagen lautete "Tjo, heute nicht dein Würfeltag".

Da kamen ja auch keine Impulse für die Narration. Das war einfach nur ein "X-Com Trefferwahrscheinlichkeit 95%" Dauerwitz.

Ja, nur die Richtungsvorgabe "Nein, und" wird ja gezogen als gleichwertige Option gegenüber einigen anderen. In dem Fall könnten wir ja mal das Scharfschützenpech auf den Erzmagier übertragen. Der Scharfschütze hatte bei 90% Wahrscheinlichkeit x-mal Pech. Bei einer gleichmäßigen Auswahl (Beispiel: Wenn es von 6 Möglichkeiten 2 Ja-Ereignisse (Ja, und... Ja, aber...= 33%) gäbe, müsstest du die Anzahl an verkackten Versuchen entsprechend erhöhen. Das wären also mehrere Sitzungen lang nur "Nein, und..."- Erlebnisse für den Erzmagier. Die Narration wäre bestimmt lustig, aber der Spieler des Erzmagiers würde sich eher wie ne Gurke fühlen als wie ein Erzmagier.

Ja, mir ist schon klar: In der Narration wäre ein Unterschied, ob dem Erzmagier das passiert oder dem Lehrling, aber es fühlt sich in meinen Augen einfach nicht gut an.

Zudem haben auch Wertesysteme "Ja, und" und "Nein, und"-Ereignisse: Crits und Patzer. Es wäre sicherlich eine Bereicherung für ein Spiel nach meinem Geschmack, wenn diese mehr ausgeschmückt würden. Einige Würfelsysteme haben ja sogar "Ja, aber"...
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Offline Olibino

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #128 am: 8.02.2024 | 15:39 »
Ein untrainierter Allerweltsmensch (Vielleicht Gelehrter), der einigermaßén trainierte Typ (vielleict ein Handwerker mit viel körperlicher Arbeit) und die Weltmeisterin im Weitsprung stehen vor dem von Dir genannten Abgrund. Es MUSS (!!!!) einen signifikanten Unterschied machen, wer von ihnen darüber springt. Sonst bräuchte ich all diese Beschreibungen der SCs nicht - sie wären absolut bedeutungslos. Sie können also nicht mit dem gleichen Mechanismus (und den gleichen Wahrscheinlichkeiten) abgefrühstückt werden.
Der Unterschied muß aber nicht durch eine mathematische Formel kommen.
Der Weltmeister im Weitsprung muß keine Probe machen, der schafft es automatisch.
Der Handwerker macht eine Probe.
Der Gelehrte hätte kaum eine Chance, also muß er sich einen anderen Weg überlegen oder durch die anderen unterstützen lassen.
Ich hatte letztens so einen Gelehrten gespielt und wir mußten alle tauchen, und ich habe die beiden besten Schwimmer der Gruppe gebeten mich in die Mitte zu nehmen und zu unterstüten, da ich es mir alleine nicht zutraue.

Offline Tudor the Traveller

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #129 am: 8.02.2024 | 15:51 »
Es geht imo bei der Präzision von Zahlen um Kohärenz. Das ist imo mit Zahlen viel einfacher als mit Worten.

Ich glaube aber auch, dass es gar nicht so sehr um Zahlenwerte geht, sondern um Crunch.

"Stark" als Eigenschaft ist imo auch ein Spielwert, wenn auf Basis dieser Eigenschaft spielrelevante Entscheidungen getroffen werden. Der Wert ist dann halt im Extremfall digital.

Wenn es auch das Gegenteil "schwach" gibt, ist es sogar schon ein Wert mit drei möglichen Zuständen / Niveaus. Das kann man dann genauso gut mit Stärke -1 / 0 / +1 beschreiben.

Es wurde ja auch schon von unterschiedlichen Niveaus dieser "wertelosen" Figuren geschrieben, im Sinne von " etwas stark" und "sehr stark". Damit ergäbe sich die Eigenschaft "Stärke" sogar mit 5 Niveaus.
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #130 am: 8.02.2024 | 16:07 »
Es geht imo bei der Präzision von Zahlen um Kohärenz. Das ist imo mit Zahlen viel einfacher als mit Worten.

