Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Gar nicht oder mangelhaft durch RSP bediente Genres/Genrekreuzungen
Arkam:
Hallo zusammen,
bei historischen Setting habe ich immer wieder zwei Probleme.
Das eine sind natürlich Mitspieler die entweder nur die Zeit ausspielen wollen. Das ist eine Art zu spielen die ich nachvollziehen kann aber mir ist doch eine Geschichte / Abenteuer / Mission beim Spiel wichtig.
Das andere sind Regelsysteme die zwar eine Tatsache beschreibenaber mir keine regeltechnische Umsetzung bieten. Cthulhu Kreuzzüge bringt etwa immer wieder das Problem etwas zu Essen zu bekommen ins Spiel. Jetzt brauche ich keine komplexe Spezialregel aber ein machen sie einen Wurf auf y fände ich schon nett.
Denn ohne solche Regeln ist man schnell wieder entweder in der "Hollywood Fassung" der Geschichte oder es kommt zu Diskussionen darüber was man etwa tuen muß um zum Herzog vorgelassen zu werden etc.
Hinzu kommt das teilweise die eigenen Überzeugungen über die Überzeugungen in der Zeit gestellt werden.
Settings in der Jetztzeit, teilweise ja auch schon in Cyberpunk Systemen, tendieren dazu das die Spieler ihr Wissen ins Spiel bringen und man starke Kritik an Regeln hat die eben Besonderheiten der Realität nicht darstellen.
Auch Detailinformationen zur jeweiligen Zeit zu bekommen kann schwierig sein. Ich habe etwa auf meiner Festplatte noch Cthulhu Raumzeit. Man wundert sich wirklich was man über diese Zeit eben nicht oder falsch im Kopf hat. Ich habe bei einer schnellen Suche leider keinen Downloadlink gefunden. "Der blinzelnde Himmel Abenteuer für Cthulhu in der Raumfahrtzeit stammt von von Gero „Zodiak“ Pappe, Lektorat: Heiko Gill und Layout: Thomas Michalski. Vielleicht kann da jemand noch Kontakte herstellen. Ich finde die Grundidee nämlich echt klasse.
Zum Thema Rollenspiele zu Filmen, Serien oder Franchises im weiteren Sinne lohnt sich aus meiner Sicht eine genauere Betrachtung.
Man sollte als erstes schauen was einem den so gut gefallen hat. Die "Fluch der Karibik" Filme etwa haben und Lust auf ein Piratensetting gemacht. Ein spezielles Fluch der Karibik Rollenspiel hätte es aber nicht gebraucht. Denn der Charm der Filme kam über seine Figuren und die Geschichte und die Lösungen der Charaktere.
Bei fiktiven aber Kampforientierten Hintergründen habe ich ganz gerne offizielle Werte für die Monster. Denn sonst gibt es schnell sehr unterschiedliche Ansichten darüber ob ein Monster eben ohne Heldenbonus mit Geschichtspanzer des Films eben auch so einfach zu besiegen wäre. Deshalb habe ich zum Beispiel für die Alien Filmreihe das Aliens Rollenspiel von Leading Edge, eine Cyberpunk 2020 Fanumsezung und auch Alien für die Zero Year Engin.Leider orientieren sich alle drei Stark an den Filmen und greifen den gerade in Comics stark aufgeweiteten Hintergrund nicht auf. - Ich vermute ja Mal Lizensprobleme.
Dazu sollte man sich, gerade bei Filmen aus den 80ern, also über 30 Jahre alt das Franchise anschauen. Denn wie schon oben geschildert das Komplettpaket aus Filmen, Filnebenreihen, Alien vs. Predator, Romanen und Comics bieten einen sehr reichhaltigen Hintergrund indem ich mir auch Abenteuer ganz ohne die klassischen Aliens vorstellen kann.
Für Krimis und Thriller braucht man aus meiner Sicht vor allem ein System das Ermittlungen unterstützt und den nötigen Hintergrund, bei Techno Thrillern etwa Militär und Geheimdienste im Kalten Krieg, aufschließt.
Ein wirkliches "Tatort" oder "Tom Clancy Rollenspiel" wäre eigentlich nicht nötig hätte aber wahrscheinlich mit den Fans der Krimis oder Romane und ihrer Verfilmungen einen größeren Kundenkreis.
