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Weltenbau-Gedankenspiel: Feuerfeste Fossile

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Eismann:
Also mit Holzkohle wurden früher schon Hochöfen betrieben, das geht durchaus. Da muss man Steinkohle nicht wieder in die Gleichung mit reinzwängen. Mag in der Masse möglicherweise ein Problem darstellen, aber da kenne ich mich nicht genau genug aus.

nobody@home:

--- Zitat von: Eismann am 11.03.2024 | 00:03 ---Also mit Holzkohle wurden früher schon Hochöfen betrieben, das geht durchaus. Da muss man Steinkohle nicht wieder in die Gleichung mit reinzwängen. Mag in der Masse möglicherweise ein Problem darstellen, aber da kenne ich mich nicht genau genug aus.

--- Ende Zitat ---

Ich denke, die Masse macht's da durchaus. Wenn fossile Brennstoffe ersatzlos(*) wegfallen, hat halt die Welt als Ganzes schlagartig weniger für Menschen nutzbare Gesamtenergie verfügbar...und spätestens, wenn die Metallbearbeitung in hinreichend großem Maßstab betrieben werden soll, macht sich das halt bemerkbar, denn die ganze Holzkohle, die man dann zum Befeuern der Hochöfen braucht, will ihrerseits ja erst mal in entsprechenden Mengen produziert sein.

(*) Und als ersatzlos würde ich das in diesem Szenario schon bezeichnen -- es tritt ja nichts wirklich Neues an deren Stelle, sondern die Bewohner dieser Welt müssen sich halt mit dem begnügen, was an auch uns schon bekannten Alternativen nach ihrer schlichten Streichung übrig bleibt.

KhornedBeef:
Hm. Ich hatte im Kopf, dass aus Koks schon aus Holz- statt Fossilkohle hergestellt wurde, finde es aber nicht. Würde ich aber Handwedeln. Ist jedenfalls die kritische Zutat bei der Stahlherstellung. Einerseits zum Heizen, andererseits zur Aufkohlung ohne unerwünschte Begleitstoffe.
Man kann den Schmelzpunkt von Eisen mit Kohlenstoff aus jeder Quelle senken, das ist ja eben bei Gusseisen der Fall, aber mit Holzkohle bekommt man Schwefel, Asche etc. dazu.

Eismann:
Koks wird üblicherweise aus Steinkohle hergestellt, eben weil Steinkohle Schwefel und andere ungewünschten Zusatzstoffe enthält. Holzkohle ist zumindest laut Wikipedia sehr geeignet zur Verhüttung, auch weil sie wenig Asche und kaum Schwefel enthält. Die Brenndauer ist nur merklich geringer. Wurde auch über Jahrtausende dafür genutzt.
Am Ende ist es dann halt eine Frage der Masse. Um 1850 wurden im Ruhrgebiet und in England jeweils irgendwas um 1 Mio Tonnen Steinkohle pro Jahr gefördert. Das eskaliert dann später massiv, aber es zeigt zumindest in der Frühzeit der Industrialisierung, wieviel da ersetzt werden müsste (nicht nur durch Holzkohle, sondern wie besprochen über unterschiedliche Wege). Schiffstransporte aus in Skandinavien, verschiedenen Kolonien oder Russland produzierter Holzkohle wären dann beispielsweise ein Phänomen und auch geostrategisch ein großes Thema. Vielleicht auch Alkohol aus der Karibik, Kautschuk aus Zentralafrika usw.

Tudor the Traveller:
Da müsste man mal überschlagen, wie viel Holzkohle pro Waldfläche produziert wird. Meine Vermutung ist, dass der Wald zz schnell abgeholzt ist, als dass man Verarbeitungsstandorte in industriellem Maßstab lukrativ betreiben kann. Wir reden hier ja nicht von ein paar Köhlerhütten im Wald.

Stahl wäre daher vermutlich deutlich teurer. Gut möglich, dass man auf andere Werkstoffe ausreicht, aber das vermutlich auch teurer.

Transportwege nicht vergessen. Segelschiffe auf dem Meer  aber überland wird schwieriger ohne oder mit sehr teurer Eisenbahn. Wenn die Flusstäler dann ruck zuck abgeholzt sind...

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