Thema: [Film] Uncharted

[Grubentroll]

Die folgende Diskussion entstand ursprünglich in Filme und Serien - Smalltalk. schneeland

Hab letztes Wochenende UNCHARTED gesehen. Bin ja ein bisschen Fan der Spiele, und mag Tom Holland in den Spiderman-Filmen sehr.

Aber mein Gott, war das übel.
Zu keinem Moment des Films hatte ich das Gefühl, dass das Nathan Drake sein soll. Und Mark Wahlberg auch komplett fehlbesetzt in der Rolle als Sully.
Einziger Lichtblick war für mich Chloe.

Da hat man irgendwie das Gefühl, die Leute die den Film gemacht haben kennen die Spiele gar nicht.

[Sashael]

Da hat man irgendwie das Gefühl, die Leute die den Film gemacht haben kennen die Spiele gar nicht.

Ich fand das dagegen nahezu 1:1 umgesetzt.

Nur Nathan und Sully waren viel zu jung, aber das sollte ja auch so ne Art Originstory sein.

Mir hat der viel Spaß gemacht. Genauso bekloppt wie die Vorlage.

[AndreJarosch]

Da hat man irgendwie das Gefühl, die Leute die den Film gemacht haben kennen die Spiele gar nicht.

Manchmal denke ich, dass es was Gutes hat, dass ich keine Computerspiele spiele. So kann ich die auf Computerspielen basierenden Filme und Serien gucken und nur für sich betrachten und als für mich gute oder schlechte Story sehen, ohne das ich sie mit den Vorlagen vergleiche. 

[Grubentroll]

Ich fand das dagegen nahezu 1:1 umgesetzt.

Wenn du nur die "Trappings" (moderner Indiana Jones) nimmst, aber die Charaktere weglässt, evtl.

Aber bei einem Spiel das selber schon so cinematisch ist, wirkt das in einem Film dann wie eine komplette Themaverfehlung.

Aber ein jeder Jeck ist natürlich anders.

[Sashael]

Es waren halt ein junger Nathan Drake und ein nicht ganz so alter Sully.

Aber das Ganze hat mich wirklich extrem an Uncharted 4 erinnert. Was hat dir denn da gefehlt?

[Grubentroll]

Was hat dir denn da gefehlt?

Nathan Drake war wohl als Figur sehr stark von Nathan Fillion inspiriert in diversen Rollen. Vor allem aber wohl in Firefly.

Da sehe ich GAR NIX von.
Und bei Sully auch nichts von dem was den Charakter ausmacht in den Spielen.

Das hätte auch ne Fortsetzung von den National Treasure Filmen sein können.

[BBB]

Das hätte auch ne Fortsetzung von den National Treasure Filmen sein können.

Sehe ich auch so. Die Charaktere erschienen mir wahnsinnig beliebig und austauschbar...

[Sashael]

Nathan Drake war wohl als Figur sehr stark von Nathan Fillion inspiriert in diversen Rollen. Vor allem aber wohl in Firefly.

Da sehe ich GAR NIX von.
Und bei Sully auch nichts von dem was den Charakter ausmacht in den Spielen.

Das hätte auch ne Fortsetzung von den National Treasure Filmen sein können.

Äh ... das Ganze spielt ja auch mehrere (viele) Jahre VOR dem ersten Uncharted Spiel.

Guck ich mir die Rückblenden in Nathans Jugend in den Spielen an, haben sie das doch perfekt eingefangen.

Ja, okay, wenn du jetzt eine Verfilmung der Handlung der Spiele erwartet hast, versteh ich deine Enttäuschung. Aber das war doch gar nicht das Ziel. Bei der Filmhandlung haben sie sich halt bei den Jugendabenteuern von Nathan Drake bedient. Und das imo verdammt gut.