Gruß Jochen
DonJohnny:
Genau das! Ich will Geschichtsrollenspiel und eigentlich gar nicht mal "historisches Setting". Demnach soll sich die Handlung im Rahmen von geschichtlichen Ereignissen/Wendepunkten/Prozessen orientieren und weniger "das Leben in dieser Zeit darstellen". Also ein aktives Erleben der Geschichte (als Vorgang, nicht als Status) im Rahmen eines Abenteuers und kein erzählerisches Reenactment.
Die Regeln sollten das aktiv unterstützen, sonst kann ich auch die Star Wars Regeln nehmen, ein paar Skills umbauen und dann halt Prager Fenstersturz spielen.
unicum:
Kurzer Einwurf von mir:
Ich mag Historische Settings ohne irgendwelche twists gar nicht. Denn bei mir in der Gegend schwiren genügend Hobbyhistoriker rum die dann ggf sagen "Das war aber in wirklichkeit ganz, ganz anderst." - das problem hab ich bei klassischer Fantasy nicht,... also nicht wenn ich nicht DSA spiele ;)
Das ist soweit ganz okee wenn man klar sagt das es "ähnlich, aber nicht ganz so ist" - exemplarisch war das dann mal Vampire Dark Ages als wir die Plünderung von Byzanz durch die Kreuzfahrer verhinderten ;)
Alsop vieleicht eher das ich solche Settings mag aber das problem sehe das es meinen Fundus an Spielern etwas einschränkt.
Ansonsten denke ich aber das es da draussen fast schon alles wirklich gibt, und - ich muss an der stelle zwar schreiben das ich generische Rollenspiele als ein greul finde, aber für das ein oder andere Setting wird sich schon irgendein System finden das man irgendwie passend hinbiegen kann.
DonJohnny:
Na ja, also ob die Leute die meinen einwerfen zu müssen, dass es irgend einen Knopf im Jahr 1200 nicht gab viel schlimmer sind als die [RollenspielX]-Spieler die einwerfen, dass laut Regionalband hier eigentlich eine Straße verlaufen müsste.
Und wen der falsche Knopf in einem 100% geschichtlichen Spiel stört, den stört es auch bei einem 90% oder 80% historischem Spiel.
Und das ist doch grad der Unterschied den ich meine, wenn ich sage, ich will kein "historisches Leben" simulieren sondern ein historschisches Ereignis oder Vorgang beackern. Klar gehört da vielleicht in diese Richtung etwas mehr Wissen dazu, das man mitbringen müsste, aber doch ehrlich gesagt auch nicht viel mehr, als wenn ich eine reichlich beschriebene vorgefertigte Rollenspiel bespielen möchte.
Hätte mir in meinem Sechstagekrieg-Mossad-Abenteuer gesagt, dass es Fluglinie-X die sie grade benutzen in den Sechzigern noch gar nicht gab, joa, meine Güte. Kann man anmerken, aber mehr als bissle Schlaumerei hat es der Runde eben auch nicht gebracht. Kann einem aber in anderem Anstrich bei sehr vielen Rollenspielen passieren.
Noch zwei Beiträge mehr zu dem Thema und ihr könnt den Thread als "Geschichtsrollenspiel" abtrennen ;)
Arkam:
Hallo zusammen,
@DonJohnny
Die Idee einen Thread zum Thema Geschichtsrollenspiel aufzumachen finde ich gut.
Könnte vielleicht ein Admin so gut sein.
Also ich brauche in keinem Setting einen Spieler der nicht freundlich fragt ob da nicht Etwas eigentlich anders ist sondern meint mir so mein Spiel vorschreiben zu können.
Bei freundlichen Korrekturen ist das etwas Anderes.
Mein Problem mit historischen Settings, ich kenne da bisher das deutsche Cthulhu und diverse Vietnamkriegsrollenspiele, ist das sie entweder sehr beschränkt und detailliert sind, Vietnamkrieg oder aber Dinge außer acht lassen die im Spiel entscheidend sind.
Das liegt nach meinem Gefühl meistens nicht an Faulheit der Autoren sondern eher daran weil Dinge aus dem täglichen Leben, weil sie damals einfach jeder von Kindesbeinen vermittelt bekommt, eben nicht dokumentiert sind. -- Also etwa welches Material Knöpfe hatten, wie lange ein üblicher Brief braucht.
Aber auch speziellere Themen wie etwa Geheimdienste oder die liebe Politik stellen mich vor Aufgaben wenn meine Spieler aktiv werden. Wenn sie eben nicht auch etwas verregelt sind.
Beinem ausgedachtem Hintergrund wird eine eigene Antwort zu solchen Fragen eher akzeptiert oder sie findet sich eben in einem offiziellem Settingband.
Gruß Jochen
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