Ich glaube aber auch, dass es gar nicht so sehr um Zahlenwerte geht, sondern um Crunch.

"Stark" als Eigenschaft ist imo auch ein Spielwert, wenn auf Basis dieser Eigenschaft spielrelevante Entscheidungen getroffen werden. Der Wert ist dann halt im Extremfall digital.

Wenn es auch das Gegenteil "schwach" gibt, ist es sogar schon ein Wert mit drei möglichen Zuständen / Niveaus. Das kann man dann genauso gut mit Stärke -1 / 0 / +1 beschreiben.

Es wurde ja auch schon von unterschiedlichen Niveaus dieser "wertelosen" Figuren geschrieben, im Sinne von " etwas stark" und "sehr stark". Damit ergäbe sich die Eigenschaft "Stärke" sogar mit 5 Niveaus.

Und damit käme man in vielen Situationen schon recht weit, denn so viele unterschiedliche Niveaus, die sich unter Gebrauch eines menschlichen 08/15-Standardgehirns auch noch intuitiv klar voneinander trennen lassen, gibt's normalerweise in einer Eigenschaft/Fertigkeit/wasauchimmer gar nicht. Eine definitive Einteilung in beispielsweise hundert verschiedene Qualitätsstufen a la Prozentsystem gibt unser Einschätzungsvermögen da doch erst überhaupt nicht her.

Offline Der Hasgar

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #131 am: 8.02.2024 | 16:40 »
Und damit käme man in vielen Situationen schon recht weit, denn so viele unterschiedliche Niveaus, die sich unter Gebrauch eines menschlichen 08/15-Standardgehirns auch noch intuitiv klar voneinander trennen lassen, gibt's normalerweise in einer Eigenschaft/Fertigkeit/wasauchimmer gar nicht. Eine definitive Einteilung in beispielsweise hundert verschiedene Qualitätsstufen a la Prozentsystem gibt unser Einschätzungsvermögen da doch erst überhaupt nicht her.

Klar: Zur einen Beschreibung eines Befähigungsstatus ist ein Prozentsystem mit 100 Stufen definitiv zu heftig. Es zeigt halt Wahrscheinlichkeiten schön an, aber sonst...

Ich würde auch sagen, dass 5-7 Stufen einer Fähigkeit ausreichen. Es ist trotzdem schön, einige mehr zu haben, um das Erlernen einer Fähigkeit darzustellen. Gehen wir von 5 Niveaustufen aus (grottig - schlecht - mittel - gut  -sehr gut), könnte man jedem Zustand noch 2-3 Lernstufen spendieren, damit man nicht erst gar keinen Fortschritt hat und danach plötzlich ne Stufe höher ist. Somit käme man schon sehr nah an gängige Systeme (Werte 18-24 - 3W6, 2W10, 1W20 oder 2W12) heran.

In einem wertelosen System könnte man auch sagen du bist grottig, hast aber schon erste Schritte gemacht, das zu beseitigen (1 Lernstufe über 1) - und das Ergebnis entsprechend anders intepretieren. Braucht man diesen Lerneffekt für sich nicht (Ich brauche ihn unbedingt), lässt man das einfach weg.

Letztlich empfinde ich das mit Werten als angenehmer, aber das bleibt halt Geschmackssache.
« Letzte Änderung: 8.02.2024 | 16:44 von Der Hasgar »
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #132 am: 8.02.2024 | 16:50 »
Der Unterschied muß aber nicht durch eine mathematische Formel kommen.
Der Weltmeister im Weitsprung muß keine Probe machen, der schafft es automatisch.
Der Handwerker macht eine Probe.
Der Gelehrte hätte kaum eine Chance, also muß er sich einen anderen Weg überlegen oder durch die anderen unterstützen lassen.
Ich hatte letztens so einen Gelehrten gespielt und wir mußten alle tauchen, und ich habe die beiden besten Schwimmer der Gruppe gebeten mich in die Mitte zu nehmen und zu unterstüten, da ich es mir alleine nicht zutraue.

Nein, muss er sicherlich nicht. Nur jetzt stellt dir den Gelehrten in einer Notsituation vor und er muss ein solches Wagnis eingehen... Was nun? Darf er die gleiche Probe machen wie der Handwerker? Das negiert den kräftig gebauten Handwerker. Er müsste also eine "Probe" machen (Karte ziehen, Münze werfen, durch Erzählung - was auch immer der Mechanismus ist), die dem Rechnung trägt.