[McCoy]

Also von Uncharted kannte ich die Spiele nur vom Hörensagen, aber die sollen ja gut sein. Aber der Film... puh der Film. Da passt ja gar nichts, für mich rangiert der auf einer Höhe mit den alten Tomb Raider Filmen, wenn nicht noch schlechter.
Ich nehme hier weder Tom Holland einen coolen Action Helden ab, noch Mark Wahlberg, den ja was eigentlich? Ein liebenswertes Schlitzohr? Keine Ahnung. Von den Bösen möchte ich erst gar nicht anfangen...
Mal im Ernst, war das in den Spielen auch so?

[Sashael]

Die "Gegenwarts" Nathan und Sully sind vor allem eins. Zynisch und abgebrüht.

In den Rückblenden sieht das anders aus. Da ist Nathan neugierig-naiv und Sully lässt so ein bißchen den väterlichen Gauner raushängen.

Ich weiß nicht, was man bei der Prämisse des Film (Nathan und Sully Origins mit deutlich jüngeren Männern) da sonst erwartet. Holland spielt den Möchtegernabenteurer, der sich ständig bis über beide Ohren in die Scheisse manövriert, doch sehr gut.

Das war für mich einer der Grundpfeiler fir die Handlung. Nathan Drake hat keine Scheissahnung, was er da tut, will aber unbedingt in der Oberliga der Abenteurer mitmischen. Und Sully hat schon genug Kacke am Schuh und versucht, aus dem Naivling noch die paar nützlichen Krümel rauszukratzen, bevor er ihn abserviert.

Gut, Banderas Charakter war schon ziemlich Banane. Da hatte ich auch nicht das Gefühl, dass Banderas weiss oder mag, was er da tut. Aber der wurde ja

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schlussendlich auch ziemlich sang- und klanglos entsorgt.

Hat für mich alles gestimmt. Denn die Stories aus den Spielen sind auch völlig Banane. Gerade Uncharted 1 & 2 haben bei mir verdammt oft nen Facepalm ausgelöst. Das war Tomb Raider mit viel mehr Geballer und viel weniger Akrobatik und noch weniger Sinn in der Handlung als bei Lara. 

[BBB]

Das war Tomb Raider mit viel mehr Geballer und viel weniger Akrobatik und noch weniger Sinn in der Handlung als bei Lara. 

Ja, ich denke so kann man es ganz gut zusammenfassen.
Ich fand sämtliche Charaktere inkonsistent/blass/schlecht geschrieben.

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Sully ist ganz offensichtlich absolut abhängig von Drake. Immer und immer wieder wird deutlich, wie wenig Ahnung er eigentlich selber hat und dass Drake das heavy lifting macht. Eigentlich läuft er die ganze Zeit nur mit und schaut dumm aus der Wäsche. Und trotzdem hintergeht er jeden bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Die logische Konsequenz wäre gewesen, dass er nach 45min irgendwo allein rumsitzt und sich ärgert, dass er seine Chance verpasst hat.
Und Drake ist - mit viel wohlwollen - wahnsinnig naiv. Man könnte auch sagen dumm. Er wird ständig hintergangen, dackelt aber mit, weil er die Hoffnung hat seinen Bruder wiederzusehen (so weit, so nachvollziehbar), aber als dann klar wird dass auch das nur gelogen war (wie eigentlich alles), was macht er? Nix!
Dass die beiden als Team bis zum Schluss zusammen bleiben lässt sich echt nicht logisch erklären, finde ich.
Also ich war wirklich enttäuscht vom Film.

[Sashael]

Ja, ich denke so kann man es ganz gut zusammenfassen.
Ich fand sämtliche Charaktere inkonsistent/blass/schlecht geschrieben.

Ich meinte tatsächlich die Spiele. 

Uncharted 1 allein ist ein einziges Logikloch, um die nächste Massenballerei zu rechtfertigen.
Nathan Drake löscht in jedem Spiel ungefähr eine Kleinstadt aus.
Die Kletterpartien laufen inkonsistent über Triggerpunkte, statt planbare Routen.

Die komplette Action ist so dermaßen drüber und die Story dünne Tünche, die einem flüchtigen Realitätscheck nicht standhält.

Und daraus hat man dann einen Film gebastelt. 

