Wie gesagt: Ich habe nichts dagegen, unterschiedliche Spielstile zu haben. Bin ohnehin nicht der Meinung, dass Leute die "Rollenspiel" spielen alle die selbe Sorte Spiel spielen.
Nicht nur. Soziale Interaktion kann man halt auch am Spieltisch ausspielen, Kämpfe eher nicht so; struktureller Unterschied.
Geht so. Charisma, gutes Aussehen, angenehme Stimmlage, Wortgewandtheit - all das kann die Figur haben, der Spieler aber nicht. Oder der Spielleiter ist halt nicht so geschickt darin. Hängt halt davon ab, ob man möchte, dass jeder "sich selbst" spielt plus Kampfwerte.
Kämpfen mag etwas sein, was man aus Gefährlichkeitsgründen nicht ausspielen will. Aber Schleichen wäre doch kein Problem? Dann soll der Spieler halt vormachen, wie man schleicht, statt eine Probe zu würfeln. Auch eine Kraftprobe dürfte sich so bewerkstelligen lassen etc.
Alles natürlich nur Argumente aus der Position des Teufelsanwalts. Ich hätte einfach gern, dass Sozialfertigkeiten ernst genommen werden, wenn sie denn im System vorkommen. Oder zumindest, dass man sich auf einen Spielstil einigt.
Ein wichtiges Argument ist auch, ob man möchte, dass jemand eine Figur spielen können soll, die sich von ihrem Spieler stark unterscheidet. Natürlich kann ein schlauer Spieler einen dummen Muskelbarbaren spielen (der dann aber meist im entscheidenden Moment immer die schlauen Einfälle hat; was mich auch nervt). Aber kann ein wenig charismatischer, wenig wortgewandter, vielleicht nicht allzu schlauer Spieler einen glänzenden Goldzüngler spielen? Wenn man soziale Interaktion zumindest weitgehend auswürfelt und auch danach spielt, dann ja.
Umgekehrt habe ich häufiger Spieler darum gebeten, ihre Figuren doch bitte etwas enger an der Rolle und den Spielwerten zu halten. Wenn jemand einen eher einfach gestrickten Muskelberg spielen möchte (Klischee!, kommt aber nicht selten vor), dann bitte gern. Ich möchte dann aber nicht, dass selbige Figur Verhandlungsgeschickt glänzt oder sich als großer Rätsellöser hervortut. Gern darf der Spieler den anderen Spielern Hinweise geben. Aber in der Spielwelt wird das bitte durch die passenden Figuren ausgespielt.
Ist was völlig anderes, als das halbe Abenteuer dem Butler hinterher zu spionieren, obwohl der Mörder natürlich der Gärtner ist, oder über Sessions lang zu ignorieren, dass man OG weiß, dass der Auftraggeber einen hintergeht.
Das passiert auch eher nicht, würde ich meinen.
Detektiv-Abenteuer muss man eh anders aufziehen und braucht dafür geeignete Regeln. Es hat Gründe, warum das mit den meisten Systemen so schlecht funktioniert.
Wenn die SL unbedingt eine Medusa auftreten lassen will, besorgt sich mein SC einen Spiegel; auch ohne dass ich ins Monster Manual schaue. Wenn die Medusa in dem System/der Welt völlig anders gestrickt ist, bin ich halt überrascht...
Abgesehen davon, dass eine Medusa ohne Vorwarnung irgendeiner Art eine ziemlich (unnötig) tödliche Angelegenheit wäre und ich den Spaß an der Sache nicht verstehe, finde ich das Beispiel nicht schlecht.
Ich würde an der Stelle klar dafür plädieren, dass der Spiegeltrick nur funktionieren kann, wenn die Spielfigur in der Spielwelt ausreichend Hinweise darauf hatte, was eine Medusa/Gorgone macht.
Method Acting vs.
Power Gaming?