Beispiel: "Ja, und"-Karte wird aus dem Stapel genommen, dafür eine zweite "Nein und..."-Karte reingenommen oder so... Oder die Narration müsste das auf jeden Fall sinnvoll und fair einpreisen.
« Letzte Änderung: 8.02.2024 | 17:02 von Der Hasgar »
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #133 am: 8.02.2024 | 16:55 »
Nein, muss er sicherlich nicht. Nur jetzt stellt dir den Gelehrten in einer Notsituation vor und er muss ein solches Wagnis eingehen... Was nun? Darf er die gleiche Probe wie der Handwerker? Das negiert den kräftig gebauten Handwerker. Er müsste also eine "Probe" machen (Karte ziehen, Münze werfen, durch Erzählung - was auch immer der Mechanismus ist), die dem Rechnung trägt.

Beispiel: "Ja, und"-Karte wird aus dem Stapel genommen, dafür eine zweite "Nein und..."-Karte reingenommen oder so... Oder die Narration müsste das auf jeden Fall sinnvoll und fair einpreisen.
Die einfachste Möglichkeit ist, dass der Gelehrte zwei Karten zieht und die schlechtere nehmen muss.
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Offline Der Hasgar

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #134 am: 8.02.2024 | 16:56 »
Die einfachste Möglichkeit ist, dass der Gelehrte zwei Karten zieht und die schlechtere nehmen muss.

Das würde dem Unterschied immerhin in gewisser Weise Rechnung tragen, ja :)
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Offline Olibino

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #135 am: 9.02.2024 | 12:04 »
Wenn es aber um eine lang angelegte Fantasy-Kampagne (oder auch Sci-Fi) geht, in der ich vor eine ganze Reihe an Herausforderungen gestellt werde und mein Charakter eventuell mehrere Jahre Spielzeit erlebt, sind mir wertelose Systeme zu wenig. Da will ich Progression - narrativ und wertetechnisch. Und diese lässt sich eben durch Werte am besten abbilden. Aber auch hier kann natürlich jeder anderer Meinung sein.
Es ist Geschmacksache.

Aber ich möchte nochmal Star Wars als ein Beispiel nutzen.
Wenn ich da drüber nachdenke, kann ich in den Filmen nur 3 Stufen unterscheiden: man kann es gar nicht, man kann es, man kann es meisterhaft. Das gilt für Jedikräfte nutzen, Raumschiff fliegen, reparieren, schießen usw.. Eine feingranularere Unterscheidung kann ich nicht groß erkennen, obwohl es eine lange Geschichte mit Charakterprogression ist.
Andere Aspekte eines Charakters wie Beziehungen, offizielle Aufgaben, wahre Ziele, Geheimnisse, sind mindestens genau so wichtig wenn nicht wichtiger. Wenn man sich z.B. die Wikipediaeinträge der Charaktere anschaut, geht es fast nur darum. Welche Fähigkeiten jemand hat ist eher zweitrangig.


Ich habe selbst schon mehrmals Kampagnen ohne Zahlenwerte gespielt. Der Unterschied ist für mich:

bei Systemen mit Zahlen und Formeln drängen diese sich auch in den Vordergrund. Kampfencounter bestehen im Wesentlichen aus Würfeln, und Buchführung über Zahlen.

Bei Kampagnen ohne Zahlen konzentriert man sich mehr auf Gespräche, Gefühle, Geheimnisse und ähnliches. Und wenn man eine klassische Kampfsituation hat, wird die eben nicht buchhalterisch abgewickelt sondern cineastisch auf Basis gezogener Karten oder anderer Mechanismen erzählt.

Es ist einfach Geschmacksache was man lieber mag.

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #136 am: 9.02.2024 | 12:31 »
Ich würde behaupten es ist nichtmal Geschmackssache, weil einem ja durchaus auch beides Gefallen kann.
Es ist ein Unterschied wie zwischen Lara Croft und Baphomets Fluch. Oder Jedi Knight und Knights of the Old Republic. Man spielt beides gerne, aber hat halt andere Ansprüche an das konkrete Spiel.