Ich bin mit Erwartungen an eine Verfilmung von Uncharted Videospielen in den Film gegangen und die wurden für mich nicht enttäuscht. Der Film ist genauso hirnbefreite Action mit flachen Charakteren wie die Spiele. 

[Weltengeist]

Manchmal denke ich, dass es was Gutes hat, dass ich keine Computerspiele spiele. So kann ich die auf Computerspielen basierenden Filme und Serien gucken und nur für sich betrachten und als für mich gute oder schlechte Story sehen, ohne das ich sie mit den Vorlagen vergleiche. 

Dem kann ich mich zu 100% anschließen. Generell hilft es nach meiner Erfahrung, einfach erwartungsfrei in Filme reinzugehen (ich bin jetzt schon gespannt, wer Dune 2 wieder als totale Scheiße verreißen wird, nur weil ein Film dermaßen übertriebene Erwartungen eigentlich gar nicht erfüllen kann).

Für mich war Uncharted nette Unterhaltung. Ich hatte mir etwas weniger Zivilisations- und etwas mehr Wildnisanteil vorgestellt, und ich hatte auch eher mit einem hartgesottenen Abenteurer als mit einem blutjungen Anfänger gerechnet. Und ich kann mich natürlich immer über Filmlogik wie "der Typ ist Bartender und Trickbetrüger, hat aber einen Sixpack und Muskeln, mit denen man aus einem Flugzeug stürzende Personen mit einer Hand auffangen kann" aufregen. Aber das ist ja letztlich irgendwie Genrekonvention; der Film selbst war daher für mich völlig akzeptables Action-Kino.

[BBB]

Ich meinte tatsächlich die Spiele. 

Uncharted 1 allein ist ein einziges Logikloch

Hahaha, okay, das trifft meiner Meinung nach auch auf den Film zu.
Ich mein, Geschmäcker sind subjektiv und es freut mich, wenn der Film seine Fans findet - offenbar genug, um einen zweiten Teil zu rechtfertigen.
Aber meins war es definitiv nicht.

Ich bin mit Erwartungen an eine Verfilmung von Uncharted Videospielen in den Film gegangen und die wurden für mich nicht enttäuscht. Der Film ist genauso hirnbefreite Action mit flachen Charakteren wie die Spiele. 

Ich bin mit der Erwartung an einen mindestens soliden und der Hoffnung auf einen guten Film da rangegangen, ohne die Spiele zu kennen. Retrospektiv würde ich sagen, der Film ist weder solide noch gut.
Aber wenn er ein guter Uncharted Film ist... weiß ich dass ich die Spiele weiterhin nicht spielen werde

[Grubentroll]

Also ich weiß nicht. Das ist ja nicht der "Kinder Nate" der im Museum rumläuft wie in der dämlichen Sequenz (im dritten Teil?), sondern schon einer der halbwegs erwachsen ist.

Selbst wohlwollend stellt sich natürlich meta technisch für mich die Frage, warum man dann die Charaktere in einem Lebensabschnitt beschreibt, wo sie einfach nicht das darstellen was man mit Uncharted verbindet.

Ich sehe dann zwei Schauspieler die die Charaktere nicht können. In einer Geschichte die ich nicht mit den Spielen verbinde, weil eben diese Charaktere fehlen. Wie schon gesagt, ohne die beiden ist's halt doch nur National Treasure.

Die Sequenz am Ende mit dem schnurbärtigen Wahlberg funktioniert für mich genau so wenig als "Uncharted" wie der Quark davor.

Selbst wenn es eine Fortsetzung gäbe, sehe ich die beiden da nicht.

Es ist und bleibt eine komplette Fehlbesetzung.

Aber ja, wenn man das alles weglässt ists ein halbwegs ordentlicher Actionfilm für nen Sonntag Nachmittag. Oder halt doch ne Folge Relic Hunter auf RTL2. lol



(Traumbesetzung wäre natürlich Bruce Campbell als Sully, und ein jüngerer Nathan Fillion als Drake. Aber glaub da ist sich das Internet ja fast einig... )