Offline flaschengeist

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #137 am: 9.02.2024 | 13:01 »
Es ist Geschmacksache.

Aber ich möchte nochmal Star Wars als ein Beispiel nutzen.
Wenn ich da drüber nachdenke, kann ich in den Filmen nur 3 Stufen unterscheiden: man kann es gar nicht, man kann es, man kann es meisterhaft. Das gilt für Jedikräfte nutzen, Raumschiff fliegen, reparieren, schießen usw.. Eine feingranularere Unterscheidung kann ich nicht groß erkennen, obwohl es eine lange Geschichte mit Charakterprogression ist.
Andere Aspekte eines Charakters wie Beziehungen, offizielle Aufgaben, wahre Ziele, Geheimnisse, sind mindestens genau so wichtig wenn nicht wichtiger. Wenn man sich z.B. die Wikipediaeinträge der Charaktere anschaut, geht es fast nur darum. Welche Fähigkeiten jemand hat ist eher zweitrangig.

Ok, dann habe ich also eine dreistufige Kompetenz-Skala. Wie würdest du damit einen Konflikt zwischen zwei Spielfiguren mit dem gleichen Skalenwert entscheiden - also z.B. ein Lichtschwertduell zwischen zwei Jedimeistern? Münzwurf? "Rule of Cool"?
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #138 am: 9.02.2024 | 13:07 »
Wie würdest du damit einen Konflikt zwischen zwei Spielfiguren mit dem gleichen Skalenwert entscheiden - also z.B. ein Lichtschwertduell zwischen zwei Jedimeistern? Münzwurf? "Rule of Cool"?

Andere Faktoren einbeziehen. Also, wer ist wütender? Wer will mehr gewinnen? Wer hat den "Higher Ground"?
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #139 am: 9.02.2024 | 13:12 »
Andere Faktoren einbeziehen. Also, wer ist wütender? Wer will mehr gewinnen? Wer hat den "Higher Ground"?

Ok. Wie löse ich auf zwischen meisterhaft plus wütend und meisterhaft plus motivierter?
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #140 am: 9.02.2024 | 13:28 »
Ok, dann habe ich also eine dreistufige Kompetenz-Skala. Wie würdest du damit einen Konflikt zwischen zwei Spielfiguren mit dem gleichen Skalenwert entscheiden - also z.B. ein Lichtschwertduell zwischen zwei Jedimeistern? Münzwurf? "Rule of Cool"?
Ok. Wie löse ich auf zwischen meisterhaft plus wütend und meisterhaft plus motivierter?
Worauf willst du hinaus?
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #141 am: 9.02.2024 | 13:41 »
Worauf willst du hinaus?

Zwei Möglichkeiten:
1. Ich möchte zum denken anregen - dann könnten andere dazu lernen.
2. Ich hoffe auf eine unerwartete Antwort - dann hätte ich was dazu gelernt. 
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #142 am: 9.02.2024 | 14:15 »
Zwei Möglichkeiten:
1. Ich möchte zum denken anregen - dann könnten andere dazu lernen.
2. Ich hoffe auf eine unerwartete Antwort - dann hätte ich was dazu gelernt.
Ich weiß immer noch nicht, worauf du hinaus willst.

Wir nehmen eine 3-stufige Kompetenzskala an.
Du möchtest wissen, wie man Konflikte auf dem selben Kompetenzniveau löst.
Jiba merkt an, dass man die Umstände einbeziehen soll.
Du fängst an, Umstände kleinstteilig miteinander zu vergleichen.

Warum?
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Offline AlucartDante

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #143 am: 9.02.2024 | 14:26 »
Wenn ich da drüber nachdenke, kann ich in den Filmen nur 3 Stufen unterscheiden: man kann es gar nicht, man kann es, man kann es meisterhaft. Das gilt für Jedikräfte nutzen, Raumschiff fliegen, reparieren, schießen usw.. Eine feingranularere Unterscheidung kann ich nicht groß erkennen, obwohl es eine lange Geschichte mit Charakterprogression ist.
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Ohje meine Selbsterkenntnis, ich liebe Rollenspiele aus den gleichen Gründen wie Kinder früher Trumpf/Quartett Kartenspiele:
"Rüstung 72... Rüstung 91 sticht! ... 118 Lebenspunkte ... oh menno, ich habe Padme, die hat nur 48..."

Also ich fand es waren immer die spannendsten Momente wenn zwei Meister aufeinander treffen und man sich fragt, wer besser ist. Klar geht es auch darum, wer mehr Glückt hat und um die Coolness und um die Geschichte, aber auch darum, wer ist eigentlich wie gut?

"Woher wissen wir, dass Gandalf hohe Werte hat?" "Weil er gegen den Ballrog gekämpft hat und überlebt hat" "Und woher wissen wir, dass der Ballrog so stark ist?" "Weil er gegen Gandalf gekämpft hat"

Ja, ich gebe es zu, es ist ein bisschen infantil von mir, kleine Jungs vergleichen sich eben gerne mit anderen. Was hast du auf Stärke?

Offline ThinkingOrc

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #144 am: 9.02.2024 | 14:27 »
Ich war mal bei 12, jetzt bin ich eher bei 8.

Offline Tudor the Traveller

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #145 am: 9.02.2024 | 14:31 »
Es ist einfach Geschmacksache was man lieber mag.

Jein. Es sind einfach unterschiedliche Spiele. "Rollenspiel" ist kein einzelnes Spiel, sondern eine Kategorie verwandter Spiele, mit erheblicher Bandbreite.
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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #146 am: 9.02.2024 | 14:36 »
Wenn 2 etwa gleichgute gegeneinander antreten zieht halt der Zufallsmechanismus des jeweiligen Spiels. Vielleicht wird eine Karte gezogen, vielleicht wird eine Tarotkarte interpretiert, vielleicht kann man aufgrund der Umstände einen Bonus auf einen Würfelwurf bekommen.

Was würdet ihr denn sagen, wer gewinnt wenn Luke Skywalker gegen Darth Vader kämpft. Das ist eben nicht vorherbestimmt, da spielt das Glück oder die Ausnutzung der aktuellen Situation eine maßgebliche Rolle.

Außerdem geht es auch nicht nur um gewinnen oder verlieren. Oftmals sind solche Kämpfe auch unentschieden, aber man erfährt vielleicht etwas wichtiges während des Kampfes oder man kann es schaffen die Einstellung des anderen gegenüber dem Imperator zu ändern.

Es geht eben gerade nciht um eine mathematisch/buchhalterische Abwicklung.
Aber wenn es jemandem so wichtig ist, dass der eine jetzt aber eine 5% höhere Chance hat, dann spielt ein Spiel mit Zahlen.

Offline unicum

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #147 am: 9.02.2024 | 14:36 »
Jein. Es sind einfach unterschiedliche Spiele. "Rollenspiel" ist kein einzelnes Spiel, sondern eine Kategorie verwandter Spiele, mit erheblicher Bandbreite.

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"Ist wie Fußball, nur mit Händen und ohne Füße! Aber Ball ist Ball."

Ich find der Strang hat schon irgendwas von Glaubenskrieg und Missionierung.

Offline unicum

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #148 am: 9.02.2024 | 14:46 »
Bezüglich die Sache mit den Karten ziehen und diese dann zu interpretieren - imho wirft das einige Spieler raus.

Denn manche Menschen sind superschnell dabei etwas (in ihrem Sinne) zu interpretieren und andere eben nicht. Damit ersezt man die Fähigkeiten einer Spielfigur mit den Fähigkeiten des Spielenden. Klar hat niemand von sich etwa verbriefte Werte, auch wenn Schulische (et al) Zeugnisse das suggestieren, das heist aber eben nicht das nicht doch große unterschiede da sein können.

Ich denke gerade auch daran das wir hier auch sicher seitenlange Diskussionen haben zum thema "Ausspielen Sozialer Fertigkeiten" zu "Einfach Skill würfeln".
Tja manche können eben reden und andere eben nicht.

Offline Maarzan

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Re: spezifische Charakter-Werte... braucht man die Überhaupt
« Antwort #149 am: 9.02.2024 | 14:52 »
...
Tja manche können eben reden und andere eben nicht.
Oder es treffen sich zwei, welche unterschiedliche Interpretationen haben.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...